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«bua« IE 74 Jahr,«», Dienstag, den 20. April ISA) e Gnwd^v« Ad». > r N«»tiorn öOPfo. « Sgrftaltm« ArUr B«, en SiUlM. Nnüdche Oberschlefieus Konflikt mit der Entente. . Die Übergriffe der Franzosen im besetzten Gebiete Oberschlesiens haben bekanntlich zu einer großen Erregung geführt. Neben den blutigen Zwischenfällen sind besorwers die Arbeitermassen darüber erbittert, daß die Franzosen die Durchführung des Betriebsrätegesetzes verboten haben. Die Gewerkschaften Oberschlesiens HÄ en der alliierten Kommis sion in Oppeln ein Ultimatum gestellt, das am gestrigen Sonntag ablief. Nach den heute vorliegenden Meldungen muß mit dem Ausbruch eines Proteststreike in Oberschlesien gerechnet werden. In Oppeln ist schon seit einigen Tagen unter den Zemsntarbeitern ein rein wirtschaftlicher Streik ausgebrochen. vtd. Breslau, 18. April. (Eig. Drahtbericht.) Zn der Slreikangelegenheit ist heute die Entscheidung gefallen. Die Streikleitung hat den Zementardeitern ein Telegramm ge sandt mit der Aufforderung, auszuharren. Morgen werden die Gruben- und Hüttenarbeiter in den Streik treten. Der Bund technisch-industrieller Beamter wird sich ihm bald an- schliehen. Die kaufmännischen Beamten werden morgen be- MfPsfswerdaer Tageblatt. «"kh«-pt»->mschast, der Schul. Inspektion und de» Hauptzollamt» Bautzen, sowie de» Amtsgericht» und de» Stadtrat» pl Bischofswerda und der Gemeindeämter de» Bezirk». Weste» Matt «m Bezirk. ... Erscheint seit 1S4S. Die neue sächsische Dersassrmg. Die sächsische Staatskanzlei teilt mit: Das sächsische Gefamtministerium hat in seiner Sitzung am 16. April dem Entwurf der Verfassung des Freist.aates Sachsen zugestimmt. Der Entwurf der unverzüglich der Volkskammer vorgelegt werden soll, behandelt in 52 Artikeln die Staatsgewalt, den Land tag, die Regierung, Gesetzgebung und das Finanzwesen und bnngt außerdem eine Reche von Übergangs» und Schlußbe- jtimmungen. Ausgehend von d«n Gedanken, daß eine Ver fassung imr den Aufbau und die Lebensform des Staates zu bestimmen, hat, regelt der Entwurf ausschließlich die Grundsätze für das Staatsleben und überläßt alles weitere besonderen Gesetzen. Bestimmungen, die die Reichs verfassung mit Wirkung für die einzelnen Länder enthält, hat der Entwurf nicht nochmals ausgenommen. Die Volksvertretung erhält wie in anderen deutschen Ländern wieder den Namen Landtag und be steht nur aus einer, auf vier Jahre gewählten Kammer. Don der Einsetzung eines Finanzrates, wie ihn der Entwurf für die Verfassung Preußens vorschlägt, ist in Sachsen Abstand genommen. Die ersten Wahlen zum Landtag müllen vor Ablauf des Jahres 1SL0 stattfinden. Über den genauen Zeitpunkt und über das Wahlgesetz ist noch Beschluß zu fasten. . - lDie Regierung wird vom Staatsministerium, ^beschäftigen und mit der Rege- dem bisherigen Gesamtministerimn, geführt. An seiner , i zu diesem Lande. Ferner werden Spitze steht der vom Landtag zu wählende Ministerpräsident, «chere Probleme - «riafrage wird es ersorgten, ehemaligen deutschen wtzens beginnen infolge der Ad die Lebensmittelpreise zu steigen ' " ». Die je RMtoff» und Kohlenmangel» in ^e Volsck " inden zu besch »empkratle zu ^Unterhöhlen. Eine lebhafte hat nach polnischen Zeitungsnotizen an der z ifrontbegonnen^ . Die Konferenz in San Remo. Rom, 17. April. (Stefani.) Die erste der Konferenz in San Remo zur Sprache ko die türkische, da die alliierten Regierungen di diese sowohl wie die kleinasiatische so schnell erledigen. Nach Erledigung dieser Frage k rüstung Deutschlands zur Sprache, wird sich auch mit Rußland beschäftigen und lung der Beziehungen zu diesem Lande, s. noch zahlreiche andere Probleme zu behandeln sein. Hin- der nach dem Dorbilde arwerer Länder die Bezeichnung sittlich der Adriafrage wird es Italien überlasten bleiben, „Staatspräsident" führen soll. Eine Änderung der zu entscheiden, ob sie von der Konferenz behandelt werden staatsrechtlichen Stellung ist damit nicht verbunden. Der soll oder nicht. - r Staatspräsident gibt die Richtlinien der Politik an und trägt Pari», 18. April. (Eig. Lrahtbericht.) Nach einer Mel- dafür gegenüber dem Landtage die Verantwortung. Ätttzer- dung des „Temps aus San Remo sind die Südflawen dort halb dieser Richtlinien leitet seder Minister die ihm anoer- noch nicht ekngetroffen. Die Adriafrage kann ohne sie nicht trauten Geschäftszweige selbständig und unter eigener Ver glast werden. antwortlichkeit. Die Mitglieder des StaatsmiMeriums be» Die mUUSr-pottttfche La-e Polesv. Polen hat sich zu Friedensverhandlungen mit Sowjet- Ruhland berest erklärt. Die Verhandlungen sollen nach dem polnischen Vorschlag im April beginnen. Der Verhandlungs art konnte noch nicht vereinbart werden. Die Bereitschaft Polens, nunmehr allein mit Sowjet-Rußland zu unterhan deln, läßt darauf schließen, daß die Anfang März von Po len nach Warschau berufene Randstaatenkonferenz nicht nach polnischem Wunsch verlaufen ist. Die von der Entente ? im Stich gelaßenen Polen wollten aut dieser Konferenz di« ver tretenen Staaten, Lettland, Finnland, Litauen und Rumä nien, einmal für ein gemeinsames Verhandeln mit den Bol- schewiki, dann aber auch für den Abschluß eines DeseMiv- bündnisses mit Polen gegen Sowjet-Rußland gewinnen. Die weit auseinandergehenden Sonderinteressen der einzetzten Staaten scheinen die polnischen Absichten zum Scheitern 'ge bracht zu haben. -1 Dgs nunmehr isolierte Polen wird kaum in der Lage sein, sötte bisher nur aus der Preste bekannt gewordenen, hochgespannten Forderungen an Sowjet-Rußland durchzu- drü«n. Die Gowjetregierung hat sich bereits scharf gegen eine Wiederherstellung der polnischen Ostgrenze wie im Jahre 1788 ausgesprochen. Sie verlangt überdies die Rück gabe aller zurzeit von den Polen besetzten Teile Weißruß lands und der Ukraine, fernerdie Räumung Oftachiziens. Die Verhandlungen zwischeNSowjet-RüNano und Polen müssen «ufo bei den weit auseinanoergchenden Zielen beider Macht« schr schwierig werden. Ein Friedensfchluß kann bei der Überlegenheit der Sowjets nur durch ein weitgehendes Nachgeben der Polen erreicht werden. Die Sowjets sichren inzwischen mit ihren Angriffsvor bereitungen gegen Polen fort. Die polnischen Gegenmaß nahmen führten an der Front zu einer Spannung, die in sich mehrenden Zusammenstößen am Pripjat, in Wochynien und in der Ukraine zum Ausdruck komiWwOwtfchen der Bere- iina westlich Shlobin und dem Pripjat entspannen sich ört liche Kämpfe, die noch nicht abgeschlossen sind. Am 6. März setzten sich die Polen in den Besitz de» wichtigen Bahnstatio nen Mosyr und Kalenkowicze (nördlich Mosyr). Weitere polnische Angriffe in der Richtung Gomel und Shlobin stie ßen an der Beresina südöstlich Bobruisk und östlich Mosyr auf wachsenden Widerstand der Rottn. Mit Gegenangriffen der Bolschewik) ist zu rechnen. Der am 20. Februar begonnene Borstoß der Polen bei derseits der Dahn Proskurow—Zmerinka kam Anfang März in Gegend Letyczew (45 Kilometer östlich Proskurow) zum Stehen, nachdem es den Polen gelungen war, auch östlich Komieniec-Podolsk bis zur-Uszyca Rgmn zu gewinnen. Die Bolschewik! verhielten sich zunächst defensiv, gingen jedoch in der zweiten Märzhälste nach Einsatz neuer Kräfte zu Gegen angriffen, und zwar in Richtung Nowograd—Wolhynsk (Zwiochel) und anl Uszyca-Abschnitt über. Erfolge haben sie bisher nur bei Rowograd-Wolhynsk erreichen können, wo sie am 1V. März eindrangen. Die Polen rechnen mit weiteren Angriffen der Roten. Auch an der Bahn Koro- sten—Sarny uttd bei Owrutsch nahm die Gefechtstätigkeit zu. Die Polen konnten am 14. Wttirz Owrutsch nehmen, wurden jedoch bald darauf wieder herausgeworfen. Auch westlich Korosten scheinen sie Bolschewik! in den letzten Tagen vor zugehen. Die Front Deutschland gegenüber blieb ruhig. Dagegen haben die Mitte März im Teschener Abstimmungsgebiet aus» gebrochenen Streiks und Unruhen zu einer Spannung Mi schen Tschechen und Polen geführt. Auch an der polnisch litauischen Front kam es zu Reibungen. Die innere Lage Polens hat sich weiter verschärft. Die mißliche Ernährungslage Kvngreßpolens hat zu Eisenbah nerstreiks und angeblichauch zu Unruhen in Lodz, Warschml und Lublin geführt. Auch die letztere Nachricht kann Öl treffen. Weitere Revolten sind zu erwarten, wenn der.Meg fortgesetzt^und derBerelendung nichtbald einZiel gesetztwird. Testen Posen« und ' ^aben nach Kongreß .. , und damit di« UnMriedettheit Raum zu gewinnen. Die Industrie liegt infolge RoHloff- und Kohlenmangel» in ganz Polen danieder: Die Volschewikt beginnen sich auffällig mit diesen Mißständen zu beschäftigen. Eie suchen sich der lern. Ihr Ziel ist klar. ganda «Oft- HSlz in Mar1e«bad verhaftet. Dresden, 18. April. (W. T. B.) vom Wehrkreiskom mando 4 «lrd gemeldet: Rach übereinstimmenden Mitteilun gen der tschechischen Grenzkommando» inGraßlih und Brei teubach, sowie der Militärpolizei in Eger ist HA, am 17. d. Ms. in Marienbad verhaftet und in das Srelsgerlchtsge sängni» in Eger eingeliefert worden. Plauen l. Vogtl» 18. April. (W. T. B.) Zu der Verhaf tung von Hölz wird der Polizeiinspektion in Eger rwch mit geteilt: Hölz verweigert jede Auskunft über seine Person. Er erklärte, erst vor dem Gerichtshof in Prag Rede stehen zu wollen. Durch Gegenüberstellung mit einigen anderen im Kreisaerichtsaefängnis befindlichen Verhafteten wurde jedoch seine Identität festgestellt. Es wurden bei ihm noch etwa 130 000 Mark vorgefunden. Mit ihm zusammen wurde ein Kommunist namens Weber festgenommen. Plauen, 17. April. (W. S. L.) In der vergangenen Nacht wurde auf dem Oberen Bahnhof einer der Helfershel fer von Hölz, der Kaufmann Franz Damm aus Franken berg verhaftet. Gegen den Ortskrankenkafsenbeamten Baum- aärtel in Markneukirchen ist wxgen Amtsanmaßung und Anstiftung zum Landsriedensbruch ein Haftbefehl erlassen Myxhey.- Die Neye Ztg.", deren Betriebseinrich- tüngen seinerzeit vollkommen zerstört worden waren, wird vom Montag an wieder erscheinen. Plauen, 19. April. Die Folgen der Hölz-Epoche für den Skadtsäckel. Die städtischen Kollegien erklärten sich da mit einverstanden, daß den beim Verlag der Neuen Vogt ländischen Zeitung beschäftigten Arbeitern und Hilfsarbei tern, die durch das Zerstörungswerk von Hölz und Genossen arbeitslos geworden sind, auf die Zeit vom 18. April bis zur Wiederaufnahme der Arbeit, längstens aber bis zum 30. Juni, das Unterschiedsgeld zwischen ihrem bisherigen Lohn und der ihnen zustehenden Erwerbslosenunterstützung mit der Maßgabe ausgezahlt wird, daß bei der Staatsregierung die Rückerstattung der Beträge beantragt wird. Hierzu wurde ein Berechnungsgeld von 30 000 .R bereitgestellt. Ein weiterer Betrag von 100 000 -R wurde zur Verfügung ge stellt, um den hiesigen Einwohnern, die durch Plünderungen während der letzten Tage in besondere Notlage geraten sind, zur Fortführung ihres Betriebes und vorbehaltlich der end gültigen Regelung der Entschädigungsfrage Darlehen aus Stadtmitteln zu gewähren. * Ljeustag dl« rave» MttMkVijen. Me Fnmzosen drohten den Eisenbahnern, falls sie den Verkehr stiliegen sollten, die Grenze zu öffnen und die p o l n i s ch e n Truppen her- elazulassen. Es stehen tatsächlich starke polnische Heeresmassen an der Grenze. Die polnische Lerufsvereinl- gung, die den polnische« Mittelstand vertritt und in der Sor- faaty Führer war, hat sich von der polnischen Politik abge wendet und steht geschloßen hinter der deutschen. Da» ent schiedene Auftreten der Arbeiter hat insofern schon einen Er folg gehabt, al» der französische Sommandant die Offiziere, die sich an Mißhandlungen beteiligt hatten, veranlaßt hat, sich zu entschuldigen. Es wurde den Mißhandelten eia Schmerzensgeld von 1000 bis 3000 Mark gewährt. vtd. Berlin, 19. April. (Eig. Drahtbericht.) Nach einer Meldung aus Kattowitz fanden gestern in 10 oberschlesischen Städten von den Gewerkschaften und Beamtenoerbänden einberufene Massenversammlungen statt, in denen beschlos sen wurde, entgegen dem !Verbot der Gntentekommission die Betriebsräte aufzufordern, ihre Furckttonen wieder aufzu nehmen. Beginnender Abmarsch der Franzose»? Berlin, 19. April. (Eig. Drahtbericht.) Laut „Vosfischer Zeitung" mehren sich die Anzeichen dafür, daß mit dem Ab marsch der über die erlavbte Zahl hinaus im Ruhrgebiet be fiudlichen Reichswehrtruppen die Franzosen den neuen Brückenkopf Mainz allmählich räumen. Es haben bereits französische Truppen die Gegend östlich von Frankfurt ver laßen. Offenbach ist ohne fremde Bewachung. Die Entwaffnung Deutschlands. Die englische Regierung hat die Alliierten zur Mithilfe bei eitter Gesamtinitiative aufgefordert, um von der deut schen Regierung strenge Befolgung der Friedensbestimmun gen über Deutschlands Entwaffnung zu ver langen. 1