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De* Lor- 1>« -emäßigttu und der liberal« Republikau«, eveaa »au sie zusammmrechutt, 4 Maudatt ein- «büßt, die Radikal« und die sozialistischen Radikälm je rin Mandat gewann«, -ie Ratio nalisten aber, diejenige französisch« Partei, die dem jetzigen Ministerium Waldeck-Rousseau am Ichärfftea Opposition macht, gewännen ganz n« Drei Mandate. Anter dm gewählten drei natio nalistisch« Senator« befindet sich auch der ehe malige Kriegeminister General Mercier, der in Der DreyfuSaffaire eine io zweifelhafte Rolle ge spielt har; er ist in Nantes gewählt ward«. Jedenfalls haftet den diesmaligen Senat-Wahlen unverkennbar ein sozialistischer Zug au. Parick. 30. Januar. Amtlich« Nachricht« au- Dschibuti bestätigen, daß Menelik die Ver- -legenheit Englands zu seinem. Borthril au-zu- nützen entschlossen ist und daß er bereit- zur Zusammenziehung aller seiner Truppen Befehl ecthrilt habe. ik « H l a « d. In London gehen Gerücht«, daß der Marquis Mf Rosenberg mit der Neubildung de- CabinetS detraut werden solle, worauf unverzüglich Frieden»- «Verhandlungen mit den Bnrenrepubliken eingeleitet «werden würden; na, Zeit zu letzterem Schritte wäre «S für England ! London. 30. Januar. E» verlautet, die Thronrede werde da» Bedaueru (!) darüber auS- drücken, daß der Frick>e mit den Buren ge brochen sei, und werde feststellen, daß die Be- Ziehungen Großbritannien- zu allen fremden Staaten sehr freundschaftliche seien. Einer der wichtigsten Punkte der Thronrede werde der Hinweis -aß Vorsorge für ein erhebliche» Anwachsen der Militärausgaben getroffen werden müsse. Die Thronrede werde ferner große- Be dauern über die Verluste der Truppen in Süd afrika ausdrücken, dagegen mit großer Freude und mit Donk den Patriotismus anerkennen, den «die Kolonien gezeigt hätten, und schließlich des befriedigenden Abschlusses de- Abkommen- mit Deutschland wegen Samoa- gedenken. London, 30. Januar. Lord Edmund Fitz- Maurice wird Namen- der Führer der Opposition im Uaterhause ein Amendement zur Adresse ein bringen, in dem dem Bedauern über Mangel an Sachkenntniß, Voraussicht und Urtheil seitens Der Regierung in den südafrikanisch« Angelegen heiten seit 1895 und in ihren Vorbereitungen zum Kriege Ausdruck gegeben wird. Diese» Amendemrnt hat den Vorrang vor allen übrigen Amendements. Rußland. Der Landtag von Finland ist am Sonn abend in HelsingSforS zusammengetretrn und mit Verlesung einer kaiserlichen Thronrede eröffnet Morden, die im Allgemeinen nicht gerade un gnädig klingt, wenngleich e» in ihn nicht an ver steckten Drohungen gegenüber dem finländischen Volke fehlt. Die Antwortrrden der Präsidenten der vier Stände waren ziemlich reservirt gehalten. Anläßlich der Eröffnung de» finländischen Land tages suchen die „Nowosti" in Petersburg iu einem übrigen» versöhnlich abgefaßtrn Artikel die -jüngsten Gewaltmaßregrln der russischen Regierung gegenüber Finland zu rechtfertigen. Schweden. Ein merkwürdiger Antrag ist in der schwe dischen Abgeordnetenkammer gestellt worden. Der Abgeordnete Hadin brachte einen Gesetzentwurf ein, wonach die Regierung Verhandlungen wegen lUeberlaffung de» von Schweden 1803 an Mecklenburg-Schwerin auf 100 Jahre verpfän deten Gebiete- von WiSmar an den genannten deutschen Bundesstaat emleiten solle, unter der Voraussetzung, daß Deutschland Nordschleswig an Dänemark abtrete. Schade nur, daß man in Berlin für dies« gesammten Vorschlag zur Güte ckein Verständniß zeig« wird! Türkei. Konstanitiaopel, 30. Januar. Einer Privatmeldung au» Kairo zufolge, soll sich unter Den egyptischea Truppen eine Revolte gegen die Engländer vorbereiten. Sicher sei jedenfalls, daß für eine solche sehr stark agitirt werde. Amerika. New-Kork. 2V. Januar. In St. Loui» und Minneapolis ward« Versammlung« zu Gunst« der Bur« abaehalt«. Hat« großer «egristeraug ward« Beschlüsse angenommen, tu »Ach« die Sympathien für di« Bur« zu» AaSdttuke «baucht werden und Präsident M-e Kchlmdriugerck «^gefordert wird, Wischend« China. Der gewaltsame Tod de» Kaiser- Ku aus sü scheint uoch immer nicht authentisch festzustehen. Wenigst«» bericht« die „Time-" unter'« 28. Januar au» Schanghai , daß «tue die fortschrittliche Bewegung vertretende chinesische Gesellschaft durch die Misston-gesellschaft« und auf anderen Weg« die Unterstützung der eng- lisch« Regierung zu Gunsten des abgrdankten Kaiser» Suangsü zu erlangen suche. Vom Burenkrieg. (General Buller ist auf dem Rückzüge.) Da-Lied „Rückwärts, rückwärts, Don Rodrigo!" ist auch ihm gesungen worden. Er selbst telegraphiert au» SpearmanScamp vom 27. Januar: Nachdem die Trupp« Warren» dm SpionSkop ausgrgebm, hielt ich «inen zweiten Angriff sür unnütz; denn der rechte Flügel der Buren ist zu stark, al» daß ich den Durchbruch erzwingen könnte. Deshalb beschloß ich, die Truppen nach dem Gebiet südlich de- Tugrla zurückzuzieheu; und heute (27. Januar) früh 8 Uhr hatte Warren seine Truppen südlich de» Flusses konzentriert, ohne einen Mann verlor« zu haben. Dieser wichtigen Nachricht gegenüber verblassen die sonstigen heute vom Kriegsschauplatz« vor liegenden Meldungen, zumal da sie sich nur aus zurückliegende Thatsachen beziehen, so beispiels weise die Meldung de- Reuter'scheu Bureau» au» dem Burrnlager bei Modderspruit in der Nähe von Ladysmith vom 25. Januar: Die Zahl der Todt«, die die Engländer gestern auf dem Schlachtfeld zurücklirßrn, beträgt 1500. Buller soll von einem Fieberansall betroffen, aber bereits wieder hergestellt fein. In einer Depesche au» dem Burenlager wird die Stärke der Engländer am Tugela auf 40,000 Mann angegeben. Wie groß die englischen Verluste im Ganzen sind, darüber liegen bisher nur Schätzungen vor, die sie auf ca. 3000 Mann berechnen. Die erste Verlustliste Über die Brigade Lyttleton, die das Londoner KriegSamt veröffentlicht hat, giebt 218 Mann bei dieser und 716 Mann bei den übrigen Trupp« an. Wie viele Listen mag da» KriegSamt wohl noch allmählich herauSgeben müssen! ..... . Bei der Dürftigkeit der Nachrichten bleiben viele Vorgänge noch räthselhaft. Wo steckt Roberts? Wo ist Kitchener? WaS ist au» DundonaldS „fliegender Brigade" geworden, von der alle Nachrichten fehlen? Sollte sie dasselbe Schicksal ereilt haben, wie die 5. LancerS bei Ladysmith, die auch plötzlich verschwanden, und von denen man erst viel später erfuhr, daß sie fast bi» auf den letzten Mann niedergeschossen wurden? Daß man vom KriegSamt noch lange nicht die volle Wahrheit erfahren habe, geben jetzt selbst englische Blätter zu. E» werden darüber folgende Depeschen bekannt gegeben: London, 29. Januar. Die „Time-" schreiben, General Roberts müsse sich entscheiden, ob eS möglich und klug fei, weitere Besuche zur Befreiung Ladysmiths zu unternehmen. E» fei wahrscheinlich, daß man früher oder später von beispiellosen Catastrophen erfahre. Vergleich bar mit dem Falle von Ladysmith sei nur die Catastrophe der Uebergabe von KorkStown an die Amerikaner. Die „Time-" räth der Re gierung, für eilte möglichst beschleunigte Absen dung von 50,000 Mann Sorge zu tragen und Schritte zu thun, weitere 50,000 Mann, die er forderlich seien, zu entsenden. Die „Morning Post" sagt, die ersten Erfordernisse der jetzigen Lage seien die sofortige Instandsetzung der Marine sür alle Fälle, die Mobilmachung der Miliz und die Einberufung der Freiwilligen. Die Nation verlasse sich bezüglich der Ver hinderung der Intervention von Außen auf die Mariae. Woher man diese Streitkräfte uoch nehm« soll, nachdem da» Land thatsächlich an der Grenze seiner militärischen Leistungsfähigkeit steht, da» wissen auch diese Blätter nicht anzugebm. Pari», 27. Jauuar. Die Abendblätter bring« bewegte Schilderungen über die Erregung in London, di« Wiedergabe verdienen, weil sie telephonisch, also ohne Lrasur übermittelt sind. Nach der „LibertS" wurde da» Ministerium auf den Straßen augehenlt. vor de« KriegSamt IGGG. -- I- - ' » dagegen versichert der Lorrespoodent der >LibertS" daß sich di« schlimmst« Befürchtung« bald be stätig« würden, wenn da» KriegSamt wagte; Re ihm zugegangenen Depescheu zu publieirea. Die aesamntte Division Warr« sei «ach verzweifelte« Kampfe über den Tugela zurückgeworftu und könne sich erst südlich vom Tugela unter ungeheuren Ver lusten mit Mühe wieder vereinig«. Urb« die Brigade Dundonald fehle jede Nachricht. General Lyttleton steh« in Gefahr, zwischen zwei feindlich« Arme« zermalmt zu werd«. vom Kriegsschauplätze melden die Engländer vo« 30. Januar lieber nicht». Bi» Mittag wenigst«» ist Alle» still geblieben, denn gänzlich belanglose Mitthrilungen üb« einen oder zwei verwundete kann mau nicht al» Kriegsberichte rechnen. Wä» die versuchte Wegnahme de» SpionSkop die Engländer gekostet hat, da wollen sie nicht sag«. Natürlich ist «an auf da» Höchst« bestürzt. Ein Ausfall au» Ladysmith wäre jetzt völlig hoffnungslos. Die Buren beabsichtig« ihrer seits keinen Sturm auf Ladysmith, da General Joubnt e» vorzieht, daß die zehntausend iu Ladysmith eingeschlofsenen Engländer selbst ihre Borräjhe verzehren. Die Bewachung einer der artigen Truppenmacht im Fall der Kriegsge fangenschaft würde doch ein« großen Theil de» BurenhrereS außer Kampf fetzen, was Joubert vermriden will. Schilderungen, die fast ausnahmslos «dicht« sind, werden jetzt in den Blättern von den Kämpfen am SpionSkop gegeben. Einige» ver trauen vndirot ein Telegramm Reut«» in London, in welchem e» heißt: Der englische Infanterie-Angriff dauerte auf zwei Hägelu östlich vom SpionSkop fort. Die Absicht der Engländer war, die Gipfel dieser beiden Hügel zu nehmen und so den Buren, welche die Verschanzungen angriffeu, von der Flanke beizukommen. Auf den Spitzen dies« Hügel wurden viele nied«ge- schossen, aber die britischen Trupp« waren io zahlreich, daß die Lücken sich automatisch füllt«. Al- die Dämmerung hereiabrach, erreichten sie die Spitze de- zweiten Hügel», aber sie kam« nicht weiter. Inzwischen spieen die Maxim- Kanonen Flammen auf beiden Seiten, während eine Mauer (!) von Flamm« an» den Maus«- gewehren die Engländer i« Zentrum zurückhielt. Unter diesem Druck gaben sie allmählich nach; ihr Widerstand brach und sie gaben die Stellung auf. Die englischen Gefangenen spenden der Tapferkeit der Buren Hohr» Lob, welche die Deckung außer Acht lassend frei dastandea uud sich von den Dubliner Füsilieren, welche im Graben verschanzt wann, niederschießea ließen. Die Burrn erstürmten die Gräben und riefen : „Hände hoch! Waffen nieder!" Der Wider stand wurde indessen noch einige Zeit fortgesetzt, dann warfen die Dubliner Füsiliere und die leichten Reiter, da sie genug hatten, ihre Waffen weg und eilten au» den Gräben heran». Ein ganz ungewöhnlicher Prozentsatz Lyddit-Bomben explodierte nicht. London, 30. Januar. Ein gestern Abend 11 Uhr vom KriegSamt« veröffentlichte» Telegramm de» Lord Robert» besagt, daß keine Aenderuug in der Lage «»getreten sei. Da» Kriegsministerium theilt mit, da» Gerücht, daß Ladysmith gefallen wäre, sei gänz lich unbegründet. General Buller telegraphierte am 29. Januar: Im Kampfe auf dem Spionkop am 24. Januar wurde« unt« den Offizier« der 5. Division und dn Kavallerirbrigade 22 getödtet und 20 ver wundet; sechs werden vermißt. (!) Unter dm verwundeten befind« sich General Woodgatt, 1 Oberst und 2 Majo«. London, 30. Januar. Wie die „Time»" au» Lourrnyo Marques vom 29. melden, befindet sich unt« den am Tugrla Gefall««» d« frühe« deutsch« Leutnant voa Brüsewitz, der sich dm Buren angeschlossm hatte. London, 30. Jauuar. Dtt weiter« Ver luste bei dm Operation« am Tugela vom 20. bi» 26. betrag« 23 Tobte und 278 verwundete. Die Verluste bei den Kämpf« am SpiouSkop stad offeabar hi«in »icht eingerechnet. Loudon, SO. Jau. Die m«Pm Blätter seh« die Preisgabe voa Ladysmith voran». Daily Mail ist der D,sicht, da» Mittel gebe, dm» Fttdzag zu bemt durch die Absmvaag voa zwei am«