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Der fSchstsche Erzähler. Gelte ck. Iah« 1900, wo st« nach allmählichem fort gesetzten Steigen ihren Höhepunkt erreicht hatten, alljährlich nicht unbedeutend gefallen. Im Be richtsjahre sind nun in der Nutzholzvrrsteigerung bet Fichte und Tanne die Preise in allen Stärke klassen erfreulicherweise gegen das Borjahr nicht unerheblich gestiegen. In den beiden unteren Stärkrklassen sind fast genau die Preise drS Jahres 1901 erzielt worden, während in den mittleren Klassen die Höhe von-1900 annähernd wieder er reicht, bet den stärksten Klassen sogar übertroffen worden ist. Ebenso finden wir, daß bet Lärchen holz durchgehend eine nicht unbedeutende Preis steigerung etngrtreten ist. Die schwächeren Kiefern sind allerdings gegen daS Vorjahr, wohl infolge des bedeutend stärkeren Angebots derartiger Hölzer von nicht besonders guter Qualität, im Preise noch um weniges gesunken, während in den mittleren und höchsten Stärkeklassen die Preise drS Jahres 1901 übertroffen worden sind, ohne jedoch die von 1900 zu erreichen. Dem Umstande, daß viel schwache Hölzer, namentlich viel Kiefern der untersten beiden Stärkeklassen, diesmal zum Ver kauf gelangen mußten, ist es auch zuzuschreiben, daß trotz der günstigen Preise bei Fichte und Tanne der Gesamtdurchschnittspreis des Berichts jahres auf den im Königreiche Sachsen gelegenen Revieren der Stadt Zittau gegen daS Vorjahr noch um 17 Pf. für einen Festmrter zurückge blieben ist. Welchen Einfluß neben der Qualität der Hölzer namentlich die Abfuhrverhältnisse auf die Holzpreise auSüben, kann man daraus ersehen, daß auf vem Hospitalrevier, das eine günstige Lage zur Stadt besitzt und von einer Chaussee und mehreren breit gebauten Wegen durchschnitten wird, 3 Mk. bis 5,50 Mk. mehr für den Festmeter er zielt wurden als auf anderen dicht daneben liegenden Revieren, die in dieser Beziehung schlechtere Be dingungen aufweisen. Durch die freihändige Ad obe von rohen Telegraphenstangen an die Kaiserliche Telegraphenstangen - Zubereitungsanstalt an der Wtttigschenke fanden namentlich die schwächeren Stammsortimentr vorteilhaften Absatz. Die Preise von Schleifholz hielten sich auf der bisherigen Höhe. Grubenholz für auswärtige Gruben, mit dessen Aufbereitung 1902 ein Versuch gemacht worden war, konnte auch im Berichtsjahre in ge ringen Mengen abgrsrtzt werden. Der Brennholz absatz macht hauptsächlich durch die Konkurrenz, die an einigen Orten böhmische Hölzer, an anderen die Schneidemühlen durch Verkauf ihrer Abfälle zu sehr billigen Preisen Hervorrufen, immer mehr Schwierigkeiten. Um den hauptsächlich durch die entstandenen Windbrüche hrrvorgrrufenrn hohen Vorrat nach Möglichkeit zu vermindern, ist man bemüht, möglichst alles als Schleifholz abzusetzen, was sich dazu eignet. An Arbeitskräften hat sich kein Mangel fühlbar gemacht, auch hielten sich die Löhne, die hauptsächlich Akkordlöhne sind, auf der bisherigen Höhe. — Die fünfte Hauptversammlung des Deutschen Forstveretns findet vom 12. bis 17. September d. I. in Eisenach statt. — *f Der Sonntag, den 28. August, von DreSden-Hauptbahnhof nach Leipzig verkehrende Sonderzug zu ermäßigten Preisen bietet eine günstige Gelegenheit zum Besuche der Leipziger MtchaeliSmesse. Dieser Zug wird DreSden-Hauptbahnhof (Nordhalle) vormittags 6 Uhr 40 Minuten, DreSden-Wetttnerstraße 6 Uhr 45 Minuten, Dresden-Neustadt 6 Uhr 51 Mtn., verlassen und 9 Uhr 17 Minuten in Leipzig-DreSdner Bahnhof rintreffen. Die Rückfahrt drS Sonder zugs von Leipzig-Dresdner Bhf. erfolgt abends 11 Uhr 35 Minuten und die Ankunft in DreSden- Hauptbahnhof (Südhallr) 2 Uhr 4 Minuten nachts. Die Fahrkartrnpretse für Hin- und Rückfahrt stellen sich ab Dresden II. Klasse auf 7,10 Mark, III. Klasse auf 4,80 Mark. Die Fahr karten gelten zur Rückfahrt am ersten Tage nur im Sondrrzuge, oder vom 29. August bis mit 6. September mit gewöhnlichen Personenzügrn. Die Benutzung der Schnellzüge zur Rückreise ist selbst gegen Lösung von Zuschlagskarten nicht gestattet; ebenso ist Fahrtunterbrechung nicht zu lässig. Der Verkauf der Fahrkarten beginnt Freitag, den 26. August, und wird Sonnabend, den 27. August, abends 6 Uhr, geschlossen. ML. Der Zittauer Handels- und Te- Werbekammer ist mitgeteilt worden, daß der Deutsch-Russische Verein, sobald die Bestimmungen de» Handelsvertrages mit Rußland veröffentlicht werden, eine ungekürzte Ausgabe der russischen Zolltarife veranstalten wird. Die Ausgabe wird in übersichtlicher Anordnung enthalten: den voll ständigen gegenwärtig bestehenden Zolltarif unter Angabe sowohl der allgemeinen Zollsätze al» der BertragSzolllätzr, fernes dm neuen allgemeinen Zolltarif, ebenfalls unter Angabe der allgemeinen Zollsätze und in dem neuen Vertrag gebundenen bezw. ermäßigten Zollsätze. Ferner wird bei jeder Position angegeben, wie groß dir gesamte Einfuhr Rußlands und dir Einfuhr aus Deutschland in den betreffenden Artikeln ist. Diese Ausgabe dürfte allen Firmen, welche Handelsbeziehungen zu Rußland unterhalten, al» wertvolle» Hilfsmittel willkommen sein. Der Preis des Buches wird auf keinen Fall über 2 Mark hinauSgehen, wahr scheinlich beträchtlich darunter bleiben. Be stellungen auf diese Ausgabe der russischen Zolltarife werden bis zum 21. August 1904 auf der Kanzlei der Handels- und Gewerbekammrr in Zittau entgegengenommcn. R6L. Bon der Handels- und Gewerbe kammer zu Zittau wird uns mitgeteilt, daß zum Sachverständigen für HandrlSangelegenhritrn bei dem Kaiserlichen Generalkonsulat in Konstan tinopel an Stelle des auSgeschirdenen vr. Quandt der Kaufmann Kurt Jung bestellt worden ist. Den deutschen Konsulaten sind überhaupt zur Zeit die folgenden Handelssachverständigen zugetrilt: dem Generalkonsulat zu St. Petersburg: vr. List, „ „ „ New-Dark: Wätzold, „ „ „ Buenos-Ayres: vr. Stöpel, ,, „ „ Valparaiso: vr. Zöpfl, „ „ „ Shanghai: vr. Delius, „ „ „ Sidney: W de Haas, „ „ „ Pretoria: Renner, „ „ „ Konstantinopel: Kurt Jung. tz Demitz-Thumitz. Troße Freude er regte in Demitz und Schmölln die Nachricht, daß die Königliche Kreishauptmannschaft Herrn Bäcker meister Rößler zum Bau eines Turmes auf dem Klosterberge und zur Ausübung des Schankes daselbst Genehmigung erteilt habe. Der Bauplatz ist bereits entwaldet und zum Bau des Turmes und der Wirtschaftsgebäude hergerichtet worden. Ein 18 in tiefer Felfenbrunnen gibt das nötige Wasser zum Betriebe. HI Rammenau, 21. August. Feuerlärm erschreckte in der Nacht vom Freitag zum Sonn abend gegen */z12 Uhr die Bewohner unseres Ortes. Ein Heller Feuerschein ließ aus einen größeren Brand schließen. Die Brandstätte waren die sämtlichen Gebäude des Emil Lohse'fchen Gutes. Der leicht brennbare Inhalt der Scheune, in welcher das Feuer zum Ausbruch kam, bot dem Element reichliche Nahrung, sodaß das Feuer sich alsbald über die sämtlichen Gebäude des Gutes verbreitete. Die Gebäude enthielten die eingrbrachte Ernte, Heu und Wirtschaltsgeräte. Wie groß die Hitze und die Glut war, geht daraus hervor, daß das Wohngebäude, welches mit Schiefer gedeckt war, alsbald in Brand geriet. Sechs Spritzen waren am Brandorte erschienen, welche die Nachbargebäude schützten. Dank allen den Braven, die hilfsbereit mit opferwilliger Nächstenliebe ihre Kräfte einsetzten, um zu helfen, wo noch zu Helsen war. Leider ist dem Kalamttosen, welcher infolge der hohen zu zahlenden Prämien nur gering versichert, fast alles verbrannt. Man glaubt, daß das Feuer durch böswillige Brand stiftung veranlaßt worden ist. tz Neukirch, 20. August. Ja der Nacht zum Freitag stürzte auf dem Fabrik-Neubau von I. G. Richters Sohn, unweit des oberen Bahn hofs die Eisen-Konstruktion unter furchtbarem Krachen zusammen. Als ein wahres Glück ist es anzusehen, daß der Zusammenbruch nicht am Tage während der Arbeitszeit erfolgte, da es in diesem Falle ohne Verlust an Menschenleben nicht abge gangen sein würde. Mit welcher Wucht der Zu sammenbruch erfolgte, zeigten am deutlichsten die starken 26er I-Träger, die wie mit Leichtigkeit in verschiedene Formen gebogen waren. Bon den 8 Zentner schweren Säulen waren 11 Stück zum Teil in mehrere Stücke zerschlagen. Der durch den Einsturz entstanden« Schaden ist ein bedeuten der. — Nachdem vor zwei Jahren der Kirchturm unseres Gotteshauses einer gründlichen Reparatur unterzogen worden, werden diesen Sommer an dem Gotteshaus« selbst verschiedene Reparatur arbeiten auSgrsührt. Der Umbau der sogenannten Rtngrnhainrrhalle, der nach der Zeichnung des Herrn Architekt Kandlrr in Dresden auSgrsührt wird und zum großen Teile fertig ist, dürfte ge wiß zur Zierde unseres Gotteshauses gereichen. Da durch den Umbau, das besonders an Fest- und Feiertagen, beim Verlassen des Gotteshauses so lästig empfundene Drängen ausgeschlossen ist, dürste somit ein langgehegter, auch gerrchter. Wunsch der Kirchgänger erfüllt worden sein. Auch da» Dach der Kirche soll erneuert «erden und hat man bereit» mit dem Abnehmen der alten und provisorischem Aushängen der neuen Dachziegel begonnen. Möge auch diese, so gefährliche, wie all« übrige Arbeit oha« jeglichem Unfall vollendet werden. — Unser diesjährige» Erntedankfest soll nächsten Sonntag, den 28. August, gefeiert werden. Olbersdorf. Einen guten Fang machte der hiesige Gendarm mit der Verhaftung de» seit 7^/z Jahren steckbrieflich verfolgten 28jährigen, nach Großschönau zuständigen Schneiders Pietschmann. Er hatte sich seinerzeit hier einer Wechsrlfälschung schuldig gemacht. In neuerer Zett wurde er auch von der Staatsanwaltschaft in Hannover und in Bautzen wegen Betrugs ge sucht. Der Verhaftete hielt sich hier bei Ver wandten auf. Er wurde ins Zittauer AmtS- gerichtSgrsängntS eingeltesert. Bretnig. In der am 16.August abgrhaltrnen Kirchenvorstandssitzung hat der Kirchrnvorstand beschlossen, als Kirchweihfesttag den letzten Sonntag im September festzuhalten, welcher Sonntag ur sprünglich als Kirchweihtag in Aussicht ge nommen war. Kamenz. Ein furchtbares Unglück, dem leider zwei Menschenleben zum Opfer gefallen sind, ereignete sich im benachbarten HäSlich. ES wird darüber Nachstehendes mitgeteilt: Gestern nachmittag 3Vz Uhr erfolgte in dem von der Firma Julius Gterisch in Kamenz von der Gutsherrschaft HäSlich erpachteten Stetnbruch - betriebe ein bedauerlicher Unglücksfall, welcher zwei Familien ihre Ernährer raubt». Durch Selbst entladung eines zu versetzenden StetnschusseS ver unglückten die Steinarbeiter Julius Menschner aus Bischheim und Ernst Tech ritz auS HäSlich tödlich. Beide wurden zur Unkenntlichkeit ver stümmelt. Die Ursache der Entladung des Stein schusses ist noch unaufgeklärt. Uttewalde (sächi. Schweiz), 16. August. Das friedliche Dörschen Uttewalde, welches von Dresdner und Leipziger Familien schon seit einer Reihe von Jahren gern als Sommerfrische auf gesucht wird, war am Montag der Schauplatz einer aufregenden Tat, der Schulknabe Pietzsch, der im Verdachte eines Diebstahles steht, wurde von dem Pächter der „Waldidylle" im Uttewalder Grunde so sehr gezüchtigt, daß er auf einem Wagen nach Stadt Wehlen zum Arzt geschafft werden mußte. Der Stiefvater deS Knaben sah lächelnd der Züchtigung zu und erst fremde Menschen entrissen daS stark blutende Kind seinem Peiniger. Vom Arzte wurden dabet an dem Knaben einige zwanzig Verletzungen festgestellt. Aus der Sächsischen Schweiz. Mit einem Merkzeichen ganz besonderer Art wird dieser Sommer in der Chronik unserer Sächsischen Schweiz zu verzeichnen sein, gestalten sich doch die Folgen der Trockenheit immer bedenklicher, so daß man bereits von einem Not stände redet. Verdorben ist die schönste Saison und ängstlich schaut der Bisitzer dieses und jene» Etablissements in die Zukunft, da der Zuspruch in der letzten Zeit gleich Null war und daher die Frage entsteht, wie den von allen Seiten heran tretenden Verpflichtungen nachgrkommen werden soll. Wohl bringen die etntreffenden Eisenbahnzüge Besucher; diese verteilen sich aber nur aus gewisse Punkte, während auf den Massenzuspruch, der sonst durch die Extra'chiffe in Gestalt von Vereinen zugrsührt wurde, verzichtet werden muß. Faßt man ferner ins Auge, daß die seiernden Schiffer und Flößer samt den damit zusammenhängenden Ständen in ihrer Kaufkraft infolge des mangeln den Verdienstes ganz bedeutend beschränkt sind, so ergibt sich ein trauriges wirtschaftliches Bild. , Dir Festung Königstein wird am I.Oktbr. als Garnison aufhören zu bestehen, denn das FrstungSbataillon der 177er, daS Freitag nach Königsbrück zur Abhaltung von Gefechtsschießen befördert wurde und erst am 24. September nach der alten Elbfeste zurückkehrt, wird am 1. Oktober dauernd nach der Albertstadt Dresden übersiedeln. Bon diesem Zeitpunkte an wird nur noch rin 60 Mann starkes Wachtkommando auf der Festung zur Bewachung der Gefangenen Dienst verrichten und monatlich von den Garnisonen Bautzen, Kamenz und Zittau abgrlöst werden. Wie verlautet, ist rS nicht ausgeschlossen, daß in den lustigen Räumen deS Lazaretts und de» neuen Unterosfizirrgebäude» rin Erholungsheim für Militär» eingerichtet wird. Pirna. (Arbeitseinstellung.) Nachdem sich die ausständigen StrtnbruchSarbeitrr des 4. BerbandSbeztrleS geweigert haben, da» gemäß de» H 13 der Arbeitsordnung erforderliche Einigung»- amt anzuerkennen, hat sich der Verband sächsischer Sandstetnbruchinhaber gezwungen gesehen, den auf gedrungenen Kampf fortzusühren und die Arbeit in wetteren Verbandsbetrieben «inzüstellen. Zur bedauerlichen Verkehr-stille auf der Elbe kommt auch noch die Ruhe in den Steinbrüchrn. Dresden. Zur Feier der Enthüllung de» König Albert-Denkmal» auf dem Mpdbrr die am Gedenktage der SHlacht dsm