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D« «chfische «rMe,. «eile 7. Motor hat kein Benzin mehr. So mutzten wir denn nieder gehen. Vorsichtig stotze ich durch den Nebel und wir landen bei einer gröberen Stadt. Was nun? Da kommen schon die ersten Neugierigen herbei und von weitem klingt uns ein ,Vieo I'^nglstorro!- entgegen. Ich tausche mit meinem Begleiter einen Blick. Man hält uns für Engländer, so können wir hoffen, glücklich davonzukommen. Mein Be gleiter sängt denn auch an, wie ein Engländer Französisch zu radebrechen und verlangt einen Klempner und Benzin. Beides war schneller da, als wir gehofft, und nach zwanzig Minuten Aufenthalt konnten wir wieder Benzin auffüllen, das Leck war verlötet, und wir konnten davon sausen. Aus der Höhe warfen wir noch eine Meldekarte herab, auf der wir für die erhaltene Hilfe bestens dankten, allerdings in deutscher Sprache. Wie weit hört «au das Donnern der Kanonen? Im Westen wie im Osten unseres Vaterlandes donnern die Ltzanonen und geben den Grundton in dein gewaltigen Schlachtenlärm, der über Hunderte von Kilometern hin er dröhnt. Wie »veit wird nun das Echo dieses Kainpfes ge hört, wie weit erhält so die Bevölkerung direkte Kunde da von, daß die Heere von neuem miteinander ringen? Ein Gelehrter, der sich diese Frage vorgelegt hat, macht zunächst darauf aufmerksam, daß der Schall je nach den verschiedenen Zuständen der Luft auch in sehr verschiedener Weise Wei- tergetragen wird. Die Geschwindigkeit des Schalls, die in der Luft bei 0 Grad 330 Meter in der Sekunde beträgt, ist in ihrer Ausdehnung natürlich zunächst davon abhängig, in welcher Richtung der Wind tveht. Die „akustische Transpa renz" der Luft, von der man angesichts der größeren oder geringeren Tragfähigkeit der Luft für den Schall gesprochen hat, ist um so gößer, je weniger Luftströmungen besonders in senkrechter Richtung vorhanden sind. So kann die völlig klare Luft eines schönen Sommertages der Fortpflanzung der Schallwellen sehr ungünstig sein, während dichter Nebel oder ein Schneegestöber sie begünstigen. Die Gleichmäßigkeit der Luft ist über ausgedehnten Wasserflächen und über Gletschern größer, als über dem Erdboden. So fand Aoung wiederholt auf dein Meere bei Gibraltar, daß die Tragweite der menschlischen Stimme 16 Kilometer betrug, und die Po larforscher erzählen davon, daß sie sich auf weite Entfernun gen hin unterhalten konnten. In der Nacht trägt der Schall weiter wie am Tage, da die verschiedene Erwärmung der Erde anfsteigende Luftströmungen hervorruft. Man zählt Beispiele auf, in denen das Donnern der Geschütze auf Hun derte von Kilometern hin gehört wurde. Im Kriege von 1870 hörte man häufiger in der Nacht in Dieppe, in eine»' Entfernung von 140 Kilometern, den dumpfen Ton der Be lagerungsgeschütze vor Paris, und den Kanonendonner von Sedan nahm man in Luxemburg, 120 Kilometer weit, wahr. Auch große Explosionen werden auf weite Entfernungen hin vernommen. Als die Dynamitfabrik von Avigliana bei Turin am 16. Januar 1900 in die Luft flog, wurde der ge- waltige Krach bis Lugano auf 150 Kilometer hin gehört. Die stärksten Geräusche aber ruft doch die Natur mit ihren vulkanischen Katastrophen hervor. Das furchtbarste Beispiel bietet der berühmte Ausbruch des Krakaukaua im Jahre 1883, den man über 3400 Kilometer weit vernahm. Und heute ist die „große Nation" des perfiden Albion unterwürfigster Vasall und Schildknappe. Deutsche Frauen, lernt schweigen! Eine ungeahnte, in der Weltgeschichte einzig dastehende Kette von Siegen hat uns maßlos verwöhnt und anspruchs voll gemacht. Was Wunder, »venn gerade diejenigen, die nicht mit dem Kopf, sondern in erster Linie mit dem Herzen urteilen, eine ungestillte Sehnsucht nach Kriegsneuigkeiten und Kriegsnachrichten an den Tag legen, sobald das große Hauptquartier einige Tage schweigt. Und dennoch ist in diesen Tagen banger und doch wie der zuversichtlicl)er Erwartung nichts gefährlicher, nichts schädlicher, als das kritiklose, leichtsinnige und unüberlegte Nachsprechen von Sensationsnachrichten, die oft bona fide, oft auch in geradezu sträflicher Weise von Leuten verbreitet werden, deren Urteil durch keinerlei Sachkenntnis getrübt ist. Was in diesen Tagen an Kriegsklatsch geleistet worden ist, grenzt an das Unglaubliche. Ganze Armeekorps ver schwinden von der Bildfläche, Prinzen »verden gefangen ge nommen, Hungersnot, Cholera, Meuterei, das sind Tinge, die nur so aus dem Aermel geschüttelt und — leider — gerade von denen »veitererzählt »verden, die zumeist in anderer Weise ebenso Heldinnen sind im Hause, wie die Kämpfer draußen im Felde deutsches Heldentum beweisen. Man »volle doch bedenken, daß derartige Gerüchte und ihre sinnlose Weiterverbreitung nichts als Unruhe stiften und nur geeignet sind, den» Vaterlande zu schaden. Nicht das, was man beim Einkauf in den Läden hört, nicht das, was uns gute Freundinnen, Freunde und Bekannte in nervöser, kritikloser Uebcrängstlichkeit als Sensation zuflüstern, ist das Richtige, nein, nnr die offiziellen Berichte aus dem Großen Hauptquartier sind maßgebend und für eine rich tige Beurteilung der Kriegslage »vertvoll. Man bedenke doch weiter, daß über alle Ikriegsmatznahmen die äußerste Verschwiegenheit im Felde die höchste Pflicht ist und als höchste Pflicht geübt wird. Und da soll dieser oder jener, der nickst mal im Felde ist, besser orientiert sein nnd mehr wissen als die maßgebenden Stellen? Deutsche Frauen, seid nicht kleinmütig und überängstlich, übt Euch in der Kunst des Wartens und Schweigens! Laßt jedes Weitererzählen unkontrollierbarer Gerüchte, tretet jeder kritiklosen Kritik energisch entgegen und laßt Euch uicht ei« Tüpfelchen von mal nach Te ¬ ran geworden, rkbar sein", so der Vorschrift g sorglich ver- c die Rückkehr da. Es ist nur aber eine immer in der Hauptstadt garnisonierende Garde kennt Österreich bekanntlich nicht. Aus dieser Art des Gar- nisoirkbenS kam als Erlösung der Krieg. Das Offizierkorps hat schon bewiesen, daß eS ihm gewachsen ist. »venn Sie es wunderschön ch der langen in die Händc„ sich hastenden rgsarn voran." ihre. Nur ein- Da werde ich ige." herauftragen, enn das Me ¬ hlt Österreich, ißt, findet sich acht aber dort . Stark ve» dostellen, aber nigen Erzher- nfainiliey, de- >oleon sich den and der Adel sich kennzeich nest Zusatz zu. tabs als Con- ist nicht etwa »r viele. Daß hsten Würden t General der s führt. Fast >" unter den >anejhen einig? hören können, seinen Grund r Garnisonen, s wechseln die Regiment hat n zu kommen. stigungen ver- tz könnten sie eriichtigten 42 darüber. Ich räulein Mar- cd Sie an die , denn sie hat zu seiner Z?it, rtt, Herr von steht Sonderbericht- «ach dem Gou- -n habe wenis ipönen liegen l »vor weniger w. Ebensowc- ft. Hinterher usgeartet sein, n, Protzkästcn, m Geschossen, caphie, fortge- ichtige, Hügel, nicht Zeit, ein Hauptort des basien. rkorps. von jeher dir md. Die Ar- r allgemeinen -egensätzen be im vereinzelt? wollte, sah irr c, daß es nur ist stets öster- ,d vorwiegend i Honved, ist vor. Aber iw > 70 v. H. der Solen und die Nationalitäten HeldenbLut. Hörst du die Bäche rieseln zur Nacht? Das ist das Blut,„das heimwärts rinnt von feindlichen Bergen nach stürmischer Schlacht, wo die Helden des Volkes gefallen sind. Es fließt im Mond von Helm und Stahl, bis Bächlein sich in Bächlein schlingt: Von Prinzen und Bauern, Rekrut, General, das Herzblut wandert zusammen und singt. Bald sind alle Wurzeln rot im Land; und heiligen Boden fühlt der Fuß. Die Witwen tragen kein Trauergewand ; und die sich nicht kannten, tauschen den Gruß. Die gaben den Gatten; die gaben das Kind — ihr Blut kreist mit durch Volk und Land . . . Es rinnt durch die Adern des Landes und rinnt, pulst Haus an Haus und Wand an Wand . . . LeoSternberginder „Fff. Ztg. Etz« grauenhaftes Geständnis. Aus dem Privatbrief eines preußischen Majors stellt man der „Franks. Ztg." nachstehendes einwandfrei festgestell- tes Ergebnis einer militärischen Untersuchung zur Ver fügung: Meine Brigade kommandierte mich gestern ins Lazarett, uin über einem Franzosenzu Gericht zu sitzen. Ich fand einen Gefreiten vor, Ende der 30er, Soldat seit 1895. Er gab ohne weiteres zu, zwei verwundete« deutschen Sol- daten des X. Armeekorps, das hier vor einigen Tagen die Maasübergänge genommen hatte, mit seinem Bajonett die Auge« auSgestoche« zu haben. Nach dem Grunde gefragt, sagte er ganz ruhig: „C'est uns revanche comme toute autre." (Das ist eine Art von Vergeltung wie jede andere.) Damit war für mich der Tatbestand festgestellt und ich meldete dies der Brigade, die ihn sofort erschießen ließ. Geschehen in A'. am 31. August abends. Der Gefreite hieß E. B. Er war von Sanitätsmannschaften bei der Tat abgefaßt worden. Ihnen gegenüber hat er behauptet, von seinen Vorgesetzten dazu Befehl erhalten zu haben. Die deutschen Sanitäts mannschaften sagten, daß der französische Gefreite etwa 30 verwundeten Deutschen die Augen ausgestochen habe. nen Schritten stand noch an t hatte er ge rn. Und jetzt m? .Monate- ärztlichen Au- ' fürsorglich be- Frankreich und England vor Ihrer Anbiederung. Die „Münchener Neuesten Nachrichten" erinnern daran, daß vor 15 Jahren, am 23. November 1899 — also 1^ Jahr bevor der große Einkreisungspolitiker Eduard der Siebente den Thron bestieg — das bekannte satirische Witzblatt von Paris Le Rire, eine England und den Engländern gewidmete Spezialnummer herausgab. Einige Stichproben mögen den Inhalt charakterisieren: „Der angebliche Nimrod benützt Kinder als Lockspeise auf der Krokodiljagd. Ertrinkende klammern sich im Sturm an ein sinkendes Wrack. Ein englischer Luxusdampfer fährt stolz und achtlos vorbei. Denn: Time iS Money! (Zeit ist Geld.) Napoleon auf St. Helena: Ich habe alle Völker be siegt, und das fe i g ste hält mich nun gefangen! Gott, wie grausam bist du!" Was stinkt da! fragen die Völker Europas. Es ist der „englische Nebel", der die Welt verpestet. DaS gekreuzigte Irr land klagt: Gott, zu dem ich so oft umsonst gefleht, solltest du ein Engländer sein? Waben und Hpäpen fcharxen im Wüstenland ; umsonst: wo M MlätMrsrbMMWH MMMchkzu frchff,!" Die falschen Engländer. Bon der Geistesgegenwart zweier deutscher Flieger wird in einem Feldpostbrief berichtet. ES heißt darin: Heute vormittag habe ich mit L. ein Abenteuer erlebt, das zwar nicht ganz ohne war, das aber hier im Lager den Kameraden willkommenen Anlatz zu allerlei Witzen über die Unkenntnis unserer Gegner bot. Wir hatten den Auftrag erhalten, die gegen Norden vorgeschobenen Stellungen der Verbündeten festzustellen und hatten uns mit dem alten braven Doppeldecker, der nun schon manche ehren volle Narbe aufzuweisen hat, auf den Weg gemacht. In etwa 2000 Meter Höhe sahen wir unten schwärzliche Striche und Punkte auf Hellem Untergrund sich bewegen. DaS wußten also Truppen auf der Landstraße sein. Ich kreiste in weitem Bogen über dem Feind, während L. Aufzeichnungen machte. Inzwischen hatte man uns von unten gesehen, und bald erschienen die bekannten weißen Wölkchen, also Geschütz feuer. Mein Beobachter zeichnete aber mit Seelenruhe weiter. Hinter einem Wald sahen wir alsbald mehrere Kolonnen. Jetzt fing auch die Infanterie zu knallen an, zu hören war natürlich bei dem Rattern des Motors nichts. Anige Kugeln hatten aber die linke Tragfläche des Apparats getroffen, und plötzlich kommt vom Benzinreservoir ein matter Knall ^Ehe ich über die Ursache klar bin, sinkt der Zejger der Bezinuhr und das Druckmanometer zeigt 0. Alle Wetter! Der Bezinkasten ist angeschossen, so fährt es mir durchs Hirn, und im nächsten Augenblick verringert sich auch die Tourenzahl. Ich fasse die Benzinpumpe und presse neue Luft in das Reservoir. Gott sei Dank, der Motor erholt sich wieder. Wir steigen auch, immer ängstlich die Uhr beobachtend, die her» Verlust an dem kostbaren Stoff kündet. So sausen wir dahin. Nach fast zwanzig Minuten ertönt plötzlich das bekannte Puffen im Vergaser. Der IN«. de« große« Erfolgen Eurer Väter, Männer und Söhne weglcugnen! Und wenn in der Kette der Siege auch mal ein Glied reißt und ein Rückschlag kommt, dann heißt cs erst reckst, das von den Braven im Felde so schnell Errun gene bewahren und voll Zuversicht warten und schweigen, bis sich die Kette wieder zum Ganzen schließt! Deutschs Frauen, lernt also warten und schweigen! Nächtliche Luftfahrten. Es ist ein Verdienst der Deut schen, das Vorurteil gegen nächtliche Flüge behoben zu ha ben. Was nun die Orientierung in der Luft anbelangt, so ist sic in der Nacht leichter als am Tage. Tas klingt sonder bar und unglaublich, und ist doch Tatsack)e! Vorbedingung sind natürlich Nächte mit klarer, durchsichtiger Luft. In sol chen treten die Wege, Wasserläufe, Küstenlinien, Wälder, Berggipfel, die beleuchteten Ortschaften, selbst nach Richtung und Verlauf der Straßen, überhaupt alle inarkanten Punkte in bedeutenden Höhen besonders sck-arf hervor. Dagegen zeigt sich das Gelände beim Abstieg erheblich verdunkelt, un klar und vcrsckstvommen. Geländehindernisse, wie Hecken, Büsche, die bekannten Drahtleitungen und andere, sind nickst wahrnehmbar. Der Flieger gerät Also beim Abstieg, »vie sck-on cpwähnt, in die „Dunkelheit". Jedenfalls wird diese in der Hauptsache verursacht durch die Akkomodationsunfähig- > keit des Auges oder, deutlicher ausgedrückt, durch den Um stand, daß sich das Auge bei der Schnelligkeit des Abstieges den unteren Seh- und Lichtverhältnissen in der Sckxstten- region r ickst schnell genug anpasscn kann. Ein Gegenstück haben wir in der Blendung der Vögel bei Lenchttürmen. Andererseits ist es uns jetzt durch die nächtlichen Luftfahrten erklärlich geworden, warum die Vögel in Hellen Nächten nur sehr hoch ziehen. Mit ihren ungleich schärferen Augen sind sie zweifelsohne imstande, ihre Straßen an der Hand der ge- wohnten Merkmale und Auffälligkeiten sicher zu verfolgen, wie auch der Umstand answeist, daß die Züge bei vollstän diger Tnnkelheit rasten oder unterbrochen werden. Wenn das Auge des Vogels aber in solchen Fällen versagt, tritt hänfig das Gehör desselben in Aktton, so daß beispiels»ve»se Wildenten bei der größten Dunkelheit sicher auf schmale Wasserrinnen, offene Eisstellen, bei Quellen usw. einfallen. Leider versagt das Gehör des Fliegers bei dem Surren der Propeller, nm ähnliche Gehörsunterschiede seststellen und für sich ausnützcn zu können. IN«. St» gefangener Offizier »der den russischen Angriff. Die Wiener Blätter veröffentlichen Mitteilungen eine- im ungarischen Truppenspital liegenden russischen Offiziers, der auch den Japanischen Feldzug mitgemacht hat, und eine Parallele -wischen den japanischen und österreichisch-ungari schen, insbesondere aber den ungarischen Soldaten zieht. Letztere haben, sagt der Offizier, nicht halb so viel Verwun dete, wie die Russen Tote haben. Wenn wir glauben, daß der Feind gezwungen ist, sich unserer Uebermacht zu ergeben, gehen die ungarischen Soldaten trotz unseres Kugelregens unter fürchterlichem Geschrei mit dein Bajonett gegen unS los. Diese Attacken sind so fürchterlich, wie sie die Japaner nie gewagt haben. Der russische Soldat wird durch dieses, ihm ungewohnte Geschrei so scheu, daß die Offiziere kaum verhindern können, daß er sich ergibt, oder die Flucht er greift. Zur Aufmunterung unserer Soldaten beginnen »vir gewöhnlich in der Nähe eines Waldes mit dem Kampf, doch auch diese sichere Deckung und die Operationen mit auf Bäu men befestigten Maschinengewehren sind nicht viel wert; denn der Feind hat auch dagegen Mittel gefunden. Er zün det den Wald an. Ter russische Soldat läuft dann entwe der in die Bajonette oder geht im Wald zugrunde. Unsere Schrapnells haben den Nachteil des eigenartigen Summen?, wodurch sich der Feind schützen kann, während seine Schrap nells in unseren Reihen im Umkreise von 50 Meter niemand am Leben lassen. Unsere Leute sterben zu Hunderten. Auch der Ansturm der feindlichen Kavallerie ist so vehement, wie ihn die Kosaken nie ausfllhren können. Ein Glück war für uns, daß Nnr zehnmal so stark sind wie der Feind. Auf -em Felde der Riesenschlacht. Eine erschütternde Schilderung von einem Kampfselde in der Nähe von Meaux gibt der Sonderberichterstatter des „Gaulois", dem es gelungen war, auf die blutgetränkte Wahlstatt zu gelangen. „Alles ist zerstört', schreibt er, „zertrümmert, dem Boden gleichgemacht. Es ist, als hätte ein Wirbelsturm von Eisen und Feuer das Dorf verwüstet. Die Kirche ist nur noch ein Skelett. Die Wände sind durchlöchert wie Spitzen. Der Turm ist eingestürzt. Die große Turmuhr ist von einer Granate getroffen, die die eine Hälfte der Uhr in ihrer Steinhöhle ließ und die andere auf die Straße warf. Vor einem Tor steht in einsamer Verlassenheit eine Gliederpuppe, die ein Soldat in spaßhafter Anwendung aus dem Schaufenster einer Modistin heraus genommen und hier aufgepflanzt haben mag. Ich trete aus dem Dorf und schlage den Weg nach Vareddes ein. Hier harrt meiner eine Erscheinung des Grausens. Das Gemüt ist fieberhaft erregt. Man kann sich unmöglich etwas Er schütternderes und Grauenhafteres vorstellen. Soweit das Auge reicht, nichts als Gräber, die über die Ebene zerstreut sind. Schwankend bahnt sich ein von vier Ochsen gezogener Karren seinen Weg über das Feld. Er ist vollgepfropft mit Leichen. Das Herz kämpft sich zusammen. Die Leichen tragen alle rote Hosen. Ich wende meine Augen nach der andern Seite. Aber auch hier dasselbe Bild, man sieht ja, Gott sei's geklagt, die roten Hosen so entsetzlich weit. So begegnet man überall in der Ebene, in den Gräben, hinter Strohhausen, Hecken und Sträuchern den fatalen grellen roten Punkten, die einem unsere Verluste mit erschrecklicher Deutlichkeit zum Bewußtsein bringen . . .'