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1SV4. Donnerstag, den 23. Juni 7t Bd. -W Fi i fr U A D 1904. M ,. Blatte die weiteste Brrbrettuvg Montag, Mittwoch und Freitag ter Der bevorstehende Quartalswcchsel veranlaßt uns, unsere geehrten Leser zu ersuchen, das Abonnement rechtzeitig zu erneuern, damit in der Zustellung des Blattes keine unliebsame Unterbrechung eintritt. . . Wir werden nach wie vor dahin streben, unseren „sächsischen Erzähler" recht reichhaltig zu gestalten und dadurch noch immer fester in Stadt nnd Land einzubürgern. So werden wir auch fernerhin über alle bemerkenswerten Ereignisse im Stadt- und Landbezirk, sowie im engeren und weiteren Vaterlande in rascher nnd zuverlässiger Weise berichten, die politischen Tagesfragen sowohl in populär geschriebenen Leitartikeln, als auch unter „Tages geschichte" vom vaterländischen Standpunkt aus behandeln und reichlich erzählenden nnd unterhaltenden Stoff bieten, ebenso werden Telegraph und Telephon das Neueste bringen. Eine ,.I»vIl«trl8tl8t lo« »sllsx«" zur Unterhaltung für alle Stände wird jeden Sonnabend gratis beigegeben. Insvrmt«, welche durch die gesteigerte Auflage des Blattes sowohl in der Lausitz, als in den Erblanden eine sehr ausgedehnte Verbreitung erhalten, kosten die gespaltene Zeile oder deren Raum 10 Pfennige. Wir bemerken noch, daß in unserem Blatte nach wie vor die Ziehungslisten der sächsischen Landcslotterie während der Ziehungen vollständig veröffentlicht werden. Alle Postanstaltcn und die Expedition des „sächsischen Erzählers", wie unsere zahlreichen Stadt- und Landboten, nehmen Bestellungen entgegen. lNuumtsIiart«» für Abholende können in der Expedition deS „sächsischen Erzählers", ä Stück 50 Pfg., entnommen werden. 1 Der Plan über die Errichtung einer oberirdischen Telegraphenlinie an dem Verbindungswege von BelmSdorf nach Kessel (Kynitzsch) liegt bei dem Postamt in Bischofswerda aus. Dresden- A, 18. Juni 1904. Kaiserliche O b e r - P o st d i r e k t i o n. I. B: Gräper. Feensprechftell« Nr »» Bestellungen werden bei allen Pofianstalten des deutsche» Reiche«, für Bischofswerda und Umgegend bei uns««» Zeitungsboten, sowie in der Exped. d. Bl. angenommen. «chtanpsiinsttgster Jahr««««. Sachsen. Dresden, 21. Juni. Se. Kgl. Hoheit der Kronprinz ist gestern nachmittag 5 Uhr 9 Mtn. nach Stbyllenort gereist. Dresden, 21. Juni. Ihre Kgl. Hoheit die Prinzessin Mathilde begibt Sich heut« abend, begleitet von der Hofdame Krriia v. Gaertner und de« Kammnhnrn stlrasm »Uding v. «Saigshrück, Inserat«, welche in diesem smdrn, werden bi» Mont« srüh v Uhr angenommen CoqmSjeile IS Pfg., mttrr. Jnseratenbetrag SS Pf. — Znm Stande der Handelsvertragsunterhandlunqen Deutschlands mit dem Auslande. In jüngster Zeit gingen durch einen Teil der deutschen Tagespresse Nachrichten, denen zufolge die schwebenden handelspolitischen Verhandlungen Deutschlands, speziell mit Rußland und mit Oester reich-Ungarn, in ein sehr mißliches Stadium ge treten sein sollten. Das entspricht aber offenbar nicht den Tatsachen. Was zunächst die Verhand lungen mit Rußland anbclangt, so ist es zwar richtig, daß da noch gewisse Schwierigkeiten und Gegensätze bestehen, aber ganz zweifellos werden dieselben ihre Beseitigung erfahren, so daß eine handelspolitische Verständigung mit dem Zaren reiche bestimmt zu erwarten steht. Dies getreide reiche Land braucht eben Deutschland durchaus als seinen Abnehmer und hat cs ja vor Jahren, zur Bismarck'schen Zeit, schon an sich zu spüren bekommen, was für Rußland ein Zollkrieg mit seinem großen westlichen Nachbarreiche, das seinen Getreidebcdarf sehr wohl bei anderen Getreide staaten als Rußland zu decken vermag, bedeutet. Sicherlich sind die damaligen ernsten Erfahrungen in den maßgebenden Petersburger Kreisen fest genug haften geblieben, um daselbst ein handelspolitisches Abkommen mit Deutschland als sehr rötlich er scheinen zu lassen. Deutscherseits aber ist man zum möglichsten Entgegenkommen gegenüber dem Nachbar im Osten bereit, und so darf gewiß auf eine deutsch-russische Verständigung hinsichtlich des neuen Handelsvertrages zuversichtlich gehofft werden, be- onderS, da Rußland durch seine gegenwärtigen riegerischen Verlegenheiten in Ostasien ohnehin ge Grenzcn bei der Bewilligung von Zugeständnissen nicht hinauszugehen. Insbesondere wird man sich in Oesterreich-Ungarn darein finden müssen, daß deutscherseits an den Schutzmaßregeln gegen die Einfuhr kranken Viehes festgehalten wird, wie dies ja der Reichskanzler auch mit genügender Deut lichkeit seinerzeit erklärt hat. Unter allen Um ständen ist die Behauptung österreichischer Blätter zurückzuweisen, die Maßnahmen zum Seuchenschutz seien nur ein Vorwand, um dem agrarischen Ver langen nach Verhinderung der Einfuhr auch ge sunden Viehes und Fleisches nachzukommen. Zweifel los werden sich auch die österreichisch-ungarischen Bevollmächtigten auf einen so unsachlichen Stand punkt nicht begeben, sondern sich durch die Auf klärungen, die ihnen deutscherseits jedenfalls erteilt werden, genötigt sehen, nicht nur die Berechtigung Deutschlands, veterinäre Maßregeln zum Schutze seines Viehes zu ergreifen, sondern auch die rein veterinär-politischen Eigenschaften dieser Maßregeln anzuerkennen. Die deutschen Verhandlungen mit den übrigen in Betracht kommenden Staaten, mit Italien, der Schweiz usw. nehmen im allgemeinen einen guten Fortgang. Unterdessen haben auch die Handelsvcrtragsverhandlungen mit Rumänien begonnen, sie werden in Bukarest geführt. Q nötigt ist, sich nicht Schwierigkeiten auf noch anderen Gebieten zuzuziehcn. Auch die Zeitungsgerüchte über den angeblich sehr ungünstigen Stand der Handelsvertragsver handlungen Deutschlands mit Oesterreich-Ungarn sind offenbar grundlos. Wenn man in Betracht zieht, wie lange Zeit die österreichisch-ungarischen Reichshälften gebraucht haben, um unter einander einen zollpolitischen Ausgleich herbeizuführen, und daß der neue österreichisch-ungarische Zolltarif noch gar nicht die Genehmigung der gesetzgebenden Körper schaften gefunden hat, so wird man freilich nicht erwarten dürfen, daß die Neuregelung der Handels beziehungen zwischen Deutschland und dem öster reichischen Kaiserreiche in ein paar Wochen erzielt werden könne. Es sind auch bei diesen Verhand lungen Punkte, bei denen es schwieriger sein dürfte, die österreichischen mit den ungarischen, als diese gemeinsamen mit den deutschen Interessen auszu gleichen. Dabci kann angenommen werden, daß über die weitaus meisten Forderungen zwischen Deutschland und Oesterreich eine Verständigung ohne erhebliche Schwierigkeiten zu erzielen sein wird und daß eigentlich nur in zwei Punkten ernstliche Meinungsverschiedenheiten zu überwinden sind. ES handelt sich hierbei nm die Minimal zölle auf Braugerste, welche üstcrreichischerseits scharf bekämpft werden, sowie um entschiedene Wünsche Oesterreich-UngarnS hinsichtlich der Vieh zölle und überhaupt betreffs der Erleichterung des ViehverkehrS nach Deutschland. Schließlich werden aber die österreichisch-ungarischen Handelsvertrags bevollmächtigten m Berlin auch hierüber noch mit sich reden lassen, zumal wenn sie erst die Ueber- zeugung erlangt haben werden, daß die deutschen Unterhändler angewiesen sind, über bestimmte Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich drei Mal, Dtemsta-S, D»u«er*taD» und E»«uabe«VS, und tostest einschließlich d« Sonnabends erscheinenden trWfch«, Vellage" vierteljShrlich Mark I.vo Ps. Nummer der ZritungSpreiSliste SS87. Der sächsische LrMer, Bezirksauzeiger für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Amtsblatt der Kgl. AmtShautztmannschast, der Kgl. Schulmspektion u. des Kgl. Hau-tzollamtes zu Bautzen, sowie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu WschosSwerda. l »tag, m Bc- edrlch iligung beim Markt, eister. irrcku- vir Alles Smmelil ooii Amm iu -en Milche» Wulduuge« wird hiermit bis «ul Weiteres uuterlagt. Der unterzeichnete Stadtrat behält sich vor, das Beerensuchen von einem späteren Zeitpunkt an, welcher besonders bekannt gegeben wird, zu gestatten. ^nsvürtlM«» wird das Beerensammcln in unseren Waldungen ule lot gestattet. Zuwiderhandlungen gegen diese Anordnung werden mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder mit Haftstrase bis zu 14 Tagen geahndet. Bischofswerda, am 21. Juni 1904. Der Stadtrat. Ido». Lange. Lhm. r>«lt«8, «I«» 24- Juul »»oluiullt»^ 2 Hl»-, sollen in Bischofswerda Ivv Absperr-Bentike gegen Barzahlung versteigert werden. Sammelort: König!. Amtsgericht. Bischof swerda , am 22. Juni 1904. Der Gerichtsvollzieher des Köuigl. Amtsgerichts.