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Sachsenhymne. Sodann fand die Ehrung des Jubilars Ernst Weigand statt, unter herz lichen Glückwünschen und DankeSworten erhielt dieser ebenfalls einen Ruhestuhl und die Ernen nung zum Ehrenmitgliede durch den Vorsteher, worauf beiden Ehrenkameraden ein kräftiges Hoch gewidmet wurde. Herr Leiblin dankte nun zu nächst für den schönen Empfang und überbrachte die Glückwünsche des Bezirks- und BundeSpräsidi- umS, er überreichte das übliche Bezirksgeschenk, das vom Fahnenträger zu tragende halbmondför mige Brustschild; ebenso überreichte er Herrn Weigand das Ehrendiplom vom Bundespräsidium, wofür der Jubilar herzlich dankte. Die Gewehr sektion präsentierte hierbei. Herr Pastor Miet- sch k e - Elstra dankte namens der Eingeladenen, er fesselte sodann in packender Rede die Aufmerk samkeit der Festversammlung, auffordernd, alle zeit festzustehen im Drange der Zeiten, im Glau ben, in Liebe und Treue. Sein Hoch galt dem lieben deutschen Vaterlande, worauf der Gesang: „Deutschland, Deutschland über Alles" erfolgte. Vorsteher Ju risch dankte dem Herrn Bezirks- Vorsteher für sein Erscheinen zum Feste und für seine Bemühung um Erreichung der Ge schenke, worauf Herr Leiblin dankte und sich wegen Abgang des Zuges ver abschiedete, sein Glas weihte er der Festversamm- lung. Vorsteher Wünsche-Prietitz beglück wünschte noch den Jubelverein und dankte für die Einladung, sein Hoch galt nach längerer Rede dem Deutschtum. Bezirksdeputierter Julius Wehner-Ossel toastete auf den aktiven Sol datenstand zu Land und Wasser, mit Hinweis auf den vielleicht zukünftigen Soldatenstand in der Luft. Telegraphische Grüße sandteHerr vr. Günther- Elstra von der Fahrt nach der Wasserkante. Vor steher Iurisch dankte nochmals Allen und ver- kündete den Schluß dieser Festfeier, forderte aber gleichzeitig die Anwesenden zu recht reger Betei ligung am Festballe auf, welcher denn auch in ergiebigster Weise bis in die frühen^Morgenstun- den währte. Kamenz. Zur Bewältigung des anläßlich des Jubiläums des 4. Infanterie-Regiments Nr. 103 in Bautzen zu erwartenden starken Personenver kehrs werden eine Anzahl Sonderzüge abge lassen. U. a. verkehrt auf der Linie Kamenz— Arnsdorf am Sonnabend, den 19. Juni, ein Vor zug zu Zug 888 mir Anschluß in Arnsdorf an Vorzug 647, ab Kamenz 2,50 nachm., an Bautzen 4,30 nachm. * Bautzen, 15. Juni. Als Hauptgeschworene für die dritte Vierteljahrssitzung des Kgl. Schwur gerichts wurden heute durch Herrn Landgerichts präsidenten Lr. Hagemann nachgenannte Herren ausgelost: Kaufmann Münch aus Zittau, Privatus Böen aus Bretnig, Fabrikant Karl August Leberecht Hentschel aus Sohland a. d. Spr., Fabrikbesitzer Köhler aus Spitzkunnersdorf, Kauf mann Herzog aus Leutersdorf, Rittergutsbesitzer v. Arnim auf Niedersohland a. R., Baumeister Molle aus Zittau, Blumenfabrikant Hille aus Saupsdorf, Fabrikbesitzer Max Georg Hoffmann aus Eibau, Fabrikbesitzer und Gemeindeältester Neumann aus Neugersdorf, Gutsbesitzer Arno Weise aus Königshain bei Ostritz, Kaufmann Israel aus Seifhennersdorf, Erbgerichtsbesitzer Lehmann aus Rugiswalde, Privatier Otto Demisch aus Zittau, Fabrikbesitzer Rückert aus Großschönau, Zementwarenfabrikant Metzmacher aus Reichenau bei Zittau, Kaufmann Felix Noack aus Zittau, Gemeindevorstand Jenichen aus Oberlichtenau, Privatmann Karl Gruschwitz aus Olbersdorf, Baumeister Schubert aus Bertsdors bei Zittau, Fabrikbesitzer Otto Moras aus Zittau, Stadt verordneter und Privatier Sussig aus Zittau, Spediteur Junge aus Ebersbach, Bäckerobermstr. Lehmann aus Bautzen, Kaufmann Haußotter daselbst, Landwirt Lebsa aus Crostwitz, Papier fabrikdirektor Hermann Adler aus Hertigswalde, Rittergutsbesitzer und Regierungsrat a. D. Hanovsky auf Kleinhähnchen, und Oberförster Mendte aus Gaußig. Bautzen. Seit Montag wird bei der hiesigen Weltfirma Gebr. Weigang nur noch an 4 Tagen der Woche gearbeitet. Die Firma hat ihrem Personal insofern Entgegenkommen bewiesen, daß nur ein halber Tag in Abzug kommt, die anderen 5 Tage werden bezahlt. Der Grund zu dieser Arbeitseinschränkung ist in der allgemeinen wirt schaftlichen Depression zu suchen. Weiße»berg. Bei dem am Sonntag und Montag abgehaltenen Jubiläumsschieben der privilegierten Schützengilde anläßlich des 200jäbrigen Bestehens derselben erzielten auf der Festscheibe Ehrenpreise: 1. Preis: G. MersiowSky: Ehren pokal der Stadt Weißenberg. 2. Preis: Blumen fabrikant Hoffmann jun., Bischofswerda, Trinkhorn, gestiftet von der Jubelgilde. 3. Preis' Bürgermeister Jentzsch, Ehrenbecher der Stadt Weißenberg. 4. Preis: Paul John, 6 Stück Silberlöffel. 5. Preis: E. Regmann, 1 BierglaS. 6. Preis: August Skade, Käsebesteck. 7. Preis: A. Tippmann, 1 Fruchtschale (Ehrenpreis der Schützengesellschaft Bischofswerda). 8. Preis: Max Nitschke, Likörservice. 9. Preis: Oskar Nitschke, Fruchtschale (Ehrenpreis der Schützengilde Ebers- vorf). 10. Preis: H. Zuschke, Zigarrenetui (Ehren preis der Schützengesellschaft Schönau a. d. Eigen). 11. Preis: R. Panitz, 1 Rauchständer (Ehrenpreis deS Schießvereins Weißenberg). 12. Preis: Bau meister Kilian 8vn., Fruchtschale. 13. Preis: Schützeninspektor Pombach, 1 Rauchservice (Ehren preis des Militärvereins Weißenberg). 14. Preis: Albert Bartsch, Fruchtschale. 15. Preis: Heinrich Fiebiger, 1 Weinkühler. 16. Preis: O. Walter, 1 Sahnenservic«. 17. Preis: Oskar Almer, Schirm ständer (Ehrenpreis des Männergesangvereins Weißenberg). 18. Preis: Bäume-Bischofs- Werda, 1 Menage. 19. Preis: Stadtrat H. Nitschke, 1 Sahnenservice. 20. Preis: Baumeister A. Kilian jun., 1 Tranchierbesteck. Weiter erhielten noch je 1 Trinkbecher: Bäckermeister M. Zschoch, Baumeister A. Bursche, Friseur E. Riedel, Klempner- meister M. Kammer. Löbau. Sonntag abend 7^ Uhr konnte in Löbau bei Einfahrt des Personenzuges von Zittau der Zug infolge Versagens der Luftdruck bremse nicht an bestimmter Stelle zum Halten gebracht werden. Derselbe fuhr über die Dreh scheibe hinaus bis an das Bahnhofsgebäude. Die Maschine steht mit allen Achsen auf dem Straßenpflaster. Menschen und Wagen sind nicht beschädigt; der Verkehr wird ohne alle Störung aufrecht erhalten. Dresden, 15. Juni. Die dritte Strafkammer des hiesigen Landgerichts verurteilte den Kassierer des Spar- und Kreditvereins in Lohmen bei Pirna, Friedrich Julius Näther, wegen Unterschlagung von zusammen 8530 Mk. zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis und 3 Jahren Ehrenrechtsverlust. 8. Dresden, 15. Juni. Reichstags- und Laud- tagSabgeordueter Goldstein f. Am Montag vor mittag */,12 Uhr ist Reichstags- und Landtags abgeordneter Goldstein infolge eines erneuten Schlaganfalles verschieden. Im Oktober 1908 schon riß ein Schlaganfall den genannten aus dem politischen Leben. Noch am Tage zuvor hatte er an den Beratungen mehrerer Deputattonen teil genommen und war insbesondere bemüht gewesen, im Interesse der Bergarbeiter einige Verbesserungen in der Berggesetzuovelle zu erzielen. Mitten in den Vorbereitungen für die Beratung der Volksschul gesetzreform, die die Petitions-Kommission, der er angehörte, damals gerade in Angriff genommen hatte, streckte ihn ein Nervenschlag aufs Kranken lager. Goldstein hat sich aus ärmlichsten Verhält nissen heraus vom Laufburschen mühsam empor gearbeitet. Durch Besuch von Sonntags- und Abendschulen rang er sich zum Kaufmann durch. Als nach dem Fall des Sozialistengesetzes Bebel, der damals auch Landtagsabgeordneter war, von Sachsen nach Berlin verzog, wurde auf seinen Vorschlag hin Goldstein der Nachfolger Bebels in der Vertretung des Wahlkreises Leipzig-Land im Landtage. Seit 1903 vertrat Goldstein den Wahl kreis Schneeberg-Geyer im Reichstage und seit 1905 den 47. ländlichen Wahlkreis im sächsischen Landtage. Dresden. Der vierjährige Knabe Rudolf Müller, Blücherstraße 31 in Vorstadt Pieschen wohnhaft, wurde am Sonntag von einem Auto mobil überfahren und so schwer verletzt, daß er Montag vormittag seinen Verletzungen erlag. 82L. Dresden, 15. Juni. Solange d'Atalide: die entlarvte Zirkusdirektorin und Geliebte deS Pariser Brillanteudiebes Guttmann. Mit großem Geschrei und unglaublicher Reklame durchzieht zur zeit der Zirkus Angelo Sachsen und die preußi schen Provinzen. Vor seiner jedesmaligen An kunft in einer Stadt kündigt sich der Zirkus in schwindelhafter Weise an und gibt durch Plakate in den grellsten Farben der Bevölkerung kund, daß der Zirkus zu der und der Stunde mit so und so viel Extrazügen eintreffen werde. Ueber den Bestand des Zirkus werden gleichzeitig die ungeheuerlichsten Unwahrheiten verbreitet. Ge wöhnlich stellen sich bei Eintreffen des Zirkus viele Neugierige ein, die aber anstatt der zahl reichen »Extrazüge'' einige wenige alte Planwagen erblicken. Die Leistungen dieses Schwindelzirkus stehen auf allerniedrigster Stufe. Als Zirkus- direktorin wird in den Reklameplakaten regelmäßig eine »Pariser Aristokratin Mme. Solange d'Atalide" bezeichnet, „ein Stück Salon in der Manege". Neuer, ding» beschäftige» sich mehrere Staatsanwaltschaften MMU. -Ermessen" bestimmt werden kann. Freilich; nur der »ehrliche Finder" pflückt seinen Lohn. „Der Anspruch ist ausgeschlossen, wenn der Finder die Anzeigepflicht verletzt oder den Fund auf Nach frage verheimlicht." — Auch den Waldern des Bogtlaude» droht eine große Gefahr durch den Nonnenfalter. Na mentlich von Norden und Osten her scheint die Ansteckung unvermeidlich, da bei Weida bereits größere Waldstrecken von der Raupe des Non- nenfalterS kahl und licht gefressen sind. In ver schiedenen Wäldern ist gegen die Nonnengefahr mit Erfolg angekämpft worden. Die vogtländi schen Amtshauptmannschaften Auerbach, OelSnitz, Plauen und die Stadt Plauen haben sich deshalb in Erkenntnis der großen Gefahr, die den vogt ländischen Wäldern droht, zu einem einheitlichen, entschiedenen Vorgehen in der Bekämpfung der Nonnenplage geeinigt und erlassen im amtlichen Teile der Blätter eine Aufforderung an alle Personen, sich an dem Kampfe gegen den Nonnen falter zu beteiligen. 8 Elstra, 15. Juni. Für den König!. Sachs. Militärvrreiu „Am Höchstem" (Rauschwitz—Kin disch-Gödlau) war der Sonntag ein schöner Fest tag von hoher Bedeutung. 25 Jahre waren ver flossen, seit der Gründung dieses Vereins, vor dem hatten die älteren Mitglieder bez. Gründer zu meist dem K. S. Militärverein Elstra angehört. Im Jahre 1884 wurden vielfach Wünsche der dor tigen Ortsangesessenen laut, für diese 3 Orte einen eigenen Militärverein zu besitzen, und so erfolgte dessen Gründung. Viele der alten Kameraden gehören nebenbei auch noch ihrem alten Stamm verein Elstra an. (Ebenso find die K. S. Militär vereine GerSdorf und Prietitz aus dem Elstraer Verein hervorgegangen.) Das Festprogramm für dieses 25jährigeVereinsjubiläum war ein wohlvorbereitetes. Am Sonntag in früher Morgenstunde brachte die Musikkapelle den Bereinsjubilaren Kameraden Stellmachermeister und Posthilfsstelleninhaber Ernst Weigand und Steinbruchspolier Karl Gärtner, beide in Rauschwitz, einen Morgengruß, Weigand ist 25 Jahre Kassenführer - und Gärtner 25 Jahre Schriftführer des Jubelvereins, s/28 Uhr stellte -er Verein in großer Anzahl zur Kirchenparade und unter militärischen Marschweisen, ausgeführt von der Rammenauer Kapelle, wurde nach Elstra marschiert. Bei der Predigt gedachte Herr Pastor Mietschke in trefflichen Worten des Jubelver eins. Nach dem Gottesdienste verweilte der Ver ein, durch den sich inzwischen eingestellten Regen aufgehalten, längere Zeit im Gasthofe „Zum Stern", bis lustige Musikklänge zur Heimkehr riefen. Don nachmittags 3 Uhr an hatte der rührige Wirt, Kamerad Kurt Magerin Rausch- Witz, Freikonzert veranstaltet, welches sich eines gutSn Besuches der Kameraden und sonstiger Musikliebhaber erfreute. Abends vereinten sich im Magerschen Gasthofe von 7 Uhr an der Jubel verein mit seinen Angehörigen und zahlreichen Ehrengästen zur Festfeier. Mit Musik, Gewehr- sektion und Fahne marschierte der Verein */,8 Uhr zum Bahnhofe, um den Bezirksvorsteher, Herrn Apotheker Leiblin-Kamenz, zu emp fangen, worauf nach der Wohnung des leider er krankten Schriftführers Karl Gärtner mar schiert wurde. Der Verein nahm Aufstellung, eine Deputation begab sich in die Wohnung und Herr Leiblin übergab dem verdienten Jubilar unter herzlichen Glückwünschen das vom hohen Bundespräsidium gestiftete Ehrendiplom, ebenso überreichte Vorsteher Juri sch namens des Vereins einen schönen Ruhestuhl und ernannte den Jubilar unter Abstattung des Dankes zum Ehrenmitglied, mit dem innigen Wunsche, auf recht baldige Genesung, für welche Ehrungen der Jubilar tiefbewegt dankte. Während diesem Akte präsentierte die Gewehrsektion unter Musikklän- gen. Im Gasthofe angekommen, begrüßte nun Vorsteher Heinrich I u r i s ch - Rauschwitz die zahlreiche Festversammlung, insonderheit Herrn Bezirksvorsteher Leiblin und die Kameraden, Vorstandsmitglieder von Elstra und Prietitz in einer vortrefflichen Ansprache. Redner gab einen kurzen Rückblick auf die Vereinsgeschichte; am 14. Juni 1884 sei der Verein gegründet, seine Mit gliederzahl betrug 33, jetzt hat diese Zahl 121 erreicht; der erste Vorsitzende war der inzwischen verstorbene Gutsbesitzer Hermann Münch- meier in Kindisch. Am 10. Juli 1892 beging der Verein sein Fahnenweihfest. Freud und Leid habe der Verein viel erfahren, stets aber sei Königstreue und Kameradenliebe seine Richt- schnür gewesen und mit der Devise: „Mit Gott für König und Vaterland, Kaiser und Reich", blicke der Jubelverein der Zukunft entgegen. Hier auf folgte da» Königshoch und da Gesang der De» sLchstschi GrzDHltr Seit« L.