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Der Sächsttche LrMer - raft- 168. cder 7! »i u Lrudora sstiUiZvn »tv und rwuiäsn ixrsIIsnL 8Zlltsr rvutsr, I N, »äaodt M »Matt zu Nummer .7.77 285. Sächs. Staatsangehörige la außersächf. Truppenteilen. Kokel. Max, Musk., Rasch« (?) — vermißt. Handrick, Richard, Res., Kamenz — leicht verw. Kuschel, Max, Musk., Lupa — jetzt schwer verwundet. Heymann, Johann, Res., Bautzen — gefallen. Wechsler, Erich, Musk., Kamenz — leicht verwundet. Stahl, -ermann, Unteroffiz, d. L., Kamenz — leicht verw. Schöne, Albin, Wehrm., Großröhrsdorf — vermißt. W der Er- alerialien Wie er diesen vertraulichen Gruß ausgenommen hatte, konnte sie nicht sehen, da er hinter ihr ging. Aber in ihrem Herzen regte sich ein seltsam peinliches Gefühl. Als sie ins Freie traten, atmete sie die klare, würzige Seelust tief ein. Dieses abscheuliche Parfüm schien sich in ihre Kleider gehängt zu haben und sie meinte, sie würde die sen Geruch nie wieder los. Georg ging still und sichtlich verstimmt neben ihr her. Sie sah von der Seite verstohlen zu ihm auf. Seine Augen blickten düster und die Stirn war noch immer finster zusam mengezogen. Erst nach einer ganzen Weile fragte er unsicher: „Willst Du noch irgendwohin gehen, Käthe?" Sie schrak aus ihren Grübeleien empor. „Nein, Georg." „Das ist mir lieb — ich habe leider ein scheußliches Kopf weh. Wenn es Dir recht ist, gehen wir ins Hotel zurück und begeben uns zur Ruhe." „Es ist mir recht", sagte sie leise. Aber sie konnte an die sem Abend lange nicht einschlafen. Immer mußte sie grü-- beln, wo sie die schöne Frau vom Nebentische schon gesehen hatte und was zwischen ihr und Georg vorgegangen war. Noch aus dem Schlafe schreckte sie empor, weil sie meinte, den starken, schwülen Duft wieder zu spüren. Sie wußte, die sen Geruch würde sie nie wieder vergessen. Am anderen Morgen hatte Georg, schon ehe sie erwachte, das Hotel verlassen und man meldete ihr, daß er um neun Uhr zum Frühstück zurück sein wollte. Käthe sah nach der Uhr. Es fehlten bis dahin noch drei viertel Stunden. Da die Sonne verlockend schien, wollte sie diese Zett zu einer kleinen Strandpromenade benutzen. Als sie etwa zehn Minuten auf der breiten Promenade gegangen war, sah sie plötzlich zu ihrem Schrecken nicht weit von sich entfernt Georg mit der Dame von gestern abend auf einer Bank sitzen. Sie sah ganz deutlich, daß sie mitein ander sprachen. Wie gelähmt blieb sie stehen und dann wollte sie sich in stinktiv zur Flucht wenden. Aber da hatte sie Georg auch schon entdeckt. Er erhob sich sofort, zog flüchtig grüßend den Hut vor der Dame und kam schnell auf Käthe zu. Sein Gesicht war blaß und düster. „Käthe — wenn es Dir recht ist, reisen wir schon heute ab-, sagt« er hastig, ohne jede Einleitung. Sie blickte ihm mit einem bärigen Gefühl in die Augen. Verlustliste Rr. 72 der Königl. SLchs. Armee ausgegeben am 7. Dezember 1914, nachmittags 5 Uhr. (Auszug.) Reserve-Jufanterie-Regimeat 7lr. 104. Lehmann, Otto, Gefr. der Land«., Seidau — leicht oerw. 6. Infanterie-Regiment Nr. 195, Straßburg. Petzsch llt, Edwin, Soldat, Niederlichtenau — vermißt. Lerner, Bernhard, Soldat, Friedersdorf — schwer oerw. Kieschnick, Martin, Unteroffiz., Gräfenhain — gefallen. Krebs, Richard, Kriegsfreiw., Bautzen — schwer verwundet. Meschke, Martin, Soldat, Weickersdorf — schw. verw., Arm. SllnKgh Paul, Soldat, Schmiedefeld — leicht verw. Dubsky, Georg, Unteroffiz., Großharthau — vermißt. Lanknvehr-Infanterie-Regiment Nr. 1Z3. Michel, Richard., Wehrm., Bischofswerda — bisher vermißt, befindet sich jetzt beim Ersatz-Bat. 13. Infanterie-Regiment Nr. 176, Kamenz Wenzel, Ernst Robert, Soldat, Kamenz — gefallen. Schölzel, Max Bernhard, Res., Bretnig — gefallen. Urban, Karl Kurt, Unteroffiz., Kamenz — leicht verw., Bein. Landsturm-Jafanterie-Vatallloa, Pirna. Keller, Christian Theodor Paul, Oberst z. D., Löbau — schw. verw., rechte Schulter und rechtes Bein. Grützuer, Gustav Henn., Gest., Oberotteadorf — leicht verw. Pilz, Oswald Albin, Gefr., Stolpen i. Sa. — leicht verw. Strohdach, Karl Heinrich, Landstm., Neustadt i. S. — leicht verw., Wade. Sliewandt, Gustav Emil, Landstm., Burkau — schw. verw., Kopf. Gößel, Adolf Reinhold, Landstm., Großröhrsdorf — schw. verw., Oberschenkel. Fischer, Ernst Robert, Landstm., Wilthen — leicht verw. Richter, Friedr. Paul, Unteroffiz., Bautzen — schw. verw. Kahle, Karl Emil, Landstm., Langenwolmsdorf — schwer verwundet. Renhsch, Friedrich Emil, Landstm., Seellgfiadt (?) — l .v. Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 12. Fröde, Albin, Oberjg., Oberueukirch — leicht verw., Knie. Schöne, Oskar, Gefr., Höckendorf — vermißt, oermutl. krank. Wolf, Richard, Oberjg., Pulsnitz — verw., jetzt Freiberg, Ers.-Abt. 2. Komp. Hubert, Hugo, Jäger, Stolpen — verwundet. Flügel, Friedrich, nicht Wilhelm, Jäger d. R., Steinigt wolmsdorf — verw. Borrmanu, nicht Bormann, Paul, Jäger d. R., Wilthen — gefallen. Reserve-Jäger-Vataillon Nr. 25. Lehmami H, Max Alwin, Jäger, Teichnitz — vermißt. Reserve-Jäger-Vataillon Nr. 26. wustmaaa, Arthur, Jäger, Medewih — leicht verw. Bechtel, Rudolf, Jäger, Königswartha — vermißt. Salomo, Richard, Jäger, Ringenhain — vermißt. Metze, Gustav, Jäger, Großharthau — vermißt. Harnapp, Otto, Jäger, Demih-Thumih — bisher schwer ver wundet, ist am 17. Nov. im Lazarett gestorben. Kuhnert, Gustav Friedrich, Kan., Wies« — gefallen. Reserve-Pionier-Kompagnie Nr. 53. Fiebig, Adolf Oskar, Pionier, Lückersdorf — leicht verw. Gedenktag«. S. Dezemher 1815: Der Geschichtsmaler Adolf v. Menzel ge boren. 1869: Eröffnung des Vatikanischen Konzils in Rom. „Wie Du wünschest, Georg." Er nahm den Hut ab und wischte sich über die Stirn. „Und Du fragst gar nicht, warum ich einen Tag früher abreisen will?" „Du wirst Deine Gründe haben", sagte sie kurz. Er sah sie von der Seite an. Ihr Gesicht schien ganz unbewegt. Nur die Farbe kam und ging darauf, und dieses Zeichen innerer Erregung kannte er nun schon zur Genüge an ihr. Er atmete tief auf. „Käthe — hast Du gesehen, daß ich mit der Dame sprach, die sich zu mir auf die Bank setzte?" „Ja", sagte sie scheinbar ganz ruhig. „Run — und ist Dir dabei nichts aufgefallen?" „Ich sah, daß es die war, die gestern abend am Neben tisch sah." „Ja, ja, und sonst ist Dir nichts aufgefallen?" Sie blickte jetzt zu ihm auf. In seinem Gesicht zuckte es erregt. Unwillkürlich blieb sie stehen. , „Sie erinnerte mich an jemand, den ich gekannt habe — aber ich weiß nicht, an wen." Er biß die Zähne zusammen und starrte finster vor sich hin. Und dann stieß er rauh hervor: „Es war meine geschiedene Frau, Käthe." Käthe zuckte zusammen. Nun wußte sie mit einem Male, wo sie dieses schöne Gesicht schon gesehen hatte. „Wie schmerzlich bewegt er ist", dachte sie bitter, und ein heißes Gefühl der Eifersucht überkam sie mit peinvoller Schärfe. Und: „Wie sehr er sie noch liebt", dachte sie weiter, «und wie ungelegen bin ich ihm wohl gekommen. Ob dieses Ren dezvous zufällig oder absichtlich stattgefunden hat und was sich die beiden wohl zu sagen hatten?" Sie ahnte nicht, daß Georg nur Zorn und Abscheu empfunden hatte bei diesem von ihm durchaus unerwünsch ten Zusammentreffen. Ihr Herz krampfte sich zusammen bet dem Gedanken: „Du bist ihm jetzt im Wege." Wenn sie gewußt hätte, daß Georg empört war, al» sich seine ehemalige Frau zu ihm auf die Bank gesetzt und ihn angesprochen hatte, dann wäre ihr leichter um» Herz ge wesen. Georg hatte wirklich nur wenige Dörte mit Lotte ge sprochen gehabt, als er seine Frau erblickte und sich schnell fahren an gelb- t furchtbarem ekea. tück Um«k»v*v habe beseitigt. H. S., drei Stärken, ä und Mk. 1.50). «»«»läbOund Hessel u Paml en. Belgrad. Am 28. Juni wurde Erzherzog Franz Ferdinand in Serajewo ermordet, am 2. Dezember wurde Belgrad von den Österreichern eingenommen, die Stadt, wo die Mord pläne unter wirksamer Mithilfe serbischer Würdenträger und serbischer Prinzen ausgearbeitet worden waren. Nun weht über den Zinnen der Hauptstadt Serbien» das schwarz-gelbe Banner. Viermal schon haben österreichische Truppen Bel grad erobert, dreimal von den Türken, die seit 1521 diese un garische Grenzfestung inne hatten. 1688 führte sie der tapfere Kurfürst Max Emanuel von Bayern, ein tapferer Wittels bacher, wie zu unserer Zeit Kronprinz Rupprecht. Noch berühmter war die Eroberung durch den Prinzen Eugen im Jahre 1717. Die Türken versuchten umsonst die Stadt zu entsetzen, aber ihr Heer wurde von dem sehr viel schwächeren österreichischen geschlagen. Im Frieden wurde Belgrad ab getreten, aber schon 1739 gelangten die Türken wieder in Besitz der Grenzstadt. Vorübergehend ist es noch einmal 1789 erobert worden und zwar von dem berühmten Landon, fast dem einzigen Feldherrn, der sich auch dem großen Fried rich gewachsen gezeigt hatte. Mittlerweile verblaßte der Halbmond über Serbien. Aber obgleich Belgrad Hauptstadt des Fürstentums Serbien wurde, so blieb die Festung Bel grad doch im Besitz der Türken, die sie erst 1867 den Serben einräumen mußten. Was wird nun das Schicksal der Stadt sein? An das Versprechen, das Österreich am Anfang des Krie ges gab, an dem Bestand Serbiens nicht zu rütteln, ist es natürlich nicht mehr gebunden. Die wirtschaftlichen und Kul turinteressen des serbischen Volkes wären unter seiner Herr schaft sicher besser aufgehoben, als unter der jetzigen Dyna stie, die durch Mord auf den Thron kam und durch Mord ihre Macht zu erweitern hoffte. Immer weiter muß die ser bische Regierung schon fliehen, schon ist ihr Nisch zu unsicher, und sie will ihren Sitz nach Uesküb verlegen. Aber dieses Uesküb liegt schon in dem sogenannten Neuserbien, dessen Bevölkerung nicht mehr aus Serben, sondern aus Bulgaren besteht, die nach dem Zusammenbruch der türkischen Herr schaft gehofft hatten, unter bulgarisches Zepter zu kommet; und die sich nun von den Serben unterdrückt fühlen. Wird Bulgarien nicht doch noch die Gelegenheit wahrnehmen und sich an den ihm so tief verhaßten Serben rächen? Jedenfalls eher, als daß es sich gegen die Türken wenden wird. Bul garen und Türken empfinden vielmehr eine gewisse Sym pathie zu einander, vielleicht eine Erinnerung an die Urzeit der Bulgaren. Denn als diese in ihre jetzigen Sitze einwan derten, waren sie ein den Türken verwandtes finnisches Volk, das erst später slavische Sprache annahm. So ist die ganze Balkanhalbinsel in Unruhe. Albaniens kunstvoll abgesteckte Grenzen sind auch bedeutungslos geworden, schon hört man, daß Griechenland das südliche Albanien besetzen wird, das sogenannte Epirus mit starker griechischer Bevölkerung. Im Astronomischer Kalender. 9. Dezember: Sonnenaufg. 7 Uhr 53 Min. > Mondausg. 11 Uhr 2Min. Sonnenunterg. 3 Uhr 52 Min.! Mondunterg. 11 Uhr 59 Min. Mittwoch Re» v. Dezember 1914 Abschneider» - Anfhebenl Vermittlung vo» Rachrichte« a« Angehörige deutscher Familie« i« Felde »der i« feindlicher Gefangenschaft. Hinsichtlich der Vermittlung von Nachrichten an Ange hörige deutscher Familien im Felde oder in feindlicher Ge- f«G»«schast wird folgende» anderweit bekannt gegeben: 1. Auskünfte über da» Heer, d. h. Anfragen wegen verwundeter, gefallener, vermißter oder in La zaretten behandelter Soldaten, erteilt für die preußischen Truppen da» Zentral- Rachweisbureau des Königl. Preuß. Kriegsmini, steriums in Berlin RV. 7, Dorotheenstraße 48 — , Luskunstsstelle über Gefallene, Verwundete . ' usw. —, für die sächsischen Truppen das Nachweis bureau beim Königl. Sächs. Kriegsministerium zu ? Dre»den-N., Königstraße 15, - , für die bayrischen Truppen das Nachweis bureau beim Königl. Bayr. Kriegsministerium zu München, für die württembergtschen Truppen bas Nachweisbureau beim Königl. Württember- bergischen Kriegsministerium zu Stuttgart, für die Angehörigen der Martne die Aus kunstsstelle des Reichsmarineamts in Berlin. 2. Es erteilen Auskünfte über deutsche Kriegs gefangene in Frankreich: 1) Zentral-Nachweisbureau des preußischen Kriegs- 7 Ministerium» in Berlin 7, Dorotheenstraße 48, 2) ^xsvcs äs revssizrvsmsnts pour prisonvisrs äs xuerrv L Vensvv (Suisse), ruv äs l'Ltksvös 3, ..... 3) I-» oroix ronx« fravyais«, vowmission ä«s prisouoiors äs xusrrs, öoräeaux, 56 tzuai des Okartroos, " über solche in Großbritannien: Pks krisoovrs ol war Information öureau, I»n- äou 49, IVollinxton Ktrsst, Strand, über solche in Rußland: Das dänische Rote Kreuz in Kopenhagen, über solche in Belgien: Das Rote Kreuz in Brüssel, über solche inGibraltar: Oowwkmäsr prisonsrs vt' war. 6idrsltar. Alle Sendungen müssen offen sein, solche mit dem Ler- Merk „Kriegsgefangenensendung" werden portofrei be fördert. vT.Auskünfteüber andereDeutsche in : Feindesland (Zivilgefangene) erteilt die Zen ¬ tralauskunftsstelle für Auswanderer, Berlin 35, Karlsbad 9/10. Außerdem dürfen Erkundigungen nach im feindlichen Auslande aufhältlichen Personen in offenen Briefen an zu- veüässige Geschäftsfreunde oder Bekannte im neutralen Auslande init der Bitte um Weiterbeförderung gesandt werden. In besonderen Fällen können auch um Uebermitt- luvg von Nachrichten nach dem feindlichen Auslande ein- zDw hierzu ermächtigte Kaiserlich Deutsche Konsulate im neutralen Auslände angegangen werden. (Amtlich.) i- grolis. mä äunck :ri /V2. Amtmanns Mthc. Roman von H. CourthS-Mahler. »16. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) ' Käthe mußte wider Willen wieder in das schöne, gepu- dWd Frauengesicht hinübersehen. Und es wollte ihr schei- iM, als sähe sie es heute nicht zum ersten Male. Aber sie HMte sich nicht erinnern, wo es ihr schon begegnet sein konnte. Jedenfalls bemerkte sie, daß die Dame ihrem Begleiter etwas über Georg gesagt haben mußte, denn dieser wandte sich verstohlen um und sah zu Georg herüber, drehte aber dann das Gesicht so, daß Georg ihn nicht ansehen konnte. Anscheinend wollte er auch nicht, daß seine Dame herübersah, denn er machte sie auf irgend etwa» draußen auf dem Meere austnerksam, um sie abzulenken. Vie Dame warf aber immer wieder ihre aufdringlichen Blicke zu Georg herüber. Dieser hatte bezahlt und erhob sich. „Komm, Käthe!" Sie gehorchte sofort. Als sie mit Georg an dem Paar am Nebenttsch vorüberging, hatte sich der Herr, sicher absicht lich, abgewandt. Aber daß die Dame Georg-»lächelte und <hn mit den Augen grüßte, entging Käthe nicht. «M. sowie t zu verkaufen, v. m. in Zahlung ms werden zu » abgegeben. 8». n 2. L -«> e Sinuspruch. einmal noch Und es mag am deuischen Wesen die Welt genesen. Geibel.