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auf, was die Herzogthümer erlangen werden, nehm- lich die Unziltigkeit des londoner Protokoll, das wollen wir auch: da endlich faßte der König einen Entschluß, das Ministerium Mourad und Genossen ward entlassen, ein andres trat, den 10. Juli, an die Spitze. Wie viel durch dasselbe dem dänischen Staate Heil erblühen wird, das müssen wir erst erwarten. — Hätte er bei seinem Antritte so ener gisch durchgegriffen, so würde Dänemark 2 seiner blühendsten Provinzen behalten haben. Glücklicher weise aber für die deutschen Herzogthümer traten dänischer Trotz und deS Königs Nachgiebigkeit, als zwei Bundesgenossen von hoh.m Weiche auf die Seite der Herzozthümer. — Das Leichenbegängnis des Königs Wilhelm von Würtemberg. (Mit Abbildung.) Zn der Nacht vom 29. zum 30. Juni, kurz Vor 1 Uhr, setzte sich von Schloß Rosenstein aus der Trauerzuz mit den irdischen Ueberresten des am 25. Juni verschiedenen Königs Wilhelm nach dem Rothenberg, wo einst die Stammburg Würtemberg gestanden, in Bewegung; langsam und feierlich be wegte sich LerZuz durch den Park herunter gegen Cann statt zu. Die Musik dec königlichen Garde blies einen Trauermaisch; die Bürgerschaft, Turner, Feuerwehr und Jngendwehr von Cannstatt, mit Fackeln versehen, bildeten Spalier und empfingen in tiefer Stille, die nur von dem Geläute der Glocken unterbrochen wurde, den Trauerzug, der vom Rothen berg aus wie ein langsam sich dahin wälzender Feucrstrom anzwehen war, da jeder berittene Theil- nchmer desselben eine flammende Fackel trug. Voran ritt eine Abteilung der königl. Leibgarde, dann folgte, mit sechs Rappen bespannt, der Leichenwagen mit dem Sarge, hinter demselben in zwei vier spännigen Wagen der Oberstallmcister, der Ober- hosmcistcr und der erste Adjutant des verewigten Königs, sowie der Oberhofprediger und der Hof richter; den Schluß des Zuges bildete wieder eine Adthcilung der königl. Leibgarde. Von seiner Villa bei Banz aus hatte sich auch König Karl dem Zuge angeschlossen oder war demselben vielm hr vorauszefahrcn, um denselben in Rothenberg zu empfangen. In allen Ortschaften, die der Zug berührte, wehten Trauerfahnen von den Häusern und d.e Orlsvorstände und Einwohner hatten sich mit Fackeln zum Empfange aufgestellt. Punkt 3 Uhr kam der Zug in Rothenberg an und wurde am Rachhause von den Geistlichen und den bürger lichen Collegien des Ortes begrüßt. Als der Trauer- wagrn sich von der lautlosen Menge umgeben, den Stufen der zur Kapelle führenden Treppe näherte, standen daselbst schon der Köniz Karl mit dem Prinzen Peter von Oldenburg und dem Großfür sten Konstantin von Rußland, den Prinzen Fried rich und Wilhelm und dem Prinzen Hermann zu Sachsen-Weimar, nebst den obersten Hofbeamlen und Adjutanten, alle entblößten Hauptes, bereit. Die Thorflügel der Kapelle öffneten sich, zwölf schwarz gekleidete Hotdiener mit weißen Schleifen auf den Schultern stiegen hinab und trugen den mit dunkelrothem Sanimt behangenen Sarg herauf, hinter welchem König Karl und alle übrigen Leid tragenden herschritten. Inmitten der Kapelle war ein schwarzer Sarkophag errichtet, zu jeder Seile vier schwarze Säulen mit Eandelabern und ringsum schwarz ausgeichlagene Sessel. Den Sarkophag deckte ein schwarzsanimtncs Bahrtuch mit breitem Sitberkreuz und silbernen Quasten an den Ecken. Das Tuch wurde abgcnommen, der Sarg ausge stellt und sofort mic dem Tuche bedeckt. König Karl kniete zu Häupten des Sarges hm und sprach ein stilles Gebet, darauf sprach der Oberhofpicdig.r wenige andächtige Worte, dann faßten vier Männer in Trauerkleidung die Quasten des Bahrtuchis und während sie dasselbe nach allen Seiten hm straff anzoge», sah man, daß sich der Sarg ohne olle sichtbare Beihülfe in die Gruft senkte und das Tuch schließlich wieder flach auf dem Sarkophag lag. Der Köniz, die Prinzen, der Oberbotpreviger und derObcrhoflichtcr begaben sich nun m dieGrnft, »in Zeugen der Beisetzung zu sein und der Zeiger der Thurmuhr von Rvlhenverg stand auf 3 Uhr 39 Minuten, als der einzige Kanonenschuß ertönte, welcher dem Lande verkündete, daß der geliebt; Herrscher nun zur ewigen Ruhe bestattet sei. Die Forschungen der Neuzeit haben die ganze dem Bildungsgrade der Bewohner selbst der unzu- Erdoberfläche möglichst genau untersucht, nach Kennt- gänzlichsten Länder strebte man. Manches Opfer niß von den Enden der Gebirge, von den Quellen ist diesen Forschungen schon gefallen und manches der Flüsse, von den Sitten, der Lebensweise und wird noch fallen. Auch unser Vaterland hat sein <S'