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Aus dem frei»- lebener Schachte wurden durch eine Explosion drei Arbeiter schwer verletzt. — Aus der Oberhavel bei Berlin sind am Dienstag zwei junge Leute, deren Namen unbe kannt sind, beim Schlittschuhlaufen eingrbrochen und ertrunken. — Hamburg, 11. Februar. Wegen Meuterei aus See wurden heute zehn Heizer des Dampfers „Karnak" Hierselbst verhaftet. — Hamburg, 10. Febr. Heute Morgen 4 Uhr ist ein englisches Vollschiff, „Caitloch". im äußeren Hamburger Hafen mit 2300 Tonnen Salpeter umgefallen. Mit Masten und Raaen im Wasser, versperrt es das halbe Fahrwasser des Hafens. — Seinen Schulkameraden erschossen hat in der ersten Knabenklasse in Sonderburg-Alsen der vor der Konfirmation stehende Fritz Jakobsen. Beim Hincingehen in die Klasse am Schluß der Pause hielt Jakobsen seinem Mitschüler Bock im Vorbeigehen eine geladene Taschenpistole an die Schläfe und drückte ab, muthmaßlich, um ihn zu erschrecken; nach der „S. Z." war leider die Pistole scharf geladen, der Schuß drang durch die Schläfe ins Gehirn und der Tod trat fast augenblicklich ein. Der Vorfall rief Bestürzung und Entsetzen unter den Schülern hervor. Der Erschossene war der Sohn eines Försters. — (Untergang eines Dampfers.) Ans Flensburg, 10. Februar, wird gemeldet: DaS hiesige Secamt bestätigte den Untergang des Flensburger Dampfers „Duburg", bei dem 300 Personen ertranken, im Stillen Ozean. — Reichenberg i. B-, 9. Februar. In Wiesenthal hat sich eine schauerliche Familien szene abgespielt. Die 30 Jahre alte Wittwe Karoline Scibt stürzte sich mit ihren zwei Knaben in einen tiefen Brunnen. Die Frau ertrank, während die Knaben gerettet werden konnten. Die Veranlassung der That soll ein gebrochenes Ehegelöbniß sein, daß der Wittwe gemacht wurde. — (Aus dem Berner Oberland.) Im Kanton Bern werden im Auftrage der Regierung jetzt an sämmtlichen Orten, wo für den Besuch von Naturschönheiten Eintrittsgelder erhoben werden, Untersuchungen über daS Recht dazu angestellt. Es soll eine Vorlage für deren Ab lösung ausgearbeitet werden. Auch werden gegen wärtig Pläne für den geplanten bessern Saumweg über die große Scheidegg im Rathe behandelt. Jenes Vorgehen darf des vollen Beifalles aller Schweizreisrnden sicher sein. — Paris. Die Höhe der von dem flüchtigen Bankier Mace unterschlagenen Summen beläuft sich auf 21 Millionen Franks. Der ver lierende Theil ist lediglich das Privat-Publikum. Marseille. Am hiesigen Bahnhofe wurden 220,000 Fr. in Obligationen gestohlen, welche der „Kredit Lyonnais" abgesandt hat. Das genannte Institut hat die volle Summe versichert. — (Juwelierladen auSgeraubt.) Mitten auf dem Korso in Rom, an einer der lebhaftesten Stellen desselben, wurde in der Nacht zum 10. Februar ein Juwelierladen auSgeraubt. Die römischen Blätter klagen über den mangelhaften Sicherheitsdienst. — Venedig. In ganz Oberitali«, herrscht abnormes Fiostwetter. Di« FakchingS-Umzüge am ind öst in ie» Her neu new Nr» sich lich km WS :rn, -giften «Kd wurde schwer krank in» Krankenhau» geschafft. — In Sechzig wurde ein Bierkutscher oberfahren und verletzt. — Der Gasthofsbesitzer Boigtlander au» Bloßwitz wurde bei Oschatz todt au» der Jahna gezogen. — In Crimmitzlchau wurde eine Fabrikarbeiterin durch da» Zer springen eine» Wolfe» erschlagen. — Ein Stell- .macherlehrling in Hainichen kam durch Spielerei mit Pulver um» Augenlicht. — Abgebrannt sind 2 Nebengebäude de» Gutsbesitzer» Geiler in Topf- seiferSdors; das Wohnhaus der Fabrikarbeiterin Knoll zu Rotschau bei Mylau; da» Wohnhaus de» WirthschaftSbesitzerS Mumith in Weinböhla. — Die erneuerte Kirche zu Zwickau, die 600,000 Mark kostet, wird demnächst eingeweiht werden. Gegen 200,000 Mk. sind dazu an freiwilligen Gaben gespendet worden. — Ausgezeichnet wurden die Prinzen Johann Georg und Max durch daS Großkreuz deS Sächsischen Erncstinischen Hausordcns, und die Herren Oberpostsrkretär Zenker in Dresden durch daS Ritterkreuz H. Klasse des Albrechtorden- und der Fabrik besitzer Rükel in Reichenbach durch das Ritter kreuz II. Klasse des Sächsischen Ernestinischen Hausordens. — Der Pianofortbaugchilfe Heyt in Borna erhielt daö allgemeine Ehrenzeichen. — In Lichtenstein feierten der Straßenmeister a. D. Zander, Strumpfwirkermeister Küchler und Wcbmeistcr Mayer dasbOjährige Bürgerjubiläum. (Die neuen Anleihen.) Die Reichs-und die preußische Negierung werden, wie bereits er wähnt, unmittelbar nach der Milte dieses Monats 3prozentige Reichs- und preußische Anleihen in ungefährem Betrage von 450 Millionen Mark ausgeben. Es dürfte aus jede der beiden Fi- uanzverwaltungen die Hälfte dieses Betrages kommen. Die „National-Zeitung" bemerkt hierzu Folgendes: „Seit sehr langer Zeit ist es das erste Mal, daß die Regierungen sich direkt an das Publikum durch öffentliche Auflage der An leihen wenden werden. Die Anleihen sollen in Stücken bis auf 150 Mk. herab bei einer großen Anzahl von Zeichnungsstellen aufgelegt werden, und zwar zu einem Kurse, der unter 85 Proz. bleibt, so daß die Verzinsung der Anleihe sich über 3 l/, Proz. stellt. Es werden für die Ucber- nahme von Zeichnungen außer der Seehandlung, den preußischen Regierungshauptkassen, der Reichs- hanptbank, den Rcichsbankhauptstclleu, Rcichs- bankstellen auch solche Nebenstellen der Reichs bank in Anspruch genommen werden, welche mit Kassenhaltung fungiren. Außerdem wird eine große Anzahl angesehener Banken und Bank häuser in Berlin, in den Provinzen Preußens nnd in den Bundesländern, in letzteren natürlich nur für die Auflage der Reichsanleihe, heran gezogen werden, um ihre Dienste der Subskrip tion zu widme», so daß etwa 70 solcher Emis sionsstellen in Funktion treten. Es wird also dafür gesorgt, daß dem Privatkapital in allen seinen Schichtungen möglichste Bequemlichkeit in Bezug auf seine Betheiligung an der Subskrip tion geboten wird. Auch die Fristen der Ein zahlung werden so weit auf solche Termine ver legt, daß sie die Geldmärkte nicht beengen. Es sollen nämlich die Einzahlungen bis in das letzte Viertel des JahreS sich hinziehen, und um den Handel in den neuen Titel« zu erleichtern, werden „Skrips" auSgegeben. Das sind die äußeren Umrisse des Unternehmens, welches die Finanz leitungen des Reiches und Preußens in der -allernächsten Zeit anzugreifen gedenken. Es be darf keiner Erörterung betreffs der Sicherheit der Anleihen, keiner Anpreisung derselben. Preu ßens Finanzen können in dieser Beziehung sich mit den englische» messen; sie überragen die Frankreichs, weil die Staatsschulden Preußens vollständig durch Domänen, Eisenbahnen, Berg werke rc. kundirt sind, deren jährlicher Ertrag Tmehr als die Zinsen des in ihnen angelegten Kapitals, mehr als die Zinslast der sämmtlichen Staatsanleihen aufbringt. Die Größe des deut schen Reiches und seine Macht bilden eine sichere Grundlage für die Reichsanleihe, für welche materiell die Bürgschaft aller Einzelstaaten vor handen ist. Wir sehen ab von den Chancen, welche ein so niedriger Kurs, wie der oben be- »eichnete Emissionskurs bietet, der 9Proz. unter drr Zprozentigen französischen Rente steht, die doch wirklich an und für sich kein Anrecht auf «inen solchen Vorzug hat. Freilich, derKapital- reichthum Frankreichs überragt den unsere» Landes, aber wenn unsere Kapitalisten so große Beträge in fremdländischen Anleihen angelegt haben, wenn russische 4prozentige Anleihen nach ihrem jetzigen Kurse sich mit kaum mehr al- 4 Proz. verzinsen, fo können sicherlich heimische 3prozentige Staat»- Papiere, die über SV, Prozent Zinsen abwerfen nnd unbedingte Sicherheit gewähren, einen grö- ßeren Platz iy deu Anlag«, detdeutschenKapi- talisten beanspruchen. »Hoffentlich wird sich jetzt zeigen, daß die kapitalistischen Kräfte Deutschland» nur in der rechten Weise aufgerufen »u werden brauchen, um für die heimischen Anleihen einzu treten. Der erhebliche Bortheil, welchen die neue Anleihe vermöge ihre» Emission»kurse- im Ver gleich mit der schon vorhandenen Sprozentigrn gewährt — diese steht augenblicklich 86,30 Proz. — wird durch die Modalitäten der Subskription unmittelbar dem Publikum zugewendet werden. Ferner erhält diese», indem alle für längere Zeit erforderlichen Anleihcbeträge zu gleicher Zeit ausgenommen werden, eine Gewähr dafür, baß alsdann der Geldmarkt seitens deS Reiches und Preußens nicht so bald wieder in Anspruch ge nommen wird." DaS neueste dem Reichstag zugegangene Petitionenverzeichniß — eS ist das elfte — bringt wiederum zahlreiche Petitionen für und wider die Aufhebung des Jesuitengesetzes. 782 Petitionen bitten nm die Aufhebung, 749 um Beibehaltung deS Gesetzes. In Reichstagskreisen rechnet man jetzt mit Bestimmtheit darauf, daß es gelingen werde, eine Verlängerung der Reichstagssession über Pfingsten hinaus zu vermeiden. Bor Ostern soll die zweite Berathung des Arbeiterschutzgesetzes nnd wenn möglich der ganze Etat erledigt werden, so daß für die Zeit nach Ostern noch die Krankenkassen novelle, die dritte Berathung des Arbeiterschutz- gesetzcs und daS Zuckeksteuergesetz — abgesehen von kleineren Vorlagen — übrig bleiben würde. Berlin, 12. Februar. Der „Reichsanzeiger" theilt mit, daß die Schutztruppe in Deutsch-Ost afrika dem Reichs-Marine-Amt unterstellt wurde. Der Bedarf ist auf absehbare Zeit gedeckt, da Offiziere und Unteroffiziere in beträchtlicher Zahl vorgemerkt sind. Kürzlich wurde gemeldet, daß im Lehrer- Seminar in Köthen eine Untersuchung wegen sozialdemokratischer Umtriebe gegen verschiedene Schüler eingelcitet und einer derselben entlassen worden sei. Jetzt sind zwei weitere Seminaristen wegen sozialdemokratischer Umtriebe entlassen worden. Die Koch'sche Lymphe hat jetzt einen offiziellen Namen erhalten. Die von vr. Libbertz in Berlin versandten Holzkästchen, welche die Originallymphe enthalten, tragen nämlich seit Kurzem die Inschrift: „Tuberkulin". O e st e r r e i ch. Wien. Die Abendblätter melden, daß Minister Baroß auf seinem Frachtentarif bestehe, trotzdem derselbe da« Hinderniß für den Abschluß des deutsch-österreichischen Handelsvertrages bilde. Italien Rom, 11. Febr. Die Minister versammelten sich gestern zur Feststellung der Erklärungen, welche sie der Kammer abgeben werden. Die Ersparungen bei dem Marineministerium und den afrikanischen Kolonien sollen 24 Mill., die bei den anderen Ministerien 10 Mill, betragen. Mehrere Nicotera feindliche Präfekten haben auf ihr Amt verzichtet. Rußland. Petersburg, 12. Februar. Bei der heute stattgehabten großen Truppenparade erschien der Erzherzog Franz Ferdinand in der Uniform seines Bug'fchen Dragoner-Regiments und ritt an der Seite des Kaisers Alexander die Fronte der Truppen ab. Die Haltung der Mannschaften war trotz Schneegestöbers eine vorzügliche. Als dann fand im Winterpalais ein Dejeuner statt, wozu die Chefs der Paradetruppen und eine Deputation des Bug'fchen Dragoner-Regiments befohlen waren. Der Kaiser Alexander brachte einen Toast auf den Erzherzog aus, worauf dieser auf den Kaiser Alexander einen Toast ausbrachte. Petersburg. Der Gesundheitszustand der Czarin ist infolge der Aufregung, welche dieselbe durch die Erkrankung des Großfürsten Georg überkam, erschüttert. Neben Malariafieber und Rückenmark-Leiden zeigt sich bei dem Großfürsten Anlage zur Schwindsucht. — In der Admiralität brachen mehrere verdächtige Feuersbrünste au-, welche indeß noch rechtzeitig unterdrückt werden konnten. Die Wachen wurden infolge dieser Vorkommnisse bedeutend verstärkt. Frankreich. Paris, 11. Februar. Der Oberste Rath der Arbeiterpartei hat einen Aufruf an alle Arbeiter Frankreichs erlassen, wodurch dieselben zu einer öffentlichen Kundgebung am 1. Mai aufgrfordert werden. In dem Aufruf heißt e», der gesetzliche Arbeitstag von 8 Stunden, um welchen eS sich zunächst bei der Kundgebung handele, sei nur der erste Schritt zur gänzlichen Befreiung der Arbeit und, der Arbeiter. Brüssel, 11. Februar. Die dritte Sekttau der Repräsentantenkammer genehmigte den Antrag aus Verfassung»reviflon mit 5 gegen - Stimmen. Sieben Mitglieder enthielten sich der Abstimmung. — Der, Generalrath der Arbeiterpartei richtete eine Denkschrift an den belgischen Episkopat, diesen ersuchend, sich der Brrsaffung-revision nicht zu widersetzen. England. London, 11. Februar. Da» Unterhaus nahm mit 202 gegen 155 Stimmen die zweit« Lesung der Bill, wodurch die Ehe eine» Wittwer» mit der Schwester seiner verstorbenen Frau für gesetzlich zulässig erklärt wird, an.