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Der Sächsische Lrzähler l» '/,s VLr so. Beiblatt zu Nummer 252 Brrl»ft«fte Rr. 43 d« K»«tg>. Silchj. Lr»«r. auSgegeben am 27. Oktober 1914, nachmittags 5 Uhr. (ttuszug). 2. Grenadier Regiment Nr. 191, Dresden. Steglich, OSkar Emil, Grenadier d. Ldw. aus Rieder-utzkan — gefallen. Mager, Friedrich Otto, Gren. aus Niederstem«» — gefallen. ElSner, Alfred Karl, Grenadier aus Bautzen — leicht ver wundet, Arm. Hensel, Karl Hermann, Grenadier auS Döhlen — leicht ver- / wundet, rechter Unterarm und Fuß. Todtermuschke, Erwin Paul, Grenadier d. Res. auS Ober lichtenau b. PulSnitz — gefallen. 3. Infanterie-Regiment Nr. 192, Zittau. Droh, Willy Herm., Soldat auS Radeberg — leicht ver wundet, Brust. Müller, Paul, Gefreiter d. Res. auS Niedernrukirch — verm. Paul, Max, Reservist auS Neustadt — vermißt. Mickel, Karl, Soldat auS Teichnitz — leicht verw., Rücken. Hollank, Arthur, Ldwehrmann auS Arnsdorf — leicht ver- wundet, linkes Bein. Schneider II, Emil, Reservist auS GerSdorf — leicht ver- wundet, Brust. Ämter, Alfred, Reservist auS Kamenz — leicht verw., Bein. Jatzwank, Georg, Unteroffizier d. Res. auS NauSlitz — leicht verwundet, Arm. Leßke, Paul, Soldat aus Kamenz — vermißt. Hillmann, Richard, Soldat auS Niederputzkau — vermißt. Kühne, Alfred Otto, Reservist aus Schwepnitz — vermißt. Tylle, Alwin, Reservist auS Zietzsch — vermiß. Hentschel, Alwin, Gefreiter d. Res. aus Großröhrsdorf — verwundet. Lehman«, Oswin, Gefreiter d. Res. aus Hauswalde — leicht verwundet, Bein. Nitzsche, Willibald, Gefreiter d. Res. auS Großröhrsdorf — vermißt. Glausche, Gustav, Gefreiter d. Res. aus Radeberg — verm. Gnauck l, Max, Unteroffizier aus Hauswalde -- gefallen. Natzsch, Max, Soldat aus Schmorkau — leicht verw., Bauch. Geier, Paul, Soldat aus Großröhrsdorf — leicht verwun det, rechter Arm. Hirsch, Gustav, Reservist aus Pulsnitz — gefallen. Höntschel, Gustav, Soldat aus Niedernrukirch — verwundet. Bader, Kurt, Soldat aus Gnaschwitz — schwer verwundet, rechtes und linkes Bein. M owpowotou: von VI-» rkel '->N' of-wtt4au_llmg. Mkkw. isanstalt «sen er»«- 1914 rieze itär- und Zivil- ilscheinen durch, m. Jeder An der den Arie- Kriege gestor- lt. egen die Amts- evorstände, so» suchen bei 13. Infanterie-Regiment Nr. 178, Kamenz. Schöne, Emil, Sergeant, Hoboist aus Jesau — gefallen. Philipp, Kamillo, Reservist aus Möhrsdorf — gefallen. Zange, Otto, Reserv. aus Schwepnitz — schwer verw., Bein. Altknecht, Arthur, Reservist aus Bautzen — schwer verw. Steglich, Arthur, Reservist auS Ohorn — schwer verwundet. Hornuff, Max, Reservist aus Brauns — vermißt. Hänsel, Oskar, Reservist aus Schwosdorf — vermißt. Kappler, Paul, Reservist aus Ohorn — vermißt. Hantzsch, August, Reservist aus Schiedel — vermißt. Rietschel, Max, Reservist aus Fischbach — vermißt. Kaubisch, Otto, Reservist aus Laußnitz — vermißt. Miersch, Max, Reservist aus Lichtenberg — vermißt. Buck, Georg, Reservist auS Räckelwitz — vermißt. Koch, Georg, Res. (Hornist) aus Großröhrsdorf — verm. Burckhardt, Emil, Reservist aus Arnsdorf — vermißt. Wehner, Paul, Reservist aus GerSdorf — vermißt. Zickler, Albin, Reservist aus QuoSdorf — verwundet. Larraß, Josef, Reservist aus Crostwitz — schwer verwundet, Bauch. Schwaar, Hermann, Soldat aus Sohland — schwer ver wundet, Beim Micklich, Emil, Reservist aus Wiesa — gefallen. Gretschel, Emil, Reservist auS Prietitz — gefallen. Lehman« II, Max Edwin, Reservitz aus Säuritz — gefallen. Burghardt, Paul, Gefreiter auS Kamen- — gefallen. Martin, Kurt, Soldat aus Kamenz — leicht verw.. Arm. Urban, Hermann, Reservist aus Niederkaina — vermißt. Lange, Otto, Reservist aus Röhrsdorf — vermißt. Wobst, Kurt Willy, Reservist aus Langburkersdorf — verm. Schöne, Willy, Soldat aus Langburkersdorf — gefallen. Scholz, Karl, Unteroffizier aus Bautzen —leicht verwunde:. Arm. Müller, Paul, Gefreiter aus Kleinröhrsdorf — leicht ver wundet, Kopf. Pescheck, William, Soldat aus Großröhrsdorf — leicht verw. Ullrich, Arno, Reservist aus GerSdorf — leicht verw., Arm. Guhr, Paul, Reservist aus Königsbrück — leicht verwundet, Rücken. Müller, Hermann, Reservist aus Kamenz — schwer verwun det, rechtes und linkes Bein. Haase, Oskar, Reservist aus Oberlichtenau — leicht verwun det, rechter Arm. Kühne, Paul, Gefreiter d. Res. aus Obersteina — schwer verwundet, Kopf. Naumann, Alwin, Reservist aus Bulleritz — schwer verwun det, linkes Bein. Steglich, Albert, Soldat aus Oberneukirch — leicht ver- wundet, Bauch. Häse, Rudolf, Unteroffizier d. Res. aus Kamenz — leicht verwundet, rechter Arm. Krebs, Johann, Reservist aus Nedaschütz — vermißt. Rentzsch, Paul, Reservist aus Ohorn — gefallen. Zenker, Willy, Gefreiter d. Res. aus Radeberg — vermißt. Philipp, Albert, Reservist aus Großröhrsdorf — vermißt. Schmidt, Ernst, Reservist aus Straßgräbchen — vermißt. Wittig, Oskar, Reservist aus Pulsnitz — vermißt. Bauer, Paul, Reservist aus Steinborn — schwH verwun- , det, rechter Arm. Eidam, Walter, Soldat aus Oberneukirch — vermißt. Lindner, Albin, Reservist aus Gottschdorf — vermißt. Kühne I, Arno, Reservist aus Reichenbach — vermißt. Gretschel, Max, Reservist aus Reichenau — vermißt. Fischer, Georg, Reservist aus Zeisholz — vermißt. Herzog, Wilhelm, Gefreiter aus Deutschbaselitz — schwer verwundet, Bauch. Kaiser, Paul Martin, Reservist aus Friedersdorf — schwer verwundet, linkes Bein, rechter Arm. Krausche, Michael, Reservist aus Crostwitz — schwer ver wundet, rechter Arm. Khilian, Jakob, Soldat aus Schier — schwer verwunde:, Brust und Arm. v. Wolffersdorf, Edwin Max, Reservist aus Lichtenberg — schwer verwundet, Bauch. dWW Donnerstag, »o, LS. Okt»»<r »»14. Bürger, Otto Max, Unteroffizier aus Ohorn — leicht ver wundet linke Hand. Rietschel, Ernst Emil, Gefreiter aus Reichenbach — leicht verwundet, linker Arm. Zschirdrich, Max Martin, Soldat aus HauSwalde — verw. Foerster ll, Otto, Soldat aus Otterschütz — schwer verwun- det, beide Beine. Mager, Richard, Bizefeldwebel aus Weißbach — leicht ver wundet, linker Arm. Oswald, Paul, Soldat aus HauSwalde — leicht verwundet, rechtes Bein. Haufe, Alwin Franz, Reservist aus Ohorn — schwer verw. Boden, Franz, Unteroffizier d. Res. aus Großröhrsdorf — schwer verwundet. Mütze, Franz, Soldat aus Ohorn — leicht verwundet. Thieme, Erwin, Reservist aus Lichtenberg — schwer verw. Großmann I, Alfred, Soldat aus Bretnig — leicht verw. Conrad, Robert, Reservist aus Pulsnitz — gefallen. Kreische, Walter, Reservist aus Schwepnitz — gefallen. Trepte, Oswald, Gefreiter aus Laußnitz — schwer verwun det, Kopf, rechter Arm. Hempel, Walter, Soldat aus Bischofswerda — schwer ver wundet, rechtes Bein, rechter Arm. Weinert, Alwin, Reservist aus Tröbigau — gefallen. Gräfe, Paul Hermann, Soldat aus Kamenz — schwer verw. Haufe, Georg Johann, Soldat aus Bretnig — leicht verw. Gräfe, Max Richard, Soldat aus Dobrig — leicht verw. Hartmann, Ernst Emil, Unteroffizier aus Wiesa — gefallen. Jakob, Gustav Max, Soldat aus Neukirch — schwer verw. Richter I, Ernst Herm., Sold, aus Schmorkau — leicht verw. Meißner, Arno, Soldat aus Oberneukirch — leicht verw. Beyer, Ernst Richard, Gefierter aus Bischofswerda — leicht verwundet. 2. Feldartillerie-Regimeut Nr. 28, Bautzen. Noack, Paul, Kanonier d. Res. aus Seidau — schwer verw. Barth, Arthur Oskar, Unteroffizier d. Res. aus Oberlich tenau — gefallen. Sodan, Karl, Kanonier d. Res. aus Seidau — leicht ver wundet, linker Oberschenkel. 1. Pionier-Bataillon Nr. 12, Pirna. Heinke, Hermann Richard, Unteroffizier d. Res. aus Neu- stadt — leicht verwundet, Kopf. Michalk, Georg Friedrich, überz. Unteroffizier d. Res. auS Bautzen — leicht verwundet, rechter Fuß. Berichtigung früherer Verlustlisten. Burkhardt, Emil, Reservist aus Arnsdorf — bisher vermißt, zur Kompagnie zurückgekehrt. Abraham, Richard, Soldat aus Großhänchrn — bisher ver mißt, zur Kompagnie zurückgekehrt. Schölzel, Max Bernhard, Reservist aus Bretnig — bisher vermißt, zur Kompagnie zurückgekehrt. Ruschke, Friedrich Bernhard, Gefreiter d. Res. aus Kamenz — bisher vermißt, befindet sich krank im Lazarett. Eichhorn, Felix, Reservist aus Bretnig — bisher verwundet und vermißt, ist unverwundet zur Komp, zurückgekehrt. Steglich, Richard, Reservist aus Bretnig — bisher vermißt, ist verwundet. Sachfische Staatsangehörige in außersächfischen Truppenteilen. Kegel, Hermann, Füsilier aus Nebelschütz — schwer verw. Düring, Johannes, Musketier aus Bautzen — verwundet. enommev. Geveirktager 28. Oktober 18^0: Aushebung der Zwangs- und Bann rechte in Preußen. Si«nspr»ch. » Wer sich an andere hält, dem wankt die Welt, » » wer aus sich selber ruht, steh: gut! Heyse. Astronomischer Kalender. - 29. Oktober: Sonnenaufg. 6 Uhr 47 Mn. Mondaufg. 3Uhr v6Min. Sonnenunterg. 4Uhr39Min. Mondunterg. l Uhr43Min. Los vom Joch. Roman auS der Zeit der Befreiungskriege. Bon E. v. Winterfeld-Warnow. (v. Fortsetzung). (Nachdruck verboten.) „Das ist das alte Arsten nicht mehr! So 'ne Stimmen haben wir hier auch nicht gekannt! Selbst bis ins Moor kommen die KerlS!" Da lag der Stedinger Hof, der größte Bauernhof in der Runde. Der Hund schlug an. Carsten pfiff leise. Ta fing das Tier plötzlich cm seiner Kette an zu reißen und zu zerren. Carsten sagte leise, beruhigend: „Caro, ich binsl" Aber das Tier tobte weiter. Dann jaulte es leise und winselte wie ein Kind. ES erkannte den Herrn. Auf der Seite des Hauses wurde ein Fenster geöffnet und eine rauhe Stimme sagte: „Wat hett de Köter denn?" „Dater!. Macht auf! Ich binS, der Carsten." Ein Schrei einer Frauenstimme folgte. Dünn sagte der Alte: „Töwl Ick kumm!" Der Riegel an der großen Tür wurde zurückgefchoben. Carsten fiat rasch ein und zog Anna an der Hand nach sich Verwundert blickt« der Alte auf. „Wen heft dar?" „Eine Hilfesuchende, Vater!" „Loat er in!" Vater und Sohn drückten sich die Hand. Wortkarg ist der Menschenschlag hier. Ernst und schweigsam wie ihr Land. Sie schritten durch die lange Tenne. An der Seite waren die Viehbestände. Aber leer gähnten sie den heimge kehrten Sohn an. Am letzten Ende standen zwei Kühe und einige Hühner und schreckten mit verträumten Gackern empor. „Vater?" sagte der Sohn entsetzt, fragend. „Jo! Dat is nu so! Ne Aäsbande!" „Das haben sie alles genommen?" „So bi lütten! Een nach dem annern!" Müde klang die Stiume! Und doch lebte ein ehrlicher heißer Zorn darin. Dann aber an der Tür zum Rempter, zum Wohnzim mer, stand die Mutter. Alt, gebückt, aber mit einem füllen, glücklichen Lächeln im Gesicht. „Min Jung! Bäst wedder dor?" Und mit scheuer Zärtlichkeit strich sie dem Heimgekchr- ten über den Rock. „Büst wedder dor?" Anna hielt sich zögernd in der dunklen Tenne. Aber nach ein paar Worten von Carsten ging die Alte auf sie zu und zog sie in's Zimmer. „Kumm rin, min Kind! Du kannst hier bliewen." Etwas von seinem Ruf als reichsten Hof hatte der Ste dinger Hof doch noch bewahrt. Den schönen alten Hausrat hatten die Fremden ihnen noch gelassen. Die geschnitzten Schränke und die schöne alte Wiege mit den gemalten Ro sengirlanden. Das hochgetürmte Bett im Alkoven mit seinen köstlichen, geklöppelten Bettgardinen, und die vielen Zinn teller, Becher und Geräte. Was sollen die Franzosen auch damit? Das konnte man nicht essen, nicht versaufen! Das war nicht Göld und Geldeswert. Und den Wert, den es für die alt angesessenen Familien hatte, den verstanden die Frem- den nicht. So war der Eindruck, den Anna empfing, doch beinah ein traulicher, anheimelnder, lieber der Tür grüßte sie ein gemalter Spruch. In einem kleinen Alkoven wurde ihr ein Bett zurecht gemacht und bald schlief sie tief und' fest. Mutter und Sohn flüsterten aber noch lange zusammen. Als Anna am nächsten Morgen erwachte, schien die Helle Morgensonne durch die Scheiben. Ihre Wirte waren schon alle drei draußen bei der Ar beit. Soeben kam die alte Frau herein. Sie hatte die Kühe gemolken und trug die frische Milch vorsichtig in einen klei nen Verschlag, halb hinter den Alkoven. Sie erschrak, als sie Annas Augen auf sich gerichtet sah. „Den haben die Franzosen noch nicht entdeckt", sagte sie zaghaft. „Und ich verrate ihn nicht!" beruhigte Anna rasch. „Ihr seid keine solche", sagte die alte Frau, „ich Weitz, mein Sohn sagt, Ihr seid gut, habt Ihn verpflegt!" „Er brachte mir Nachricht von meinem Stiefbruder." „Der ist nicht wieder gekommen?" „Nein!" sagte Anna rauh. „Ich dacht' auch, er käm' nich wieder! Aber reden durst' inan nich davon. Nur Watten!" So hat unsere Mutter auch gewartet, aber vergebens, dachte Anna. Sie hatte sich mittlerweile angekleidet, die Bäuerin brachte ihr ein Schälchen von der frischen Mich und ein Stück Brot. Anna ließ es sich gut schmecken und blickte sich dann nach ihrem Begleiter um. Da kam er schon herein. Die zerrissene Uniform hatte er abgelegt. Er war in sauberem Bauernrock, darunter das Kamisol, und in derben Stiefeln. Fröhlich begrüßte er Anna. „Tcmoiselle! Gottlob, daß ich daheim bin! Und nun zieht Ihr hinaus! Möcht Euch am liebsten hier behalten!" „Man kennt Euch kaum wieder, Carsten!" sagte Anna lächelnd. Er nickte. „Bei der Mairie bin ich heute früh noch in meiner alten Uniform gewesen, habe mich gemeldet als Kriegsinvalide, und nun kann ich bei Vater auf dem Hof bleiben." „Und ich?" «Ihr geltet hier vorläufig als meine Brockt! Müßt' eS Euch schon gefallen lassen." „Das will ich schon", lächelte Anna wieder. Wie anders der Mann war, seit er Heimatboden unter den Füßen hatte! (Fortsetzung folgt.) , .