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llfrage. 115 236 223 138 444 49 91 2 (-411-17) (4-23-68) (4-25—60) (4-38—27) (4-85-27) (4-11- «) (-424- 5) (-4 1- 6) Rückgabe von ekler Stadt, einem Kommissar, einem Dot< s" "„ 4... 4 " 7 ' ' Nation garantiert schien, widerrechtlich zurück; teil- als „Re pressalie" für eine erlogene Verfehlung der Stadt Leivz teils al« Pfand für ein« allem Recht und Brauch widerspi,, chende, unverschämt hohe Forderung für die herrliche „Auf bewahrung", die einen großen Teil durch Feuer zerstören ließ. Tine Forderung» der das von ideal denkenden Deut schen begründete, geleitete und in schwerer Zeit der Ver armung unterstützte „Freie deusche Hochstift" finanziell nie mals gewachsen wäre. „Was ist beschwor'ne Treu — was sind Verträge —!?" rüst Fürst Lev Sapieho in das Gewühl des polnischen Reichstags. Wahrlich, die Franzosen gehen der neuen Zeit, die ihre Siege angeblich herbeiführen sollte, mit verteufelt schlechtem Beispiel voran! Und Herr Herriot, dem die Ge rechtigkeit manchmal ernst schien, als er Minister in Paris war, ist wieder Bürgermeister einer Stadt, deren Name mit diesem frechen Raub idealer Güter bi« aus weiterer in Schmach verbunden bleibt. Neues aus aller Welt. — Großfeuer auf einem Gute. Auf dem Gute Mathil- devhof bei Boitzenburg in der Nähe von Prenzlau, das dem Grasen von Arnim gehört, brach am Montag ein Großseuer aus, dem das Pächterhaus, die Ställe für Schafe und Kühe, ein Pferdestall und zwei mit großen Heuvorräten angefüllte Scheunen zum Opfer fielen. 2 Pferde und 10 Schafe kamen in den Flammen um. Zahlreiche wirtschaftliche Maschinen wurden vernichtet. Mehrere Landarbeiter erlitten Brand verletzungen. — 15 Todesopfer einer Hochwasserkalaslrophe. Die Ueberschwemmung der Theis und ihrer Nebenflüsse haben gestern in Ungarn im Komitat Berkes zu einer schweren Ka tastrophe geführt, der 15 Personen zum Opfer fielen. Die Leichen konnten bisher noch nicht geborgen werden. Der durch die Ueberschwemmung angerichtete Schaden beläuft sich auf ca. sechs Milliarden Kronen. — Auszeichnung der Retter von Veltheim. Durch den Pionieroberstleutnant Lindemann ist den Rettern und Hel fern bei dem Reichswehrunglück in Veltheim als Anerken nung und Zeichen des Dankes ein vom Reichspräsidenten v. Hindenburg eigenhändig unterschriebenes Ehrendiplom überreicht worden. — Mit dem Felsen in die Tiefe. Aus Salzburg wird gemeldet: Bei der Besteigung der Nordwestwand des Häuselhorns wurde der Arztsohn Hermann Kahler aus Berchtesgaden, der sich in Begleitung des Münchener Stu denten Leo Matuschka befand, das Opfer eines seltsamen Verlauf der Laguna ausgesprochen kalten, nahm zu einem läng«, ren Vortrag über di« kulturelle und nationale Bedeutung de» Handwerk« Retchstag^bgeordneter Obermeister virner^khemnitz da» Dort. Er verlangte in seinem mit Beifall aufgenommenen Bortrog frei« Bahn für da« Handwerk. Den nächsten Vortrag hielt Syndikus Weber-Dresden über .Kampf de» Handwerk» um seine Wiedergesundung". Er schloß seinen Vortrag mit den Wor ten: „Der Säbel zerstört, der Hammer schafft, der Vorrang gehört der schaffenden Kraft!" Den letzten Vortrag hielt Reichstagsab- geordneter Obermeister Beier-Dre«den, der über den Willen de» Handwerks zum Wiederaufbau von Volkswirtschaft und Staat sprach Auch die letzten beiden Vorträge ernteten anhaltenden Beifall. Am Schluffe der Kundgebung nahm die Versammlung ein stimmig folgende Entschließung an: „Der 4. sächsische Handwerkertaa in Chemnitz, der von weit über 10000 Handwerkern besucht ist, gedenkt In dankbarer An erkennung der großen Opfer, die das Rheinland der deutschen Einheit gebracht hat. Der Rückblick auf eine tausendjährige Ge schichte ist ein unerschütterliches Bekenntnis des Rheinlandes zum deutschen Volke, wofür das sächsische Handwerk nur einen Dank kennt: Treue um Treue! Von der Reichsregierung erwartet der Sächsische Handwerkertag, daß sie in Würdigung der unoergäng- lichen Verdienste des Rheinlandes um die deutsche Einheit mit allem Nachdruck bemüht ist, die durch die Besetzung hervorge rufene wirtschaftliche und seelische Not zu beseitigen." In einer zweiten Entschließung, die ebenfalls einstimmig angenommen wurde, fordert der Sächsische Handwerkertag Reich, Staat uno Gemeinden aus, von einer weiteren Schädigung des Handwerks durch Aufnahme und Weiterführung der eigenen hand werklichen Regiebetriebe abzusehen und sich dos Handwerk als einen vertrauensvollen Mitarbeiter und in seiner Gesamtheit außerordentlich wertvollen Steuerzahler zu erhalten. Weiter erwartet der Sächsische Handwerkertag im Interesse der Gesundung unserer Wirtschaft, daß Staat und Gemeinden wie der zu der alten Hochachtung handwerklicher Qualitätsarbeit zu- rüctkehren und dieser auch den angemessenen Preis zubilligen. Ein lcistvngssähiges und gutbeschäftiges Handwerk trägt in hohem Maße zur Gesundung unserer Volkswirtschaft bei. An den Reichspräsidenten Feldmarschall o. Hindenburg wurde folgendes Begrllßungstelegramm gesandt: „Sächsischer Handwerkertag Chemnitz entbietet Ehrenmeister deutschen Handwerks und Reichspräsidenten Gruß und Treue." In Anerkennung seiner Verdienste um das Handwerk wurde der frühere Chemnitzer Oberbürgermeister Dr. Eberle-Nossen zum Ehrenmcister des sächsischen Handwerks ernannt. Es wurde be schlossen, den nächsten (5.) Sächsischen Handwerkertag in Dresden abzuhalten. Nach der Kundgebung in der Sporthalle bewegte sich ein im posanter Festzug durch die Straße» der Stadt, dessen Vorbeimarsch über eine Stunde währte. Den Handwerkern wurde seitens des Publikums begeistert zugejubelt. An: Abend sand noch eine Kundgebung des Landesverbandes sächsischer Junghandwerker statt, wo ebenfalls Vorträge über die Bedeutung des Handwerks gehalten wurden. Am Montag wird eine große Zahl der Gäste eine Fahrt nach Oberwiesenthal unternehmen, woselbst eine Begrüßung durch den dortigen Bürgermeister Dr. Neuhaus vorgesehen ist. Vom Reichsarbeitsminister Dr. Neuhaus war ein Begrü- ßungstelegramm eingetrosfen. Der 4. sächsische Handwerkeriag in Ehemnih. Rach langer Pause fand in diesem Jahre der 4. Sächsische Handwerkertag in Chemnitz statt, zu dem aus ganz Sachsen Tau sende von Handwerkern eingetroffen sind. Mit der Eröffnung der Ausstellung „Werkstatt und Schule" nahm der Handwerkertag am Freitag seinen Anfang. Die offizielle Begrüßung der zahlreichen Gäste erfolgte am Sonnabend abend im Marmorpalast. Den Höhe punkt des Handwerkertages brachte der Sonntag mit einer großen Kundgebung des Handwerks in der Chemnitzer Sporthalle. Zu dieser Kundgebung hatten die staatlichen und städtischen Behörden, die Gewerbe- und Handelskammern, sowie andere Handwerker-, Organisationen Vertreter entsandt. Der Vorsitzende des Landes ausschusses der sächsischen Handwerker, Landtagsabgeordneter Obermeister Ku n tz sch - Dresden, begrüßte die Erschienenen mit Herzlichen Worten des Willkommens, besonders den sächsischen Wirtschasts- und Arbeitsminister Elsner, der in Vertretung des verhinderten Ministerpräsidenten Heldt erschienen war. Worte der Anerkennung richtete der Redner auch an die Vertreter der Presse, denn das Handwerk könne in seinem steten Kampfe die Mitarbeit der Presse nicht entbehren. Redner schloß mit der Mah nung an das Handwerk, sich zusammenzuschließen, da die Kraft, Starte und Einfluß des Handwerks in seiner geschlossenen Organi sation liege. Das Handwerk soll den Glauben an die Zukunft und an die freie deutsche Wirtschaft in einem freien deutschen Vater- lande nicht verlieren. Namens der sächsischen Staatsregierung überbrachte Wirt schafts- und Arbeitsminister Elsner die Grüße der sächsischen Regierung. Die heutige Versammlung zeige, daß die Entwicklung des Handwerks in dem letzten Jahre erfolgreich gewesen sei. Die Wünsche des Handwerks fänden auch bei der Reichsregierung Be achtung in der neuen Organisation der Handwerkerordnung. In dem er das Handwerk aufforderte, an dem Wiederaufbau der Vclkswirtschas» und am Volksganzen mitzuarbeiten, wünschte er der Tagung besten Erfolg. Dann begrüßte der Chemnitzer Bürgermeister Arlart an Stelle des verhinderten Oberbürgermeisters im Namen der Stadt Chemnitz die Erschienenen. Möge dem Handwerk der goldene Boden wieder beschieden sein. Die Stadt werde dem Handwerk jedwede Unterstützung angedeihcn lassen. Namens des Chemnitzer Stadtverordnetenkollegiums be grüßte Stadtverordnetenvorsteher Merz die Versammlung und er innerte daran, daß Handwerk und Stadtverwaltung innig mitein ander verbunden seien. Er wünschte der Tagung in dem schönen Chemnitz, das nicht, wie der Redner ausdrücklich betonte, eine ver- rüste Stadt ohne Kultur sei, einen guten Verlauf. Nachdem noch Vertreter der Gewerbe- und Handelskammern, sowie anderer Behörden die Versammlung begrüßt und guten Goethe in Kyon. Don Rudolf Presber. Herr Herriot ist wieder Bürgermeister von Lyon. Diese Würde bekleidete er schon im Jahre 1914, ehe der Weltkrieg entbrannte, an dem im Versailler Vertrag Deutschland und vor dem Tribunal der Vernunft und Geschichte Herr Ray mond Poincarö und seine russischen Freunde die Schuld tragen. In Lyon hatte man damals — vor elf Jahren — eine sorgsam vorbereitete „Internationale Städte- und Industrie- Ausstellung" eröffnet. Auch Deutschland war feierlich ein geladen. Ein imposantes Gebäude trug den Namen „Deut sches Haus" und in seiner Mitte erhob sich ein schmucker Tempelbau, der — wahrhaftig mit gutem Recht — ganz dem Gedächtnis Goethes geweiht war. Erlesene Seltenhei ten: Bilder, Büsten, Autographen Erstdrucke . . . Aus französischem Besitz natürlich nur weniges. Das Meiste, Best«, Wertvollste hat das „Freie deutsche Hochstift" aus dem von ihm verwalteten Goethe-Museum in Frankfurt am Main in großzügiger Bereitwilligkeit hergeliehen. Nicht leichtsinnig aab man das Unersetzliche hin. Der Ausstel lungskommissar hatte treue Bewachung, sichere Rücksendung garantiert, der französische Botschafter für den Fall irgend- welcher Verwicklungen di« Rückgabe de« unangetasteten Eigentums als selbstverständlich zugesagt. Und — der ganze Schatz liegt heute noch in Lyon! Nichts, gar nichts ist bis heute zurückaekommen. Kein Matt, kein Bild, kein Druck. Anfragen, Ersuchen, Eingaben haben nichts genützt. Freilich hat vor einigen Monaten di« Pa riser „Gesellschaft für Menschenrechte" Mitteilen lasten: es sei ihr gelungen, di« Rückgabe des deutschen Eigentums durch zusetzen. Man nahm die frohe Botschaft dankend zur Kennt nis, hoffte, wartete — nichts ist gekommen. Das Schicksal der Goetheschiitz« aber war dieses. Die französische Regierung „beschlagnahmte" sie, wie alles, was Gln-g«»- iwer dte Berlin, 21. Yuki. (Drahtb.) Lestern mittag hat in der Reichskanzlei eine gemeinsame Besprechung aller Regierungsparteien beim Rrnyskanzler stattgefunden, die, wie wir hören, zu einer weitgehenden Einigung geführt hat. Danach sollen die in per Vorlage vorgesehenen Be lastungen für da« Getreide nicht eintreten. Die Einigung über den Wegfall der Mindeftzölle für Getreide dürste die Beseitigung des Hauptinteresse» bedeuten, wel ches sich auf dem Wege zu einer Zollelnigung entgegen stellte. Die Beratungen sind noch nicht vollständig abge- schlossen, sondern werden morgen in der Reichskanzlei wei- tergeführt, jedoch besteht allseitig ein so bemerkenswerter Wille, zu einer Einigung zu gelangen, daß bisher schon er- hebliche Fortschritte erzielt wurden und in den Kreisen der beteiligten Parteien an einem Erfolg kaum noch gezweifelt wird. Die Einzelheiten des Kompromisses werden natur gemäß noch vertraulich behandelt und stehen überdies ent gegen anderen verfrühten Dlättermeldungen noch nicht in der letzten Formulierung fest. Mit dem Eigentum der deutschen Städte, das sie gut gläubig der Lyoner Ausstellung geschickt, hatte aber mittler weile das Schicksal aufgeräumt. „Wohltätig ist des Feuers Macht . . ." Nach einem vergeblichen Versuch der Verstei gerung war das Meiste plötzlich abgebrannt. Maß die Goethe-Erinnerungen — die auch von der Versteigerung ausgenommen waren — blieben, obschon ihr Gehäuse schwer vom Feuer beschädigt wurde, erfreulicherweise erhalten. Aber man gibt das „erfreulicherweise Erhaltene" nicht heraus. Die edle Nation, die mit HUfe der Spahis und Tonki- nesen für Menschenrechte und Kultur fechtend Europa mit Krieg überzog und durch Eingreifen der frischen Amerikaner über das verblutende und verhungernde Deutschland ob siegen durfte, behält also deutsches Eigentum, von dem sie weiß, daß es leihweise erbeten und seine Sicherheit und Rückgabe von einer Stadt, einem Kommissar, einem Bot schafter garantiert war und vom Anstand einer Kultur- 'Zig, »re- Unfalls. Ungefähr auf dem -wett«, Drittel de« Weges, den die beiden Touriskn nehmen wollten, löste sich ein 3 Zentner schwerer Steinblock los und riß Kaßler in die Tiefe. Ma tuschka, welcher ungefähr 30 Meter oberhalb in den Felsen stand, vermocht« ihn jedoch mit dem Geil, an dem sie beide hingen, im Sturze aufzuhalten. Das Seil viß dabei bi» auf drei Stränge durch. Erst nach sechsstündiger Arbeit konnte Matuschka seinen Kollegen, der schwere Verletzungen erlitten hatte und bewußtlos war, bergen und in eine Tourtstenhütte tragen. — Ein Flugplatz auf dem Aetna. Die italienisch« Re- gierung beabsichtigt, auf dem Aetna einen Landungsplatz für Flugzeuge zu errichten, um vom Flugzeug aus die Tä tigkeit des Aetna, vor allem zu Zeiten der Eruptionen be- obachten zu können. Professor Ponte von der Universität in Eatania hat dieser Tage einen geeign-ten Platz in Höhe von 2800 Metern ausgewählt. Es werden in der nächsten Zeit Versuche unternommen werden, um festzustsllen, ob von Vie ser Höhe aus ein schweres Flugzeug überhaupt auffteigen kann. Die Beobachtungsstation auf dem Aetna ist feit kur- zem dem vulkanologischen Institut angegliedert. — ver Griff in die — Stecknadeln. Pech hatte ein Taschendieb auf der Berliner Straßenbahnlinie. Er hatte es auf die Brieftasche abgesehen, di« ein Fahrgast in der Hin teren Hosentasche trug. Die Brieftasche enthielt aber nicht nur Geld, sondern auch Stoffproben, die mit Stecknadeln zusammengehalten wurden. Als der Dieb nun zufaßte, griff er in die Nadeln und stach sich. Er konnte ein lautes „Au!" nicht unterdrücken. So verriet er sich und wurde festgenom men. Von der Berliner Kriminalpolizei wurde er als der 34 Jahre alte Schneider Rost aus Warschau festgestellt. Rost, ein alter Spezialist, legte gleich ein Geständnis ab. — Die Skadl der meisten Morde. Innerhalb eines Jahres wurden in Chikago 422 Morde begangen, also mehr als einer täglich, womit diese Stadt den zweifelhaften Ruhm besitzt, in der Mordstatistik an erster Stelle zu stehen. Etwas zurück folgt Neuyork mit 333, dann St. Franzisko mit 227 Morden. Von den europäischen Hauptstädten, die sich (Gott ei Dank kann man sagen) mit denen Amerikas nicht „nies en" können, steht Paris an der Spitze, wo im Laufe eines Jahres 59 Menschen ihr Leben gewaltsam durch Menschen hand einbüßten, dann Berlin mit 32 und London mit „nur" 27 Morden. — Lin aufsehenerregender Briefmarkenfund wurde vor einigen Tagen in London gemacht; viele Briefmarken, die heute mit Gold bezahlt werden, wurden von einer Dame in ihrem Hause, als sie auf dem Speicher eine Revision der dort lagernden Sachen abhielt, unter alten, von ihrem längst verstorbenen Vater herrührenden Briefschaften, festgestellt. Der Vater war ein eifriger Briefmarkensammler gewesen; nach seinem Tode waren die Sammlungen mit Briefen und anderen Sachen auf den Speicher gewandert, wo sie achtlos ruhten, aber an Wert immer mehr zunahmen. Die aufge fundenen Marken, darunter viele überseeische aus den Jah ren 1858—1862 sollen einen Wert von rund 250 000 Gold mark haben. — Lin Drama in Schevenlagen. Aus Amsterdam wird gemeldet: Scheveningen wird durch ein furchtbares Verbrechen in Atem gehalten. Seit einigen Tagen hat das internationale Publikum des Seebades nur mehr einen ein zigen Gesprächsstoff: die Ermordung des Ehepaa res de Leud. Das Ehepaar de Leud erfreute sich großer Beliebtheit. Herr de Leud war Besitzer einer großen Pen sion, in der insbesondere die englischen Kurgäste Wohnung zu nehmen pflegten. Der Polizei gelang es, in 24 Stunden des Mörders habhaft zu werden. Der Mörder heißt Daren horst. , Nach seiner Festnahme legte er in höchst zynischer Weise ein volles Geständnis ab. Er gab an, das Ehepaar seit zwölf Jahren zu kennen. In London habe sich de Leud mit fragwürdigen Geschäften befaßt. Varenliorst sei sein Agent gewesen, de Leud und Varenhorst sollen in den Mitteln, Geld zu verdienen, nicht sehr wählerisch gewesen sein. Nach der Aussage Varenhorsts sollen auf de Leud zahlreiche Diebstähle und Hehlereien lasten. Es war die Aufgabe Varenhorsts, die gestohlenen Gegenstände zu ver äußern. Später richtete Barenhorst ein Absteigequartier für Liebespaare ein. Die Polizei verhaftete jedoch Baren horst. Vor seiner Festnahme hatte er dem Ehepaar einen größeren Betrag übergeben, den er nach Entlassung aus dem Gefängnis von de Leud zurückforderte, jedoch nicht er hielt. Das Ehepaar wohnte damals in der Nähe von Tot tenham Court Road in einem Hotel. Varenhorst mietete in demselben Hotel neben der Kammer des Ehepaares ein Zimmer. Eines Nachts bohrte nun Barenhorst ein Loch Der neue Mahlerfolg der franftöstschen Finken. Pari», 20. Juli. (Drahtb.) Havas zufolge stellt sich da« Gesamtergebnis der Generalratswahlen wie folgt dar: Konservative Republikaner Linksrepublikaner Rechtsradikale Radikale (Herriot) Soz. Republikaner (Painleve) Sozialisten Kommunisten _ . , _ Anzahl der Stichwahlen 196. Zwei Ergebnisse stehen noch willig, geliefert. Wer sie schützte sie auch — indem sie auf dem „Deutschen Haus" die Tricolore hißte. Alles endet einmal. Auch dieser schreckliche Weltkrieg ist zu Ende ge gangen. Nicht aber die „Beschlagnahme" der Goethe- Schätze. Früher durch Vermittlung der Schweiz jetzt direkt trat das „Freie deutsche Hochstift" mit der französischen Re gierung in Verbindung. Antwort? Nichts oder Phrasen. Endlich auf eine direkte Eingabe an den Präsidenten — ge nau vor vier .Jahren — der erfre.liche Bescheid: die Auf hebung der Beschlagnahme sei großzügig vorgesehen. Bloß — vvnonum in cauäs! — die Entschädigung für die Aufbe wahrung (der von Frankreich für die Ausstellung von Lyon erbettelten Schätze, deren Sicherheit und Rückgabe ein Kom missar, «ine Stadt und ein Botschafter garantiert hatten!) sei zuvor zu bezahlen. An sich schon ein Ansinnen, das wie ein besonders schlechter Witz in die ernste Angelegenheit hinein klingt. Nun aber erst die Summe „äos krais S« Sequest ration". Die Kleinigkeit von fünfmalhunderttausend Kran ken. Bei dieser Summe blieb es aber nicht, sie erhöht« sich beträchtlich. Die zuletzt genannte war achtmalhundert- tausend Franken, die gefordert wurden. Heute bei dem herr- lchen Stand des französischen Franken werden es noch we sentlich mehr fein . . . Wieder Verhandlungen. Auch anständige Franzosen sahen den Unsinn und das Unrecht dieser schmählichen For derungen an ein verarmtes Land, da» nicht» als fein herge liehenes,» unbestrittenes Eigentum zurückverlangte» durch aus ein. Jetzt erklärte di« Regierung: die Einbehaltung dieser Gegenstände sei „eine Repressalie". Die große Buchausstel lung in Leipzig nämlich Hobe auch den französischen Ausftel- lern ihr Eigentum bis heute noch nicht zurückerstattet. Hier gab die französisch« Regierung bewußt oder unbewußt» leichtsinnia oder unentschuldbar — ein« nachweislich« Lüge weiter. Denn die Leipziger Duchausstellung hat alles zu- rückaegeben und unter anderem auch au« dem französischen Harwelsministertum Bestätigung und >stattb^tz^str ^uWstan»