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Bewlatt Ar Sächsische Erzähler Wetterwolke« über SlsaK-Lothrirrge«. Lon Dr. ErnstWeill« r - Straßburg. Ueber den alten deutschen Reichslanden ballt sich ein Ge witter zusammen, das Entladung sucht. Don den ersten Flitterwochen, als die sranzösischen Soldaten in Straßburg mit Blumen überschüttet wurden, ist nichts mehr zu svüren. Der Elsässer, der sich einst mit der norddeutschen Regierung so ganz und gar nicht verstehen wollte, muß jetzt, wo er voll kommen in der Hand Frankreichs ist, die Ueberlegenheit der früheren deutschen Verwaltung und Wirtschaftsführung an erkennen. Für die Durchführung der Verschmelzung mit Frank reich wurde in Elsaß-Lothringen ein Generalkommissar ein« gesetzt, der mit der ihm unterstellten Verwaltung und dem Conseil consultativ die Entwicklung schrittweise aber zielbe- mutzt im französischen Sinne leiten sollte. Aber aus dem schrittweisen wurde ein Eilzugs-Tempo. Die einzelnen Vec- waltungsabteilungen lösten sich aus der Leitung des Gene- ralkommissars los u. wuchsen mit den Pariser Zentralinstan zen zusammen, die von keiner Sachkenntnis getrübte schwer wiegende Entscheidungen trafen und dadurch immer neue Unklarheiten und Rechtsunsicherheiten schufen. Die sich aus breitende Oppositionsstimmung gegen die Bedrückung durch eingewanderte innerfranzösische Beamte, die den be sonderen Verhältnissen der Grenzlande verständnislos gegen- überst»hen, kam zum ersten Mal im Kampf um die kommu nale Selbstverwaltung zum Ausbruch. Fortgesetzt neue Er bitterung schaffen die Verwischung der Jugend durch chau vinistische Lehrer un- vor allem die in Frankreich beliebten Angriffe gegen die Kirche. Der gesamte katholis-^e Klerus wurde in Harnisch gebracht, als französische Kulturkampf gesetze auf das Elsaß ongewendet werden sollten. Man will hier nicht Franzose werden, sondern Elsaß- Lothringer bleiben. Entgegen den Bestrebungen der Pa riser Politik um eine möglichst rasche Verschmelzung der er oberten Grenzlande mit der einen und unteilbaren franzö sischen Republik, richtet sich der Wunsch der Elsaß-Lothringer in zunehmendem Maße daraus, einen selbständigen Staat zu schaffen, mindestens aber völlige politische und wirtschaft liche Selbstverwaltung zu erringen. „Wir wollen soviel Rechte genießen wie einst im Rahmen Deutschlands, eher etwas mehr, sicher aber nicht weniger! Wir sind nicht zu Frankreich gekommen, um unserer Rechte und Freiheiten beraubt zu werden," schreibt „Die Heimat" in Gebweiler. Weil die Nationalfranzosen auf die Elsaß-Lothringer mit manchmal spöttischem, manchmal leutseligem Hochmut herab blicken und das elsässische Wesen in ihren Witzblättern ver höhnen, betont man um so stärker sein Alemannentum und verachtet den „dreckige Franzos", wie es in elsässischer Mundart heißt. Mit bewußter Absicht wird vermieden, französisch zu sprechen. Sogar in Amtsstellen, wo noch El sässer sitzen, kann man auf eine französische Frage zur Ant wort bekommen: „Babbel dütschst' Die-breiten Massen wol len von der französischen Sprache nichts wissen, entsprechend der ethnischen Zugehörigkeit Elsaß-Lothringens, zu Deutsch land, die auch nach dem Urteil von Jules Michelet und Clised Reclus unbestreitbar ist. Man erlebt es nicht selten, daß bei Zusammenkünften der ganz französisch gekleideten und aus gerüsteten Feuerwehr alte deutsche Volkslieder erklingen. Schon mehrfach haben sich elsässische Abgeordnete sogar auf der Tribüne der französischen Kammer in Paris ihrer Mut tersprache bedient. Der Straßburger Abgeordnete Huber rief in seiner letzten von der Kammer mit Johlen aufgenom menen und von der französischen Presse totgeschwiegenen Rede aus: „Die elsässischen Bauern und Arbeiter sind nicht gefragt worden, ob sie französisch werden wollen.. .. Nie mals werden da« Elsaß und Straßburg französisch." Es hat sich fetzt in Parts eine Liga „l-a Irwguo vatlonalo" gebildet, um der „bedrohlichen deutschen Agitation in Elsaß- Lochringen entgegenzuarbeiten" und dort die französische Sprache energisch zu verbreiten. Aber alle Propagandabe mühungen werden nicht verhindern können, daß an Stelle der französischen die deutsch-gedruckten Zeitungen die Ober hand behalten und daß sich die antifranzösische Strömung von Monat zu Monat verschärft. In der großen deutsch sprachigen Presse wird mit zunehmender Deutlichkeit die Formel von der „nationalen Minderheit" behandelt, und das, was Frankreich den besiegten Staaten als Pflicht ver tragsmäßig auferlegt hat, seine völkischen Minderheiten ge recht zu behandeln, von ihm selbst verlangt. Natürlich denkt Frankreich nicht daran, der Autonomiebewegung Konzessio nen zu machen. Auf eine Anfrage im Senat an Briand, was er von der Ankündigung der elsaß-lothringischen Auto nomisten halte, daß sie sich an den Völkerbund wenden wür den, erwiderte der Ministerpräsident, daß Frankreich auf Grund des Artikels 52 des Versailler Diktats die volle Sou veränität über Elsaß -Lothringen erlangt habe, und daß da her für den Völkerbund eine solche Anfrage „unannehm bar" sei. Die franMische Politik, die unter allen wechselnden Kabi netten den Forderungen des Elsaß verständnislos gegenüber stand, pochte auf die Bestimmungen des Abschnitts 5 des Versailler Diktats, verweigert die verlangten Freiheiten und versucht lediglich mit zeitweiligen kleinen Zugeständnissen die Ecnheitsfrqnt der Bevölkerung zu zermürben. Durch eine Politik der Nadelstiche auf der einen und der Kor ruption auf der anderen Seite macht die graoäo natiov ihre moralischen Eroberungen, freilich mit dem Erfolg, daß die Klärung im antifranzösischen Sinne nicht mehr aufzuhalten ist, mag da«tzJournal de l'Est auch noch so beweglich klagen, „daß der Augenblick gekommen ist, wo an die Stelle der ne gativen Politik, die man in den desannektierten Departe ments allzulange schon verfolgt, endlich ein reiflich überleg tes und vernünftiges Programm tritt, das geeignet ist, durch die Zusammenarbeit mit der Bevölkerung das Vertrauen wiederherzustellen." Aber in Paris sucht man nach wie vor der elsaß-lothrin gischen Frage möglichst auszuweichen. Seit Monaten liegen der Kammer Interpellationen vor, die sich auf die Lage in Elsaß-Lothringen beziehen, ohne daß man es für nötig be funden hat, sie zu besprechen. Die Interpellationen behan deln Probleme wie Schulen, Sprachenfrage, Eisenbahnpoli tik, Beamten und Lehrer und den drohenden Eisenbahner streik. Die Gärung, namentlich in der Beamtenschaft, wird im mer heftiger, weil ihre Hauptforderungen: Wahrung der wohlerwogenen Rechte aus dem Reichsbeamtengesetz, selb ständige Verwaltung der elsaß-lothringischen Eisenbahn, Anpassung der Löhne und Gehälter an den sinkenden Fran ken, schroff abgewiesen wurden. Als kürzlich der Verkehrs minister de Monzie weitere Besprechungen mit den Vertre tern der Beamten ablehnte, und Truppen gegen drei Eisen bahnerversammlungen in Metz aufgeboten wurden, erließen die vereinigten Beamtenverbände eine Kundgebung, in der gesagt wird, daß sie seit 7 Jahren allzuoft und allzu bitter in ihrem blinden Glauben an gegebene Versprechen getäuscht wurden. Das elsässische Problem ist für Frankreich zunächst ein materielles Problem der ökonomischen Leistung, und da hält die französische Gegenwart den Vergleich mit der Blüte der Reichslande unter der deutschen Herrschaft nicht im minde sten aus. Das elsässische Problem ist für Frankreich aber SSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSEzsSSMS» nicht weniger auch ein ideelle» Problem d« vertrauen«, und was Frankreich aerade auf moralischem Gebiet schon in wenigen Jahren verloren hat, kann es in ebensoviel Jahr zehnten nicht wieder einholen. Heute gellen für di« ehe maligen deutschen Reichslande mehr als.je die Worte Car lyles: „Dis Ränke Richelieus und das grandios« lanae Schwert Ludwigs XIV. sind die einzigen Rechtstitel . Frank reichs auf diese Länder." So ballen sich über dem allen ober rheinischen Schicksalsland schwere Wetterwolken zusammen. Wann werden sie sich entladen? Rohrpost, D-Zrrg und Schnellstraßen. Garderoben für Automobile. — Ein 1000-Tocmea-Laval durch Berlin. — Autobus-Nachlverkehr. — Gespräche mit London. lNs-dru« vaiot«) Berlin besitzt ein Rohrpostnetz von 330 Kilometer Länge, was der Bahnstrecke von Berlin nach Breslau ent spricht, also immerhin ein schon ganz ausgedehntes Netz, das sich aber seit Jahren als viÄ zu klein erwiesen hat. Die Inanspruchnahme der Rohrpost durch das Publikum ist wie der ganz enorm, besonders werden auch viele Stadt- und Fsrntelegramme aus diesem Wege befördert. Damit aber nicht genug, auch die Klagen des Publikums, daß die Rohr post zu langsam arbeite, mehren sich von Tag zu Tag, und das Publikum hat nicht so unrecht, denn wenn man hört, daß die Rohrpost mit Geschwindigkeit von 25 Kilometer in der Stunde arbeitet, daß eine Rohrsendung von Grünewald bis zum Zentrum allein über 30 Minuten Fahrtdauer ge braucht, dann kann man die Klagen verstehen. Das hat auch die Oberpostdirektion eingesehen und beginnt nun Ab hilfe zu schaffen. Zuerst wird mal das Netz erweitert und man fängt an mit der Linie nach dem Zentralflughafen. Durch Fertigstellung dieser Strecke würde endlich die schreck liche Verzögerung bei der Flugpost fortfallen, die bisher in Autos nach dem Zentrum geschasst werden muß, was ein Mehr an Zeit von einer halben Stunde bedeutet. (Das Ein- und Ausladen natürlich nicht gerechnet!) In zweiter Linie sollen alle noch nicht einbezogenen Vororte bis Span dau hinaus dem Rohrnetz angeschlossen werden. Und dann wird man an die Regulierung der Geschwindigkeit gehen. Das gesamte vergrößerte Rohrnetz wird in mehrere Telle geteilt und jeder von ihnen erhält eine Schnellstrecke mit Rohrpost-V-Zügen. Man hofft die Geschwindigkeit auf 70 Stundenkilometer zu erhöhen, was ungefähr einer Beför derung in: Rohr von 15 Meter pro Sekunde entspräche. Derartige Rohrpost-V-Züge sind für Berlin eine Notwen digkeit, wenn man bedenkt, daß im Jahre 1925 allein über 4 Millionen Rohrpost-Briefe und Postkarten bestellt wur den, das find täglich mehr als 11000 Sendungen! * Auch mit den Straßen versucht Berlin eine Neurege lung, indem man sogenannte Schnellstraßen einführt, auf denen die Automobile rasen können, wie sie wollen, auf denen die Straßenbahnen den Schnellzügen Konkurrenz machen und aus denen die Fußgänger so breite Bürgersteige erhalten, daß sie sich bequem und rasch fortbewegen können, ohne daß einer den anderen stört. Die erste dieser Berliner Schnellstraßen wird nicht umgebaut aus einer anderen, son- dern vollkommen neu angelegt, sie wird führen vom Zoo durch den Tiergarten bis nach Moabit, verbindet also drei Stadtteile, die man bisher auf geradem Wege überhaupt nicht erreichen konnte. Die erste Schnellstraße erhält in der Mitte ein 8 Meter breites Planum für die Straßenbahn, rechts und links zwei je 5,5 Meter breite Einbahnstraßen Marcelino Eomas schüttelte den Kopf. „Zufall, daß es überhaupt einen Juwelier dieses Na mens gibt, ich wußte es nicht. Wer das ist ja alles Neben sache, die Hauptsache ist. Sie haben sich als Amateurdetekti vin betätigt, weil —" Magda sah ihn fest an. „Weil Sie der Mann sind, der die Ehre meines Vaters aus dem Gewissen hat, weil Sie der Mann sind, der das Armband genommen hat." Marcelino Eomas lachte kurz auf. „Ich weiß seit der Vorrede, daß diese Pointe komnien mußte. Bedaure aber, jetzt mit keinem Armsündergesicht dienen zu können, denn was ich auch auf dem Kerbholz haben mag, das Armband nahm ich nicht." Die Männerstimme bebte. Magda war entrüstet. „Ich selbst sah das Schmuckstück am Arme Ihrer Frau. Sie waren doch dabei, als ich es bewunderte. Natürlich bin ich überzeugt, Ihre Gattin ahnt nichts von der Herkunft des scyönen Geschenks, das Sie ihr machten." Marcelino Eomas hatte ein Spottlächeln um den Mund, aber der Blick seiner Augen war traurig. „Ich erzählte Ihnen neulich, wie auch vordem meiner Frau, das Armband sei ein Gelegenhcitskauf, es soll einer verarmten Russin gehört haben. Ich sagte das, um den Schmuck für meine Frau interessanter zu machen. Neuge adelte kaufen Ahnenbilder und behängen ihre Wände da mit. Auf ähnliche Weise wollte ich dem Armband eine et was interessantere Vergangenheit schaffen. Ich log, jawohl! Denn in Wirklichkeit ließ ich das Armband damals ans der Rückreise von Deutschland für meine Frau in Paris neu anfertigen. Nach dem Muster des gestohlenen, das mir gut im Gedächtnis geblieben, weil es mir besonders gefallen hatte." . Magdas Lippen-zuckten. Lüge! wollte sie rufen und wagte es doch nicht, dieses seltsam erstarrte Männergesicht schloß ihr die Lippen. Minutenlang herrschte Schweigen. Endlich sagte Marcelino Eomas in schwerem Tonfall: „Ich glaubte an Liebe,' ich Narr, und war nur ein beobachte- t«r Dieb, nicht» weiter. Es ging allerdings um Ihre» Vaters Ehre, Fräulein Dühren, das ist ein Milderungagrund. Den- noch, wie weh Sie mir getan, da» — och, nichts mehr davon ^)er Mann zitterte, al» friere er. Magda konnte kein Mitleid empfinden. Weshalb log er nur so offenkundig? Da» Armband — sie sah es, erkannte DerMMM-erMtWstrche. Roman von Anny von panhuys (Barcelona). Copyrigt 1925 by Alfr. Bechthold, Braunschweig. (24. Forüestunci.' «Nachdruck verboten.) „Ich behauptete niemals, ein Juwelier zu sein. War die Polizei der Ansicht, so hatte sie diese Ansicht von jener Frau Zenk übernommen." -„Ich fragte Sie einmal, ob Sie in Deutschland gewesen seien; Sie verneinten es." „Ich hatte in Deutschland einen bösen'Zusammenstoß mit einem Unverschämten, der mein Vaterland beschimpfte. Ich malträtierte ihn dafür ein wenig, hatte großen Aerger deshalb, wollte nicht mehr an meinem Ausflug nach Deutsch land erinnert werden." Er machte eine nervöse Bewegung. „Das alles klingt fast wie ein Verhör! Wie verhält sich das nur, ich vermag mich nicht an Sie zu erinnern." Er sagte unwillkürlich wieder „Sie". Magda erwiderte leise: „Sie hatten damals wenig Inte resse für Ihre Umgebung. Sie hatten alle Aufmerksamkeit nötig, um —" Sein Blick brannte in dem ihren und ihr fehlte der Mut zu vollenden. „Sprechen Sie weiter", nickte er, „ich fühle, es kommt noch etwas sehr, sehr Böses — ich ahne jetzt ferne Zusam menhänge — das Armband —" Magda schluckte, nahm allen Mut zusammen. „Mein armer Vater wurde des Diebstahls beschuldigt, schließlich freigesprochen, wegen Mangels an Beweisen. Er verlor seine Stellung, sitzt jetzt auf einem kleinen Bauern gut mit meiner Mutter, von der Gnade seiner alten Schwe ster abhängig! Wegen Mangels an Beweisen freigespro chen! Das Urteil wäscht die Ehre nicht rein. Hier traf ich Sie zufällig auf der Straße, meinte. Sie wären der Madri der Juwelier, wollt« Sie ansprechen, Sie fragen, wen Sie für den Dieb hielten, weil Sie doch die Diebstahlssache mit erlebt hatten. Ich lief Ihnen nach, hörte aber von der Por ters des Hauses, in das Sie gingen, Sie hießen Esteban DilL, wären Wohnungsagent. Ich traf Sie wieder, hielt Sie für einen Doppelgänger von DilL, weil Sie diesmal Earlos Numez hießen. — Ihre Gattin verlor beim Anprobleren eines Kleides im Modesalon „La Espagnola" ein Medaillon. Es sprang beini Fallen auf, ich überreichte es ihr -— ich sah darin das Gesicht der beiden Doppelgänger. Auch hörte ich, der Madrider Juwelier Juan Fernandez fit «in alter Herr." Lüge, Lüge war das, was er über die Herkunft des Armbandes erzählte. Eine sehr törichte Lüge sogar. Morgen, wenn Bernhard kam, würde er das Armband in Sicherheit gebracht haben. War mit seiner Frau abge reist — die Polizei würde über die phantastisch klingende Er zählung zuerst lachen, später gab es dann vielleicht einen Prozeß und viel, viel Aerger. Frau Maria tat ihr leid. Marcelino Eomas sah sie an. „Und was gedachten Sie eigentlich in der Angelegenheit zu tun?" Magda zuckte die Achseln. „Ich berichtete darüber nach Frankfurt. Der Neffe der Bestohlenen trifft morgen ein, er ist mein Verlobter." Sie sagte es etwas lauter. Es war, als wolle sie durch dies Bekenntnis einen Schutzwall um sich aufbauen. Er war zusammengefahren und sprach dann müde: „Nun ist alles vollständig! Ich bin wirklich ein doppelter und dreifacher Narr gewesen. Ich, der ich für alles Mensch liche Verstehen habe, bin enttäuscht. Mir war's für kurze Zeit, als hätte mich das Gewand eines Engels gestreift Ich irrte mich, das Kleid einer Evastochter war es nur . . ." Magda blickte sinnend vor sich hin; dann schob sie das vor ihr stehende, nicht berührte Getränk ein wenig zur Seite und sagte leise: „Und wollen Sie das Armband freiwillig zurückgeben?" Er lächelte müde. „Also ich fand keinen Glauben. Ich wiederhole, ich sprach die volle Wahrheit. Ich schwöre es Ihnen. Tun Sie nun, was Sie für recht halten. Ich stehe Ihrem Verlobten jederzeit mit allen gewünschten Auskünften zur Verfügung." Irgend jemand hatte das elektrische Klavier in Betrieb setzen lasten, eine sich ins Ohr schmeichelnde Musik erklang. Es war ein vielgcsungenes Lied, auch Magda hatte es schon oft gehört. Ein Hymnus an die Mutterliebe war es. Marcelino saß stumm und schien den Tönen zu lau schen. (Schluß folgt.)