Volltext Seite (XML)
m. und a ;sr. wozu td. iläis itrer Men >enst unä rstler, )avk.. ekel» ;78. 8- «78. 2VPf. 8 Ml. 7 Mk. Butter 878. , brau« Gerste 78. 67 Pf. 78 - 69 . LO , > Pf. > . Vermischtes. Eine furchtbare Dampfkefselexplosion ereignete sich am vergangenen Sonnabend in der Strong'schen Eisengießerei in Dublin. Durch die Erschütterung wurde ein benachbartes WirthShaus zertrümmert, 15 Personen auf der Stelle gctödtet und nahezu 20 mehr oder weniger schwer verwundet, darunter mehrere Kinder, die auf der Straße in der Nähe des Schauplatzes der Catastrophe spielten. — Am ersten Osterfeiertage wurde der in seinen HeimathSort Bremerhain (Reg.-Bez. Liegnitz) beurlaubte Soldat Proske auf eigenthümliche Weise ein Opfer seiner Geschicklichkeit. Derselbe wollte als „gelernter Jäger" sein Waidmannsglück auf der Auerhahnjagd versuchen, da er eine große Virtuosität in dem Nachahmen von Thierstimmen besaß. Er ließ denn auch von einem erstiegenen Baume aus den Lockruf des Auerhahns ertönen. Plötzlich ertönte ein Schuß und das vermeintliche Wild war eine Leiche; zwei Schrotkörncr hatten seine Brust, ein anderer Thcil der Ladung den Mund getroffen und den sofortigen Tod herbcigeführt.- Der unglückliche Schütze war der Diener des Gutsherrn Rittmeister a. D. Rickert, welcher ohne Kenntniß von dem Vorhaben des Soldaten ebenfalls auf die Auerhahn jagd gegangen war und den verhängnißvollcn Schuß in der Meinung abgegeben hatte, der Balzruf komme von einem Auerhahn. — Großes Aufsehen erregt die in Paris er folgte harte Verurtheilung zweier Socialisten Costa und Vedoussand, wegen Propaganda für die Inter ¬ nationa^. Costa, ein italienischer Reiseagent der Marx'sHen Lehre, wurde zu zwei Jahren, Pedoussant, Commis «iner Musikalienhandlung, zu dreizehn Mo naten, ben>e außerdem zu 5 Jahren Stellung unter Polizeiaufsicht verurtheilt. — Mfan schreibt aus Görlitz. Am 24. April ist auf dehn Dcminialhofe inLissa die Rambouillet- Schäferei vollständig niedergebrannt und konnten von den edlen Lhieren nur 3 oder 4 Stück gerettet werden, während pie übrigen, etwa 200 Stück, in dem Stalle zu Grundx gingen. — (Der deutsche Reichsadler in Paris.) Aus Paris ist der Wiener Presse unter'm 20. April von ihrem Ausstellungscorrespondenten Folgendes geschrieben worden: „Am Vorabende der Eröffnung gab es im Jndustrie-Palaste auf dem Marsfelde eine interessante Scene. Ein heftiger Gußregen, der Plötzlich unter starkem Blitz und Donner nieder ging, hatte das zahlreiche promenirende Publikum, da die meisten Galerien schon abgesperrt waren, in die beiden großen Vestibüle« an der vorderen und an der rückwärtigen Fayade des Palastes getrieben. Hier vertrieben sich die Leute die Zeit mit dem Anschauen de« Aufbaues der großen monumentalen Ausstellungsobjecte und besondere Aufmerksamkeit erregte ein colossales Portal aus schwarzem Holz mit reicher Skulptur im Renaissancesthl, das an der Längenwand des Vestibüls als Umrahmung einer Thür eben vollendet wurde. Dian wußte nicht, welchen Zweck das prachtvolle Decorationsstück habe, HSs- r. und«, ^dem als' . - Portals fiel und in demselben — der deutsche Reichsadler im goldenen Schild mit dem preußischen Adler im Brustschild sichtbar war. Da» Portal bildet nämlich den Eingang aus dem Vestibüle in den Pavillon der deutschen Kunst. Die meisten Leute kannten zwar anfänglich das Wappen gar nicht, bald aber verbreitete cs sich von Mund zu Munde: „I^'aiZIs xrussieii; I'aigls allswanä! Os sollt les armes äs l'smxirs astsmanä, äs l'smxsrsur OnlUanms sto.I" Die Kunde ging weiter und von allen Seiten strömten die Leute zusammen, um das unerhörte Ereigniß mit eigenen Augen zu sehen — das Wappen des neuen Erb feindes in der französischen Weltausstellung, in der Elsaß und Lothringen nicht mehr vertreten sind. ES gewann dies offenbar die Bedeutung eines Evenement! Die deutschen Arbeiter, welche das Portal vollendet hatten, hatten sich gleich entfernt. Die französischen Ouvriers aber stiegen trotz der Dringlichkeit ihrer Arbeiten von den Leitern und Gerüsten herab und es fehlte nicht an aufgeregten Exclamalionen und Phrasen unter lebhaften Gesticu- lationen. Doch hatte eS weiter keine Folgen. Die Franzosen begannen vielmehr Witze zu machen; der Eine frug: „la bst«, pourc^uoi n'a-t-slls pas la tsts äs Lismarolc?" der Andere wunderte sich, daß der Adler keine Pickelhaube statt der Krone auf habe rc., und es überwog bald die vernünftige Ein sicht oder vielmehr die Nothwendigkeit, die Arbeit rasch zu vollenden, denn um 7 Uhr Abends rückten Soldaten in geschlossenen Reihen durch die Galerien vor und trieben unbarmherzig Alles — Aussteller, Arbeiter und Publikum — zum Tempel hinaus. — Eine großartige Feuersbrunst, wie sie in solcher Ausdehnung seit längerer Zeit in Berlin nicht mehr vorgekommen, setzte am 2. d. M. Abends in der zehnten Stunde die Bürgerschaft in Aufregung. Kurz vor 10 Uhr erhellte ein ganz intensiver Feuer schein den südlichen Horizont und allarmirte die Feuerwehr, die in langen Reihen nach der Brandstätte, dem Gebäude der Berliner Brodfabrik, Aktiengesell schaft, in der Holzmarktgasse eilte. Als dieselbe daselbst anlangte, schlugen bereits aus dem Dachge sims des Speichergebäudes, welches an der südlichen Seite des gewaltigen Häusercomplexes der Brodfabrik liegt, die Hellen Flammen heraus, und die ganze Situation erwies sich sofort als eine höchst bedenkliche, da nicht nur das Speichergebäude selbst mit Waaren- vorräihen vollgepfropft war, sondern auch bei der unmittelbaren Nachbarschaft der Jeserig'schen Dach pappen-Fabrik und der Oelmühle der Bank für Produktenhandel die höchste Gefahr für die gesammte Umgebung drohte. Die Feuerwehr unter persönlichem Commanvo des Branddirectors Witte ging mit größter Energie an's Werk. Nach und nach marschirten 4 Compagnien der Feuerwehr auf die Brandstätte, während eine 5. Compagnie als Reserve intact ver blieb. Die Dampfspritze war bald in Function ge setzt und fand in dem unmittelbar neben dem Speichergebäude fließenden Zweigarm der Spree, in welchem die Kähne mit den Getreideladungen anzu legen Pflegen, reichliche Nahrung und außerdem wurden