Volltext Seite (XML)
—rv I »"i V" -"«-vb 81" tt^vv ^gE VtM!?t '-«v-srus qm» -HK -UfA I H'NM rs'rsF 8 "zqrvftsjjvG .rsq usxnuztzM ms<r hrvu 2hM - x - r und -er praktische Landwirt findet dadurch Gelegenheit, sein Wissen und Können wesentlich zu bereichern. Tas fachwissenschastliche Interesse fand in der großen Landwirtschaftswoche eine fruchtbare Ergänzung durch die Versammlungen bezüglicher Vereine und Gesellschaften zur Förderung der Wohlfahrtspflege. Es sind zu nennen: der Landfrauentag, die Konferenz zur Förderung der Arbeits- rinnen-Jnteressen und die Generalversammlung des deut- schen Vereins für ländliche Wohlfahrts- und Heimatpflege. Alle Bestrebungen, die auf diesen Versammlungen zum Aus' inwck kamen, zielen darauf hin, die ländlichen Verhältnisse derart zu bessern, daß sich die Landleute, insonderheit die - - ländlichen Arbeiter, glücklich fühlen. Der große soziale Zug, der durch unsere Zeit geht, findet auf den, Lande die eigent liche Vertiefung durch Zusammenfassung der verschiedenar tigen wirtschaftlichen und geistigen Jirteressen auf der Basis vaterländischer und religiöser Gesinnung. Aber es darf auch nicht außer acht gelassen werden, daß die Ziele Sohnreys und seiner Weggenossen nur erreicht werden Kinnen, wenn eine Zersplitterung in der Arbeit vermieden wird und die besten Kräfte zur Mitarbeit gewonnen werden. Endlich müsse» wir noch auf einen wenig erfreulichen Zustand in unserer Landwirtschaft das Augenmerk richten. Seit einiger Zeit nehmen die Wirtschaftsverkäufe innerhalb des Groß- und Kleingrundbesitzes einen bedenklichen Um fang an. Dabei haben gewöhnlich Gütermakler und Güter schlechter ihre Hand im Spiel. Kleingrundbefitzer nehmen die Hilfe dieser Leute in Anspruch, weil sie infolge mannig facher Unistände den Real- und Pcrsonalkredit derart über anstrengt haben, daß ihnen die wirtschaftlichen Schwierig keiten gleichsam über den Kopf wachsen. Sie sind daher ge nötigt, ihre Wirtschaften im ganzen oder geteilt verkaufen zn lassen. Da die Kauflust bei den Landwirten sehr rege ist, kommen sie dabei nicht selten auf ihre Rechnung und erzielen somit eine nicht geringe Wertsteigerung für ihre Grund stücke. Aber ihre Nachfolger haben dann noch niit größeren Schwierigkeiten zu rechnen und müssen daher bald wieder zum freiwilligen Verkauf schreiten. Gelingt ein solcher Vcr- kauf aber nicht, so müssen die Maklergebühren als neue Schul- gebucht werden. Im Großgrundbesitz liegen die Ver hältnisse ähnlich. Hier wie dort führt die Ueberschuldnng zum Verkauf und infolgedessen zu einer Wertsteigerung, die jeder sicheren Grundlage entbehrt. Wenn das so weiter geht, ist eine Agrarkrisis schließlich unvermeidlich. Die Ursaci>e für eine solche Krisis wäre aber lediglich in dem Umstand zn suchen, daß der ländliche Besitz in eine gänzliche Abhängigkeit vom mobilen Kapital geraten ist. Dem mnß unbedingt vorgebeugt werden. Landwirtschaft liche Korporationen und Vereine sollten ihren ganzen Ein fluß aufbieten, die Befitzbewegung innerhalb der Landwirt- schäft nach Möglichkeit zu verhindern. ^bu. «Here deutsche» MNchviehrasse«. 1. Das schwarzbunte Tieflandrindvieh. Unter den auf hohe Milcherträge gezüchteten Rindern der ganzen Welt steht die norddeutsche Niederungsrasse allen an deren weit voran. Es gibt unter den Gebirgsrassen zwar Schläge, die fettreichere Milch geben, die hohe Milchleistung unserer Tieflandrinder aber erreicht keine andere Rasse. Tas norddeutsche Tieflandrind, in der Tierzuchtlehre als das germanische Rind bezeichnet, ist an den Küsten der Nordsee, hauptsächlich zwischen Weser nnd den vielverzweig ten Rheinmündungen heimisch, es ist aber im letzten Men schenalter über ganz Norddeutschland und Südschweden ver pflanzt und dominiert auch als „Holstein Cattle" in der Milchviehzucht Nordamerikas. Es ist ein herrlicher Milch viehschlag, der auch in bezug auf Mastfähigkeit hohen An sprüchen genügt. Der Typus der Kuh ist der des vollende ten Muttertieres. Ter weibliche Ausdruck des schmalen Kopfes mit kurzen, nach vorn gerichteten Hörnern und die ganzen Kvrperformcn deuten sofort auf die ausgesprochene Milchleistung. Der Hals ist schmal und lang, ohne Wamine, der Rumpf tief und langgestreckt; die Beine sind hochgestellt, die Hinterhand genügend breit und früher etwas muskel schwach, jetzt aber allgemein auf runde Form gezüchtet, das Kreuz ist zuweilen etwas abfallend, der Schwanz fein, tief angesetzt, das Euter sehr groß und regelmäßig sich nach dem Nabel erstreckend, fast viereckig, die Striche find fein und gleichmäßig, die Haut dünn und dehnbar. Der starke tiefe Körper gibt eine schöne Erscheinung. Das Tieflandrind hat sich auf den fetten Niederungs- und Marschweiden seiner Heimat entwickelt und verlangt zur Entfaltung seiner vollen Leistungsfähigkeit entsprechend reichliches Futter, entweder bei Stallfütterung oder auf guten Weiden. Dann ist die Tieflandkuh ccher auch außerordentlich futterdankbar. Sie verlangt auf den Zentner Lebendgewicht als Erhaltungsfut- ter nicht mehr als '/, Futtereinheiten und an Produkttons futter für je 3 Liter Milch 1 Futtereinheit mit 135 bis 150 Gramm Eiweiß. Sie kann als eine Milchmaschine mit voll- konnnenstem Nutzeffekt angesprochen werden. Früher tvar es nicht selten, daß Kühe, die bei ihrem hohen Milchleistungsvermögen bei schwächeren! Futter auch das Letzte aus ihrer Körpermasse hergaben, bei schwacher Bemuskelung häufig „abgemolken" aussahen und in ihrer Konstitution schwächlich erschienen. Heute wird überall die Milchfleischform stärker betont, ohne daß die Kuh an Milch- leistung das Geringste eingebüßt hätte. Das Zuchtziel ist heute Milchergiebigkcit bei fester Kon stitution, stärkere Bemuskelung, Frühwüchfigkeit und Mast- fähigkeit. Ochsen der Tieflandrasse werden jetzt schon mit 3 bis 3sH Jahren mit 2 bis 2^ gemästet, weil nicht allein das Fleisch der jungen Tiere besser ist, sondern solche Tiere auch besser fressen und schnelleren Körperansatz haben. Die Haltung ist überall, wo man auf höchste Ertrag fähigkeit rechnet, ausgezeichnet; die Stallungen haben feste Fußböden, sind gut gelüstet, genügend hell, die Körperpflege wird nicht vernachlässigt, das Futter ist angemesien, wenn auch auf den großen Gütern häufig sehr viel Fabrikrnck- stände zur Verfiitterung kommen. Zu der norddeutschen Tieflandrasse rechnet man: 1. den Holländer Schlag, zu dem auch die in Ostpreußen hei mischen ostpreußischen Holländer gezählt werden, obschon diese ihr bestes gerade aus oftfriesischem Bütt haben; die berühmtesten ostfriesischen Blutlinien haben gerade in den besten ostpreußischen Herden maßgebende Bedeutung; 2. den ostfriesischen Schlag von schweren Formen und höch ster Milchergiebigkeit; 3. den Oldenburger Schlag, der sich in die Wesen» arscher und die Jeverländer sondert; 4. die schleswig-holsteinischen Schläge, die ihre besondere Stellung haben. Xbu. Erfolgreiche Bekämpfung der Daffrlplage der Rinder. Von Ende Februar ab tritt die Dafselplage des Rind- Viehs wieder dadurch in Erscheinung, daß sich die Dasselben- lcn, in denen die Larven der Dasselfliege (Rinderbremse) sitzen, auf dem Rücken der Tiere zeigen. Nicht bloß die Häute der Tiere leiden, sondern auch die Milchergiebigkeit der Kühe geht zurück. Nach Erhebungen des Ausschusses zur Bekämpfung der Dafselplage in Berlin beträgt die Wertver minderung der Haut eines Rindes durch Dasseln 4 bis 5 .L, und da ein Viertel der in Deutschland fallenden Häute durch Dassellöcher beschädigt ist, beträgt der jährliche Gesamt schaden an den Rindshäuten 4 bis 5 Millionen Mark. In Dänemark hat man in Einzelfällen beobachtet, daß