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gesucht, Siener- >, »daß >u dies hinab ni, die n mich K. . über :n, ost eit des se, wo varen, befolge linister Musik- trug Kaiser ringen > selbst inmer müdet ». c « 1.O hnee litte r iinen l nüi kden. scher- n alle ihres Zhnen msge- stehen elen!" Frau sagten t mir mgen, daun n als .M. Obst tötet l und inög- cäun- mbig stiert, lidcr- Die Wirtin vom „Goldenen §öwen". Novelle von Wolfgang Kemter. (Nachdr. vcrb.> ls damals die schöne und begehrte Müller-Rosl, die Tochter des wohlhabenden Müllers und Gemeinde rates Ignaz Oberhuber, aus der nicht geringen Zahl ihrer Verehrer den jungen, strammen Löwenwirt Bal thasar Hochenegger wählte und bald darauf als Wirtin im „Goldenen Löwen" einzog, da hatte Christian Nenner, der eine Stunde über dem Dorfe in den Bergen einen Einödhof besaß, dort mit Magd und Knecht mutterseelenallein hauste und eine Zeitlang den törichten Glauben in sich großzog, daß die Rosl ihm in die Einöde folgen werde, sein Vätererbe verkauft und war ohne Abschied auf und davon. Wohin wußte kein Mensch und er fuhr auch niemand, denn Christian ließ nie etwas von sich hören. „Er ist immer ein unruhiger Kopf gewesen," meinten die Leute, die Christians Beweggrund, sortzugehen, nicht kannten, „und da oben war es ihm viel zu öd und still." Als es aber die Rosl erfuhr, da war sie leicht erblaßt, denn es regte sich etwas wie ein Vorwurf in ihr. Sie wußte, daß ihre Heirat mit dem Balthasar den Christian fortgctrieben hatte; aber sie war doch ohne Schuld. Sie hatte dem Burschen nichts versprochen und mußte ihm nichts halten. Daß er gleich Heimat und Herd verkaufte, dafür konnte sie nichts. Sie hatte ihn vielleicht lieber gehabt, als den Balthasar; aber wer die Wahl hat, der zieht nicht ans den kleinen Einödhof hoch in den Bergen, wo man die ganze Woche keinen rechten Menschen sieht, und läßt den „Gol denen Löwen" im Tale im Stiche. Das wäre doch zu viel verlangt. Rosl wurde aber ihrem Manne eine gute Frau, und er mußte seine Wahl nicht be reuen. Sie verstand die Wirtschaft, scheute keine Arbeit, wenn es not tat, und konnte mit den Gästen umgehen, daß es eine Freude war. Tas Geschäft ging von Tag zu Tag besser: Balthasar Hochenegger wurde immer verliebter in seine hübsche, rührige Frau, Rosl aber hatte keine Zeit mehr, dem Chri stian Neuner nachzudenken und war in ihrem neuen Wirkungskreise glücklich und zufrieden. Wenn sie in einem müßigen Augenblicke doch daran dachte, daß sie jetzt ebensogut wie im „Goldenen Löwen" da oben auf dem Neuner hofe wirtschaften könnte, dann murmelte sie ein von Herzen kommendes „Gott sei Dank". Gewiß, es war eine schöne Sache um die Liebe, aber allein regieren durfte man sie nicht lassen, die Vernunft sollte nicht ganz zum Schweigen gebracht werden. Balthasar Hochenegger trug sich mit mancherlei Plänen. Er war längere Zeit aus einer Brauschule in Bayern gewesen und hatte nun beim „Goldenen Löwen" eine kleine Brauerei errichtet. Tie Einheimischen sowohl wie auch die zahlreichen Fremden, die im Sommer und Winter durchs Tal kamen, lobten und schätzten sein Bier. Er wollte also die Brauerei vergrößern und sich auch um die demnächst zur Vergebung kommende Posthalterei bewerben, da diese bei so vielen Reisenden ein hübsches Stückchen Geld ab warf. Alle seine Pläne trug er seiner Frau vor, die für so etwas einen raschen und scharfen Blick besaß. Rosl hieß seine Pläne gut und war mit den Neuerungen einverstanden. „Der Saltnerbauer hat mir die beiden Fuchsen, die er selbst aufgezogen hat, angeboten," erzählte Balthasar Hochenegger eines Tages, als er mit seiner Frau beim Vesperbrot saß, „er meinte, wenn ich die Post bekäme, könnte ich keine besseren Rosse kriegen. Es sind zwei Prachttiere. Stark und ausdauernd, sie waren meh rere Jahre den Sommer über auf der Mpe. Was meinst du?" „Tie Fuchsen würden mir auch gefallen", erwiderte Rosl. „Was verlangt er denn, der Saltner?" Balthasar nannte den Preis. Rosl machte ein nachdenkliches Gesicht. „Ein bißchen viel ist das, Balthasar. Ein paar hundert Kronen solltest du schon noch herunterhandeln können." „Will es versuchen, Rosl. Aber der Saltner hat einen sehr harten Schädel." .Mache du ihm dein Angebot, du kannst dann ja immer noch ein bißchen hinauf, er soll ein wenig herunter von seinem Preise, nnd so werdet ihr euch schon einigen können." So beriet sich der Löwenwirt stets mit seiner klugen Frau und wurde von ihr nicht schlecht beraten. Bevor aber diese Pläne zur Ausführung kamen, Ivar der Weltkrieg ausgebrochen. Schon gegen Ende Inn lag allerhand in der Luft, jedoch der Großteil der Menschen ahnte das Grauenhafte noch nicht, das die nächsten Tage bringen sollten. Ter „Goldene Löwe" war bereits mit lauter Sommergästen besetzt — Wienern und Reichsdeutschen. Jeden Tag brachte der Wa gen neue Gäste von der Bahnstation; Rosl hatte alle Hände voll zu tun, wußte ost nicht, wo ihr der Kopf stand, und war am Abend todmüde. Jedoch sie arbeitete gern und freu dig, da sie sah, wie das Geschäft blühte. Zuerst erhielt ein höherer Ministerial beamter aus Wien telegraphisch die Auffor derung, seinen Urlaub sofort abzubrechen und Heimzukommen. Am gleichen Abend noch reiste er mit seiner Familie ab. Er war erst vor drei Tagen im „Goldenen Löwen" ange- koinmen und gedachte vier bis fünf Wochen zu bleiben. Am nächsten Tag erhielt ein Pro fessor aus Böhmen seine Einberufung, und wieder vierundzwanzig Stunden später war der Krieg an Serbien erklärt. Die Ereig nisse überstürzten sich: zwei rcichsdeutsche Reserveoffiziere mußten Hals über Kopf ab reisen, da auch sie den telegravhischen Be fehl bekamen, sofort einzurücken; dann war der Weltkrieg plötzlich da. Sämtliche Som- . . mergäste vom „Goldenen Löwen" packten (»cncrawb-r,. H-lmuth v. Mo.tke -j-. „„„ Sachen; Balthasar Hochenegger und seine Knechte mußten den ganzen Tag die Herrschaften zur Station hinausfahren. Tas schöne Sommergeschüft, das sich so vielverheißcnd ange- lassen hatte, war dahin. Tie herrlichste Hochsommerzeit lachte über dem wunder baren Alpentale, da nahm der letzte Sommergast Abschied. Es Ivar ein Geheimrat aus Berlin, der mit Frau und Töchtern schon seit Jahren im Sommer in die Tiroler Berge kam. Blaß stand Rosl am Wagenschlag und reichte den Tomen zum Abschied Alpenrosen nnd Edelweiß, wie es Brauch und Sitte war im „Goldenen Löwen". „Frau Hochenegger," sprach der Geheimrat, „leben Sie wohl.