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Im normalerweise sehr erzgangarmen Rotgneisgebiet sind im Bereich von Pfaffroda westlich von Sayda in den vergangenen Jahrhunderten mehrere Gänge der eba- und fba-Formation bergmännisch erschlossen und teilweise abgebaut worden. Von den Gängen sind nach Vogelgesang (1850) nur noch die Gänge von „Brüder Erbst.“ bei Pfaffroda und von der „Flußzeche“ bei Pilsdorf bekannt, die Paragenesen der fba-Formation mit einer relativ starken Kupferführung (Kupferkies, Malachit) führten. Zwischen Pilsdorf und dem „Hinteren Grunde“, unfern der alten „Fluß zeche“, setzen noch zwei weitere, auf eine Länge von etwa 400 m aufgepingte eba- Gänge mit annäherndem NW—SE—Streichen auf. Man hat hier vorwiegend Roteisen von Übertage aus im Strossenbau gewonnen, „bis man wegen der zusitzenden Wasser nicht mehr fortgekommen ist.“ Vereinzelte NW—SE bzw. N—S streichende Gänge der kb-Formation und eba-Ab- folge sind auch im Gebiet von Rauschenbach bekannt geworden. Eine zusammenfassende Darstellung der wichtigsten Erzgänge des Gangbezirkes gibt die Tabelle 20 (Anl. 3, Bild 105 und 106). 3.4.4.2. Gangtektonik Infolge der geringen räumlichen Ausdehnung der einzelnen Grubenfelder des Gangbezirkes ist es schwierig, die Gänge den großen tektonischen Gangzügen zuzuordnen. Nach den tektonischen Daten der wichtigsten Gänge des N—S- Systems, gehören die Clausnitzer Gänge dem Hauptgangzug von Dippoldis walde-Frauenstein und die Gänge von Pfaffroda als südliche Ausläufer dem Gangzug von Tharandt-Weigmannsdorf-Zethau an (Anl. 2). Demgegenüber bilden die Spatgänge (-s^-System) von Clausnitz einen eigenen kleinen Gangzug. Die Spatgänge von „Altväter samt Eschig“ können dann als ein gleichlaufen der, staffelförmig nach S abgesetzter Parallelzug desselben angesehen werden (Anl. 2). Entsprechend der geringen Anzahl der aufgeschlossenen Gangspalten ist die Polbesetzung im zugehörigen Kluftdiagramm nicht so dicht wie in den anderen Gangbezirken, trotzdem sind die für den Freiberger Lagerstättenbezirk typischen Gangstrukturen durch deutliche Polmaxima gekennzeichnet (Bild 107). Die Gangspalten des Grubenfeldes von Clausnitz, von denen die wichtigste der König Salomo Sp. ist, setzen alle im feinschuppigen, glimmerreichen Gneis der oberen Stufe (gnk) auf. Im Hangenden und Liegenden wird der König Salomo Sp. noch von zwei weiteren Parallelgängen begleitet. Dieser annähernd W—E streichende Gangzug, der nach W zu das Tal bei Clausnitz kreuzt, zeigt typische «2-Merkmale. Südlich davon streicht ungefähr parallel'dazu der Gangzug des Michaelis Sp., über dessen nähere Gangverhältnisse nicht mehr viel bekannt ist, der sich jedoch nach seinem wechselnden Streichen zu urteilen wahrscheinlich aus «2- und ^-Elementen zusammensetzt. Gekreuzt werden die Spatgänge des „König Salomo“ von der «i-Spalte des Unbenannt Mg. Nach V ogelgesang (1850) lagen die Gangmächtigkeiten im allgemeinen bei 0,25 m. Die Gangspalten von „Altväter samt Eschig“ gehören tektonisch zu einem größe ren Gangzug des S2-Systems, das hier vermutlich mit der bc-Klüftung des Gnei ses korrespondiert. Kennzeichnend für den Gangzug ist die Tatsache, daß er in seinem westlichen Teil (Brauner Kupfergang—Eschig Sp.) weitaus günstiger