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Die Schweinepest unter dem Schweinebestand in dem Gehöft Nr. 8 in Grosthänche« L. S. ist erloschen. Königliche AmtShanPtmaunschaft. Noch keine Entscheidung in Frankreich. Großes Hauptquartier, 23. September, abends. Auf dem rechten Flügel des deutschen Westheeres jenseits der Oise steht der Kampf. Umfassungsversuche der Franzosen haben keinen Erfolg gehabt. Ostwärts bis an den Argonnenwald fanden heute keine großen Kämpfe statt. Oestlich der Argonnen ist Darennes im Laufe des Tages genommen worden. Der Angriff schreitet weiter fort. Die gegen die Spcrrforts südlich Verdun vorgehenden Armeeteile haben heftige, aus Verdun über die Maas und aus Toul erfolgte Gegenangriffe siegreich abgeschlagen, Gefangene, Maschinengewehre und Geschütze erbeutet. Das Feuer unserer schweren Artillerie Legen die Sperrforts Troyon les Paroches, Camp des Romains und Lionville ist mit sichtbarem Erfolge eröffnet worden. In Französisch-Lothringen und an der elsässischen Grenze wurden die französischen Vortruppen zurückgeworfen. Eine wirkliche Entscheidung ist noch nirgends gefallen. Aus Belgien und aus dem Osten ist nichts besonderes zu melden. (Wolff-Bureau.) gewaltigen Stoß und 5 Minuten später sinkt das Schiff in die Tiefe. Hst es auf eine Mine gestoßen? Noch wissen es die Engländer nicht, aber sie fürchten es, denn gleich darauf ereilt den Kreuzer „Hogue" dasselbe Schicksal. Sofort wer den Boote ausgesetzt und „Eressy" ist bemüht, die Ueber- lebenden aufzufischen. Zwei Stunden vergehen mit der Ret tungsarbeit, da plötzlich erhält auch „Cressy" einen gewalti gen Stoß und sinkt gleichfalls alsbald in die Tiefe. Nun zweifeln die Engländer nicht mehr, daß ein deutsches Unter seeboot in der Nähe ist und daß die drei Panzer von deut- sck>en Torpedos in den Grund gebohrt wurden. Nun beginnt die wilde Jagd auf U 9 und hoffentlich ist es ihni gelungen, den Verfolgern zu entkommen. Inzwischen naht der hollän dische Frachtdampfer „Flora", der auf der Fahrt von Leith nach Rotterdam begriffen ist. Die Besatzung der „Flora" sieht einige Boote aus dem Wasser treiben und erkennt beim Herankommen, daß englische Offiziere und Matrosen darin sitzen, nur notdürftig bekleidet und im Zustande schwerer Erschöpfung. Sie werden an Bord der „Flora" geborgen und von ihr nach Amuiden gebracht. Amsterdam, 23. September. (W. T. B.) Ter „Allge- meen Handelsbladet" meldet: Ter Kapitän der „Flora" teilt mit, er habe sich mit seinem Schiffe auf der Fahrt von Rotterdam nach Leith befunden, als er etwa 18 Seemeile,: hinter dem Maßleuchtschiff auf 8 Meilen Entfernung einen Kreuzer mit vier Schornsteinen erblickte, der sich auf die Seite legte und langsam sank. Als er sich dein Kreuzer näherte, sah er viele Rettungsboote treiben und nahm selbst von 9 Isis ^>12 Uhr an dem Rettungswerke teil. Dann er schienen anderen englische Kriegsschiffe. Der Kapitän sah auch ein paar deutsche Unterseeboote austauchen und kielt es für geraten, sich eilig zu entfernen. Ein englischer Ma trose vom Kreuzer „Cressy" erzählte, die drei Kreuzer be fanden sich gegen ^6 Uhr früh etwa 30 Meilen von der hol- ländischen Küste auf der Höhe des neuen Wasserweges. Ta- Wetter war neblig. Plötzlich erfolgte eine heftige Explosion und wenige Augenblicke später sah man, daß die „Aboukir' sich auf die Seite legte. Die beiden anderen Schiffe machten Ausführliche Berichte. Berlin, 23. Septeinber. (W. T. B.) Der Angriff des Unterseebootes E 9 auf die drei englischen Panzerkreuzer erfolgte gestern morgen k Uhr bei Hellem klaren Wetter und zwar zunächst gegen den „Aboukir", der innerhalb 5 Minu- ten sank. Die beiden englischen Panzerkreuzer beteiligten sich zunächst am Rettungswerk. Alsdann sank nach weiteren drei Minuten der zweite Kreuzer „Hoguc". Tas Sinken des dritten Kreuzers erfolgte gegen 8 Uhr. Das Untersee- boot v 9 entkam den Verfolgern von englischer Seite und man hofft, daß es schließlich an einen sicheren Ort gelangt ist. Die Meldungen von anderer Seite, daß fünf deutsche Unterseeboote bei dem Angriff beteiligt gewesen seien, von denen drei untergegangen seien, sind falsch. Tatsächlich ist der Angriff von dem Unterseeboot v 9 erfolgt. Der Kom mandant dieses Bootes ist Kapitänleutnant Weddigen (Otto) aus Herford i. W. gebürtig, am 15. September 1883 ge boren. Er trat im Frühjahr 1902 in die Marine ein und hat in den letzten Jahren als Unterseebootsoffizier, bezw. Kommandant und auch als Flaggleutnant bei einer Unter- seebootsflotille Verwendung gefunden. Die gesamte Ve- satzung des Unterseebootes beträgt zwanzig Mann. Ihre Namen werden veröffentlicht werden. Die Besatzung der englischen Panzerkreuzer betragt pro Kreuzer 755 Mann. Tas sind im Ganzen also 2265. Hiervon sollen drei Viertel nmgekommrn sein, das wären also etwa 1700 Mann. Berlin, 23. September. (W. T. B.) Ueber die Helden- taten des v 9 erfährt die „B. Z. a. M." noch folgende Ein zelheiten: Klares Wetter herrschte nordwestlich von Hoek van Holland, als v 9 unter Führung des Kapitänleutnants Otto Weddigen in der Frühe des gestrigen Morgens auf seiner Patrouillenfahrt plötzlich die drei englischen Panzerkreuzer „Aboukir", „Hogue" und „Cressy" vor sich auftauchen sah, die zum 7. englischen Kreuzergeschwader gehörten. Das ganze Geschwader besteht aus 6 Panzerkreuzern. Die Ge legenheit war günstig, dem Feinde, der anscheinend nichts ahnte, unbemerkt und kräftig auf den Leib zu rücken. Es war etwa 6 Uhr morgens. Plötzlich erhält „Aboukir" einen Die Heldentat des Unterseebootes v 9. Berlin, 24. September. (W. T. B.) Es wird »ns mit- -geteilt, dah das Unterseeboot U 9 und seine Besatzung gestern nachmittag unversehrt zurückgekehrt sind. Die Namen -er kühnen Helden. Wilhelmshaven, 23. September. Zur Besatzung des -Unterseebootes U 9 gehören: .Kapitänleutnant Otto Weddigen, '"Oberleutnant zur See Spieß, Marine-Ingenieur Lchön, Obersteuermanu Traebrrt, Obermaschinist Heinemann, Obermannsmaate Schoppe, Hoer, Matrosen Geist, Rosemann, Schenker, Schulz, Oberniaschimstenniaate Marlow, Stellmacher, Hinrichs, Maschinistenmaate Mäph Reichardt, Obermaschinistenanwärter Wollenberg, v. Koslowski, Oberheizer Eisenblätter, Schüschke, Heizer Karbe, Schober, Lied, Köster, Vollstedt, M Funkenheizer Sievers. Der Kommandant dieses Bootes ist Kapitänleutnant Dtto Weddigen, aus Herford in Westfalen gebürtig. Am 15. September 1882 geboren, trat er im Frühjahr 1902 in die Marine ein. Er hat in den letzten Jahren als Untersee- bootsoffizier bez. Kommandant und auch als Flaggleutnant einer Unterseebootsflottille Verwendung gefunden. Er hat erst vor vier Wochen in Wilhelmshaven geheiratet. Die gesamte Besatzung des Unterseebootes betrug 26 Mann. Die Besatzungen der drei englischen Panzerkreuzer betrugen pro Kreuzer 755 Mann, das sind im ganzen also "2265 Mann. Hiervon sollen drei Viertel umgekommen sein, I La« wären also etwa sirbzehnhundrrt Mann. Inserat* ««d Abonnements-Bestellungen nimmt entgege« in Bautzen: Weller'sche Buchhandlung, Schnlstratze 9. Nach einer Mitteilung der Ersatz-(Eskadron des 3. Husaren-Regiments Nr. 20 findet Sonnabend, -en LS. September 1814, vormittags 11 Uhr auf dem Hofe der Friedrich-August-Kaserne die Versteigerung von 10 ausgemusterten Dienstpferden statt. Die Pferde können von jetzt ab nachmittags besichtigt werden. Bei derartigen Versteigerungen werden Landwirte, denen Pferde zur Deckung des Kriegsbedarfs weggenommen werden mußten, in erster Linie dann berücksichtigt, wenn sie sich durch eine amtshauptmannschaftliche Bescheinigung als der Berücksichtigung bedürftig auSweisen. Gesuche um Ausstellung solcher Bescheinigungen sind nach Bestätigung der Bedürftigkeit durch die Ortsbehörden rechtzeitig hier einzureichen. Bautzen, am 21. September 1903. Königliche Kreishanptmannschaft. Erscheint jede« Werktag abends für den folgenden Tag. Der Be zugspreis ist einschließlich der 3 wöchentlichen Beilagen bet Abholung in der Expedition vierteljährlich 1 Mk. 50 Pfg., bet Zustellung in» Hau» 1 Mk. 70 Pfg.; durch die Post frei ins Haus viertel jährlich 1 Mk. «2 Pkg, am Postschalter abgeholt 1 Mk. 50 Pfg. Einzelne Nummern kosten 10 Pfg. Abonnements-Bestellungen werden angenommen in der Geschäfts stelle Altmarkt 15, sowie bei den Zettungsboten in Stadt und Land, ebenso auch bei allen Postanstalten. — Nummer der Zeitungsliste 8587. — Schluß der Geschäftsstelle abend» 8 Uhr. A«zei-e»p»«ia: Die 5gespaltrne Korpuszeile oder deren Baum 12 Pig., Mr Inserate von außerhalb des Verbreitungsgebietes 15 Pfg. Die Neklamezrile SO Pfg. Geringster Inseratrnbetraa 40 Psg. Bei Wiederholungen Rabatt nach aufliegendrm Tarif. Erfüllungsort für beide Teile Bischofswerda. Festbestellte Inseraten- Aufträge können nicht zurückgezogen werden. Nummer 223 § Freitag, 25. September 1S14. 68. Der SälMche LrMer Mfchofswrrdaer Tageblatt Amtsblatt der Königlichen Amtshauptmannschaft, der Königlichen Schulinspektion und des Königlichen Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Königlichen Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda, und der Gemeindeämter des Bezirks. Mit -en wöchentlichen Beilagen: Dienstags: Belletristische Beilage; Donnerstags: Der Sächsische Landwirt; Sonntags: Illustriertes Sonntagsblatt. Anzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. Aeltepes Blatt im Bezirk. Erscheint seit sStzS. Telegr.-Adreffe: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22.