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i' Ä' 1,70 0,60 6. 3. bei Wildschweinen - 1. bei 2. bei 10,— 2,80 9,50 2,68 9,— 2,40 Kommt eine Vereinbarung nicht zustande, so hat grund- sittlich »ezahtung nach Stück zu erfolgen. 8 17- Der Händler darf im ttlei »verkauf an Verbraucher einschl. «ast- und Speisewirtschasten folgende Preise nicht überschreiten. d) Üdtr2,s k, ««Vicht mtt Mtgdas SEck . ohne Lai- das Stück . 8. bei witden Kaninchen mit Balg das Stück ohne »ak-das Stück . 6. bei Fasanen Hühn« das Stück . . Hermen da» Stück ... Such bei Hafen über 2L hx kann vom Jagdderechtigten and dem Abnehmer Bezahlung nach Gewicht vereinbart werden. Alsdann dürfen folgende Sätze nicht überschritten «erden: ») DA ri««» -n '»»- d »llEu. Ke>cke^ür0,»dg ,2M Ltatt oder BUgfürOLd» 1,Ä Kochsteisch für 0,5 b, d) bft Tieren Wp »ö b, Rücken u. Keule für 0,8 Kg Statt oder Bug für 0,5 h, Kochfleisch für 0,5 k, 4. bei Hafen a) bis 2,5 Kg ohne Aufbruch Und gleichgültig, ob mit oder ohne BÄg für 0,5 kg b) über 2,5 Kg ohne Aufbruch mit Balg für das Stück . ohne Balg für 0,5 kg . l-) für Rücken (langgeschnit ten, ungesäubert), Keulen, Lauschen für 0,5 kg . . für Hasenklein, wozu Kopf, Hertz, Leber, Lunge, Brust gehören 5. bei wilden Kaninchen mit Balg das Stück . . ohne Balg das Stück . . bei Fasanen Hähne, das Stück . . . Hennen, das Stück . . . 8 18. Die Preise unter I gelten allgemein, die Preise unter II gelten für den Berkaus an Wildhändler und di« Abnahme stellen (Z 16) in Orten Wer 5000 bis 30 000 Einwohner, ohne Rücksicht auf den Jagdort, brz. für den Kleinverkauf (8 17) in diesen Orten, die Preise unter III für den Verkauf an Wildhändler und die Abnahmestellen (8 16) in Orten über 30000 Einwohner bez. für den Kleinverkauf (8 17) in diesen Orten. Di« Kreishauptmannschast kann fste diejenigen Och,, dl« dm Stckdten vorgelagert sind unö mtt ihnen hinsichtlich der Ernährungslage und der Preisgestaltung «ine wüt» schaftliche Einheit bilden, di« für die betreffenden Städte geltenden Preise bewilligen. Die vorstehend f«stgchcht«n Preise sind Höchstpreis« tu, Sinn« de» Höchschreisgese^^m 4. August 1014. Zuwiderhandlungen werden mtt Gefängnis bis -» einem Jähre und mit Geldstrafe bis zu zehntausend Mark oder mit einer dieser Strafen bestrast. ' Neben der Strafe kam, auf Einziehung de» »Wes, auf da» sich die strafbare Handlung bezieht, erkannt werhen, ohne Unterschied, ob es dem Täter gehört oder nicht. 8 21. Jagdberechtigte, die Wer Ablieferungspflicht nicht ichiw nicht vollständig nachkommen, oder di« gegen di« Dorschrif' ten über die Jagdanzeige und die Schußlisten verstoßen, können in ihrem Gelbstversorguntzsrecht beschränkt, außer dem kann ihnen die Jagdkarte entzogen werden. 8 22. Dar Ministerium des Innern kann, soweit nicht veichch- seittge Böstknvnungen «ntgegenstchen, Ausnahmen bewillb gen. Das gleiche Recht steht den Kommunakoerbänden hin sichtlich der Dorschrist in 8 12 Abs. 3 zu, wenn die Gefahr de» verderbens gegebtn ist. ' 8 23. Die Vorschriften unter II bis v beziehen sich auch aus das aus anderen Bundesstaaten eingeführte Mld. 8 24. Diese Bekanntmachung tritt sofort in Kraft. Dresden, am S. September 1018. Ministerium de» Innern. - r " Ak. § 7H0 7,75 8,— 7,20 7,45 7,70 2,50 2tz0 2,75 2,40 2H0 2,60 6,25 6,50 . 5,— 5,20 5,50. 1. »tl II. III. für 0,5 k» . . . . 1,10 1,15 1,20 I. II. W. -K Rehwild Rücken u. Keule (Ziem« u. Schlegel) für 0,5 Kx . 3,50 3,70 3,90 Blatt od« Bug für 0,5 k« 2,60 2,70 2,80 Kochfleisch für 0,5 K« 0,80 0,90 1,— Rot- u. Damwild Rücken u. Keule für 0,5 Ke 2,65 2,85 3,— Blatt oder Bug für 0,5 Ke 1,65 1,85 2,— Kochfleisch für 0,5 Ke 0,80 0,90 1,— Sachs«. Mügeln, 12. September. Infolge Pilzvergiftung sind in der Famile Sprunk drei Kinder, zwei Knaben und ein Mädchen im Alter von 8, 7 und 4 Jahren gestorben. Va ter und Mutter schweben noch in Lebensgefahr. Zwickau, 12. September. Ein heftiger Erdstoß wurde am Montag nachmittag 6,37 Uhr in Zwickau vekspürt. Namentlich in der inneren Stadt und im Nordviertel war di« Erschütterung besonders stark, sie wurde bis in die Vor orte wahrgenommen. Es scheint sich aber nur um eine örtliche Erderschütterung zu handeln, die wahrscheinlich mit einem Zusammenbruch im Bergbau-Senkungsgebiet zu sammenhängt. Adorf, 12. September. Line höfliche Anzeige hat ein Landwirt in Remtengrün aufgegeben: „Achtung! Ich bitte den Spitzbuben, welcher seither meine Kartoffeln gemaust hat, sich jetzt wo anders hinzuwenden, da meine frühe Sorte alle ist, und ich hoffe, daß sie gut bekommen sind."' Neue» aus aller Well. — Entgleisung «ine» Sinder- Sonderzuge». Das Wolff- Bureau meldet amtlich aus Schneidemühl unte-rm 11. Sep tember: Heute 4 Uhr 55 Minuten früh ist bei Blockstelle Ploettke, kurz vor Bahnhof Schneidemühl, in Kilometer 2,4 der Strecke Bromberg—Schneidemühl der Kinder-Son- derzug 2244 nach München-Gladbach infolge Überfahrens des Haltesignals auf den Schluß des Güterzuges 7592 auf gefahren. Der erste Wagen des KiNder-Sonderzuges wurde in den Packwagen hineingeschoben und bis auf vier Abteile zertrümmert. Vom Güterzug sind acht Wagen beschädigt oder zertrümmert. Getötet sind der Schluhfchassner des Güterzuges, ein Mann und 33 Kinder. Verletzt sind eine Frau» 15 Kinder leicht und zwei Kinder schwer. Di« Schuldfrage ist noch nicht aufgeMirt. — Bon anderer Seite wird m,ch mitgeteilt: Aus Schneidemühl war sofort ärzt liche Hilfe zur Stelle. Militär und Eisenbahnarbeiter wur den nach der Unfallstelle entsandt, um sofort die Rettungs arbeiten aufzunehmen. Die verletzten Kinder wurden nach dem städtischen Krankenhaus in Schneidemühl gebracht. Die vielen eingedrückten und zerbrochenen Wagen sperrten das Geleis. Die Ursache des Unfalls wird aus ungenügende Bremsmöglichkeit des Ferien-Sonderzuges zurückgeführt. — Ein« ganz ähnliche Katastrophe hat stchvoretwaeinem Jahre auf der Strecke Berlin—Stendal bei der Station Schön hausen ereignet. Am 17. Oktober fuhr «in Ferienzug, der Kinder aus der Gegend von Tuchei nach dem Rheinland brachte, auf einen Güterzug auf. Dabei wurden 25 Kinder getötet. Die Mehrzahl der Kircher stammte auch damals aus München-Gladbach. — Ein angebliche» Streifkommando von drei Feld grauen, init Waffen ausgerüstet, trommelte nachts «inen Bauer namens Pohlmann im Dorfe Schiermünden im Kreise Frankenberg (Bez. Kassel) heraus, weil er spionage verdächtig sei und auch Waffen und Uniformstücke von Fah nenflüchtigen angekaust haben soll, und verlangte eine Durchsuchung des Hauses. In seiner Furcht, aber auch in seinem guten Gewissen, ließ der Bauer die angeblichen Sol daten eintreten, von denen der Führer sich durch Ausweis papiere legitimierte. Sie sperrten dann den Bauer mit sei nen Angehörigen in die Küche und stellten «inen Posten da vor. Die beiden anderen durchsuchten das Haus nach Rauch- und Wurstvorräten und stopften all« Kleidungsstücke, die sie finden konnten, in einen mitgebrachten Sack. Auch bares Geld im Betrage von mehreren hundert Mark eigneten sie sich an. Als die Soldaten sich entfernt hatten, vermutete der Bauer, daß er Verbrechern zum Opfer gefallen war, und verständige telephonisch die Gendarmerie. Es glückt« arsch^ die' drei „Soldaten" auf «iner Eisenbahnstation fHtzuneynM. Es sind in Wahrheit lange gesuchte Perbrecher. — Sieben Millionen Mark Mr zweite Hypotheken. Difv Magistrat von München beschloß einstimmig, zur Förde rung des Kleinwohnungsbaues sieben Millionen Mark für zweite Hypotheken zur Verfügung zu stellen, und zwar durch' Vermittlung von Kapitalien der Landeskulturrentenanstalt bis zu vier Millionen und wieder «in Hypothekendarlehn au» gemeindlichen Anleihemitteln bis zu drei Millionen Mark. — Der Ochse im üleiderschrank. In einem großen, alten Kleiderschrank, mit dem ein Händler zu ost in dm Straßen von Reichenhall umhersuhr, entdeckte die ihm ei nm Tages, folgende Polizei in den abgeschlossenen Hof eine» Gasthofs «inen zerlegten Ochsen, den man im Diehstands- reglster vergeblich zu suchen hatte. — Pilzvergiftung in einer Ferienkolonie. Aus Wie schen (Provinz Posen) wird gemeldet: In der Westfatm- Kolonie Bierschlen sind im Laufe des heutigen Tages neu» Kinder an Pilzvergiftung gestorben. 34 Kircher die von den Pilzen aßen, sind in das Krankenhaus übergeführt worden, wo ihnen ärztliche Hilfe zuteil wurde. Man hofft sie am Leben zu erhalten. ' , — Ermordung eine» Berliner GeldbriestrSgep». Da» Verschwinden eines Obergeldbriesträgers, der seit 18 Jahre» im Hofpostamt in der Spandauer Straße bedienstet war, hat traurige Aufklärung gefunden. Der 67jährige Beamte Albert Weber wurde in der Wohnung einer Zimmervermioterin in der Spandauer Straße mit durchschnittener Kehle «mor det und beraubt aufgefunden. Auch die Zimmervermieterin ist auf gleiche Weise ermordet worden. Von -en Täter« ehlt bisker noch jede Spur. Geraubt sind ein Getdbrief und 1900 Mark bares Geld. Gräfin Lahbergs Enkelin. Roman von Fr. Lehne. 18. Fortsetzung. «Nachdruck verboten.) Sie errötete. „Du, mein Lutz, wie schön, daß du da bist!" Sie neigte sich ein wenig zu ihm, und fast scheu streif ten ihr« Lippen seinen Mund. Da hielt er sie fest und trän sich satt an ihrem Mund, bis sie sich verwirrt von ihm be freite — und war doch so glücklich. Sie streichelte sein blon des Haar, sein Gesicht, und wohlig empfand er die Berüh rung ihrer weichen Hand. ' Eine Weile schwiegen sie, einer des anderen Gegenwart genießend. Es war so friedlich, so still um sie her; sie hät ten noch lange so sitzen und träumen können. Schwer nur entschlossen sie sich zum Weitergehen. Er legte dabei den Arm um ihre Taille, und willig ließ sie sich von ihm führen. „Lutz, wie war Großmama zu dir?" fragte sie. „Sie freut sich immer sehr, wenn du kommst." „Ob ihr mein Kommen so erfreulich war? Es hat sie um eine anständige Summe leichter gemacht." UW er lachte sein leichtsinniges Lachen. Uvonne war sehr erschrocken. Lutz, hattest du wieder Schulden — schon wie-«?" klagte sie. Beruhigend drückte er sie an sich. „Du Närrchen, was verstehst du davon! Ab« ich muß der alten Dam« tatsächlich sehr dankbar sein; sie hat mich aus einer wirklich drückenden Lage befreit." „Mußte es schon wieder sein, Lutz? Als du Ostern hier warst, sprachst du doch schon davon", sagte Yvonne leise. Ein verdrießlich« Zug glitt W« das Gesicht des jun gen Mannes. „Willst du mir gar Vorwürfe machen, Klein«? Bei einer solch lächerlich geringen Zulage, wie ich fi« habe, kann man unmöglich bei der Kavallerie auskom ¬ men. Wenn ich nicht so viel Glück mit meinen Pferben hätte, — doch wozu dir das erzählen! Großmama könnte schon mehr herausrücken, das weiß ich genau; doch die alle Dame ist ein wenig rückständig. Da sitzt sie auf Burgau ein gesponnen wie Dornröschen." Er mußte lachen. „Nee, der Vergleich ist zu kühn! Das Dornröschen bist du, und sie ist die böse Fee." „Ach, Lutz, wenn ich dir doch helfen könnte! Ich bin jetzt ebenso abhängig wie du von Großmama." Sie legte schmeichelnd ihre Wange an seine Han- un blickte ihn traurig an. „Schon gut, Liebling! Wir sind eben zwei arme Ha sch«! und müssen geduldig warten, bis das Schicksal sich uns hold erweist. Hast du nicht vielleicht einen alten Erbonkel, so einen recht schweren? Dann wär« uns beiden geholfen." „Nein, Lutz, ich weiß von keinem. Ich wünschte es wohl — um dich. Dann könnte ich dir so gut helfen, dann wäre ich auch längst nicht mehr hi«. Denn Großmama ist sehr ungerecht gegen mich, und seit ich Assessor Hammerstein ab gewiesen habe, ist es kaum noch zum Aushalten, klagte sie. „Und doch muht du es, denn jetzt können wir die alte Dame unmöglich um ihren Segen anflehen. Das sieht meine Kleine doch ein, ja?" Sie hatte Tränen in den Augen. „Ja, Lutz, ich sehe es ein", sagt« sie leise. „Und -och, wie hatte ich es mir so schön gedacht, deine Braut zu fein." „Bist du es nicht auch? Kleines Närrchen! Glaubst tu, mir wird es leicht, dieses Dersteckspiel? Mr müssen trotzdem schweigen und geduldig warten, um gut Wett« bitten; einen anderen Ausweg weiß ich nicht. Ja, wenn ich Dagobert wäre!" „Konnte er diesmal nicht helfen?" „Nein. Herzlieb!" sagte er entschied«,. „Äh fitze bei ihm schon tief genug drin. Wem, die alte Dan» wüßte! Rein, ausgeschlossen; mehr, als ich es schon getan habe, kau» ich ihn nicht anpumpen." Aus Pvonnes strahlende Freude war «in tief« Schatte» gefallen. Wie sehnte sie inbrünstig das Ende ihres Aufent haltes auf Burgau herbei! Und noch immer keine Aussicht! Sie seufzte tief 'auf. Was sollte werden? Als er ihr bekümmertes Gesichtchen sah, nahm er fl» tröstend in die Arme. Gräme dich nicht! Nur «ine karge Weile noch!" Er hatte nicht den Mut gehabt, ihr zu sagen, was di» Großmutter ihm nahegelegt, was sie von ihm hoffte. Ihm selbst war ja noch vollkommen schleierhaft, wie dl» Angelegenheit enden würde. - * * * Heftig stürmte Herta in das Zimm«, in dem ihre Mut ter Mittagsruhe hittt, ohne Rücksicht daraus, sie im Schieche zu stören. Sie hielt einen geöffneten Brief in der Hand. Di« Baronin wachte auf. Unwillkürlich rief sie: „Mein Gott, Herta, wie ungestüm! Du weißt doch; doch ich schlafe?" „Ach Gott, Mama, hier lies, dann wir- dir d« Schlaf vergehen! Zu dumm, daß Lutz und Dagobert schon statt in-! Na, gegen Abend treffen wir fle ja doch in Burgau. Da« kann lieblich werden!" sprudelt« sie aufgeregt herwm und beobachtet« dabei die Mutt«, die den Dries los und noch einmal las, dann den Kops, wir nicht begreifend schüt telte. „Da siehst du, das ist dein Lutz, dein Liebling!" be merkte sie hämisch. Im Gegensatz zu ihrem sonstigen Phlegma sprang dir Baronin hastig von dir Chaiselongue auf, die Müdigkeit ganz vergessend. „Lutz ist wohl verrückt geworden! Was hat «sich dwM gedacht? M«in Gottl" (Wwkfttzu«, f»V.)