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us,isg2oro(x usvpou usq pm mniaoi I - 5 " « '» - - - - . PP« -utz uoqvT I — dringend zu wünschen, daß in dieser Beziehung die Kassen verwaltung geändert würde. Am einfachsten ließe sich ge wiß die Sache handhaben, wenn in den einzelnen Ortschaf ten oder Bezirken Kassenhelfer bestellt würden, die all wöchentlich die Arbeiterbestände kontrollieren und gleichzei tig die Beiträge einziehen würden. Dadurch wäre den Landwirten eine große Last abgenommen und die ord nungsmäßige Durchführung der Versicherung gewährleistet. Die Kontrolle der Landarbeiter durch die Krankenver sicherung kann auch auf die Wanderarbeiter einen heilsamen Einfluß haben. Diese spielen bekanntlich in der Landwirt schaft eine große Rolle. Wenn die Arbeit drängt, schaut jeder Landwirt nach ihnen aus und nimmt ohne Besinnen jeden „Kunden", der ihm auf der Straße begegnet. Mit der Arbeitswilligkeit dieser Wanderer ist es jedoch eine eigene Sache. Keiner von ihnen hält es auf einer Arbeitsstelle lange aus. Die meisten Leute gehen schon weiter, nachdem sie satt geworden sind, andere verlassen die Arbeit nach eini gen Tagen oder Wochen, wenige bleiben auch ein Vierteljahr und länger. Aber seßhaft wird keiner; für jeden bleibt die Landstraße seine Sehnsucht und Zuflucht. Wie bekannt, wird das Leben der Wanderarbeiter im allgemeinen beherrscht durch den Alkohol. „Was verdient wird, wird in Branntwein angelegt." Infolgedessen kom men sie ost mit dem Strafgesetz in Konflikt und besuchen dann die Gefängnisse. Indes gibt es auch Zuchthäusler unter ihnen, wahre Verbrechernaturen. Sie zeichnen sich nicht selten durch Geschicklichkeit aus und verstehen es auch sich die Gunst der Arbeitgeber zu erwerben. So bilden die Wanderarbeiter ein Element, das den Frieden des Land lebens stört und die Sicherheit der Landwirte gefährdet. Der Fall Sternickel hat das am deutlichsten gezeigt. Die Gefahr erwächst den Landleuten hauptsächlich aus dem Um stand, daß bisher die Person eines jeden Wanderarbeiters infolge des Schwindels mit den Arbeitspapieren und Ouit- tungskarten der Jnvaliditäts- und Altersversicherung un kontrollierbar war. Das Meldewesen der Krankenverfiche- rung, das nach dem Gesetz aufs strengste durchgeführt wer den soll, kann vielleicht in dieser Beziehung Abhilfe schaffen. Indes ist die Befürchtung nicht unbegründet, daß die alten Schelme auch dieser Versicherung ein Schnippchen schlagen und unerkannt durch die Lande streifen. Es erscheint daher notwendig, alle in Frage kommenden Ausweismittel der Landarbeiter, wie Ouittungskarten und Krankenbücher un übertragbar zu gestalten durch Hinzufügung des Signale ments des rechtmäßigen Inhabers. Im übrigen muß noch darauf hingewiesen werden, daß sich jeder Landwirt nach den Bestimmungen des Kranken versicherungsgesetzes streng zu richten hat. Unterlassungen haben strenge Strafen zur Folge; und Unkenntnis schlitzt nicht vor Strafe. Darum also Vorsicht. ^du. WaS ist bei der Gtalldüugrrbeh«mdlrrrrg auf -em Felde z« beachten? Der wertvollste und teuerste Nährstoff des Stalldün gers ist bekanntlich der Stickstoff, der aber bei nachlässiger Behandlung großen Verlusten ausgesetzt ist. Diese müssen möglichst hinten gehalten werden, da sonst wegen ungenii- gender Ernährung der Pflanzen die Ernte nicht die ge wünschte Höhe erreicht oder für den Zukauf von künstlichen Stickstoffdünger Geld verwendet werden muß, das man hätte sparen können. Ein großer Teil des Stickstoffes wird durch die Tätigkeit von Bakterien in Ammoniak Lberge- führt, das bestrebt ist, als gasförmiges Produtt in die Luft zu entweichen. Zur Vermeidung von größeren Verlusten ist der Dünger auf dem Hofe feucht und fest zu lagern, was man durch gelegentliches Anfeuchten mit Jauche oder Wasser, sowie durch Festtreten eventl. auch durch Zwischenlagern von Erde oder Torfmull erreicht. 3 — Mrd nun der Stallmist auf das Feld gefahren, so ist er in stärkerem Maße der Lust ausgesetzt, wodurch die Gelegen heit zur Ammoniak-Verdunstung vermehrt wird. Die beste Ausnützung wird verbürgt, wenn der Stalldünger gleich hinter dem Wagen gebreitet und untergepflügt wird. Hier- durch gelangen alle Nährstoffe und sämtliche humusbilden- den Substanzen ohne Verlust in den Boden, wobei auch die mechanische Bodenbeschaffenheit günstig beeinflußt wird. Ganz zu verwerfen ist die vielfach verbreitete Gewohn heit, Dünger wochenlang in kleinen Häufchen auf dem Feld liegen zu lassen. Ter in ihm enthaltene Annnoniak-Itick- stoff wird durch den Mnd mchr oder weniger verweht. Die übrigen löslichen Nährstoffe werden durch den Regen auS- gewaschen, dringen in den Boden ein und geben so Beran- ' lassung zu den bekannten Geilstellen, die ihrerseits wieder 1 die Ursache von Lagerfrucht werden. Wird daS auSgs- , waschens Stroh später ausgebreitet und untergepflügt, so muß die Düngung des Ackers auf solche Mise höchst man gelhaft und unzweckmäßig werden. Ist es aus irgendwelchem Grunde nicht möglich das Einpflügen nach dem Ausfahren, wie es am besten wäre, gleich vorzunehmen, so muß doch unter jeder Bedingung die Verteilung über die ganze zu düngende Fläche sofort vor genommen werden, weil schon ein geringer Regen eine be trächtliche Auslaugung bewirken würde. Im gebreiteten Zustande sind die Stickstoffverluste nicht wesentlich, da das , Ammoniak vom Boden gebunden wird. Außerdem ist die j Wirkung allseits eine gleichmäßige, der Boden gewinnt ferner durch die so erzielte Beschattung, weil er feuchter und gleichzeitig tätiger und garer bleibt. Der besseren Arbeitseinteilung wegen kann eS als zweckmäßig erscheinen, den Stallmist in einer arbeitsarmen Periode herauszubringen, auch wenn z. B. wegen Frostes ein Unterpflügen nicht möglich ist. Man fährt in diesem Falk den Dünger am Rande des Feldes in großen Haufen zusammen, die etwa 20—30 Zentimeter stark mit Erde be deckt werden, um den Luftzutritt und somit die gesteigerte Verwesung zu unterbinden. Ist die Behandlung auf dem Felde weniger sorgsam, so sind "die Verluste an Masse und die Wertverminderung recht bedeutend, denn im Laufe > einiger Monate wird aus dem Haufen ein Häufchen, was schon mancher Landwirt erfahren mußte. Auf die angedeu tete Weise kann dieser Verschwendung vorgebeugt werden. Da die meisten Wirtschastsbetriebe ohnedies an Stallmist- mangel leiden, so ist eine Aufbewahrungsmethode, welche größere Verluste vermeidet, um so wichtiger. Die Düngerwirkung wird allerdings erst dann voll ständig, wenn eine entsprechende Ergänzung der Nährstoffe, die im Stallmist für Dollernten in unzitlänglicher Menge vorhanden sind, stattfindet. Insbesondere ist die Phos phorsäurearmut des Mistes ost Ursache, daß trotz echeblicher Zufuhr die Erträge nicht die volle Höhe erreichen und das Getreide gegen Lagerung nicht die genügende Widerstands- fähigkeit zeigt. Daher ist die Beigabe von Thomasmehl, wie dies vielfach mit bestem Erfolge bereits geübt wird, vor allem zu beachten. Je nach Güte und Menge des verwen deten WirtschastsdüngerS und je nach der Höhe der zu erzis- lenden Ernten muß auch die künstliche Stickstoff- und Kali- eventl. auch Kalkdüngung mit berücksichtigt werden. Vergeßt nicht die Selkdüngmrg! (Nachdruck verbot«.) Die Kalkdüngung hat eine direkte und indirekte Wir kung. Der Kalk ist im Boden das belebende Moment. Ohne Kalk gibt es kein Leben, kein Wachstum, kein Gedeihen. Wagner sagt: „In einem kalkarmen Boden haben alle Maß regeln der Kultur keinen wirksamen, nennenswerten und nachhaltigen Erfolg." Der Kalk belebt den Boden. Zu- nächst ist der Kalk auch an sich ein Düngemittel und ist eben,