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Strauch befindlichen vWrgraben, au» dem er sich nicht mehr tzeraüsorbeiten konnte. Er wurde tot aus dem Wasser ge-o-em - Aus der Amtshauptmauaschaft L-bau. Löbau. 8. Dezember. Zu da» Laudgerlchls-esLngni» zu Vautzeu übergeführt wurden vier seit Kriegsbeginn in Der- wahrungshast genommene, in Löbau wohnhaft gewesene Russen, darunter auch der Russe Kl., der seit zwei Jahren in unserer Stadt ein Uebersetzungsbüreau innehatte. Außer diesen vier beherbergt Löbau noch drei Russen, die aber vor läufig noch auf freiem Fuß belassen worden sind. , Au» dem Meißner Hochlaad. Arasdors. 8. Dezember. Nachdem Seine Majestät der König bei eingehender Besichtigung der Reservelazarette Arnsdorf bei Radeberg am 14. Npvember die dortigen Ver wundeten und Kranken besucht hatte, sich hierbei in teilneh mender überaus gnädiger Weise nach dem Befinden jedes Einzelnen erkundigend, erfreuten am S. Dezember Ihre Kgl. Hoheiten Prinz und Prinzessin Johann Georg, die in 5 großen Anstaltsgebäuden untergebrachten Soldaten mit Ihrem Besuch. Die Hohen Herrschaften gingen ebenfalls von Bett zu Bett, von Mann zu Mann, sprachen den Schwer kranken in liebevoller Weise Trost und Mut zu, ermunterten Alle durch Anerkennung und zeigten Jedem weitgehendes, persönliches Interesse, indem sie sich nach Heimat, Regiment, nach mitgemachten Schlachten, Umständen der Verwundung und Fortschritten der Heilung erkundigten. Seine Majestät wie die Prinzlichen Herrschaften ließen sich von den Aerzten über Verletzungen, Operationen, Heilungsverlauf, Verbands methoden usw. allerlei Einzelheiten berichten, betrachteten die interessanten Röntgenbilder und äußerten sich befriedigt über die innere Einrichtung, für deren Beschaffung in gleich sorgender Weise das Ministerium des Innern wie die Mili tärverwaltung bemüht gewesen sind. Das Lazarett soll in den nächsten Wochen im abermaligen Zusammenwirken des Militärs mit der inneren Verwaltung noch vergrößert wer den: S große Häuser der Heil- und Pflegeanstalt für Geistes kranke werden noch für die Soldaten geräumt und für mili tärische Zweite entsprechend hergerichtet. Dank dieser Mög lichkeit wird des Reseroelazarett über 1060 Verwundete und Kranke aufnehmen können. Der Wechsel im Zugang und Abgang ist sehr rege; etwa 300 Soldaten konnten bereits wieder entlassen werden. , Au» dem nördlichen Böhmen. r hielger»dorf, 8. Dezember. Liebestätigkeit. Die von hiesigem Lehrkörper eingeleitete Liebesgabensammlung hatte einen guten Erfolg und ergab eine ziemlich große Summe, für welche verschiedene Wollsachen, sowie andere Gebrauchsgegenstände angeschafft wurden. Dieser Tage wird jedem hiesigen Krieger ein Paket als Weihnachtsgabe zuge sandt. Daß in unserem Ort zur Zeit eine große Opferwillig» keit für die so tapfer im Felde kämpfenden Soldaten herrscht, beweist, daß fast alle Ortsvereine Weihnachtsgaben an ihre im Felde stehenden Mitglieder sandten. Es wurden dieser Tage vom Deutschen Turnverein 46, vom Veteranen-Berein 30, vom Männergesangverein 22, vom Bund der Deutschen 18 Pakete abgesandt. Weitere Vereine folgen noch. — Aus zeichnung. Der hiesige Artillerist Franz H entschel erhielt die silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klasse dadurch, daß er mit noch zwei Kameraden bei einem heftigen Gefecht in Ga lizien ein Geschütz aus dem feindlichen Feuer holte. Warnsdorf, 8. Dezember. Seine eigene Todesnachricht erhalten hat der Lehrer Rudolf Sieber aus Niedergrund, als er bei seinen Angehörigen hier auf Krankenurlaub weilte. Ein dieser Tage zurückgekommener Bries an ihn trug die amtliche Bemerkung „gefallen". Daß der Briefträger, der den Brief zuzustellen hatte, ein sehr merkwürdiges Gesicht machte, ist nicht zu verwundern. Nicht minder erstaunt war der „tote" Empfänger. Ans Sachsen Dresden, 8. Dezember. Der Rat beschloß, einer An regung des hiesigen Kaiserlich Türkischen Konsuls nach gehend, mit Rücksicht auf die Gemeinsamkeit der Interessen des Deutschen Reiches und der Türkei dem Roten Halbmond durch Vermittlung des deutschen Botschafters eine Spende zu überreichen und bewilligte hierfür 5000 °it zu Lasten anläß lich der Mobilmachung für unvorhergesehene Ausgaben be willigten Mittel. Dresden, ß. Dezember. Ein halb« Hundert Gänse ge stohlen wurden hier in der Moritz Kloß-Straße. Die Diebe waren dort nachts in den Schuppen eines Geflügelhandlers eingedrungen und hatten die „Kapitolsretterinnen", die be reits gerupft waren und einen Wert von 400 repräsentier ten, mit sich gehen heißen. Dresden, 8. Dezember, wegen Diebstahl» von Liebes gaben wurde der schon vorbestrafte Kuhmelker Ehregott Faver Wadewitz zu einem Jahr sechs Monaten Zucht haus und fünfjährigem Ehrenrechtsverlust verurteilt. Der Angeklagte hatte in der Zeit vom August bis 17. Oktober nach und nach für 175^fl Waren, die für die Soldaten im Felde bestimmt waren, gestohlen. Döbeln, 8. Dezember. Acht Söhne im Selbe hat gegen- wärtig Frau verw. Wilke, hier, Bahnhofstraße 28. Der älteste Sohn ist Feldwebel beim Ersatz-Landw-Regt. 26 und war früher Regimentstambour beim Jnf.-Regt. 13S. Der zweite Sohn ist Bizefeldwebel-Hoboist beim Jnf.-Regt. 139, der dritte Sohn ist Sergeant-Hoboist beim 25. Jnf.-Regt, der vierte Sohn Dizefeldwhbel beim Res.-Regt. 106, der fünfte Unteroffizier-Hoboist beim Jnf.-Regt. 139, der sechste Unter offizier beim 179. Jnft-Regt., der siebente ist Soldat beim Crsatz-Landw.-Regt. 28, und der achte Sohn ist Kriegsfrei williger beim Jnf.-Regt. 189. Der Sächsische «qchmr. M S.' Neueste Meldungen von den KriegsschauMeu. Das Kriegslazarett in Lille abgebrannt. Wieder ein Stützpunkt in den Argonnen erobert. Hie Verfolgung -es fliehenden Feindes in Nordpolen. Bisher 5000 Russen ge fangen imd 10 Geschütze erbeutet. Groh« Hauptquartier, 8. Dezember, vorm. An der flandrischen Arant bereiten die durch die letzten Regentage verschlechterten Bodenverhältnisse unseren Trup pen große Schwierigkeiten. Nördlich Arras haben wir einige kleinere Fortschritte gemacht. Das kriegslazarett in Lille ist abgebrannt; wahr scheinlich liegt Brandstiftung vor. Verluste an Menschen leben sind aber nicht z« beklagen. Die Behauptungen der Franzosen über ein Vorwärks- dringen im Argonnen-Walde entsprechen nicht den Tatsachen. Seit längerer Zeit ist dort überhaupt kein französischer An griff mehr erfolgt. Dagegen gewinnen wir fortgesetzt lang sam Boden. Bei Malancourt, östlich varenne», wurde vor gestern ein französischer Stützpunkt genommen. Dabei ist der größte Teil der Besatzung gefallen. Der Rest, darunter einige Offiziere und etwa 150 Mann wurden gefangen ge nommen. Ein französifcher Angriff gegen unsere Stellungen nördlich Nancy wurde gestern abgewiesen. Im Osten liegen von der »stpreußischen Grenze keine besonderen Nachrichten vor. In Nordpolen folgen die deut schen Truppen dem östlich und südöstlich schnell zurückwei- chenden Feinde unmittelbar. Außer den gestern schon gemeldeten ungewöhnlich star ken blutigen Verlusten haben die Russen bisher etwa 5000 Gefangene und IS Geschütze mit Munitionswagen verloren. In Südpolen Hal sich nicht» besonder« ereignet. Oberste Heeresleitung. Leichte Erkrankung Kaiser Wilhelms. Berlin, 8. Dezember. (W. T. B.) (Amtlich.) Se. Maj. der Kaiser hat seine für heute geplante Wiederabreise zur Front infolge einer Erkrankung an fieberhaftem Bronchial katarrh um einige Tage verschieben müssen. Er konnte aber gestern und Henle die Vorträge des Lhefs des Generalslab« der Feldarmee über die Kriegslage entgegen nehmen. Letzte Depeschen. Grundstürzende Aenderungen auf den Kriegsschauplätzen. Bern, 7. Dezember. (Nichtamtlich.) Zur Kriegslage schreibt der „Bund": Die Verbündeten haben die Offensive der Russen in den wurzeln geknickt. Es wird von der Wi derstandskraft der Raffen abhängen, ob ihre Heeresleitung Zeit gewinnt, die Neugruppieruag durchzuführen. Nur ein glücklicher Durchbruch kann sie der Notwendigkeit einer Neu gruppierung entheben, sonst gerät sie in die größte Gefahr, wie ein Mivioneaheer ohne die bei dem planmäßigen Rück zug Hindenburgs zerstörten Lahnen bewegt und zureichend verpflegt werden kann, ist nicht auszudenken. Das Blatt er wartet grundstürzende Veränderungen auf den Kriegsschau plätzen in den nächsten Tagen. Treibende Minen. Au» dem Haag, 8. Dezember. Halbamtlich wird gemel det: Infolge de» Sturmes in der letzten Nacht sind an ver schiedenen Stellen der Küste Minen angeschwemmt worden. Dep Sachschaden ist gering. Einige treibende Minen sind dukch das Kriegsschiff „Nordbrabant" zur Explosion gebracht worden. Gestern früh wurde bei Hoek van Holland eine Mine angeschwemmt. Brand in kiel. kiel, 8. Dezember. Seit gestern nachmittag steht das 1S1«. jetzt als Kaserne dienende Schloß Gottorp in Flammen. Schbmwlg, 8. Dezember. (W. T. B.) Es gelang der freiwilligen Feuerwehr, die von Militär unterstützt wurde, da« Feuer im Schloß Gottorp auf seinen Herd zu beschrän ken. Der ungerichtete Schaden ist gering. Das Schloß selbst hat keinen Schaden erlitten. Vie Situation auf dem Balkan. Konstantinopel, 8. Dezember. „Tanin" erfährt, daß nach der serbischen Niederlage der englische Gesandte in So fia erklärt habe, Serbien sei bereit, den ganzen Teil Mazedo niens bis zur Varda abzutreten. Das Blatt glaubt, daß Bulgarien dieses Anerbieten ebenso ablehnen werde, wie das erste Mal. Der Schritt Serbiens solle in Griechenland leb hafte Unzufriedenheit hervorgerufen haben, da dieses be fürchtet, im Falle der Verwirklichung des serbischen Ange bots von Bulgarien eingeschlossen zu werden. Wetterprognose der Söulgl. SSchs. Landeswellerwarle für den 9. Dezember: Südweskwind; wechselnde Bewölkung; mild; vorwiegend trocken. Wetterlage: Das südöstliche Hoch hat nach Nord westen zu Fortschritte gemacht. Demgemäß hat die Bewöl kung in Sachsen etwas nachgelassen. Die Temperaturen sind ganz außerordentlich über normal. Das Tief scheint ostwärts weiterzugehen. Ueber Deutschland steigt der Druck zum Teil stark, so daß man annehmen kann, daß das Hoch an Einfluß gewinnen wird. Da wir aber leicht infolge des Fort schreitens des Tiefs von einer westlichen bez. nordwestlichen Luftströmung getroffen werden können, ist die Lage keines wegs sicher. Saatenstand im Königreich Sachsen Anfang Dezember 1914. (Mitgeteilt vom König!. Statistischen Landesamt.) Der Stand der Saaten weist nach den berechneten Be gutachtungsziffern gegen den Vormonat keine wesentlichen Veränderungen auf, nur beim Raps ist eine kleine Verschlech terung eingetreten. Die zum Teil recht milde Witterung im Berichtsmonat hat bewirkt, daß noch ein größerer Teil der rückständigen Saaten untergebracht werden konnte und stel lenweise schon aufgegangen ist. Der Rest der unbestellten Saaten ist in Anbetracht der abnormen Verhältnisse kein großer geblieben. Gegen Ende November traten Frost und Schnee ein, die die Ackerarbeiten zum Stillstand brachten; es ist noch ein Teil der Felder zu pflügen, bei Eintritt milder Witterung hofft man aber noch einen Teil dieser Arbeit zu bewältigen. — Die Saaten und der Klee haben noch weiter unter Mäuse- und Schneckensrah zu leiden gehabt, so daß sie stellenweise ganz kahl ausgefressen sind und sich Nachbe stellungen nötig machten. Die Schnecken sind seit dem Froste verschwunden und auch bei den Mäusen macht sich in einigen Bezirken eine Abnahme bemerkbar; in anderen Bezirken da gegen setzen die letzteren ihr Bernichtungswerk trotz Gift legens in ungeschwächtem Maße fort. Außerdem wird noch vereinzelt über starkes Auftreten von Rehwild, Kaninchen und Krähen Klage geführt. — Trotz dieser Schäden wird aber das Aussehen der Saaten im allgemeinen als ein gutes bezeichnet; ein Teil der zuletzt gesäten Saaten ist allerdings noch nicht aufgegangen und ließ sich noch nicht beurteilen. — Mit diesem Bericht schließt die Reihe der diesjährigen Saa tenstandsberichte, die nächste Reihe beginnt voraussichtlich Anfang April 1915. Aus der Geschäftswelt. Wie immer um diese Zeit, meldet sich in der heutigen Beilage der altbekannte Weihnachtsmann des nunmehr 50 Jahre bestehenden und bestens bewährten Dresdener Pup pen- und Spielwaren-Spezialgeschäft» von Anton koch, Webergasse 13, und ladet gleichzeitig zum baldigen Besuch dieser sehenswerten, an Auswahl, Preiswürdigkeit und Übersichtlichkeit wohl unübertroffenen Weihnachtsausstel lung ein. 0/. /-/,!. /?/c. //§. Ztck/H. /ncl. Produkteupreise irr Dresden am 7 Dez Wei,»«: pro lvOO kg netto: inländ. 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(Gesetzliche Höchst preise für den Hersteller, ab Mühle 13 M-, Handelspreis 1450 bi, 16,0o. Herausgeber: Emil Mag. D u» und Verlag vrr Vuchdruckerei Friedrich Mag Verantwortlicher Redakteur: Max Fieder«. Sämtlich in »ischofimerda.