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Nr. IN. Die Ankunft der „Deutschland" in Amerika. Das erste deutsche Handels-Unterseeboot befindet sich be kanntlich wieder auf der Heimreise, die es unter dem Schutze der ihrer Neutralitätspflichten eingedenken amerikanischen Behörden ungehindert antreten tonnte. Daß die Haltung der öffentlichen Meinung des Landes auch in diesem Fall in hohem Grade unfreundlich genannt werden muß, zeigt der nachstehende Bericht des New Yorker Ver treters des „B. L.-A.": War das eine Freude, als wir am Sonntag mittag er fuhren, daß das Unterseeboot „Deutschland" angekommen war! Seit Wochen war das Gerücht im Umlauf, ein Tauch boot wäre unterwegs, aber so recht glaubte niemand daran. Nur wenige Eingeweihte wußten genau Bescheid, und sie hüteten das Geheimnis gut. Dann hieß es ,das Boot wäre am 2. Juli fällig, und als es nicht kam, geriet das Bertrauen wieder ins Wanken. Als dann die Nachricht von der An kunft eintras, wollte man sie zuerst nicht recht glauben, weil man sich schon auf eine neue Enttäuschung vordereitet hatte, und es dauerte eine Weile, bis der Jubel zum Ausbruch kam. Noch nie ist das auf rosarotem Papier gedruckte Eve- ning Telegramm, die Abendausgabe des „New York He rold", die einzige am Sonntag erscheinende Zeitung, soviel von Deutschen gekauft worden, wie an diesem Tage. Die Deutschen scheuen dieses Blatt sonst wie die Pest, weil es sich sein Monopol zunutze macht und in Riesenbuchstaben all sonntäglich die fürchterlichsten Niederlagen der deutschen Heere verkündet. Diesmal wurden die Zeitungen gekauft, sobald sie erschienen, denn bis die anderen Redaktionen Ex trablätter herausgebracht hatten, dauerte es eine ganze Weile. Ein Tropfen Wermut fiel aber doch in den Freuden becher. Wer nicht glauben will, daß die gesamte amerikani sche Presse von dem grimmigsten Deutschenhaß erfüllt ist, der sollte sich jetzt davon überzeugen lassen. Kaum eine ein zige Zeitung brachte am nächsten Morgen einen Leitartikel, der offen und rückhaltlos die Bedeutung der großen Leistung anerkannte. Man gestand wohl zu, daß die Deutschen wie der einmal gezeigt hätten, was für tüchtige Menschen sie wären, aber im Ganzen und Großen wäre eigentlich doch nichts Besonderes geschehen. Es wäre doch längst bekannt, daß Tauchboote lange Reisen gemacht hätten, sowohl deutsche wie auch englische, und Grund zum Prahlen wäre um so weniger vorhanden, als das Unternehmen sich doch niemals bezahlen und die kleinen Ladungen, die auf diese Weise nach Deutschland gebracht würden, nn den bestehenden Verhält nissen nichts ändern könnten. Kurzum, es wurde alles un ternommen, um die Leistung zu verkleinern und als eine Spielerei erscheinen zu lassen, die nicht den geringsten Wert hätte und nicht ernst genommen zu werden verdiente. Daneben hin gingen die Betrachtungen, worin nachge-, wiesen wurde, daß die ganze Geschichte eine Finte wäre und die „Deutschland" eigentlich nicht als Handelsschiff zu be trachten sei. Unterseeboote wären für Kriegszwecke erfunden und konstruiert worden und müßten daher ohne weiteres als, Kampfmittel betrachtet werden. Man mußte sich wirklich schämen, Bürger des Landes zu sein, dessen Presse für eine so wunderbare Errungenschaft etwas linkshändiges Lob und sonst nur abfällige und geradezu beleidigende Bemerkung.n zur Verfügung hat. Der Ärger, daß den Deutschen wieder etwas gelungen war, was keiner ihrer Feinde zuwerkebrin- gen konnte, der Neid wegen ihres Erfolges und die Angst, die dos Bewußtsein auslöste, daß möglicherweise einmal eine deutsche U-Boot-Flottille im New Yorker Hafen erscheinen könne, trat so deutlich zutage, daß man ordentlich Abscheu empfand. Nun, es sind genug Deutsche und Freunde des Reiches in Amerika, um der Gründung der Tauchboot-Linie ein so donnerndes Heil zuzurufen, daß es bis in das Vaterland klingt. Der von deutschen Vorfahren, die vor Jahrhunderten einwanderten, abstammende Millionär August Heckscher hat Der Sächsische ErMl«. Seit, r. der wackeren Mannschaft der „Deutschland" schon einen Scheck über 10 000 Dollar geschickt, und bald werden alle die tleinen Geister schweigen müssen, die vor einer Großtat dieser Art sich geifernd im Staube krümmen, weil sie nicht fähig sind, mit anderem als ihren» eigenen Maße zu messen. ffu; SaUrn. Dresden, 12. August. (M. I.) Verlängerung der Deutschen Kriegs-Ausstellung ISIS. Der stetig sich steigernde Besuch der Ausstellung im Albertinum hat bewiesen, wie gut die deutschen Kriegsausstellungen dem Verlangen der Hei mat nach Kriegsanschauung entsprochen haben, und es ist er klärlich, daß aus verschiedenen Städten Sachsens der Wunsch laut geworden ist, die in Dresden gezeigten Gegenstände möchten auch dort wenigstens zum Teil ausgestellt werden. Wenn dieses Verlangen auch aus verschiedenen Gründen nicht erfüllbar ist, so ist es dafür dem mit der Leitung der Ausstellung beauftragten Ausschüsse »ach Überwindung er heblicher Hindernisse gelungen, eine Verlängerung bis Mitte September zu ermöglichen. Es bietet sich also noch weitere Frist zum Besuche. Selbst den fleißigen Besuchern wird übrigens die Ausstellung nach dem 15. August, dein ur sprünglich bestimmten Schlußtage, Neues bieten. Denn ab gesehen von den schon während der Ausstellung eingcgcin genen zahlreichen Ergänzungen treffen schon jetzt fortgesetzt wertvolle und sehenswerte Stücke ein, die neuen Besuch loh nen. Nach dem Zuspruch zu schließen, den die Ausstellung in täglich und wöchentlich sich steigerndem Maße erfährt, wird die Verlängerung von der Öffentlichkeit freudig be grüßt werden und dem' Roten Kreuze, das sich jetzt schon eine erfreuliche Beisteuer von der Ausstellung versprechen kann, reichliche weitere Mittel zuführen. Kirchberg. 12. August. Line Einbrecherbande hat inan hier ermittelt und zum Teil dingfest gemacht. Hinter Schloß und Riegel gebracht wurden zunächst der vielfach bestrafte 43 Jahre alte Maurer Emil Kahlig und der 18jährige Maurer Kurt Kretzschmar, während andere Beteiligte noch ihrer Festnahme entgegensehen. Ein dritter, der In valid Döhler, entzog sich seiner Verhaftung, indem er beim Erscheinen der Beamten seine Wohnstubentür von in nen zuriegelte und sich an einer Wäscheleine aus dem Fen ster herunter in den Hof ließ, worauf er die Flucht ergriff. Die Betreffenden haben in der letzten Zeit eine Anzahl Ein brüche verübt. So haben sie einen Treibriemen im Werte von 110 »tt, drei Enten, Fleisch, Konserven, eingelegte Früchte usw. im Werte von 40 und vier Gänse, zwei Enten und vier Stück Butter im Werte von 75 -tl gestohlen. Eine Anzahl der gestohlenen Gegenstände, namentlich meh rere gebratene Gänse, Teile von Treibriemen und üergl., so wie Diebeshandwerkszeug wurden bei Durchsuchungen ihrer Wohnungen noch gefunden. Plauen i. 12. August. Furchtbar verbrüht wurde das zweijährige Töchterchen des hiesigen Versicherungsbe- amten Rehefeld, als es seiner Mutter vom Arm entglitt und in einen zum Reinigen des Geschirrs bereitgestellten Eimer mit heißem Wasser fiel. Das Kind starb an den dabei erlittenen Brandwunden. Neue; au; aller Mit — Was die Berliner für Schinken bezahlen. Unter die ser Überschrift berichtet die „Deutsche Kriegszeitung": „Ein gutes Geschäft machte dieser Tage ein Landwirt in einem braunschweigischen Dorf. Zu ihm kam ein zu Besuch weilen der Herr aus Berlin und bot ihm für einen saftigen Schin ken im Gewicht von vierzig Pfund für das Pfund acht Mark, Der Verkauf kam zustande, und der Berliner zahlte 320 -II für einen Schinken. — Der Liebknecht-Prozeß in zweiter Instanz. Die Ver handlung gegen den Abgeordneten Liebknecht wegen versuch ten Kriegsverrats, erschwerten Ungehorsams und Widerstan des gegen die Staatsgewalt findet in zweiter Instanz am Mittwoch den 16. August vormittags 9 Uhr vor dem Ober- triegsgericht hes Berliner Gouvernements Lehrter Straße 58 statt. Berhandlungsführer ist der Geh. Oberkriegsgerichtsrat Dr. Glasewald, der iin Krupp-Prozeß wider die Zeugoffiziere Kilian und Genossen die Verhandlung geführt hat. Ver treter der Anklage ist der als Kriegsgerichtsrat einberufene Berliner Rechtsanwalt Dr. Zeitschke, gerichtlich beigeordnet ist ihm der als Kriegsgerichtsrat einberufene Landgerichtsrat Boeckh. Die Verteidigung führt wie in erster Instanz Rechts anwalt Dr. Bracke (Braunschweig). Es sind wiederum eine Anzahl Zeugen und ein Dolmetscher geladen. — Ein Kriegsgottesdienst auf Preußen» höchstem Bergs wird Sonntag, den 13. August d. I., in der Sankt-Lauren- tius-Kapelle auf dem Schneekoppengipfel abgehalten werden. Dort steht an der preußisch-österreichischen Grenze seit 1681 die von einem Grafen Schaffgotsch mit 1s Meter dicken Mauern erbaute, dem heiligen Laurentius geweihte Koppen kapelle. Diese war früher jährlich fünfmal zum Gottesdienst geöffnet, den stets Warmbrunner Mönche abhielten. Nach der Aufhebung der Klöster 1810 wurde sie geschlossen, und später, von 1824—1850, als Hospiz benutzt, bis sie dann im Beisein des Breslauer Fürstbischofs wieder feierlich zum Got teshaus geweiht wurde. - — Das Blut für seinen Leutnant. Der Sohn des Sani tätsrats Juhl in Eckernförde, Valentin Juhl, der als Kriegs freiwilliger ins Feld zog und jetzt Leutnant im 84. Jnf.-Reg. ist, wurde am 14. Juni in einem Kampfe schwer oerwuridet. Dem bedauernswerten Offizier mußte das linke Bein abge nommen werden, und die Erhaltung seines Lebens erforderte die Zuführung neuen, gesunden Blutes in das eigene wenige und kranke Blut. Sein Bursche, der Gefreite Henke aus Geestemünde, erklärte sich sofort bereit, sich der Blutabnahme für seinen Leutnant zu unterziehen, und es erfolgte daraufhin die Blutübertragung, die eine schnelle Genesung des Offiziers verspricht. Leutnant und Bursche liegen heute in ein und demselben Lazarett. — Waldbrände haben in den letzten Tagen Südfrank reich heimgesucht. Das Feuer zerstörte, wie der Pariser „Matin" meldet, große Fichtenwawbestände in der Nähe von Bordeaux. Im Dorf St. Marie im Departement Hautes Alpes brannten 26 Häuser nieder. Ein anderes Feuer zer störte große Warendepots am Brazzia-Quai in Bordeaux Tausende Tonnen von Getreide, Mehl und Kohlen, die für Militärlieferungen bestimmt waren, wurden ein Raub der Flammen. Der angerichtete Schaden wird auf fünf Millio nen Franken geschätzt. — Schaffnerinnen im personenzugdiensl. Die Eifen bahndirektion zu Magdeburg beabsichtigt, während der Kriegszeit Versuche mit Schaffnerinnen im Personenzugdienst anzustellen. Die Bewerberinnen sollen einen tadellosen Ruf. „gewisse Gewandtheit der Form" besitzen und im Alter von über 24 bis 40 Jahren stehen. Das Fräulein Schaffnerin wird Dienstkleidung tragen. — Immer wieder verdorbene Lebensmittel! In einem Inserat eines Hamburger Blattes zeigte ein Gerichtsvoll zieher an, daß er da und da 348 Eimer Speisefett, das für menschliche Nahrung nicht mehr verwendbar ist, öffentlich meistbietend gegen Barzahlung versteigern werde! Ein Eimer enthält 20 Pfund. Es sind also rurid 7000 Pfund kost bares Speisefett verdorben. Warum kriegt der „Verderber" keine Strafe? Schmölln. Bonn. 9 Uhr Hauvtgottesdienst. Vorn, 1 Uhr Unterredung mit der konüermienen I'gend. Beerdigt: Moriv Eduard Frcnzel, Tagearbeiter in Demitz- Thumih, 71 I 2 M. M T. alt. tÄrofthorthan Vorm. S Uhr A ttesdienft. 8 Ubr abends Frauenverein. Beerdigt wurde am Freitag mit Predigt, der am 3. August im Alter von 71 Jahren 9. Mon 28 T. hier verstorbene Wllwec Karl Traugott Steglich Großdrebnitz Borm. *',S U',r Gottesdienst. (Herr Pfarrer M. Hern aus Großharthau). Äis u.ctucu Bcslaud z. ILrälteaukfriscbuax bei krscblatt- uag, Uuaxer uaä Durst verlangen unsere Soldaten Kaiser's Magen- MMMPIeffermünz- Laramellen. Millionenwurd. ins Feld gesandt. Seit 25 Jahren bestbewährt gegen kppetittnaaxel. /ftaxeaved, schlecht, verckordenea ltzaxea, Darmstör llnrell. Oedelsein, Xoptvek s Paket 25 Pfg., Dose 15 Pfg Kriegspackung 15 Pfg., kein Porro. Zu haben n Bischofswerda bei: lio^o stöbe ig Siadt-Apotheke, stuck. Tbsosol, Adler-Drog. st. Lodovbart, Drogerie chem. rechn. Prod., Sarah stotsokol. Oberneukirch, strakl Putzkau, Ich Kloinsvit, Drogenhdl., Demitz-Thumitz, Luatav stötavklcv, Burkau, 0. Kug. 8vinvar, Nieder- neukirch, Oarl iiockuavb, Steinigt wolmsdorf. Liu IsoiöLsI LL- u»«1 >U««1rp«lv«n ^plu bat äis Wirkung eines Lis. Leu- lei L 10, 25 uuä 40 kk. bei: Drogerie MMN Rheuma, Gicht, Gliederreißen, Ischias, Nervenschmerzen. Aus Dankbarkeit teile ich gerne kostenlos mit, wie ich von meinen langjährigen, schwer. Leiden in kurzer Zeit durch ein einfaches Mittel dauernd geheilt wurde. Frau Direktor Koch, München L. 14«, Glückstraße 11. kanft clie ZIstllLpolkeke ru kisekots^vercla. 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