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VI «V Hchwachung der Leistungsfähigkeit unserer Landwirtschaft und ihrer Steuerkrast wäre also das Resultat. Besonders gilt dies für die kleinen Besitzer, welche das größte Kon tingent der Viehzüchter stellen. Haben nun alle jene Vorschläge für die Gegenwart kein praktisches Ergebnis, so sollen fie doch dankbar begrüßt wer- den, da fie unser Voll auf die Kräfte Hinweisen, die unge nutzt in seinem Boden liegen. Die Kartoffelerzeugung kann bedeutend gesteigert werden, ohne dem Getreidebau Mruch zu tun. Voraussetzung dafür ist natürlich, haß der Anbau lohnend gestaltet wird und z. B. die Kartoffel als Futter mittel mit -en ausländischen Prodickten in Konkurrenz tre ten kann. ,.j Der LV1»> «ls Aekrrrerbesierer. Während wir über den Absatz fruchtbarer oder un fruchtbarer Bodenarten durch Flüsse und Meere recht gut unterrichtet find, ist unsere Kenntnis von den Leistungen deS Windes nach dieser Richtung recht gering. Darum ist es interessant, waS Beneke darüber in den „Naturwissen schaften" schreibt. Der Wind vermag noch Ouarzkörner von 2 Millimeter Durchmesser loszureißen. Wirklich trans portierbar ist aber nur alles, was eine Korngröße von 1 cm und darunter hat. In halbtrockenen Gegenden ver mag starker Sturmwind IZH—4 Gramm, in sehr trockenen bis 17 Gramm Staub voy einem Quadratmeter Fläche in der Sekunde wegzuführen. Im Nildelta wurde für einen Zeitraum von 2600 Jcchren eine Windabtragung von etwa 2ZL Meter berechnet. Den größten Widerstand setzen Feuch- tigkeit und Pflanzenwuchs der Windabtragung entgegen. So find zwar die pflanzenleeren Wüstengegenden der Wir kung des Sturmes am meisten ausgesetzt, aber auch in un seren Bretten find Kulturen in besonders trockenen Distrik ten nur durch kostspieligen Windschutz wie Palisaden, Zäune, Hecken zu erhalten. Die kur- über den Boden hingeschleif ten Mafien von größerem Durchmesser der Korngröße find verschwindend gering gegenüber dem feinen Staub, der von den reißenden Luftströmungen in größeren Höhen transpor tiert wird. Der Kubikmeter Lust kann bis 5 Centigramm feinen Staubes enthalen, der zuweilen bis über 3000 Kilo meter weit fortgeführt wird. Dieser feine Staub ist ein so starkes Schleifmittel, daß im Transkaukasus alle 10 Jahre die Lelcgraphendrahte abgeschliffen find, so daß fie erneuert werden müssen. Da der Wind zumeist in dürren, unfruchtbaren Gebie ten, in Wüsten und Steppen das Staubmaterial aufhebt, so ist der Schaden schr gering. Außerordentlich groß ist da gegen der Segen für den Ackerbau in feuchten Gegenden, wo all der jungfräuliche Stoff abgesetzt werden muß. Be kannt find ja die ungeheuren Mengen fruchtbaren Lößes, jenes außerordentlich feinkörnigen Bodenmaterials, das in Europa und Nordamerika aus den «Zeitlichen Gletscher moränen und in China aus der Wüste Gobi stammt. Der Staub ist reich an Kali, Natron und Phosphaten. Genaue Messungen solcher Ablagerungen find seit 1902 gemacht worden. Bei Edinlmrg ergab sich eine tägliche Ablagerung von 1,8 Gramm auf einen Quadratmeter, das ergäbe im Jahre eine Schacht von 4 Zentimeter, wenn das Wasser nicht wieder einen großen Teil fortführte. Der Wüstenstaub, der von der Sahara>Mrch nach Europa getragen wird, ist durch reichlichen Eisen-Äplt rot gefärbt. Der vulkünische Staub ist besonders fruchtbar, da er viel PHMHorsäure- und Kaliumoxydgehalt aufweist. Er wird nicht selten über ein Gebiet von ZH Million Quadratkilometer auSgebreitet un liefert trotz großer Unterbrechungen dennoch in 3000 Jahren eine 15 Zentimeter hohe Schicht, die nichb unwesentlich zur Verjüngung unseres Kulturbodens beitragen dürste. 2 - Da» SchtK-e« der Pferde »ach Persoaett. Das Schlagen der Pferde ist bekanntlich eine sehr üble Angewohnheit der Tiere, die ihre Ursache entweder in Bös artigkeit, Futterneid oder übermäßigem Rossen usw. hat. Um den Tieren das Schlagen abzugewöhnen, find bereits viele Mittel versucht und emfohlen worden. Unter allen diesen gibt es eines, dessen Wirksanckeit in der Praxis zwar vielfach erprobt ist, das aber nicht allgemein bekannt sein dürste und aus diesem Grunde in nachstehenden Zeilen be kannt gegeben wird. Dieses Mittel besteht darin, daß man dem betreffenden Pferde einen Kappzaum anlegt und an diesem einen recht kräftigen Strick, der-in einer Schnalle ausläust, befestigt. Der Strick wird durch einen Ring ge führt, der am Sattelgurte sich befindet, sodann an den Fes seln befestigt. Der erwähnte Strick muß an beiden Seiten des Pferdes angebracht,werden. Schlägt nun das Tier aus, dann werden die Stricke angezogen, und das Pferd erhält Mit dem Kappzaum einen derben Schlag auf die Nase. Die Stricke dürfen nicht zu stramm gespannt sein, weil im an deren Falle leicht ein Bruch -es Nasenbeines erfolgen kann. — Eine andere, etwas rohere, aber bewährte Methode be steht darin, daß man das schlagende Tiere in einem Kasten stande gut anbindet und hinter demselben an einem Strick einen mit Holzwolle oder Tannenreisig gefüllten Sack so befestigt, daß letzterer bei jeder Bewegung des Tieres die Sprunggelenke oder Schienbeine berührt. Das Pferd schlägt nun wie rasend nach dem Sacke aus, je mehr der Sack zurückgeschlagen wird, um so heftiger fällt derselbe gegen Schienbeine und Sprunggelenke. Schließlich bekommt das Tier einen Schreck vor dem unheimlichen Sack und bleibt nun ruhig stehen. Ist dieser Augenblick gekommen, dann zieht man den Sack an einem Stricke an und läßt ihn los, so daß derselbe neuerdings an das Sprunggelenk schlägt. Aus Furcht getrauen sich die Tiere nicht mehr zu schlagen. — Nicht selten muß dieses Verfahren einige Male wieder ¬ holt werden, um dauernde Wirksamkeit zu erzielen. Am meisten eignet sich jenes für gemeinere Pferde, doch auch feinere Tiere werden nicht fetten von der Angewohnheit des Schlagens entwöhnt. Ein weiteres einfaches Mittel besteht in dem Zurückbinden -eS Schwanzes auf dem Stücken, da die Tiere gewohnt sind, beim Ausschlagen den Schweif einzu kneifen. . . Bienenzucht. lNachdruck verbot«».) Der Weltkrieg wirft seine trüben Schatten auch auf die Bienenzucht. Eine Menge unserer lieben Kameraden sind zum Heeresdienste einberufen. Die Bienenstöcke stehen ver waist, ohne Wartung und Pflege. Ihr zurückgebliebener Imker schauet hin auf das große, einige deutsche Vaterland! Welch ausgeprägte, herrliche Solidarität! Wie greift Werktätige Hilfe hinein in alle Sparten des menschlichen Lebens! Da bleibt kein richtiger Bienenvater rat- und tat los beiseite. Die Bienen des Nachbars, der draußen in blu tiger Schlacht das Leben einsetzt, sind ihm seine eigenen Bienen geworden, deren, er sich annimmt, die er mit Liebe und Hingabe pflegt, als waren es seine eigenen Kinder. Der Arbeiten am Stande gibt es jetzt so viele. Wenn mit beginnendem Herbste die Bienen ihrem Schicksale über lassen bleiben, dann kann es gewaltiges Sterben den Win ter über geben und der Schaden ist nicht leicht wieder gut zu machen. Die dringlichsten Arbeiten am eigenen und auf den Nachbarständen müssen geschehen. Wo es den Bienen nicht möglich war, den notwendigen Winterbedarf einzu tragen, da muß noch im letzten Augenblick nachgeholfen wer den. Jedes winterstandige Volk muß mindestens 20—25 Pfund Jnnengut haben. Bei Zucker muß das Quantum