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An /Li Drr Kaiser hat anläßlich seine» Geburts tages ein Kreuz des Allgem. Ehrenzeichen» ge stiftet, da» am Bande de» Aroßkreuze« de» Rothen Adlnordrn» getragen wird. Zur Ver leihung diese» Kreuze« dürfen dem Kaiser nur solche Personen vorgrschlagen werden, die bereit» da» Allgem. Ehrenzeichen besitzen. Berlin. Bei einer Ausfahrt der Kaiferin stürzte Freitag Nachmittag an der HedwigSkirche ein Pferd der Equipage. Da e» nicht glückte, da» Thier auf die Beine zu be kommen, trat die Kaiserin den Rückweg nach dem Schlosse zu Fuß an, und bestieg auf der Echloßbrücke eine inzwischen vom Schlöffe her- beigcholte andere Equipage. Berlin, 3V. Januar. Wie der »Nordd. Allgem. Ztg." au» Wien gemeldet wird, brachte Kaiser Franz Josef bei dem Galadiner zu Ehre« de» Geburtstage» de» deutschen Kaffer» folgen den Trinkspruch auS: Ja inniger Anhänglichkeit unerschütterlicher Bundestreue trinke ich auf da» WoR Meine» treuen Freunde» Kaiser Wilhelm." Berlin, 30. Jan. Da» Befinden deSAbg. vr. Lieber hat sich der »Germania» nach fort schreitend so erheblich gebessert, daß Nunmehr Lebm-gefahr al» überwunden erachtet wird. Berlin, 30. Januar. In der Budget-' kouunffston de» Reichstage» brachte Müller- Fulda die Au»schreituugru von Offizieren in Südafrika zur Sprache und erwartet strenge Bestrasung. Der Referent Prinz Areaberg schloß sich dem an und gab feine« Absch« vdr allen Brutalitäten AuSdmck. Koloniawirrktor von Buchka bedauert die Exzesse. Die Ver waltung thue ihr Mkglichste», um «i« Md«- holuog zu verhindern. g ' - > > ' > . I 't — ! 1/ ' 't. »»E Drr«den, 30. Januar. Ja »er Erste» Ka m wer wurde heut» in Gegenwart Sr. -xzelln» de» Henn SraatSminifter» vr. Schurig zunächst da» neu eingrtretrnr Mitglied, H«r Kaunaerherr Sahnr v. Sahr auf Ehrenberg, durch den Präsi denten, Se. Exzellenz Herrn Wirkt. Geh. Rath vr. Graf von Kvnnrritz, Mich in Pflicht ge« nommrn, E» folgte sodauu die Verlesung der ständischen Schrift auf da» Königl. Dekret Rr. 5, Abänderung de» Orga«ffatiou»gesetze» betreffend. Hierauf beschäftigte sich die Kammer nach vor trag au» der Regiftrande und Beschlußfassung auf die Eingänge zunächst mit dem Berichte der ersten Deputation über da» Königl. Dekret Nr. 22, den Entwurf eine» Gesetze» zut Au»- führuug der Zivilprozeßordnung und der Konkurs-, ordnung betreffend. (Drucksache Rr. 46.) Bericht erstatter war Herr Oberbürgermeister vr. Beck. Hierzu sprach Herr Domherr vr. Friederiei, dem vom Regierung-tische Herr Geh. Justizrath vr. Otto antwortete, woraus die Kamm« den Gesetz entwurf mit den von drr Deputation beantragten Aruderungen einstimmig aanah«. Zu« Schluffe kam zur Erledigung der Antrag znm mündlichen Berichte der ersten Deputation, die Wahl de» Herrn Rittergutsbesitzer» Frhrn. v. Koennerttz auf ErdmannSdorf zum Abgeordneten für dir Erste Kammer betreffend (Drucksache Nr. 48), über welchen Herr v. Watzdorf Bericht «stattete. Ohne Debatte beschloß die Kamm« einstimmig, die durch die KrriSftände de» Erzgebirgischen Kreise» an Stelle de» vnftorbenen Abgeordneten Herrn Rittergutsbesitzer Weck« auf Wirsa «folgte Wahl de» Hrn. Frhrn. v. Koeonnitz auf Erdmgnn»- dorf zum Abgeordneten für die Erste Kamm« für giltig zu erllären. Nächste Sitzung Donn«»tqg. Die Zweite Kammer beschäftigte sich heute in Gegenwart Ihrer Exzellenzen d« Herr« Staatsminister vr. Schurig uud v. Metzsch mit drr Schlußberathung über den schriftlichen Bericht der Fiaanzdeputation L über dir Kapitel 38 bi» 41 de» ordentlichen Staatshaushalt»-Aat» für 1900/01, Departement d« Justiz betreffend. Berichterstatter war Herr Abg. Uhlmanm Zum Gegenstände sprachen außer Sr. Exzellenz dem Herrn Staatsminister Isi. Schurig und dem Herrn Berichterstatter die Herren Abgg. Opitz, Fräßdorf, vr. Spieß, Härtung, vr. Schill, Hähurl und Enke. Die Kamm« bewilligte allenthalben die Titel nach den von der Deputat«» gemachten Vorschlägen und beschloß, da» Justizministerium zu «mächtigen, an unschuldig verurtheilte, soweit sie durch verbüßte Haft Vermögensverluste er litten, Entschädigungen au» Kapitel 41 zu gewähren. — Nächste Sitzung morgen. Lichtenstein. Ein« der ältrstrn Lokomotiv führer Sachsin», wenn nicht gar der älteste, ist Hetr Karl Vogel im benachbart« OelSnitz. Er befindet sich seit 4K Jahren im Kiinigl. Dienst. Kein wesentlich« Unglücksfall ist ihm während dies« langen Dienstzeit vorarkoanne» Er ist rin« jener Führ«, dir Mitte Juni 1866 unsere sächsischen Maschinen nicht ohne Lebensgefahr zuerst nach Böhmen und spät« nach Baiern retteten. Herr Vogel war auch 1870 zehn Monate auf dem Kriegsschauplatze. KO Geistliche der sächsischen Landeskirche werden auf Anregung > de» Zwickau« Super- intendenten Meyn iu der nächsten LaodrSsynode «inen Antrag auf Zulassung d« Feuerbestattung und drr Errichtung von Leichen östn in Sachsen eiubringen. So versichern Dresdner Blätter. Die 2S. Dresden« PferdvmSstelluug soll vom 4.-7. Mqi abgehalten wnden. Den Preisrichtern werden 10,000 Mk. zu Geldpreisen, Medaillen und Diplomrn zur Verfügung gestellt. — »Feld und Garten» warnt vor dem Verfüttern von schimmeligem Brote. Der Schimmel fft eine Pilzbildung, die auch den Lebewesen im höchsten Grade nachthrilig werden kann, da sich die Schimmelpilze au den zarten Schleimhäuten festsetzen und gefährliche Krankheiten bewirken können. — Auch wird dort empfohlen, junge Bäume von den Pfählen loSzubinden und die letzter« für den Wint« ganz zu beseitigen, weil dadurch die Bäume kräftig« und widerstandsfähiger wnden. Wenn sie d« Wind hin und her treibt, da« schadet ihnen nicht«. Bom Landtage. Dresden, 26. Januar. In d« zweiten Kammer ist von konservativ« Seite folgende Interpellation ringebracht worden: »Dem Reichs tage ist unter dem 17. Februar 1899 ein Ge setzentwurf zugegangen, in dem Bestimmungen über die Untersuchung ausländischen Fleische« enthalten sind, welche mau al» ungenügend be zeichnen Wutz und die wegen der damit verbundenen Gefahr für die menschliche Gesundheit Beun ruhigung in weitea Kreisen der Bevölkerung her- vorzurusrn geeignet sind. Welche Stellung gedenkt die KSuigl. Staatsregierung mit Rück sicht aus ihre in der Sitzung vom 29. März 1898 abgegebene Erklärung, daß sie für die Beschaffung ein« größeren Garantie bezüglich der Kontrole de» Don ouSwärt« eingesührtm Fleische» eintrrsin wolle, hierzu einzunrhMm?" Der Finanzdeputation der zweiten Kamm« hat da» Königliche Justizministerium auf An fragen eine schriftliche Antwort zugehen kaffe», in welch« e» heißt: »Die gesetzlichen Vorschriften üb« da» Aufrücken der Richter d« zweiten Gehaltsgruppe in höhere Gehaltsklaffen innerhalb dieser Gruppe wrrdrn auf da« gewissenhafteste befolgt. So ost in rin« drr bezeichneten Gehalt»- klassen eine Stelle sich erledigt, wird sofort da» Nachrücken streng nach dem Dienstalter verfügt. Da» Justizministerium ist bereit, dem von der geehrten Deputation geäußerten Wunsche entsprechend alljährlich ein Berzrichniß d« in d« zweiten Gehaltsgruppe eingestellten Richt« nach d« Reihenfolge de« Dienstalt«« und unter dessen Angabe aufssillm und in je einem Exem plare den Präsidenten der Landgerichte mit der Ermächtigung zustellen zu lassen, e» den beteiligten Richtern ihre» Bezirk» auf Verlangen zur Ein- sicht vorzulegen. Zur Zeit sind b«, den Land gerichten S9 Assessoren angestellt; sie versehen ebenso viele Stellen von ständigen Richtern. Beiden Amtsgerichten fungieren zur Zeit 207 Assessoren. Bo» diese» versehen jedoch nur etwa 8K die Stellen ständig« Richt«, die übrigen 122 können nur al» Hilfsbeamte angesehen werdm. Eia Theil von ihnen besorgt entweder ausschließlich oder nebenbei die anwaltschaftlichen Geschäfte E» ist da» Bestreben d« Regierung, die nur mit HilsSrichtnn besetzten Stellen ständig« Richter nach und «ach mit wirklichen ständig« Richt«« zu besetzen. Demgemäß sind im Staat». hauShaltS-Ttat 1892/93: 12, im Aat von 1898/99: 20 und im gegenwärtigen Aat 21 neue Richterssillen eingestellt worden, e» wird auch mit diese» Reueinstellungen in den künftigen Etat», und zwar nunmehr in ausgiebiger« Weise al» zrither, fortgrfahren werden, bi» e» auf diese Weist möglich fein wird, alle läng« al» ungefähr zwei Iah« angrssillttn und »um Sufrücken befähigten Mrfforeu zu ständigen Richter« zu Machen. Weiter zu geh« würde bedenklich sm, da ei« Jurist, nachdem « die zweite juristische Staatsprüfung bestand?« «ad hierdurch die formelle Befähigung zur selbständig« Ausübung de» Richtrnont» «langt hat, »tudtstrvD zwei Iahrr bnmcht, rrm tar Richter- und Ball. — Al« Anleitung zum Festspsile «Utde ei» vd» einem EhrmmitgliAw gevichsisi» ' u»d «»gesandte« Gedicht vorgrtragen, welche» in eine« 3maligrU Hoch ans d« obersten Deutsch« Kriegsherr« auSklang, iu das alle Auwesmbrn begeistert «iustiUnuteo. Das Festspiel war gut vorbereitet und gut durchgeführt, so daß -die Mitwjrkendeu Dank und Beifall ernteten. — Auch die Lest« d«S schön ««laufen« Festes verdienen Anerkeonung und Dank. — Der Prolog begann mit den Worsin: »ES braust rin Ruf durch» deutsch« Land rc." und schloß mit dm Worsin: »Wir gehn mit Ihm für Deutschland» Glück, eia Feigling, d« da weicht zurück!" vvautzrn, 29. Januar. Die von den städtische« Behörden in den Sitzungen vom S. und 11. Januar d. I. beschloffrne Reu organisation de» hies. Stadtrathe» ist nunmehr auch vom Kgl. Ministerium de« Inn«» auf Vortrag de» Herr» Kreishauptmann v. Schlieben genehmigt worden. Darnach wird in Ansehung d« fortschreitenden Entwickelung der Stadt und ihrer .Ssillung und Bedeutung al» Kreisstadt, der Stodtrath zu Bautzen au» 5 besoldeten, nämlich 4 rechtskundigen und einem technisch besähigten, sowie au« 7 unbesoldet« Mitgliedern bestehen. Dem ersten besoldeten rechtSkundigrn RathSmitgliede sicht der AmtSname »Oberbürger meister", dem zweiten der AmtSname »Bürger meister", dem bautechnischen d« AmtSname »Stadtbaurath" und den übrigen drr Titel »Stadttath" zu. Bautzen ist somit eingetreten in die Reihe derjenigen Städte, deren Oberhaupt ein Oberbürgermeist« ist. Der erste Oberbürger meister von Bautzen ist d« seit dem 15. Juli 1890 an d« Spitze de» RathSkollegium» stehende Herr Oberbügermeist« vr. jur. Kaeubler. Herr Stodtrath Heerklotz, der bneit» aus eine 3Sjähr. AmtSlhätigkeit al« Stadtrath von Bautzen zurückblicken kann, ist nunmehr Bürgermeister. — Der Geburtttag Sr. Majestät de» Kaiser« ist auch in diesem Jahre in hiesiger Stadt festlich begangen worden durch Schulfeiern, Festkonzert auf dem Hauptmarke und Festessen in drr Societät und Weintraube, wobei zahlreiche patriotische Reden gehalten wurden. — Am Sonntage feinte Herr Grundstücksbesitzer und Maur« Adolf Sommer sein 50jährige» Bürg«, jubil-pm, au» welchem Anlässe « von Herrn Oberbürgermeister vr. Kaeublet und Henn Etadt- vnordnesinvorssih« Schulrath vr. Müller in seiner Wohnung herzlich beglückwünscht und be grüßt wurde. — An dem vom hies. Gabel»- berg« Steuographenverein am Sonntag im Hotel zur Krone veranstalteten Preiswettschrriben betheiligtrn sich inSgesammt 48 Verein-Mitglieder. Nach dem Uri heil der Hnrrn Preisrichter sind die eingeliefrrtrn 48 Arbeiten durchgängig al- gute zu bezeichnen. Die Verkündigung und Prämiirung der Sieger findet am 5. Febr. statt. Dresden. Da« Hochwasser ist im Laufe de» Montag gegen 70 om gefallen. Die Pack- Hofslai» sind, wie die meisten übnfluthesin Flächen, wird« wasserfrei. Die Schlamm ablagerungen wurden von den Straßenkehrern am Terraffenufer dem weichenden Strome zuge führt, so daß am Dienstag sowohl dn Straßen bahn- wie der Fußgängerverkehr wieder von dn Augustu-brücke au» entlang dem Uf« erfolgen konnte. Einem Lehr« in einem Orsi bei Dresden schickte kürzlich eine Mutt« folgende zeitgemäße Entschuldigung wegen de» Ausbleiben» ihre« Jungen: »Geehrt« Herr Lehrer Werden Ent schuldig« da« mein Sohn Heinrich nicht zur Schule kann, gestern Nachmittag spielt« die Saujung« Buren und Engländer und mein Junge war Engländer und krigte wie gewöhnlich Dresche, und dabei fiel er in dm Graben, wie « nach Hause karg, schrie rr sehr über Kopfschmerzen, sah gstnz wei» au» und mußte sich brech«, wir machten gleich Umschläge aber trotzdem hatte « die ganze Rächt Fandasirt. Wenn Sie» nicht «ckaubru, können sie sich «kundigen, Müllrrsch Emst war auch dabei, wenn sie in der Sache was tbun wollen, so sein sie so Gut und Haun Sie die Buren einmal richtig durch, damit die auch einmal Wichse krigrn, solche Sau Jungen! womit ich verbleib« mit Gruß Ihre ..." Mittweida. An Schwindln, drr vor- -lebt, Redakteur an der iu Eheamitz «schein«, dm soztalvnnskmttfchm »volttstiwwe" zu sein, und angeblich für dst Bur« sammelt, gleich- Ma aber auch für die Engländer Reklame macht; ist hin aufgetaucht. :