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forderrmgen an die Elterntiere wird die Nachzucht völlig oer- ' sagen, auch wenn die Federzeichnung ohne Makel oder die Körperform von dem ersten Künstler gemeißelt wäre. Die Eier, di« zu Brutzwecken bestimmt find, müssen von guter Mittelgröße und Form, glatt und starkschalig sein und je frischer, desto besser. Namentlich letzteres beachte man beson ders beim Versand, auch wenn kräftig befruchtete Eier in einer Temperatur von 8—12 Grad k und bei leichtem Wen den — ein paarmal wöchentlich — ihre Keimfähigkeit bis zu drei Wochen und darüber behalten. Zum eigenen Gebrauch sollte man auch keine Eier nehmen, die älter als 14 Lage sind. Bei Benutzung eines Brutapparates wird -er Erfolg am günstigsten sein, wenn die Eier nicht älter als eine Woche find. Die besten Resultate erzielt man stets, wenn das fri scheste Material benutzt wird. Frischgelegte Eier brauchen eine etwas kürzere Brutzeit als ältere; die Eier der leichten und zierlichen Rassen fallen in der Regel etwas früher aus als die der schweren. Man beachte mithin bei der Brut: Eier von demselben Alter und derselben Rasse begünstigen das gleichzeitige Ausfallen der Küchlein, während ungleichen Atter der Eier und Verschiedenheit der Rasse ein ungleiches Auskommen zur Folge haben wird. Etwas »sn der Ziege. (Nachdruck vaboten.) Daß die Ziege einen verhältnismäßig ebenso reichen, ja zuweilen einen besseren Milchertrag gibt als die Kuh, dürste bekannt sein. Dazu kommt noch, daß die Ziege im Jahre mehrere Zicklein wirst, während man von der Kuh nur ein Kalb erhält. Auch ist die Ziege bedeutend genügsamer iin achte darauf, daß der Riemen oder die Kette, womit die Ziege angebunden ist, nicht scharf sei; es sicht'fchleO aus, wenn das Haar rm Nacken abgeschabt ist, während sich die Tiere bei scharfen Ketten leicht verletzen können. Daß die Ziege bescheiden im Futter ist, habe ich schon erwähnt. Sie nimmt mit allen Grünzeugabfällen aus der Küche fürlieb, zieht aber Rübenblätter und besonders die Blätter des Rü- beickohls oder Turnips allem anderen vor und gibt davon eine sehr schöne, sahnigreiche Milch Man blattet die Tur nips ohne Schaden zweimal ab und kann die Blätter durch Trocknen auch für den Winter aufbewahren. Don wildwach senden Pflanzen ist Bogelmiere und Distel bei Ziegen ein sehr beliebtes Futter, was da, wo Kinder die Tiere pflegen, den Ziegen gern in Säcken vom Felde heimgeholt wird. Im Winter gibt man Kartoffelschalen mit Kleie vermischt, Möh ren kleingestampst, Kohlstrünke, Kartoffeln und allerlei Speisereste, die dankbar angenommen werden, natürlich dür fen keine Knochen darin enthalten sein. An Heu und Stroh darf es im Winter selbstredend auch nicht schien, und eine Beigabe von 5 Gramm Salz pro Tag auf die Ziege macht di« Tränke bekömmlicher. Unter den einheimischen Ziegen ist die Langensalzaer die beliebteste und Verbreiteste. Zur Zucht darf eine Ziege erst im Alter von 12 Monaten benutzt wer den. Die Zicklein werden nach 5 Monaten geboren. Mm, läßt sie 6 Wochen saugen, wonach sie einen schmackhaften Braten abgeben. Bei den Mutterziegen kommt es zuweilen vor, daß sie sich die Milch selbst aussaugen, eine Unart, die man ihnen durch ein mit Stacheln versehenes Halsband ab- , gewöhnt. Alles in allem kann die Ziegenzucht da alS ein- ! iräglich empfohlen werden, wo düs nötige Futter selbst pro- Futter, sie frißt fast alles, was ihr von Vegetabilien geboten wird, und ihre Pflege ist so einfach, daß sie von einem Kinde besorgt werden kann. Dabei ist Ziegenmilch bedeutend fett- reicher als Kuhmilch und insofern der Gesundheit der Kin- der zuträglicher, als die Ziege nicht für tuberkulöse Krank heiten empfänglich ist. Tie Schweizerrassen, als Loggen- durger Schwarzhals, Appenzeller und Saanenziege, geben -war mehr und fettreichere Milch als unsere einheimische Ziege, es ist aber schwer, sie zu akklimatisieren. Die Ziege verlangt ziemlich viel Bewegung und gedeiht am besten da, wo sie sich ihr Futter selbst suchen kann. Wer ihr Weide nicht geben kam, suche wenigstens einige Raine oder, besser noch, ein Stück Bahndamm zu pachten, auf dem die Ziege zugleich ihrem Triebe zum Klettern nachgehen rind die be scheidene Nahrung finden kann. Man muß sie im Stalle Hatten, der hell und sauber und nicht allzu niedrig ist, so reicht man das Rauhfutter in einer über der Krippe befind lichen Raufe, sorgt für genügend frisches Saufwasser und kür eine trockene Streu aus Stroh, Laub und Torfmull. Man duziert und die Milch, die nicht jedermanns Geschmack ist, im eigenen Haushalt verwertet werden kann. Rückschnitt eines junge« Obstbaumes beim Verpflanzen. (Nachdruck verböte«.) Herbst und Frühjahr ist die Zeit, wo -er Gartenbesitzer daran denkt, seinen Baumbestand zu ergänzen durch diese oder jene Sorte, deren reiche Erträge er in NachbarSgärte« hat bewundern können. Die Bäumchen werden aus einer bekannten Baunlschule bald besorgt, auch macht das Pflanzen selbst keine Schwierigkeiten weiter. Nur gegen eine Sache wird ost noch verstoßen. Es ist dies das Zurückschneiden des Baumes. Durch vorstehende Abbildungen ist dargetan, wie die Krone eines jungen Baumes 1) beim Bezug aus der Baumschule aussieht und wie sie 2) nach -em Pflanzen aus- sehen soll Beim Pflanzen ist ein stärkeres Zurückschneiden sehr am Platze, da der Baum, durch das Umsetzen sehr ge-