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Aus dem Gerichtssaal. * Neue Kommunistenprozesse. Bor dem Staatsgerlchtshos zum Schutze der Republik- in Leipzig hatten sich zwei Arbeiter und ein Bäcker au» Neubrandenburg zu verantworten, die beschuldigt wer- den, in den Jahren 1923 und 1924 in Neubrandenburg und ander wärts zum bewaffneten Aufstand aufgefordert, sowie Terror- und Partisanengruppen gebildet zu haben. Das Urteil lautete auf drei Jahre Zuchthaus und 299 Geldstrafe bezw. 1 Jahr 4-Monate Gefängnis und 190 Geldstrafe. Das Verfahren gegen einen der drei Angeklagten wurde auf gründ des Amnestiegesetzes eingestellt. — Der Wasfendiebstahl in einer Königsberger Reichswehrkaserne, der im Dezember verhandelt worden war, hatte ein Nachspiel in einem Verfahren vor dem 4. Strafsenat des Reichsgerichts. Ein Schlosser und ein Arbeiter au» Königsberg hatten sich wegen Bei- Hine zum Hochverrat und Verheimlichung eines Waffenlagers zu verantworten. Nach zweitägiger Verhandlung wurde gegen beide Angeklagte das Verfahren auf gründ des Amnestlegesetzes einge- -and, und «er Geld von «hm verlangte, konnte «, Haden. Ell'der letzte Penny fort war, ging er nach Marokko und verschaffte sich ein« Phosphatkonzesston. Er «ar zweimal ver heiratet. Da» zweitemal mit einer Frau Smtth, «tn«r Wit we, der der bekannte ungarische PAnz Vatthyani etwa LV Millionen Goldmark hinterlassen hatte. Mit diesem Lelde wurden ein prachtvolle» -aus in Piccadilly und «in Schlaft in der NSHe von Maidenhead erworben. LI» sein« Frau starb, hinterließ sie ihm kein«» Pfennig. Nun ging Power nach Monte Tarlo, um ein Spielsystem auszuprobteren, da» er in den Spielhöhlen Südamerikas ausgearbeitet hatte. Er spielte ausschließlich Trente et quarante und gewann sechsmal 100 000 Äoldmark. Er hatte sechs Assistenten, die mit se 80000 Goldmart für ihn arbeiteten. Am nächsten Tage wurde nach seinem Spielsystem die Bank gebrochen. Mit diesem Geld kam er nach London zurück, blieb dort, bis es ausgegeben war, ging nach Monte Carlo zurück, und es glückt« shm wiederum, eine halbe Million zu gewinnen Aber auch diese war bald ausgegeben, und er kam als Ban kerotteur ins Gefängnis. Es gelang ihm aber immer wie der, auf die Beine zu kommen, und so ist er nun als Mit geschäftsinhaber des Bankhauses Haman Bomer L Comp. gestorben. — wie gewouaen, so zerronnen. Im Jahre 1923 ge wann ein Amerikaner in New Orleans mit Namen Nikolaus Forzly nicht weniger als 5 Millionen Dollars bei Pferderen- nen. All das Geld hat er in zwei Jahren durchgebracht und seine Frau mußte vor kurzem ihre letzten Juwelen ver- äußern, um über etwas Geld verfügen zu können. Forzly selbst, der Mann, der sich vor einem Jahre noch alles er- kauben konnte, wurde vor einigen Tagen krank und siech in ein Krankenhaus eingeliefert. Aus der Oberlausitz. Bischofswerda, 7. Januar. —* Volkskirchlicher Laienbund. Der Tag rückt immer näher, an dem Gustav Schüler, der größte religiöse Dichter der Gegenwart, in den Mauern unserer Stadt aus eigenen Werken vortragen wird. Dem Dichter zu Ehren ist sogar gütigst der Schulsaal der Deutschen Oberschule zur Verfügung gestellt worden; die herrliche Orgel wird auch er tönen, die beiden Damen Fräulein Hennig und Frau Dr. Hunger werden von Tondichtern, die Gustav Schüler selbst empfohlen hat, Schülersche Lieder vortragen, Herr Oberlehrer Mehlhose, unser oft als mustergültig feinsinnig gerühmter Musiker, hat die Begleitung übernommen, ein ungenannt sein wollender Herr von auswärts wird auf dem Cello vortragen; kurz, die musikalischen Darbietungen sind außerordentlich wertvoll. Mit Rücksicht auf die ganzen Ver hältnisse ist der Eintrittspreis trotz nicht geringer Unkosten sehr niedrig bemessen worden: nur 'zahlreichster Besuch vermag einigermaßen die Kosten cinzubringen. Vereinen tief innerlich veranlagten, wertvollen Dichter kennemdrnen will, der komme, um eine Stunde der Erhebung zu erleben. —* Die ersten Stare, — Bolen eines zeitigen Frühjahr»? Es geht kaum toller zu als auf dem Gebiete der Wetterpro phezeiungen. Anfänglich hieß es, Heuer werde über Deutsch land ein äußerst schwerer, „echt russischer" Winter kommen. Einige Wochen später wurde wieder vernehmlich abgebla- fen und nun heißt es gar, daß wir in Bälde wohl schon den Anbruch eines sehr zeitigen Lenzes erleben werden. Man hat dieser Tage nämlich in Berlin-Reinickendorf ein für die Jetztzeit noch nie dagewesenes Ereignis beobachtet. Auf dem Friedhof in der Scharnweberstraße fiel in den Morgen stunden plötzlich ein großer Flug von Staren ein und ließ sich dort häuslich nieder. Cs wurden etwa 200 Vögel ge zählt. Sachverständige führen das frühe Zurückkehren der Stare, die sich sonst immer erst im März wieder einzustellen pflegen, darauf zurück, daß die jetzt herrschende Wärmepe riode von längerer Dauer sein werde und daß man diesmal einen sehr zeitigen Frühling erwarten dürfe. Wenn nur das dicke Ende nicht nachkommt! —* Stenographische». Mit Rücksicht auf den Ferien schluß wird der nächste Uebungsabend ausnahmsweise mor gen Freitag, 8 Uhr, und zwar wieder in Zimmer 62, abge halten. —* Warnung. Aon Mittelspersonen werden gegenwärtig wie der in großen Mengen Prospekte und Lose der Landsburg- Klassenlotterie und der Dänischen Koloniallotte- r i e, sowie Aufforderungen zur Teilnahme an einem Stamm baum- oder Goldrege nsy st em verwandt, insbesondere oon Hamburg, Altona und Amsterdam aus. Obwohl in der Presse wiederholt vor derartigen Unternehmen gewarnt worden ist, fallen immer und immer wieder Leute auf die verlockenden Bersprechun- gen hinein und lassen sich um ihr Geld prellen. Die Unternehmer sigen im Ausland und können durch die hiesigen Behörden nicht gefaßt werden. Cs kann daher die Bevölkerung nur erneut vor der Beteiligung gewarnt werden. —* Ver kaufmännische Slellenmark« im Dezember. Von der Kreisgeschästsstelle im Deuischnationalen Handlungsgehilsenver- band wird uns mitgeteilt: Nachdem der im Vormonat liegende Hauptkündigungstermin verstrichen ist, hat der Dezember, von eini gen Bezirken abgesehen, im allgemeinen keine weitere Verschlechte rung gebracht. Das Bermlttlungsergebnis hielt sich auf dem Stande des vorigen Monats. Die Nachfrage nach kaufmänni schen Kräften steigerte sich im Berichtsmonat nicht; in Westdeutsch- land ist leider sogar eine weitere Abnahme der Nachfrage festzustellen. Verlangt wurden, was auf da» Weihnachtsgeschäft zurückzusühren ist, Verkäufer, besonders aus der Lebensmittel- brauche. Außerdem bestand Nachfrage nach Heisenden, vorwiegend nach solchen auf Provision. Bei Reueinstellungeb wurde» durch- weg junger« Kräfte bevorzugt. Behauerltchrrwelse wollen di« Kla gen nicht verstummen, daß pensionierte b«w. auf Wartegeld ge- i "»e Bsamte sich g«rad« auf den kaufmännischen Arkxttsmarkt ver Bat der Stadt. Notatton»druS u. Verlag von Friedrich May, Ei. m. L verantwortlicher Se^ristftster^Aia^F i« d « r « r, sämtllch Letzte Drahtmeldungen. (Fernsprechmeldungen von W. T. D. und T. U.) Suspendierung eines Berliner Landgerichisdirekkorr. Berlin, 7. Januar. (T. U.) Der Vorsitzende einer Zi vilkammer beim Landgericht 1. Landgerichtsdirektor Dr. Schwarhe, ist am gestrigen Mittwoch von seinem Amte suspendiert worden und zwar soll diese Maßnahme mit dem Falle de« Reichsbankoberinspektor» Araot Zusammenhängen. Dr. Schwarhe war bi» zu dieser Angelegenheit Justiziar der Reichsbanknebeustelle Lharlotteaburg, in der Arnold tätig war, ist aber bald nach dem Bekanntwerden de» Falle» au» dieser nebenamtlichen Stellung ««»geschieden. E» wurde schon vor längerer Zeil im Zusammenhänge mit der Nach prüfung de» Geschäftsgebaren» jener Bank ein Disziplinar verfahren gegen den Laudgerlcht»direktor elngeleitet. Dr. Schwarhe soll auch den Ankauf eine» Galn»boroughbilde« au» der Schweiz durch Arnold vermittelt haben. Neue» verhör de» Prinzen wiudischgräh. Vudapesi, 7. Januar. Vas gestrig« v«rhör Nadosfy, machte em neue, verhör de» Prinzen Mndlschgrätz nottveudig, da sich verschiedene widersprach« gezeigt hatten. Vie Untersuch,«, richte, sich in erster Linie di« Feststellung, la wetcher Druckerei die mi lchen Noten herge ! wurden und woher da» zur Fälsch», ver wandt« r stamm«, «ns «rund «ine» neuen Verhör» von vesider Nab» ist di« Vernehmung mehrerer Beamten de» karto graphischen Institut» angeordaet worden. Zusammenstoß in der Pariser Untergrundbahn. Pari», 7. Januar. Gestern abend ist eia Ang der Pariser Unleraruadbaha aus «inen anderen in der Station bestadlichen Zug Freibank Grohkartharr. Freitag, den g. Januar, nachm. 2 Uhr, «he» «indstchch, » Pfund KV L. Sport. — SporMub 1920 Neukirch (Lausitz). Kommenden Sonntag, den 10. Januar 1926, hat die 1. Mannschaft, die spielstarke 1. Elf Artillerie-Regiment 4 Bautzen zu einem Gesellschaftsspiel zu Gast«. Anstoß nachm. 2 Uhr. Bisher weilte von dem Artillerie-Regt. nur die 2. Mannschaft hier und es dürste sich ein interessanter Kampf entwickeln. Eine Sieger-Boraussage ist schwer, zumal die Neukir» cher 1. Mannschaft in nunmehr anderer und fester Ausstellung spielt. Jeder Besucher dieses Fußballwetttampfes dürste auf feine Kosten kommen. Der Sportklub bittet um regen Zuspruch. 1-eipÄMr itulläkmill «LMn« les« m>. VIrektloo: vr. U. o. v.umWoIIvr.1^ o io.lO-ro.IS: VVWtsrvoItord-rled,« a— Stsk». V». IS IS: V», <11, LsUoxa drloir«. O ll.eü- <!em Nuvk-ia-kdoovl». O l».«: 2,1,. VI«<t-'I>°>u°<r. <> S.l»! VIra>-diUt«-»<!wI-d«,ll! LälnvilllNLeo 6»» leslprievr Ztsisoamto». S. 4r Luvlcoreb. L.AK ^«ü«r»ek»!a. ». ck. 7r Vr. Veder: ..Qesekvlvcki-ke'rteu lm 7.ZV: ?rok. klemm: voä k»r»övUek!c«!t.' 8.15: 8'vkovi»koore»t XboPÄ. vlrijreai: 8rm»6r«t. Xle». (Violine). 8ebeber»r»ä«. Ääk. 8oii« a. ölLrebea „1001 Violiokoarert OleirmohE. küolie Zialovie (L-^oN(. 'rgebeikvvlr^. Live 18r Lr«l«»lt tür Luakkreusä«, 61» »«»MirUL» 8»aäer böreo voUea. ver letzte v«su»au»bruch daNert vo» 1«. Vlai 1«4- wei^uriufuhrverbot lu Amerika. Don der Südseite der Über Nordwesteuropa gelegenen Depres- ton treffen einzelne Störungswellen unser Gebiet, womit die trüb«, regnerische Witterung heute noch anhält. Eine Teilstärung ist über Südengland in Cizfwtcklung, die unserem Gebiete nach vorherge gangener geringfügiger Bewölkungsabnahme morgen erneut Nie- rerschläge und Trübung bringen wird. Die Temperaturen erfahren dabei zunächst keine wesentliche Aenderung, da die Luftzufuhr au» südwestlicher bi» westlicher Richtung erfolgen wird. Im Zentrum der nordwesteuropäischen Depression bei Irland wie im äußersten Westen von Europa ist der Luftdruck tm Steigen begriffen. Da auch auf der Rückseite der Depression, die sich noch heut« über d«m Atlantischen Ozean befindet, ein kräftiger Polarluststrom sestgestM ist, wird voraussichtlich, worauf bereit» gestern hingewiesen wurden die Witterung in den nächsten Tagen allgemein eine Umgestaltung zu winterlichem Wetter erfahren. wekleroorauaflchkea. wechselnd, vorwiegend stark bewölkt, noch dunstig oder neblig, weiterhin Neigung zu zeitweisen Niederschlägen. Temperaturen noch nicht wesentlich geändert. Mäßig«, la höheren Lagen lebhaf tere südwestlich« bis westliche wind«. Allgemeiner witteruag»- charakler für die nächsten Tage: Für da» Flachland zunächst noch keine unmittelbare Frostgefahr. L» sind jedoch Anzeichen vorhan den, die auf ein Ende der jetzigen milden Witterung in absehbar« Zeil schließen lasten. Neukirch (Lausitz). — Hundesperre. Cs besteht Veranlastung, auf die genaue Durchführung der Bekanntmachung der Amts- Hauptmannschaft Bautzen vom 28. Dezember (abgedruckt im Sächs. Erzähler Nr. 392) hinzuweisen. Die Gemeinde Neukirch (Lausm) gehört in das B«obachtung»gebiet, in dem es gestattet ist, die Hunde entweder ohne Maulkorb an der Leine zu fuhren oder mit einem sicheren Maulkorb« unter dauernder Ueberwachung frei laufen zu lasten. Uebertretungen kommen ohne Nachsicht zur Anzeig«. Neukirch (Lausitz), am 4. Januar 1926. ver Bürgermeister. Schlnbl«r. MW BekMtWchllWN. Auf Blatt 425 des Handelsregisters für die Firma A. V. Penn dorf mit dem Sitze in Bischofswerda ist heute eingetragen worden: Die Handelsniederlassung ist nach Bautzen verlegt worden. Amtsgericht Bischofswerda, am 31. Dezember 1925. Sonnabend, den 9. Januar 192V, nachm. 2 Uhr, sollen in Vemitz-Thllmltz, Steinbruch Sesselbruch, ca. 129 m Feldbahngleis und 1 Weiche, 1 eis. Klpplowri, 2 neue Unterkunftsbuden, 1 Ar- beitsbude aus Holz, ca. 27 lüw halbposierte Pflastersteine, co. 8 lHw gut posierte Pflastersteine, ca. 30 Tonnen rohe II. Sorte, 1 Bretterbude, 18 eis. Spitzeisen, 11 eis. Keile, 4 Birke, 4 Brechstan gen, 4 Fäustel, 1 Spitzhacke und 2 Schaufeln, 1 eis. Ofen meistbie tend gegen Barzahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Bischofswerda. Städtische Bekanntmachungen. Öffentliche Sitzung der Stadtverordneten. Montag, den 11. Januar, nachm. Z47 Uhr, im Bürgersaal des Rathauses. Tagesordnung: 1. Wahl des Vorstehers. 2. Wahl der Stellvertreter des Vorstehers und des Schriftführers. 3. Vertrag über die Autolinie Sebnitz—Bischofswerda und Oberneukirch— Bischofswerda, Berichterst.: Stadto. Dr. Hüttner. 4. Ortsgefetz über di« Anbringung von Isolatoren an Hausgrundstücken. Be richterstatter: Stadto. Wagner. 5. Antrag Tränkner und Sen., Notftandsarbeiten betr. Hie Bischofswerda, am Kauptktrche Kifchofsrverda. Wegen Erneuerung des Gestühles sind die privaten Polster sitze entfernt worden: es ergeht hiermit an die Inhaber die Auffor derung, die Sitze ' am Freitag, den 6. Januar, von vorm. 10 Uhr ab im Diakonlesaal abzuholen. Bischofswerda, am 7. Januar 1926. Ev. lulh. Pfarramt. Oberpfarrer Semm. drängen und ihn durch di« infolge ihr«, Ruhegeld«» mögliche Un- eigneren DeyugmaVnaymen DM) immer vnngendsr. Frankenthal, 7. Januar. Säurediebftaht. Au» einem unverschlossenen Raum in einer hiesigen Gla»schletferei wur- den etwa 15—20 Liter Fluß- und Schwefelsäure zum Athen von Kristallglas gestohlen. E» ist größte Vorsicht geboten, , da die Möglichkeit besteht, daß die Diebe, wenn sie sich ent- deckt glauben, die gefährliche Flüssigkeit in ein Gewässer oder dergl. schütten, da» dadurch vergiftet würde. Zweck- dienliche Mitteilungen und Beobachtungen sind sofort an den nächsten Gendarmerieposten zu berichten. vemitz-Thumth, 7. Januar. Zur 2. Ausführung vom Jugend- verein die „spanische Fliege" war Kmochs Saal voll besetzt. Die „spanische Fliege", Schwank in 3 Allen von Arnold und Bach, ist in ihrer Art als Schwank ein Meisterstück. Obgleich eine pikante Ursache dem ganzen zugrunde liegt, gleitet der Schwank doch nicht ins Schlüpfrige hinein. Es wirkt ganz natürlich, wenn die Mit- spieler vor Lachen oft selbst kaum sprechen können. Mochte ein oder der andere Besucher oder Besucherin noch so mißmutig, ver- drossel, und abgespannt zur Ausführung gekomnien sein, sie muß- ten lachen, immer wieder lachen, ob sie wollten oder nicht. Die Rollen waren treffend vertritt und die Spieler hatten sich in diesel ben voll und ganz eingelebt. Namentlich wußte der Mostrich fabrikant Klinke — Herr Richter — durch seine famose drastische Komik und seine Witze auf Kosten der bloßgestelllen Sittenwächter das Publikum von Llnfangbis zu Ende in atemlose Spannung zu versetzen. .Di« vornehme Bühnendekoration gewährte einen wohl tuenden, angenehmen Eindruck und sei dem Leiter, Herrn Lehrer Richter und der Kunstgewerblerin Fräulein Häntzschel für das Gelingen der Ausführung, aber auch allen Mitspielern für di« treffliche Darstellung aufrichtiger Dank zum Ausdruck gebracht. ----- Neukirch (Lausitz), 7. Jan. Die Erwerbslosigkeit nimmt in unserem Orte weiter zu, insgesamt sind heute 171, darunter 8 weibliche, unterstützte Erwerbslose, sowie 211 Zu- schlagsempfänger vorhanden. Am 1. Dez. 1925 waren nur 14 Erwerbslose, sowie 11 Zuschlagsempfänger zu unter- stützen. Unter den heutigen Erwerbslosen sind u. a. folgende Berufe vertreten: 23 Maurer, 10 Zimmerleute, 16 Schlosser, 5 Schlosserlehrlinge, 1 Bohrer, 1 Eisenhobler, 1 Klempner, 1 Former, 3 Dreher, 2 Schweißer, 3 Maschinenbauer, 1 Monteur, 1 Schneidemüller, 1 Steinspeller, 4 Schneider, 1 Schmied, 4 Malergehilfen, 1 Packer, 1 Fleischer, 3 Dach decker, 1 Weber, 1 Diener, 1 Schuhmacher» 1 Stellmacher, 4 Tischler, 3 Sattler, 1 Heizer, 1 Werkmeister (Fahrradindu- strie), 1 Kraftwagenführer, 1 Optiker, 1 Spinnerin, 2 Webe rinnen, 1 Maurer- und 1 Zimmererlehrling. Bautzen, 7. Januar. Tod durch Vergiftung. Dienstag abend wurde ein 30 Jahre alter Kaufmann in seiner Wohnung, die er mit seinem Bruder teilte, bei dessen Rückkehr angekleidet und tot im Bett ausgefunden. Der beamtete Arzt stellte fest, daß der Tod bereits gegen Mittag infolge Vergiftung eingetreten war. Ebersbach, 7. Jan. Eia tödlicher Auto-llufall ereignete sich auf der Neugersdorfer—RumVurger Staatsstraße. Dort wurde der Drechsler Pfeifer aus Georgswalde, der mit einem Hundeschlitten auf der Straße fuhr, von einem Auto angefahren. Dabei wurde ihm vom Kotschützer die ganze rechte Seite gräßlich zerrissen. An den Verletzungen ist er gestorben. Neugersdorf, 7. Januar. Jubiläum elues bekannten Wall- fahrlsorles. Der weitbekannte, auch aus der sächsischen Oberlausitz und dem Bautzener Kreise viel besuchte nordböhmische Grenz- Wallfahrtsort Philippsdorf feiert in kommender Woche sein 60jähriges Bestehen Die arme, jahrelang kranke und un heilbare Magdalene Kade hatte bekanntlich in der Nacht vom 12. zum 13. Januar 1866 jene bekannte Erscheinung Mariens, nach welcher das Mädchen innerhalb 24 Stunden so weit gesundete, daß sie die schwersten häuslichen Arbeiten verrichten konnte. Die heute neu renovierte prächtige doppeltürige Gnadenkirche steht an jener Stelle, da einst das alte Weberhäuschen stand und über der Pforte prangen die Worte, welche die Gottesmutter zu der Kranken sprach: „Mein Kind, von jetzt an heilt»". Aus Anlaß des Jubiläums fin den eine Reihe Feierlichkeiten statt. Vom 12. bis zum 20. Januar wird eine Nooonne abgehalten. Am 13. Januar, dem Tage der Erscheinung, wird Bischof Dr. Schreiber von Meißen (Bautzen) die Predigt und das Pentifikalamt hatten. In der Folge ist durch 8 Tage abends immer Predigt und Segen. Am 17. Januar hält Bischof Megr. Josef Groß aus Leitmcritz das Pentifikalamt und den Segen. Der ganze Ort und die Nachbarstädte sind für die Aufnahme großer Scharen von Wallfahrern vorbereitet. Die Kirche ist bereits fabelhaft geschmückt und wird namentlich des Nachts einen wunder- ' vollen Anblick bieten. Hlrschfelde, 7. Jan. Tod in den Fluten. Die 18jährige Tochter des Schneidermeisters Franz Hiebei stürzte sich in die hochangeschwollene Neiße und fand darin trotz der sofort angestellten Rettungsversuche den Tod. Die Leiche konnte < noch nicht geborgen werden. > vom 1. Februar 192» ab di« »et,eu«un»r me» Lhtua, Australien, Südafrika, Stallen und Spant« »erbot«. Witterimg-bericht der Landetvetterwartr vom r. Januar, mittag» 12 Uhr.