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'»Ml d, -/,» Uhr, rrrckleäenen ur eHreit nterkunft vor- larvM als du du NN nneii tiea n 1 ter intrigiert, aus-unrhmen. »tt» r-OM ck»rvorll». Ilglt ,u» swercia rert ck. KirMtür. 2lus Sachse«. Da» SLchfische Haadwerk zum Arbeitneh«er«am»ersesetz. In seiner außerordentlichen Mitgliederversammlung nahm der Landesausschub für das Sächsische Handwerk un ter anderem auch Stellungzu dem kürzlich veröffentlichten Entwurf eines Arbeitnehmerkammergesstzes für Sachsen. Die Stellung dieser Vertretung des Sächsischen Handwerkes zu der Frage wurde in folgender Entschließung zum Ausdruck gebracht: „Der Landesausschub des Sächsischen Handwerks ver hält sich gegenüber der geplanten Bildung von Arbeitneh merkammern nicht grundsätzlich ablehnend, ist jedoch der Aus- fassung, daß aus verfassungsrechtlichen und wirtschaftlichen Bedenken zur Zeit von der Einrichtung abzusehen Ist. Nach Artikel 165 der Reichsverfassung ist die Errichtung von Be- zirksarbeiterrätcn und Brzirkswirtschaftsräten' lediglich An gelegenheit des Reiches, so daß die Bildung besonderer Ar beitnehmerkammern im Freistaat Sachsen Eingriff in die Au-' ständigkeit des Reiches bedeutet. Des weiteren ist zu beden ken, daß die Aufgaben der zukünftigen Bezirksarbeiterräte, sich nahezu vollständig mit denen der Arbeitnehmerkammern decken, daß ferner bereits verschiedene amtliche und halbamt liche Einrichtungen bestehen, welche die gleichen Aufgaben verfolgen, wie die der Arbeitnehmerkammer zugedacht sind. Die Bildung besonderer Arbeitnehmerkammern würde somit zu einer Vermehrung der bereits bestehenden Überorgani sation auf diesen Gebieten führen mit letzten Endes ungünsti gen Auswirkungen auf den Gang der Produktion. Sollte trotz der entgegenstehenden Bedenken die Bildung besonderer Arbeitnehmerkammern durchgeführt werden, so fordert der Landesausschuß, daß das selbständige Stimmrecht der Handwerkergesellen gesichert bleibt und die Arbeitneh merkammern dem gleichen Ministerium unterstellt werden, wie die bisher bestehenden Kammern." und Daria ermöglichen ließe. Einverstanden?" „Ja! Ich werde kommen." „Ich telegraphiere dir noch Tag und Stunde!" Ebbo umarmte die Schwester, sichtlich froh, sie iür gewonnen zu haben, und stürzte fort: es war die höchste Zeit, wollte er den Zug noch erreichen. Einige Tage nach ihrer Unterredung mit Ebbo erhielt Steffani von ihm ein Telegramm: „Erwarte dich heute zwei Uhr Hauptbahnhof, Ebbo." In Rödenau hatte man den Boten ruhig noch früh stücken lassen, ehe er nach Dohneck abgeschickt wurde, und so erhielt Steffani die Depesche zu spät, um zu der von Ebbv bezeichneten Zeit in Dresden eintreffen zu, können. Es war ihr überhaupt nicht angenehm, heute nach Dresden zu fah ren, denn Binchen lag erkältet zu Bett: und wenn es auch nur ein tüchtiger Schnupfen war, so verlieb sie doch das Kind nicht gern. Sie wollte aber auch Ebbo nicht enttäuschen und benachrichtigte ihn, daß sie um vier Uhr in Dresden eintref fen werde. Danach war es ihr aber nicht möglich, den Sechs uhrzug zur Rückkehr zu benützen, und sie bestellte sich den Wagen zu dem letzten Auge, halb zehn Uhr abends an die Bahn in Rödenau. Ebbo empfing sie in Dresden am Bahnhof: er hatte einen Aweispänner genommen, die Schwester in würdiger Weise zu der wichtigen Ausammenkunft zu befördern. Die Tante Darias, eine verwitwete Frau Ministerialrat Neubert, wohnte drüben in der Neustadt. Während der Fahrt sprach Ebbo erregt immerzu von Daria, und Steffani ließ ihn reden, ihn nur selten durch eine Frage unterbrechend, denn es war ihr lieb, noch so viel wie möglich über die künftige Schwägerin zu erfahren, ehe sie mit ihr zusammentraf. „Sie empfindet große Scheu vor dir," sagte er, „ich zeigte ihr Photographien von dir, und sie war ganz überwäl tigt. Daria ist etwas scheu und schlichter',.: du wirst recht freundlich mit ihr sein müssen, damit sie Mut bekommt und auftaut. Wenn sie sich erst «in bißchen herauswagt, ist sie wirklich sehr gescheit; sie lernte sehr viel, und spricht ausge zeichnet Französisch und Englisch, überhaupt . . . Ach. wenn ihr euch doch gleich gut verstehen könntet, das würde mich riesig freuen! Denn sie dir dgch ^«cht gut gefiele, Steffani!" : . . ... Dresden, 26. September. Personalveränderui in der Justiz. Im Geschäftsbereich des sächsischen Justizministe riums sind ernannt: Oberlandcsgerichtsrat Dr. Hofmann unk Landgerichtsdirektor Dr. Ulbricht (Leipzig) zu Senatsyräsi- denten beim Oberlandesgericht, Landgerichtsrat Werner uni Landgerichtsdirektor Dr. Mögt — beide beim Landgericht Dresden — zu Oberlandesgerichtsräten, Staatsanwalt Klotzsch (Freiberg) zum Amtsgerichtsdirektor des Amtsge richts Freiberg, Amtsgerichtsrat Dr. Schüller (Bautzen) zum Amtsgerichtsdirektor des Amtsgerichts Aittau, Amtsgerichts rat Dr. Kreul (Aittau) und Gefangenanstalsdirektor Gebauer (Plauen) zu Hilssarbeitern im Justizministerium, Landgc richtsräte Pausch und Dr. Joh. Wunderlich (Leipzig) zu Landqerichtsdirektoren beim Landgericht Leipzig. Dresden, 26. September. Berufung. Das Gesamtmini sterium hat den Bürgermeister Dr. Kretschmar-Limbach zum 1 Oktober als Ministerialrat in die ll. Abteilung des Mini steriums des Innern berufen. Dresden, 26. September. Die Brandstifter von Schön feld sollen jetzt in zwei Landarbeitern ermittelt lein. Am 29. August brannte bekanntlich das groß« Rittergut Schön feld, das dem Fabrikbesitzer Hausmann in Dresden gehört, mit allen Erntevorräten nieder, nur das Dieb und das Her renhaus wurden gerettet. Der Schaden beziffert sich aui mehr als zwei Millionen. Endlich ist es der Polizei gelungen. Licht in diesen anfangs rätselhaften Vorgang zu dringen. Es sind jetzt der Dresdner Staatsanwaltschaft zrvei L-and arbeiter zugeführt worden, die das Feuer durch unvorsich tiges Rauchen i'n der Scheune verursacht haben sollen. Leipzig, 26. September. Durch einen Monteur uw Mil lionenwerte betrogen wurde der Besitzer der Firma Katzmo- reck L Eo., Maschinenfabrik in Leipzig-Lindenau. Die-er weilte zur Messe in Wien, wo seine Firma ein ihm gebär»e- Patent, die Maschine „Universal", ausgestellt hatte. B-r einem Rundgang durch den Ausstellungsraum siel ihm ein Prospekt der Salzburger Firma „Alpenland" auf. der eine Maschine namens „Phönix" anpries, in der Katzmareck sein Patent untrüglich wiedererkannte. Au seiner größten Über raschung mußte er feststellen, daß diese Maschine von seinem eigenen Monteur Stötzner, der seit etwa neun Monaten bei ihm beschäftigt war, und von dessen Schwagern, den Gebrü dern Lange in Berlin, hergestellt worden war. Die von Aus dem Gerichtssaal * Ein polnisch«» Kulturbild. Auf das Gebiet finsterste» Aberglaubens und frömmelnder Unmoral wirst ein Mord prozeß interessante Streiflichter, der in den nächsten Tagen das Schwurgericht in Oppeln beschäftigen wird. Das Dienst» , mädchen Apollonia Posor ist angeklagt, am 20. Juli 1920 in Oppeln in Oberschlesien ihre sechs Wochen alte Tochter Ma» , ria lebendig begraben zu haben. In manchen Gegenden hat sich der in die Heiden,zeit rurückreichende Aberglaube erhal ten. daß es „keine Sünde" sei, wenn uneheliche Mütter da» neugeborene Kind am Kopfende eines Grabes beim Monden schein hinter einem Kreuz lebendig begraben. Die Ange raute. die bereits mehrfach Mutter ist, hatte in Oppeln einem Mädchen das Leben gegeben, das sie nirgends unterzubrin- ac'n mußte. Schließlich ging sie damit zu ihren Elt«rn, wo dir Mutter sie auch aufnahm, während der Bater von An- fano an sich diesem Familienzuwachs widersetzte. Der Bater, ein Trinker, behandelte das kleine Wurm auf das brutalste, Diodcrbvft schüttere er den für das Kind bestimmten Drei au- den Fußboden, und einmal stieß er den Wäschekorb, in dem des Kind nur einem Koffer lag, von diesem herunter, lc daß Murrer und Großmutter des Kindes zunächst annah men es fti rot. Ncub neuen Prügelszenen mit dem Bater reifte in der Anaeklogren der Entschluß, sich des Kindes zu entledigen. Eines Abends nahm sie es aus seinem Korb, er griff eins KobirnichaufÄ und ging mit ihm fort, angeblich, um cs zu Dekanrnrn zu bringen. Als man von dem Kind nichts mehr Hörle, ging das Gerede, Laß di« Mutter es um» —* Sein Hol, mehr zu Särgen. In hen „Dresdn. Nachr." lesen wir: Nirgends lassen sich kommende wirt schaftliche Erscheinungen so sicher voraussehen, wie auf der Leipziger Messe Es ist kein Zufall, daß auf der Leipziger Herbstmesse verschiedene Holzersatzstoffe ausgestellt waren, die sich auch zur Anfertigung von Särgen eignen. Es ist eine für unser wirtschaftliches Elend bezeichnende Tatsache, daß wir es uns bald einfach nicht mehr leisten können, bei den riesigen Holzpreisen unseren Toten einen Sarg aus dicken Holzplanken mit in die Erde zu geben. Wir haben weder das Holz dazu, noch können wir es mit unserer Pfennig- Mark mehr kaufen. Auf dem Lande kommt es hier und da schon jetzt vor, daß die Toten ohne Sarg bestattet werden, da eine Tagelöhnerfamilie unmöglich -t—5000 Mark für den billigsten Sarg, wie er heute hergestellt wird, aufbringen kann. Und dieser Austand wird bei einer Weiterentwicklung der Teuerung in den nächsten Monaten bald allgemein wer den. Für welchen der aus der Leipziger Herbstmesse gezeig ten Ersatzstoffe man sich in der Praxis entscheiden wirb, muß sich erst noch erweisen. Auch die Särge aus Ersatzstoffen, die fung zu machen: und nun stand er vor dem Abschied! Schrift leiter wollte er werden. Steffani besaß keinen Begriff von diesem Beruf, da sie mit literarischen Kreisen nie in Berüh rung gekommen war. Sie wollte darüber Ebbo fragen, er, auf die Uhr sehend, hastig aufsprang. „Ich muß ja fort, Steffi, kann ich auf dich zählen, läßt mich nicht im Stich?" „Du kannst auf mich rechnen!" „Wann willst du Daria kennen lernen? Könntest nicht auf zwei Tage nach Leipzig kommen?" „Nein, ich will jetzt nicht von den Kindern fort. Bringe doch deine Braut zu mir!" „Das wird wohl nicht gut gehen, Blendheits werden nicht erlauben, daß sie allein mit mir hierherreist. Auf einige Stunden könnftst du doch nach Dresden kommen — ja? Dann ginge es zu machen. Frau Blendheit hat in Dresden eine Schwester, bei der sich eine Ausammenkunft zwischen dir ' Steffani Drehsa. Roman von Alexandra v. Bosse. (2S. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) „Nein, lieber Ebbo. Mache dir keine Hoffnung: wie ich den Bater kenne — nein! Er wird grundsätzlich gegen eine bürgerliche Schwiegertochter sein. Er würde ja auch nie ge billigt haben, daß ich oder eine der Schwestern einen Bür gerlichen, und wenn er ein Krösus gewesen wäre, zu heiraten wünschten, das weißt du doch. In diesen Dingen sind seine Ansichten so bestimmt, daß sich nicht daran rütteln läßt, und in deinem Fall — nein! Du darfst dir keiye Hoffnung machen." „Mache ich mir auch nicht: aber du begreifst: um Darias willen muß ich doch wenigstens versuchen, seine Zustimmung zu erlangen. Wie sollte ich ihr erklären, ohne sie zu belei digen, daß man sie nicht zur Schwiegertochter haben will?" Steffani überlegte: sie beklagte im stillen, daß Rüdiger nicht da war. Wenn er es übernommen hätte, dem Vater Ebbos Verlangen in günstigem Licht darzustellen, konnte man hoffen, denn der Vater achtete Rüdigers Meinung hoch. Und wenn Rüdiger erkannt, daß Ebbo fest entschlossen war, das Mädchen zu heiraten, würde er gewiß alles versucht haben, einen Bruch zwischen Vater und Sohn zu verhüten. „Kannst du mit der Veröffentlichung deiner Verlobung nicht warten, bis Rüdiger auf Urlaub kommt?" fragt« sie. „Unmöglich!" „Er könnte helfen, dir bei Papa die Wege ebnen, besser als irgend jemand." „Meinst du, er würde es tun?" „Gewiß! Schon mir zuliebe." „Ja, aber so lange kann ich nicht wm.e: . »essi; Blend heits wundern sich so schon, daß ich nicht sogleich meine Ver lobung bekannt gemacht und meine Familie davon nicht un terrichtet habe. Ich wollte dich bitten, Steffani, doch mit Vater zu sprechen, ihm alles in schonendster W ,'se beizubrin gen. Willst du? Wenn ich schreibe oder persönlich darüber mit ihm rede, ist gleich der Teufel los. Aber tue es nicht so fort, ich will erst wegen der Stellung, die sich mir bot, ganz sicher sein." „Erst müßte ich deine Braut kenne; b ne»*, > ' ich irgend etwas tun kann," lagt« Steffani. „Natürstch, das sollst du auch." „Ist Darias Geschichte bekannt?" „Ja — man erzählte sie mir, ehe ich sie inch kennen lernte." „Schade," murmelte Steffani; sie sah mit Grauen den Klatsch voraus, der nach Bekanntwerden der Verlobung in Dresden unfehlbar sich einsielleu würde, so gewiß wie eine Staubwolke nach einem Windstoß. Und sie bedauerte Ebbo und auch dos junge Ding mit den «rohen fragenden Augen. Heute war (Aba in Aivil, aber man, sah ihm den Offizier doch an: er war so gern Offizier gewesen. Im Regiment war er beliebt, bei den Vorgesetzten angesehen und aller Dor aussicht nach würde er seinen Weg gemacht haben. Schon hatte er sich mit der Absicht getragen, die Generalstabrprü- au« Holzabfaü hergestellt werde«, find noch teuer aenW, und vielleicht wird man schließlich — bei Vor Feuerbestat tung jedenfalls — «ine starke holzartig« Vapp« nehmen müssen, der man durch einen Holz- und Metallrahmen den notigen Halt gibt. In Amerika hat man bereits einen an- d«,r«n Weg eingeschlagen, um Holz für die Särge zu sparen: Di« Glasbashet Corp. in Altoona Penn, stellt neuerdings Särge aus gefärbtem Glas her, die sogar leichter als Metall- und Holzsärge sind. Sie haben im OberTund Unterteil nur eine Wandstärke von einem halben Aoll. Bei den ungeheu ren Preisen für Glas dürften solche Elassärge für uns aller dings nicht in Frage kommen, und wir müssen uns mit holz ähnlichen Stoffen behelfen, sollen die Beträge, die von Sterbekassen usw. ausgezahlt werden, nicht schon für di- Be schaffung eines Sarges draufgehen. rtW h! übn tettung" »stttt stell ! all« deutsch idt und Land Vorsitzende. „Warum sollte sie mir nicht gefallen?" „O gewiß! Und du ihr sicher! Sie wirb sich gleich in dich verlieben. Ich fürchte nur. du wirs! sie durch dein Auf treten als große Dame unwillkürlich einschüchLern." Steffani lächelte und sagte tröstend: werde mich bemühen, so wenig große Dame zu sein, al» irgend möglich." „Daria findet, du 'übest stolz und unnaWar aus; nur !auf dem Bilde, wo du mit den Kindern ausgenommen bist, nicht so sehr. Ich war ganz erstaunt, es war mir das nie aufgefallen an dir, aber dann fand ich es auch. Ich weiß nicht, woran das liegt — an der Haltung oder am Blick dei ner Augen? Du kannst manchmal höllisch hochmütig aus sehen, Steffi, das ist schon wahr." „Aber ich bin es doch gar nicht!" wehrt« sie gekränkt ab. „Ich kann die Worte nicht finden: nicht bewußt viel- . leicht," meinte Ebbo und betrachtete die Schwester mit brü derlicher Bewunderung. Es gefiel ihm, daß sie so vornehm ioussah, was Daria wohl gemeint, als sie es „stolz" nannte. Das lag an ihrer ganzen Erscheinung: man konnte es nicht >'..«.stimmt erklären. Heute war sie ganz einfach gekleidet, auch der Hut war ziemlich schlicht: an ihren zierlichen Ohren schimmerten zwei prachtvolle Steine in fast unsichtbare» Platinfassung, die bei der leisesten Bewegung gleich Tau tropfen blitzten. Ebbo kannte schönere Frauen als feine Schwester, die ja eigentlich gar nicht das war, was man Schönheit nennt, und doch gefiel sie den meisten Leuten weit mehr als die anerkanntesten Schönheiten. Der Zauber ihres Wesens, die ganze edle,, unbewußt stolze Vornehmheit ihrer Erscheinung waren es, die ihr die Herzen gewannen. Sie selbst ahnte gar nicht, welcher Aauber von ihren strah- lenden grauen Augen ausging, wie ihr großer, ruhig stolzer Blick junge Leute einzuschüchtern, zugleich aber zu Bewunde rung hinzureißen vermochte. Endlich hielt der Wagen vor einem Haus, in dem Frau Ministerialrat Neubert den zweiten Stock bewohnte. Oben fanden sie die Türe zu der Wohnung schon geöffnet; ein dickes Mädchen, das ein Hamburger Häubchen auf dem glatt anliegenden Haar trug, nahm Steffani den Sonnenschirm ab. Dann erschien Frau Neubert selbst, die es nicht erwar- ten konnte, ihren Besuch zu begrüßen. Sie verbeugte sich tief vor Steffani: „Wirklich sehr liebenswürdig, daß Frau Gräfin mich beehren.' Steffani drückte der kleinen, mageren Frau, die einen altjüngferlichen Eindruck machte, die Hand und sagte einige liebenswürdige Worte, die im Vergleich mit Frau Neuberts ergebener Begrüßung, gegen ihres» Willen, leicht herablas. send klangen, aber Darias Tante offenbar sehr beglückten. Nochmals knicksend, flüsterte sie: „Frau Gräfin werden mir vielleicht nachher die Ehre geben, ein Täßchen Tee — nicht wahr? Wenn ich ergebenst bitten dürfte." „Ja, ja, liebe Tante," sagte ziemlich ungeduldig Ebbo, „wir kommen, nachdem ich meine Schwester mit Daria be kannt gemacht, alle zu dir in» Zimmer." „Gewiß, lieber Eberhard, ja, sa. Daria ist im Salon,* erwiderte Frau Neubert, ging ihnen dann eilend voran und öffnte die Tür zur guten Stube: „Bitte, Frau Gräfin! - v : (Fortse-mi, »eil )t für dauernd dt i. Sa. chtrurg! Heil Ml». Iwwm Mess«! ) jedem gern «insaches, ost el. Pvlvvi, chltrßfach 1«. Firma Gebrüder Lm» dessen Verhaftung und der Stvtzners*fiih8st Durch suchung brachte Maschinenteile im Werte von Mtlltoewn Mark zum Bortzhotu» di« aus der Leipziger Fabrik stammst» und zur Herstellung her Maschine, „Phönix" verwendet wer» den sollten und teilweL- schon verwendet worden waren. Alle Teile herbeizuschaffen, war bei Ihrer Größe Stötzner nicht möglich, so daß er einsüch die Zeichnungen des Patents ent wendete und »ach Berlin brachte. Der Mitinhaber der Firma Lange, der 39jährige Knrl Lange, wurde auf «in Geständnis seines Bruders in Wien verhaftet. Das Geständnis lautet dahin, daß die Firma Lange mit der Salzburger Firma ^Ul» penland" in Geschäftsverbindung stände und ihr die Zeich nungen der Maschine „Universal" liefere. Leipzig, 26. September. ' Ihr großer Leichtsinn brachte kürzlich eine durchreisende Frau um ihr wertvolles Gepäck. Die Frau kam im Wartesaal 4. Klasse des hiesigen Hmrpt- bahnhofes mit einem unbekannten Mann ins Gespräch, der sich schließlich erbot, ihr das Gepäck nach der Handgepäckauf bewahrungsstelle tragen zu helfen. Beide gaben dort die Ge päckstücke auf, vereinbarten, sich am nächsten Morgen wieder im Bahnhof zu treffen und trennten sich dann. Den Hinstr legungsschein hatte der Unbekannte, ohne daß die Frau es merkte, zu sich genommen. Erst am nächsten Morgen, als sie ihr Gepäck abhölen wollte, vermißte sie ihn. Natürlich war der Mann mit ihrem Gepäck bereits verschwunden.