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r ! gs-kostet, bis ich's so weit gebracht ö'c 'n: olle Kslnsi!.' einen mir ang-ton; tii m W be W de A L C si ki s° E t « I r r p mit leuchst» - Verse andäch- 2 n li d d irr Hk ne ns NN ?si! <ai L ch s^ D> <ch iü! sch Ei' -in Städtische Bekanntmachungen. Anträge auf verbilligte Vollmilch für den Monat Ok tober sind zu stellen am Mittwoch, den 27. und Donnerstag, den 28. September 1922, vormittags van 8—Uhr, in Zimmer Nr. 5 des hiesigem Rathauses. Nachträgliche Mel dungen können nicht berücksichtigt werden. Bei Meldungen ist der Nachweis des zuletzt erzielten Einkommens vorzu legen (Lohntüte, Rentenbescheid) sowie bei Kranken ärztliches Zeugnis. Bischofswerda, am 2«. Sept. 1922. Der Rat der Stadl. festen hatte, hatte es gestohlen. Al» er den Diebstahl be merksx, war dieser bereits mit dem Paket verschwunden. — Schwerer Unglücksfall in einem Agramer Theatc Im neuen Schauspielhaus zu Agram ereignete sich dieser Tage ein Unglücksfgll. Das Theater war schon fast gänzlick beseht. Eben sollte der Vorhang aufgchen zum ersten All der Oper „Madame Butterfly", als man'hintcr dem Vorhang, ein heftiges Krachen vernahm, dem alsbald Hilferufe folgten. Des Publikums bemächtigte sich eine Panik, viele Besuche verließen ihre Plätze und flüchteten aus dem Gebäude. Von der »reuen Rotationsbühne hatten sich etwa 16 Felder losge löst und sausten.mit fürchterlichem Kract-en In die Tiefe Nach einigem Minuten erschien Bühnenleiter Groll und ge wahrte den Absturz des Bühnenfeldcs. Er ließ sich mit mch reren Arbeitern in die Versenkung hinab und es gelang ihm die abgestürzten Felder zu heben. Unter denselben aber lagen vier Menschen nahezu zerquetscht. Die Verunglückten wurden rasch in die chirurgische Klinik gebracht. Daselbst er lag Ingenieur Weiner seinen Verletzungen. Nach Aussage des Obermonteurs Michel ist das Unglück dadurch verursacht worden, daß Weiner d-e Rotationsbühnc auf einmal, statt nach und nach auf die für die Oper erforderliche Höhe bringen wollte. Der Mctor war also zu schwach, auch ließ der elek trische Strom-nach und so stürzten 16 Felder herab. » — Kin Glas Bier 15 Pfg.i Man schreibt dein „Franks Generalanzeiger": Das Dörfchen Himmelgeist bei Düsseldorf bildet ein beliebtes Ausflugsziel für die Düsseldorfer. Der Besuch gilt dort hauptsächlich einer großen Wirtschaft mit einem parkartigen Garten. An einem der letzten Sonntage fanden sich — wie gewöhnlich an schönen Tagen — Hundert-' vc>)i Düsseldorfern dort ein, die, als es zum Begleichen der Zeche ging, Ursache bekamen, an der normalen Geistesverfas sung des.'Wirtes, der ausnahmsweise selbst kassierte, zu zwei feln. Der behäbige Rheinländer berechnete nämlich für ein Glas Bier 1§ F, für eine gute Zigarre 6 Schinkenbuttcr- brot 30 Eine Tasse Kaffee berechnete er mit 25 .H, große Stücken Torte und Obstkuchen kosteten 10 . Dabei war alles Verabreichte von einer ganz hervorragenden Güte. Die Gäste hielten die eigenartige Berechnungsmethode des Wirtes erst für Scherz, mußten aber schließlich hören, daß alles in schön ster Ordnung war. Bevor nämlich die Musikkapelle ^u spie len begann, stieg der Wirt auf das Dirigentenpodium und hielt eine Ansprache an seine Gäste, in der er erklärte, daß er heute sein fünstmdzwanzigjähriges Jubiläum als Besitzer die ser Wirtschaft feiere. Gleichzeitig feiere sein Sohn Hochzeit und seineTöchter habe sich verlobt. Aus diesem Grunde habe der Familienrat beschlossen, sämtlichen Gästen des Tages die Getränke und Genußmittel zu Friedenspreisen zu verabrei chen. Man zollte, was leicht zu verstehen ist, dem wackeren Herbergsvater stürmischen Beifall. übrigens gab es beim Bezahlen Schwierigkeiten, denn die meisten Gäste hatten gor » kein Kleingeld bei sich und mußten infolgedessen soviel ver zehren, uni wenigstens mit Markscheinen bezahlen zu können Der Herr Rat auf der Lntensagd. Eine lustige Geschichte von einem Rat, der ein gcw ck!> ' ger Nimrod vor dem Herrn war, wird im St. Hubertus ei zählt. Dieser große Jäger, dessen Taten freilich sich auf seinc Erzählungen am Stammtisch beschränkten, hatte einmal fchrn mehrere Stunden auk Enten gejagt, ohne einen der ersehnten Breitschnäbel-zu Gesicht bekommen zu haben; da stehl er nn dem breiten Mühlenwchr sich eine Schar von 20—30 zahmen Enten tummeln. Er geht also auf den am Wehr arbeiten den Manu zu, erzählt ibm sein Pell) und sagt schließlich. „Sagen Sie mal, mein Lieber, ein paar Enten muß ich doch ' nach Hause bringen, was kostet cs, wenn ich hier mol unter die Enten schieße?" Der Mann sieht den Rat erstaunt an und sogt dann trocken: „Fies Mark, Herr Rat." Unser Jär u entledigt sich der 5 Mark, schießt und zwei Enten schwimmen tot auf dem Wasser, während die andern ganz entsetzt hin >»,d herschwimmen. Der treue Jagdhund apportiert die Beute, hie der Nimrod schmunzelnd in Empfang nimmt, und da ihm nun einmal der Appetit gekommen ist, mcinl er zu dem ruhig zuschaucnden Manne: „Sell ich noch mal schießen?" Der andere nickt und steckt wieder 5 Mark cm. Nun fallen sogar von den enggedrängten Enten drei Stück dem Jäger zum Opfer, und er meint: „Do möchte ich noch ein drittes Mal schießen, mein Lieber. Aber Sie können ruhig für den Schuß mehr fordern, sonst kommen Sie nicht ans Ihre Kosten. Also was wollen Sic für den dritten Schuß?" „Fief Mark", sagt der Mann, und als ihn der Not nun ganz erstaunt ansieht, seßt er hinzu: „Dat find ja micne Enten nicht Herr Rat!" -rr -ö m Dr nel ne mä ni ,chi Lei na! MI! sckU zrr rer uei Iw der orb Ho Bo für 1. ! ver zim Na gle' wui steu .tt mei her Dr. G r in a stini ten nacl mer tigu Kov Sta gun (Die Braut des Kaisers als Samariterin.) Der Berliner Karre spondent des Internationalen News Service in Newyark. Meyer, flog am Sonntag von Berlin nach Breslau. Das Flugzeug wurde von einem Kricgsflieger namens Bcsnnrc geführt. Außerdem befanden sich im Flugzeug noch ein österreichischer Rittmeister Struck und Direktor Hassenpflua vom Ostverlag. Man mar, gezwungen, eine Notlandung vorzunehmen, da eine Motorstörung vorlag. Hierbei über- schlug sich das Flugzeug. Hassenpflug und Strunck erlitten eiHe Hüftquetschung bezw. eine Gehirnerschütterung, wah rend Raab und Meyer ohne Verletzungen davonkamen. Der Unfall trug sich unmittelbar an der Grenze des Gutes San bor zu, wohin dis Braut des Kaisers, die Prinzessin Hcriniu - V»N Schoenaich-Carolath soeben" von ihrem Besuch bei der Großherzogin von Baden zurückgekehrt mar. Die Prinzessin leitete persönlich die Überführung der Verunglückten nach Saabor und schaffte ärztliche Hilfe herbei. Sämtliche Teil nehmer der Fahrt wurden von der Prinzessin gastfreundlich spl Schlosse ausgenommen. Während die Verunglückten dort verblieben, konnten Raab und Meyer nachts mit dem Auto IM,Bahn zurückkehren. "/Ml— Wenn man keine Zeitung liest. Mit Fünfzigmark- schelnen wollte eine Frau in Cassel ein Fahrrad, das sic für ihre Tochter für 12 000 sik gekauft hatte, bezahlen. Sic mußte sich aber sagen lassen, daß die Scheine längst verfallen sind. Di-^Frau hatte lange Z«t ke-mc Zeitung mehr gelesen. Zeitgemäße Betrachtungen. Papiernot. Das ist die Zeit de: schweren Not. — die unser Wirt schaftsleben — mit jede u Tag' mehr bedroht, -- sie will sich gar nicht geben, — noch wächst die alle Not unb Vcm, — die Zeit ist nicht geheuer. — auch die Papiernot sstsii sich ein — und macht die Zeitung teuer! Grad das Papier bedürfen mir — wohl täglich und ast dringlich, — nun macht d>e Teu'rung das Papier — im Preise unerschwinglich. — Ein neuer Druck liegt ans dem Land, — das nimmer kann genesen, — nimmt die Papiernot WWMIWWWWWWWWWWWWWWWWWWWWWWWWM - von einem lustiM« Vilokeastreich, der hsffentti» nicht zu „diplomatischen Verwicklungen" führt, berichtet die , M. teldeutsch« Ztg.". Angeführt wurde er von dem früheren deutschen Feldpiloten Aribert Försterling aus Moledorf bei Erfurt. Er, der vier Jahr« lang eine Maschine „unter den Füßen" hatte, hielt das Stillsitzen nicht m«br aus. Er verschaffte sich die Militärpapiere eines Freunde», der im Kriege österreichischer Flieger war, und „rückte" als Reserve pilot zu einer Übung bei der tschecho-slowakischen Armee ein. Drei Wochen Manöver, eipe Woche Schulsliegen in Eger, dann wurde es Zeit, zu verschwinden. Er „nahm", nachdem er die Verhältnisse der unter dem Kommando eines französi schen Majors stehenden Fliegerschule in Eger gründlich stu diert hatte, sein Flugzeug und riß aus. Erste Landung bei Plauen, Beschlagnahme des Flugzeuges, denn der Pilot ist in tschechischer Uniform. Zweite Landung im thüringischen Lobensteiu infolge Benzinmangels. Zweite Beschlagnahme durch die Gendarmerie auf Veranlassung der thüringischen Negierung; Freigabe nach zwei Tage». Da aber kommt die Zollbehörde und verlangt ungefähr 150 000 Mark. Der Prä sident in Rudolstadt ist verreist, und als die Freigabe des Flugzeuges erfolgte, war cs inzwischen vom Regen nufge- wcicht und der tschechische Pilot mußte es in einer Scheune in Hclmsgrün unterstellen. Wir hoffen, so fügt die „Mitteldeut sche Ztg." hinzu, ,daß der Streich gut verläuft. Unsere be sorgte Frage beantwortete der Verwegene mit einem Lächeln. „Was wollen Sie, die Tschechen, denen cs übrigens wirt schaftlich recht dreckig geht, haben deutsche Waren widerrecht lich beschlagnahmt. Das Flugzeug kostet 150 000 tschechische Kronen, das sind 7sü Millionen deutsche Mark. Geben wir ihnen das Flugzeug zurück und ziehen den Betrag ab. Aber die Hauptsache, ich bin wieder einmal geflogen. Das war herrlich, sind der Spaß dazu. Alle Kurse habe ich mitge macht. Ich bin eiug?weiht. Vollkommen." Wie übrigens einem Berichte aus Eger zu entnehmen ist, wurde der flüch- 'cnde Pilot von zwei Flugzeugen der dortigen Fliegerschule verfolgt, doch gelang es ihnen nicht, ihn einzuholen. — Eine mutige Frau. In Wiesenrodc bei Aschersleben bemerkte die Frau des Gutsbesitzers Risch, als sie mit ihrer Tochter vom Fclde zurücklehrte, einen Einbrecher, der sich unter dem Tisch versteckte. Die Frau nahm das Jagdgewehr ihres Mannes von der Wand und trieb den Einbrecher in sine Ecke, bis die Tochter inzwischen Hilfe von den Nachbarn hcrbeigeholt hatte. Man sand bei ihm wertvolle Beute. — Ist» bllll 000 Mark beschwindelt. Eine Sammctfnbrik in Krefeld schickte ihren ersten Packer zur Bank, um einen Betrag von rund 600 000 .t( zu erheben. Kaum hatte er das Geld erhalten, als der zweite Packer der gleichen Firma im Banthause auf ihn binzntrat und ihm erklärte, seine Mutter sei verunglückt, er loste sofort in das Krankenhaus kommen und ihm nur das Geld aushändigen, damit er es der Firma bringen könnte. Dost Betrag wurde ihn: auch gegeben. Die Angaben stellten sich später als Schwindel heraus. Der erst l9s jährige Bursche ist mit dem Geldc verschwunden. — Das Gcldpakel im Gepäcknetz. Ungewöhnlich leicht - innig war ein Händler aus Nomawos, der sein Geld, 30 000 Mark in kleineren Scheinen, zu einem Bündel geschnürt hatte, um es von Berlin nach Hause zu bringen. In der Stadtbahn legte er das in graues Papier cingeschlagene Pa ket mit dem Gelbe in das Gepäcknetz. Auf dem Bahnhas Börse bemerkte er, daß es verschwunden war. Ein junger Bursche von 15 chis .16 Jahren, der mit ihm im Abteil ge- scßon den Arger und die Unwissenheit der ersten Woche wie der in Papiergeld umrcchnen. Jedes Familienglied soll dock, einmal bedenken, was es in der Zeitung lesen will, die Po litik, den Roman, die Telegramme, die Inserate usw. — Fragt sonst ein Bekannter: Was sagst du zu der heutigen Neuigkeit? Man sagt gar nichts, man hat ja keine Zeitung mehr. Wer aber demnächst in der Nachbarschaft und im Hause Arger haben will, deynnuß auf den Gedanken kommen . und die Zeitung mit anderen zusammen halten. Da ist die Leitung zerrissen, verdreckt, halbiert oder verlegt, jeder möchte sic zu gelegener Zeit und auf keine» Fall zuletzt. Le sen will eben jeder und- wissen, was vorgeht. Steht dann einmal etwas drin, was cinen besonders interessiert, da muß. man in ein drittes Haus schicke», wo cs dann heißt: Der würde auch besser an anderen Dingen sparen, als an der Zei tung! Es soll eben jeder seine Zeitung halten, an die er ge wöhnt ist und an der er schon lange seine Freude gehabt hat. Auch für die Zeitung gilt nur das entwertete Papiergeld, es ist aber sicher eines von den bcstangelegten ganz kleinen Kapitalien, ob nun einer seine Bildung von der Universität oder Volksschule hat." -f) Neues aus aller Wett. — Schwerer Flugzeug-Unfall. Aus Sachsen. Wilsdruff, 26. September. Die Einschränkungen im Zei tungswesen. Der Verlag des „Wilsdruffer Tageblattes" gibt bekannt, daß das Blatt infolge der wirtschaftlichen Notlage und der Papierteucrung vom 1. Oktober d. I. ab nur noch dreimal wöchentlich erscheinen wird. Bisher war die Zeitung täglich erschienen. Chemnitz, 26. September. Da» verbotene Schulgebot. Die „CtAMni^er Neuesten Nachrichten" schreiben: „Dio Klasse Wer, kein Papier mehr kaufen kann, — kann keine Rech ung schreiben'— und schreibt er nicht mit Kreide an, — dann muß cs unterbleiben, — jedoch verwischt sich ihre Spur, — ist schwer sie zu begleichen, — das ist ein Rückschritt der Ku! tur, — das ist kein gutes Zeichen! Viels^iti.^hat sich das Papier — bewährt in guten Tagen — es trug sogar der Kavalier — mit Stolz papicrne Kragen. — Jetzt ändert sich das jedenfalls, — es kommt uns so zu sagen,'— die große Not schon über'» Hals, — und geht uns an den Kragen. Schon überwuchert das Papier — im Preise Brot und Zucker, — die Zeitung selbst verzweifelt schier — und ratlos steht der Drucker, — das ist die größte Not fürwahr. — kaum Schlimmstes kann passieren, — es kommt der Leser in Ee fahr, — die Zeitung zu verlieren. Das ist die schwere Not der Zeit, — sie schädigt monck' Jntresse. — ein Notstand, der zum Himmel schreit. — die Not der deutschen Presse. — Wie sah es ohne Zeitung aus? — Die Kritik muß verstummen, — fehlt erst die Zeitung uns im Haus, — dann werden wir verdummen! Das darf nicht sein, das kann nicht sein, — man häng! am Blatt, am alten, — drum, Leser, greifet helfend ein, — die Zeitung zu erhalten. — Laßt Euer Blatt jetzt nicht iw Stich — und abonnieret weiter, — cs wird Euch bsisteh'n sicherlich — mit Rat und Tat! Ernst Heiter. fuhr er ernsthaft fort: „Ich will's schon glauben: in deinen Augen — da ist mein Haus 'ne olle Kalupp — ja, ja, wie s.-.llts auch anders sein; der Blick deiner Auoe5 ist stumpf ge worden — getrübt und verdorben vom Dunst der Welt. In meinen Augen aber — siehst du — da ist mein Haus und Hof ein Königreich — so groß — so weit — und so herrlich baß ich mit keinem anderen Könige tauschen malst', "sind meine. Fran? — Ja, mein lieber Johann, die mag wohl recht vcr- schncden von deinen Großstadtdamcn sein — das wird schon slimmen. Auch dünkt sie dich ast — und häßlich — nicht der Beachtung wert . . . und das ist gut so. — Für mich aber, mein Jungchen, ist sie die Königin in msinem Reich — und nur meine Augen allein sehen sic in i'wcm wahren Glanz. Die Kinder aber — die dir so w-mig gefallen — tja — das sind meine Prinzen und Prinzessinnen — alle von adligem Gemüt — und ich hoffe sic alle zu guten und tüchtigen Men schen zu erziehen." Michel Blonde hatte die Tabakspfeife wieder in den Mund gesteckt und rauchte ruhia weiter. Non Zeit zu Zeit wmf er einen verstohlenen Blick auf den jüngeren Bruder, der sich auf ein umgekehrtes Boot gesetzt hatte und mit halb spötti schem, halb verlegenem Lächeln vor sich nieder sah. Da bub Michel Blöde noch einmal zu reden an: „Vor Jahr und Tag hab ich im Wirtshaus unstn mal Spruch gelesen. Den hatte ein Sommergast dort ins Frem denbuch aeschrielstn. 'Der Spruch — der hnt's ich kann ihn nickst vergessen." Er nahm dst Mütze vwu Kopf und blickte den Augen weit umher. Dann sprach er die tig und leise — beinah wie ein Gebet: „Wer blöden Angst, vorüberc.ieht, Dcr sicht liier nichts als Sand: Doch in wes He-'' die Schönheit glüht, Den dünkt'? cin Wunderland. Ja, ja, mein Jungchen — Besseres könnte wohl lein D:ckt"r von nnscrcr Heimat sagen — und wer das gescl ric^.-n h:.', der hat die richtigen Augen gehabt — selch-, wo d-s Herz mitsieht. Du aber — du hast die A-.m-m nickt m«h». Für dich gibt? hier auch nichts wcit-r als Sand. — Drum geh nur wieder zurück in deine verdorbene Welt — je cder. ic lieber. Denn jedes Wort, das ich noch spreche, könnt' dir einmal wie Sterbegeläut im Gedächtnis Hingen: wieviel du verloren hast — und wie arm du bist." > z Skizze von H ÄVa, siehst du," sagte Michel Blöde zu seinem jüngeren Prüder Johann, „das ist nun mein Haus und Hof. Viel Schweiß und Arbeit hat's 7 . hab, Jetzt aber ists auch schön dafür." Der Matrose verzog spöttisch den Mund: „So Kalupp (Bude) ..." .H Michel lächelte still in sich hinein: „Ja, ja — olle . , > kannst mir denken." Dann reckte er seine mächtige Gestalt und wies mit der Hand über das im Lichte der Abendsonne rosig schimmernde Hast, auf dessen Oberfläche die Segelboote wie mit großen, weißen Schmctterliiigsflügcln dahinzuschweben schienen. „Laß deinen Blick rundum gehn! Hast du das wo an ders? — Das ist Heimat, mein Junge — Heimat." „Na ja —Heimat m. .!." meinte Johann geringschätzig. „Wer wie ich die weite West gesehn Hal, der weiß, wie schön es draußen ist. Und wo es mir gefällt, das nenn' ich meine Heimat. — Da kommt cs ei nem recht wunderlich vor. daß es noch Menschen gibt, die sich hier auf der gottverlass-neu Kurifchen Nehrung verankert haben — nein, geradezu cinge- fiztzfsen," warf er ingrimmig dazwischen, „bloß weil Vater, Großvater und Urgroßvater sich nicht von der Scholle rühr ten und lieber bei ihrem armseligen Fischerhandwcrk darb ten, als sich sonstwa in der Welt mühelos ihr Geld zu ver dienen." „Ein adliges Handwerk von Christi Zeiten her, so sagt unser Pfarrer," warf Michel ruhig ein. „Es gab uns immer unser räglich Brot — und heute mehr denn je." „Ha! Der wird euch schon was erzählen. Natürlich' den hohen .Herren liegt jg daran, daß ihr getreulich nusharrt. Aber: ein Lumpenhandwcrk ist's!" „Das sagi nun ein Fischcrssohn, der nach langen Jah ren zum erstenmal die Heimat wiedersieht . . . Johann, Jobonn! Wie weit Hots dick schon sortgetrie- bcn! — Ach, Gott, sei Tank: ick und mein Weib — und auch die Kinder alle — wir sind von anderem Schlag." Der Jüngere grinste hämisch: „Na, Mickcl, deine Olle , .... die bleibt auch am besten hier, die paßt wo anders nicht hin. An Schönheit wird sie nicht sterben, da kannst du ganz beruhigt sein. Aber weißt, gewundert hab ich mich doch: was Besseres konyt st wohl nicht finden? Und die Kinder . . . na, da fleht man: der Appel fällt nicht weit ' vom Stamm . . ." PUchA Blonde hielt leine Tabakspfeife zwischen den Zähnen und paffte kräftig drauf los. Dabei kaw in feine . sonst so gütig blickenden Augen ein leltsamcs Funkeln. Noch- : denklich sah er den Bruder an: „Ick ward di mal wat ver- tellen, mien lewe Jung — dat kan-si du di hinter de Ohre schriewe: 's kimmt im Leben bloß immer ap» k>< Opy-m „n." Er war in das ostprcußiscke Vlettdeuttch verf-silen. was sonst bei den .Kuren weniger gebräuchlich ist. Dadurch wurde seinen Worten die Strenge genommen, jo — es habe k<sin-w . .... .... tckgrißntt neNilNLliv, AM-WM «.M LMden. Dann i überhand, — dann Hibt's nichts mehr zu lesen, S'KWmt immer opp de Oogen an Rose Gerl ach.