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Wasch« einige Tropfen in ein halbgefülltes Wasserglas fal len und reichte es Jutta. „Trink das, Jutta. Du armes Ding bist zu sehr er schrocken. Und doch muht du den Kopf oben behalten, Kind — für deine Mutter. Wir dürfen ihr jetzt nicht sagen, was geschehen ist Sie ist von dem letzten Anfall noch nicht zur Ruhe gekommen. Die Nachricht vom Tode deines Bruders wäre ihr sicherer Tod." Jutta trank gehorsam das Mas leer. Dann Muchzte sie trocken aus: „Ach, Onkel Doktor — wie ist das Leben so schwer. Was tue ich nur!" Er streichelte ihr Haar. armes Kind! Hast doch bisher wie vor deiner Mutter gestanden. nung. Und auf dir lastet wahrlich schon genug, du kannst nicht alles schaffen, trotz deines bewundernswerten Opfer« mutes. Herrgott, Kind, ich verstehe, daß du jetzt mit so mutlosem Gesicht vor mir sitzest. Was hat dir das Schick sal alles aufgepackt! Aber du bist gesund und stark, «in gäriger, prachtvoller Mensch. Hut ab vor dir, mein Kerl chen! Wer^wie ich, so viel menschliches Elend und Schwä che steht, dem labt es das Herz, so eine Kraftnatur zu sehen. Nun raffe dich aus deiner Erstarrung, mein Mädchen!" Ein herzzerreißendes Lächeln umspielte Juttas blassen Mund. Dann schloß sie di« Augen. ,So elend und verzagt war ich noch nie in meinem Leben, lieber Onkel Doktor. Ach Fredy — mein lieber Fredy — nein — du darfst ihm nicht zürnen! Er kann ja nichts dafür, daß er so schwach war, daß er eine solche Sehn- " sucht nach Freude und Genuß hatte. Nun hat er es ge büßt — so schwer. Mein Herz tut mir so weh, wenn ich denk«, was er gelitten haben mag, ehe er uns das antat. Wenn ich doch wenigstens zu ihm könnte! Nur noch einen letzten Blick in sein stilles Gesicht, einen letzten Gruß möcht ich ihm bringen, ich kann ihn so nicht einsargen lassen, ohne daß ein liebender Blick ihn getroffen hat. Rate mir, hilf mir, ich muh zu ihm! Der Oberst verlangt ja auch die An wesenheit eines Angehörigen. Aber wie komme ich fort, ohne daß Mutter etwas merkt? Ich bin so wirr, so zerfah ren und kann mir gar nichts ausdenken. Hilf du mir, lie ber, guter Onkel Doktor!" Der Arzt drückte ihr beruhigend di« Hand. „Ja, ja, ich helfe dir schon. Aber jetzt komm erst mal mit hinüber zu Tante Maria. Sie wird uns Nachdenken helfen, wie wir alles am besten einrichten." Er führt« Jutta in das behagliche Wohnzimmer, Do saß em« stattliche, alt« Dame mit frischem Gesicht und vvb> len« graumelierten Haar. Ähr Latte erzählte ihr kurz, was geschchen, war und was man von ihr erwartete. Sie zog Jutta liebevoll an sich Ganz ickaß wurde ihr frisches Gesicht. Sie besaß selbst zw»i erwachsen« Söhne und Met Töchter und «faßte mit ihrem Mutterherzen die Tragik dieser Nachricht. Im Buchengrund. ' dckgknchRomml hon H. Eourth»-Mahler. VapTrigbt ISIS dzf kreineo L Oomp., Lotti» V. SO. , 21. Fortsetzung. (Rachdruik verhoten) Jutta taumelte, haltlos vor Schmerz auf chn zu und stieß ein jammervolles: „Oickel Doktor!" hervor. . Erschrocken sing er sie in seinen Armen, auf und sah for schend in ihr verstörtes Gesicht. „Was gibt es, Jutta — die Mutter?" fragte er hastig . und ließ sie voll vStersich« Teilnahme in einen Sessel gleiten. v : . >. Sie schüttelte den Kopf. > „Nicht die Mutter — Fred — Fred!" , Sie schrie den Namen de» Bruders heraus, als könne . sie den Schmerz nicht mehr in sich verschließen. Doktor Giftg« machte ein festeres Gesicht. „Macht euch der B«rgek mied« Sorgen? Himmeldon- neavetter noch mal, ich möchte das Bürschlein mal abbeu- teln, daß ihm Hören und Sehen vergeht", sagte er wütend und strich doch zu^eich beruhigend mit väterlicher Zärtlich- Lett über da» «affe, verstörte . M „Schilt chn nicht, Onkel Doktor — Fred ist tot." Da» -rach wieder wie ein Schrei aus ihrer Brüst. Der alt« Herr erschrak. „Lot! Fred tot?" Sie nickte, zog »rief und Depesche herum und reicht« > WM beides. „Lies selbst", bat sie und sank «rastlos in sich zusam- «en, mit brennenden Lugen vor sich hinstarrend.. Dostor Görger los, sein Gesicht wurde noch finsterer. Seine Sippen ftämten da» «ort: „Schwächling". Ab« « Orach es nicht au», um Jutta zu schonen. Wußte « doch, Wie zärtlich sie und die Mutt« diesen leichtsinnigen Men- , Sanft nahm *r ''Äuch« kblte Hände in -te seinen. „Du haft e» Hstttt« «och nicht gesagt, Jrttta?" Sie schväk «npor, „Sein, mein, «k« ich b»l' Es ist M Lod, wenn sitz« «sichch. mchnek Pchft Und Not ?M«e ich zu dir ' Mß Lchttzk Bstttsa, ich «ttz ja nicht, was ich tun soll," ein« treu« Schildwache vor deiner Mutt« gestanden. Und nie brauchte sie eine Schildwache nötig« als jetzt. Sie ist ohnedies in Unruhe und Sorge um Lena. Erführe sie vom Tode deines Bruders, dann wär« es aus mit ihr. Herrgott, dies« Schlingel, — nein, nein, ich sage nichts mehr gegen ihn, fei ruhig. Nun sei ab« auch mein liebes, tapferes Kerlchen, hörst du?" Sie ncchm seine Hand und drückte sie an ihr« brennen den Augen. Und dann sah sie zu ihm auf. „Ist es ab« nicht «in Unrecht, wenn ich Mutter ver schweig«, daß ihr heißgeliebter Sohn nicht mehr am Leben ist? Sie wbch.es mir nie ««zeihen, wenn ich sie in Un wissenheit Der alte Herr machte eine energische Handbewegung. „Hier kommt es nicht darauf an, was du darfst, son dern auf das, was du muht. Ich verbiet« dir al« Arzt dei ner Mutt«, ihr diese Mitteilung zu machen. Auch nach der schqnendsten Borbereitung wirst dies« Nachricht sie um, das kannst du mir glauben. Cs hilft nicht», wenigstens bi» Lena kommt. Ist diese wohlbehalten mit dem Kinde ange- kommen, Hütt deine Mutt« die beiden geliebten Menschen im Arm, dann wollen wir es in Gotte- Namen versuchen, sie schonend aus die schreckliche Nachricht vorzubereiten. Ganz langsam muß da» dann gehen, wir müssen wird« mal ein fromme« Märchen ersinnen. Di« Mutt« muh euch «hasten bleiben. ..Denke doch. Kind, wenn Yen« und da» stittd zu euch kommen, woooy wollt ihr all« leben, wenn hie Pension der Mutt« fortMtl Deine Schwest« haWtit krank und mittellos heim. Sie -taucht Pflege Und Scho» (8 385 Absatz 1 R. B. O.) Hl. 8 kL Absatz II wird gestrichen und durch folgende Be stimmungen ersetzt: II Für Lehrling« all!« Art, die ohne Entgelt beschäftigt werden, betragen die Beiträge zwei Drittel der Betträge dsU niedrigsten Klaffe. (8 494 Abs. 2 R.-B.-O.) Borstehend« Nachtrag tritt sofort nach «folgt« Ge nehmigung durch das Königliche Oberversicherungsamk Bautzen in Kraft. Demih-Thumih, am 5. Mai 1918. Der Kafserrvorstarrd, Carl Matthes, Vorsitzender. regelmäßig« Beschäftigung erzielt. D«r Grundlohn hach 8,00 -4t nicht übersteigen. V! Für alle übrigen freiwillig Bettretenden -ist heg Ortslohn (8 149 der N. v. v.) als Grundlohn. II. h 8 42 «hält folaende Fassung: I Die Kassenbetträge werden auf 4ZL Hundertstel de« nn ß 18 bestimmten Srundlohnes festgesetzt und je für «in» Woche berechnet. Sie betragen bei 6 Beitra-stagen: Genehmigt. Nr. 146 d X. X- ' Bautzen, am 13. Juni 1918. I. B.: Bötlger. Königliches Oberverficherangsamt. " Bekanntmachung. Arzt und ArzneiLosten. Für landwirtschaftlich beschäftigte russische Kriegsgefan gene hat di« Kosten für Arzt und Apotheke ab 1. April 191g der Arbeitgeb« zu tragen. Kriegsgefangenenlager Bautzen. für di« I. Klasse 24 L ( 8-ft 1«) Mr die II» 32 (11-j- 21) für die Nb 41 (14-ft 27) fü r di« III» 57 -8 (19-ft 38) für die Nid 70 L (23ft- 47) für di« IV» ,, 84 (28-s- 5«) für di« IVb 97 (32-ft 65) für die V» 113 (37-ft 7«) für die Vd 135 (45-s- 90) für die Vc ,, 182 (54-si108) für die Vä ,, 189 (63ft-126) für die Vo 216 4 (72-ft144) für die Vk ,, 243 (81-s-162) Br die v« ,, 270 (90-1-180) «sittliche Vetz«utt»Lch»ge«. Grundlohn bemessen. Al» solcher gilt der nach der verschie- denen Lohnhöhe klassemveise festgesetzte durchschnittliche Ta- «ewntgelt der Kaffemnttglieder bi» 10 -4t füt den Arbeit»- tag. Zur Festsetzung de» GrmKlohne» werden dje Kaffen- Mitglied«» in 14 «lassen eingeteilt, und für jede dieser «las- sen der nachfolgend angegebene durchschnittliche Tagelohn festgesetzt (8 180 Absatz 1, 2 R.4S.-O ). I. Klaffe: Kaffenmitgtieder mtt einem Tagesverdienst bi» einschl. 1,1« ^t, durchschnittl. Tagelohn 0,90 -4t, Hu. Illa sie: Kassenmitglied« mit einem Tagesverdienst As einschl. 1,34 -4t, durchschnittl. Tagelohn 1,2v -4t, Ild. Klasse: Kassenmitglieder mtt einem Tagesverdienst bi» einschl. 1,83 -4t, durchschnittl. Tagelohn 1,59 -4t, Illa. Klasse: Kaffenmitglieder mit einem Tagesverdienst bi« einschl. 2,34 -4t, durchschnittl. Tagelohn 2,10 °4t, Mb. Klasse: Kassenmitgliedei; mtt einem Tagesverdienst bis einschl. 2,83 -4t, durchschnittl. Tagelohn 2,60-4t, IV». Klasse: Kaffenmitglieder mtt einem Tagesverdienst bis einschl. 3,34 -4t, durchschnittl. Tagelohn 3,10 -4t, lVb. Klaffe: Kassenmitglied« mit einem Tagesverdienst bi« einschl. 3,83 -4t, durchschnittl. Tagelohn 3,80 -4t, V». Klaffe: Kaffemnttglieder mit einem Lagesverdienst bis einschl. 4,50 ^t, durchschnittl. Tagelohn 4,20 -4t, Vb. Klasse: Kaffenmitglieder mit einem Tagesverdienst bis einschl. 5,50 -4t, durchschnittl. Tagelohn 5,00 -4t, Vo. Klasse: Kassenmitglieder mit einem Tagesverdienstes einW. 6,50 -4t, durchschnittl. Tagelohn 6,00-4t, Vä- Klaffe: Kassenmitglieder mit einem Lagesverdienst bis einschl. 7,50 -4t, durchschnittl. Tagelohn 7,00 -4t, V«. Klasse: Kaffenmitglieder mit ein«m Tagesverdienst bis einschl. 8,50 -4t, durchschnittl. Tagelohn 8,00 -4t, Vl. Klass«: Kassenmitglieder mit einem Tagesverdienst bis einschl. 9,50 -4t, durchschnittl. Tagelohn 9,00 -4t, Vtz. Klaffe: Kassenmitglieder mtt einem Tagesverdienst von mehr als 9,50 -4t, durchschnittl. Tagelohn 10 -4t. (8 180 Absatz 2 R.-D.-O.) Il Jedes Kassenmitglied wird auf Grund sein« An meldung nach dem darin angegebenen Arbeitsverdienste durch den Kassenvorstand ein« Lohnklasse zugeteilt. - m Der Arbeitsverdienst jedes Kassenmitgliedes wird noch dem Durchschnitt des Verdienstes berechnet, den es in den letzten 4 Wochen oder, wenn es noch nicht so lange der Kasse angehörte, den ein gleichartig beschäftigtes Mitglied während dies« Zett bezogen hat. ' IV Ändert sich der Lohn, so ändert sich die Lohnklasfe erst mit der nächsten Beitragszahlung (8 318 Absatz 3 R. «. O.) V Für freiwillig Bettretende, für die sich nach Bor stehendem ein Srundlohn nicht bestimmen läßt gilt folgen des: Für Gewerbetreibende und andere Betriebsunterneh mer, die in ihren Betrieben regelmähig keine oder höchstens zwei Bersicherungspslichtige beschäftigen, gilt als Ärundlohn der dreihundertste Teil des Jahresarbeitsverdienstes, d« vom Vorstand mit dem Versicherten zu vereinbaren ist. Einigen sie sich nicht, so wird als Grundlohn der dreihun dertste Teil des durchschnittlichen Jahresarbeitsverdienstes zugrunde gelegt, den ein Arbeiter des in Betracht kommen den Gewerbezweigs am Wohnort oder im Kassenbezirke bei S. 4 und Oberneukinh. / 2. Bon i?H3 Uhr ab Vk» nach beendigter Hin- und Rückfahrt Seiner Mcheftät die Bischofswerda—Zit- tau« Staatsstraße in den Fluren Ober- und Nie- derneuktrch vom Gasthaus zur Krone Oberneukirch bis zur Zrviebackfabrik des Bäckermeisters Hultfch in Ntederneukirch. 3. Bon ^4 Uhr ab bi» nach beendigter Durchfahrt Sein« Majestät die vom Gasthof zur Krone durch Oberneukirch über Tautewalde nach Wilthen füh rende Gemeindeftrahe, die obere Straße in Wil then, der Markftckatz in Wilthen und die Verbin dung von der oberen Straße nach dem Marktplatz. 4. Von ^5 Uhr ab bis nach beendigter Durchsicht Sein« Majestät die Dorfstraße am Grbgericht vor bei und die Südstraße in Wilthen bis zur Einmün dung des Gemeindeweges von Wilthen nach Kir- schau, der Gemeindeweg von Wilthen nach Kir schau, die Bautzen—Sohl ander Staatsstraße in Kirschau von der Pausschen Fabrik bis zttm Gast- Haus zum Stern, die Kirschau« Gemetndestraße vom Gasthaus zum Stern bis zur Pelz'schen Fabrik. i. Von 146 Uhr ab bis nach beendigter Durchfahrt Sein« Majestät die Bautzen—Sohländer Staats straße vom Gasthaus zum Stern in Kirschau bis zum Kirchberg in Schirgiswalde. 5. Don abends HL8 Uhr ab bis nach beendigt« Durch fahrt Sein« Majestät die Bahrchofstraße in Schir- giswalde. Wa atzen, am 19. Juni 1918. '-c' ».Nachtrag zur Satzung der Allgemeinen Orts- i LrankenLnsie Demitz-Thumitz. / - i. 8 18 «häü folgende Fassung: I Die baren Leistungen der Klasse ««den nach einem Wegesperrung. Au» Anlaß einer für den ». 3«»i 1918 geplanten Be- fuchsretse Sein« Majestät de» König- nach Bautzen und Umgebung werden ttn Bezirke der «mtshauptmannschaft die nachstehend aufgeführten Straßen und Plätze von dem -- angegebenen Zeitpunkte ab fllr ietze» -Mhr»erkehr gesperrt. und da» Aufstellen und Stehenlaffen von Wagen während dies« Zett verboten. , 1. von 2 Uhr gb bi» nach beendigter Durchfahrt V Sein« Majestät die Dresden« Stadtstratze von d« Stadt grenze bi» -Ur Einmündung der Neu- kttch« Straße in Nattwitz, die Neukircherstraße in