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2. vekbwttzu Nummer Sonntag, u» I vdr ILtvll nrm öurka« h s Uhr, sowie i Uhr: „Lote Juden genieren mich gar nicht!" gab er einmal bissig zur Antwort. ' Mit genügenden Geldmitteln und richtigem Verständnis läßt sich indes überall ein behagliche» Heim schaffen; mochte Immerhin da» Gebäude, worin der wunderliche Mann sein « Launche«« ge- besten» enchsohlen. ktteGkMk »ladet schuer. mgstfeiertag: Nedt luuuuäort, iertag: Wie ««ser deutsches Rotes Areuz üt SSdefrika empfaugeu wurde. Bon einem Expedittonsteilneh-mer. Als nach mehrwöchiger Seefahrt unser Dampfer „Wnig" sich der Hafenstadt Laurenzo-Marquez näherte, waren unsere Erwartungen auf Las höchste gespannt, wie es Lein würde im kriegführenden Burenlande, dessen Verwun deten zu helfen wir ausgesandt waren. Wie mag es aus- Lehen in einem Lande, dessen Bevölkerung um die Freiheit den entscheidenden Krieg führt? Wir hatten ja fast aus- Mchmslos alle keine Ahnung von einem Kriege, in dessen Unruhen und Nöte wir nun bald mitten hineingezogen wer- den sollten; und Wir sehnten uns nach einer immerhin be haglichen Seefahrt nach harter Arbeit, nach ernsten Auf gaben; denn dazu hatten wir die Heimat verlassen. pfingstseiertag Von r an stattfindenden ilu8lk zu solcher Lebensstellung emporgearbeitet hatte, ihm im tie fen Innern vielleicht dennoch imponierte, darüber schwieg der alte Herr natürlich aus Opposition. Doch seine öfteren Besuche sah er nicht ungern, zumal ihn eine leise Regung der Dankbarkeit an des Professors frühverstorbenen Vater band. Hinsichtlich eines ziemlich unüberlegten Jugendstreiches des damaligen Leutnants Behrings hatte sich dessen Vorge setzter, Herrn von Leonbergs Vater, fast väterlich seiner ange- nommen, ihn nicht nur tatkräftig unterstützt, sondern auch schHmme Folgen von ihm abgewandt. Später, als der ältere Behring durch eine günstige Hei rat in unabhängige Lebenslage gekommen war, blieb das gute Einvernehmen zwischen den Familien aufrechterhalten. Beider Kinder hatten täglich miteinander verkehrt, bis Herr von Leonberg, durch schweres Leiden gezwungen, als Oberst leutnant den Abschied nahm, und leider auch wenige Monat später starb, seine Gattin und -Wei Kinder in denkbar miß lichen Vermögensverhältnissen zurücklassend. Bereits nach drei Jahren folgte ihm die Witwe und dec jüngere Sohn ins Grab. Teilnehmende Verwandte bemühten sich erfolgreich, für den Aeltesten, welcher Medizin studierte, ein Stipendium zu erwirken. Da aber auch Major Behring später nach der Re sidenz übersiedelte, so war ihm der junge Leonberg bald aus dem Gesichtskreis entschwunden, bis sich ihm eines Tages plötzlich Winfried als Assistenzarzt einer hervorragenden me dizinischen Kapazität der Hauptstadt vorstellte, und die ehe maligen freundschaftlichen Beziehungen aufzufrischen bat. Lange Zeit hatte dats Schicksal den auf allen schwieri gen Gebieten der inneren Medizin unaufhaltsam vorwärtS- strebenden jungen Arzt in der Well herumgeworfen; insbe sondere fand er lebhaftes Interesse am Studium der Tro penkrankheiten und verbrachte, um auch hier gründliche Er fahrungen zu sammeln, sechszehn Monate in Daressalam und anderen Plätzen von Deutsch-Ostafrika. Sein ganzes Wesen war durchdrungen von dier Liebe zur Wissenschaft. Seit Leonbergs endgültiger Rückkehr in die deutsche Heimat, vor fünf Jahren, fungierte er al» Privatdozent an derU . . . scheu Universität; kürzlich erst war ihm der Pro- fessorentitel verliehen worden. Im harmlosen Verkehr mit Bianka, seiner einstigen Das erlösende Wort. Roman von DoriSFreiinv.Spättgen. (3. Amchetzunz.) (Nachdruck verbot««.) „Bitte, — dann nennen Sie — unseren Namen dort nicht", gab sie nUr ausweichend zurück. Steif und gemessen schritt sie darauf wieder nach Lear Salon. Dies alles vergegenwärtigte sich Leonberg noch einmal auf dem Wege zum nächsten Droschkenplatze, wo er ein Ge fährt bestieg und sich behaglich und freier aufatmend, in die Wagenpolster lehnte. Bald folgten seine Gedanken einer an deren Richtung. „Bianka Bchring wird bereits warten. Sie ist selbst so» pünktlich und verläßlich — in jeder Weise. Allein, auch ge rade sie zeigt ost das richtige Verständnis in Sachen, die einem zu erklären peinlich sind und schwer fallen. Ich kenne kaum ein zweites Wesen, von solcher Diskretion, solch wohl tuendem Zartgefühl. Wir verstehen uns ganz wunderbar!" dachte der junge Arzt befriedigt. Zelt aufgeschlagen hatte, äußerlich auch jeden Schmuckes ent behren und der Käseladen im Parterre zuweilen recht emp findlich auf die Geruchsnerven einwirken. Ueberraschend blieb dennoch der Eindruck, sobald man die Treppe zur ersten Etage empovgestiegen war und das Entree betreten hatte. Hier fühlte sich jetzt jeder der proletarischen Straßen umgebung plötzlich weit entrückt. Das gedämpfte, durch gemalte Glasfenster eindringende Tageslicht gab dem stilvollen Charakter dieses Raumes einen eigentümlichen Zauber. Die alten, eingelegten Schränke, der große, weiche Per serteppich am Boden, mehrere geschnitzte Bauernstühle, ein Paar hohe Delftervasen, wie die, von der Decke niederhän gende, antikgeformte Messinglampe, das alles bekundete den Kunstsinn und Geschmack der Bewohner. Und wer Bianka Behring, des Majors einziges Kind, kannte, dem schien eS keineswegs zweifelhaft, daß sie es war, die diese traute Behaglichkeit, diesen anheimelnden Reiz ins Leben zu rufen verstand. So verschroben und halsstarrig Papa Behring gleich wohl sein mochte, was den Haushalt betraf, ließ er die Toch ter unumschränkt gewähren. Pfennigknauserei war durch aus nicht nach seinem Geschmack; mit überreichlichem Wirt schaftsgeld vermochte Manka daher auch deS Vaters hochge schraubten Wünschen zu genügen. Bei des Majors Intelligenz und militärischer Begabung hätte dieser sicherlich auf weitere Karriere zählen dürfen, allein, auch hier bildeten, mit den Jahren sich noch steigernd, Menschenhaß und krasser Oppositionsgeist die Klippe, an wel cher sein Beruf scheiterte. Wenn der Major nicht seine kluge, liebenswürdige Toch ter besessen hatte, Welche stets bestrebt war, sich geistig fort- zübilden, und mit bedeutenden Menschen im Verkehr zu blei ben, — die jüngere Generation würde sonst Wohl kaum mehr von der Existenz der Familie Behring gewußt haben. Der Einzige, dem BiankaS Vater noch einige Beachtung zollte, obgleich er weit davon entfernt war, ihm irgend eine Freundlichkeit, oder gar gastlichen Empfang in feinem Hause zu erweisen, blieb Winfried Leonberg, dessen Arbeitskraft und zähe Energie, verbunden mit opferwilligster Selbst losigkeit, den eingefleischten Egoisten ost frappierte, oder ihm ein ungläubige» Spottlächeln abzuringen verstand. Daß de» jungen Professor» Leistungen, seine hohe Be gabung und der Umstand, wie der mittellose Jüngling fich Don der Not und dem Ernst eines Krieges war zunächst wenig zu merken, das war uns allen eigentlich eine Ent täuschung. Mr hatten nur kurzen Aufenthalt in der por tugiesischen Hafenstadt, dann brachte uns ein eingestellter Extrazüg in etwa 24stündiger Fahrt noch Pretoria, der Hauptstadt Transvaals. Die ganze Fahrt glich von der Grenzstadt Komati-Poort an bis in die Hauptstadt hinein mehr einer Triumphfahrt nach einer Fülle erfolgreich ge taner Arbeit, als einem Einzug in ein vom Kriege heimgs- suchtes Land, das des Beistandes bedurfte. An fast allen Stationen wurden wir auf das festlichste begrüß: und be wirtet, überall herrschte größter Jubel, als sei zu ernsten Sorgen auch gar kein Anlaß da. Auch in Pretoria war es nicht anders. Nur die Fülle kriegerisch gerüsteter Gestalten mahnte, daß doch nicht überall im Lande zu heiteren Festen die Gelegenheit war. In Pretoria wurde ausgemacht, daß wir Deutschen vom Roten Kreuz nicht sollten in Transvaal bleiben, sondern weiter dem Oranje-Freistaat uns sollten zur Verfügung stellen. So kam nochmal» eine Bahnfahrt, der ersten an festlichen Empfängen gleich, nach Bloomfontein, und so kam auch dort nochmals ein fast pompöser Empfang. Doch die Stimmung war hier anders. Wir waren dem Kriegsschau platz näher, in nicht so weiter Ferne hatten allerlei Gefechte kürzlich stattgefunden, in denen die Engländer sich den Weg frei zu machen gesucht hatten nach dem von den Buren ring» umlagerten Kimberley, und eS war nicht zu übersehen, wie der AuSgang sein würde. So sollte also nun doch der Ernst des Krieges uns fühl bar werden! Ja nun bald und empfindlicher, als wir uns hatten vorstellen können. Noch während verhandelt wurde, wo wir uns zuerst niederlassen und ein Lazarett einrichten sollten, kam die Nachricht von der Schlacht bei MagerSfon- tein, in der die Buren tapferste Angriffe der Engländer erfolgreich zurückgeschlagen und den Entsatz Kimberleys ver eitelt hatten. Der Kampf hatte auf beiden Seiten viele Opfer gefordert. Es waren wohl einige kleine Ambulanzen auf Seiten der Buren, aber dort fehlte es gewiß jetzt an Aerzten, Schwestern und Pflegern, und an allem Material sonst zur Einrichtung eines Lazaretts, der Zahl der Ver wundeten entsprechend. So war es endlich, wir empfanden alle so, mit dein Feiern zu Ende, nun fing die Arbeit an. Nicht im behaglichen Extrazug, sondern in zwei von je 8 Mauleseln bespannten, herzlich unbequemen Karren ging die Reise weiter, zwei Tage lang, über die öde, einsame afri kanische Steppe. Da gab es zum ersten Male statt üppigen Festschmauses eigenes ungeübtes Abkochen auf freiem Feld und nachts statt behaglicher Hotelbetten Quartier un ter freiem Himmel. Derweil die anderen schliefen, mußten zwei treue Wacht halten. So entsprach es schon eher den Vorstellungen, die wir von Kriegsnot in unserem Herzen trugen. Und dann kam der Einzug in das kleine Oertchen Jakobsdal, wohin die Verwundeten der Schlacht bei Magers- fontein gebracht worden waren. Da wurden nun keine Empfangsreden mehr gehalten, sondern da hieß es gleich: Da liegen sie, die eurer Hilfe sehnlich warten! So nahe waren wir nun dem Schlachtfeld, daß wir fast täglich die Ge schütze hörten, die dort von beiden Feindeslagern her ein ander Grüße zuschickten, um es einander merken zu lassen, daß keiner freiwillig das Feld geräumt hatte. Wie aber lagen die Verwundeten da! Die Schule des Ortes, die einem weiten Landdistrikt diente, war ausge- räumt, auch einige kleine benachbarte Häuser. Dort lagen die Verwundeten, zumeist auf Stroh, auf den Erdboden ge bettet, nicht annähernd ausreichend Betten waren vorhan den. Einige auch lagen in Zelten, die tagsüber unter -er Glut der Sonne unerträgliche Hitze sammelten. Einige Aerzte und Pfleger waren wacker um die Pflegebedürftigen bemüht, aber man hatte doch überall den Eindruck völliger Ratlosigkeit so plötzlich hereingebrochener großer Not ge genüber. Unsererseits war schon in Bloomfonlein vorgesorgt worden; alles, was zur Einrichtung eines größeren Laza rettes erforderlich war, soweit wir es aus der Heimat nicht mitgebracht hatten, war dort aufgekauft worden, namentlich Betten und Bettzeug. Einige Tage gingen noch hin, denn die Ochsenwagen, auf denen unser Lazarettgut verstaut war, fanden den Weg nicht so schnell, wie unsere leichten Maul- Die Wohnung des pensionierten Majors Behring lag «ne gute Viertelstunde vom Zentrum der Residenz X . . ., in einer Gegend, wo sich weder öffentliche Gebäude, elegante Hotels, schöne Läden, noch irgend welche Anlagen befanden rmd bisher gut situierte Leute eigentlich kaum logierten. Aber, -er alte Herr war ein Original, ein Mensch, der fich stets darin gefiel, immer das Gegenteil von allem Herge brachten zu tun uN- aus purer Streitsucht zu opponieren. Seine Vermögenslage hätte eS zweifellos gestattet, sein Domizil in einem komfortablen, schonen Hause öder auch im Villenviertel aufzuschlagen. Doch, da gab e» viele Bekannte und neugierige Beobach ter, mit denen man fich schließlich doch nur zanken, oder ihnen gründlich seine Meinung sagen würde. Draußen vor dem Tore, inmitten des KleingeschLftSbe- »Atnau» au» «er Lage» sttnou» In'» Zelst, »/In Sstrten, In Wirsen unst kluenl vor« drettet ster Zrühiing sich aber stie well, vor« gib«'» zu genirsten. «u schauen! wer heul« noch sorgen«! In'» Leden bücht, wen «1er Sram oersolgt, ai« Sorg« «tracht. Der «oanst're stohtn, wo «la» Wunder geschah, va» aie wett oersang«: Pfingsten ist «la! Lr wir«! Ihn sparen, «kn neuen Seist, wir«! desrett um! «riSft fich kühlen. Noch leer in <!«r vrust. an Dosten verwaist. Stehl er nun fich vor neuen Stelen. Lr hütet nicht nur «Irr vügietn Liest, Lr weist, wo» fi« tauchrenst ,um stimm«! lieht" per inner« Zriesten, sti« Lust, tm Song Su verströmen, wo» sturch sti« S««I« »lang! Vrum srsthiich hinaus unst sta» ster, desrei« Im kindlich ste» sprlestensten L«d«n»I wer so fich. g«nt»st«nst. sttin stachst«» w«tht. vrr wansten wohi nimm« o«rg«drn»! Lr dring«! heim, wo» lang' ihm gekehlt, lststt strousten. «do» trügerisch ihn gequsti». Unst «osthne« fich seiber stem wunster nah. Vo» sti« Welt vrrjüngei: stenn pflngfirn ist sta! Nichorst wtnstrr. IWI«. »lichst ein Id. Uhr an: KrlM > A "HM -MM / Alm!* MM» WAM ", . - . .