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Beilage zu 19 des sächsischen Erzählers' Bischofiwerda, de» 6, Miez 1878. B t r m i s ch t e s. — Laut einer Bekanntmachung des Strouß- berg'schen Concursmassenverwalters erhalten die Arbeiter Strousberg's als Gläubiger erster Classe den Rest ihrer Forderungen ausgezahlt. — Der berühmte Astronom Pater Secchi ist seiner kürzlich gemeldeten Krankheit erlegen. — In einem Städtchen bei Coburg schlug der Wirth S. einige Weidenstöcke ab, auf die der Bauer V. auch Anspruch zu haben glaubte, während S. sie selber gepflanzt haben und deshalb weder das Weidenholz, noch als dessen Werth ganze 30 Mark hergeben will. Gut, sie processiren. Vermessungen Zeugen, Besichtigung durch Advocaten und Com missionen, Termine auf Termine folgen, und jetzt machen die Kosten, in die neulich Wirth S. ver- urtheilt wurde, naiürlich neben Ersatz des Weiden- holzeS oder Bezahlung seines WertheS von 30 Mark i nicht weniger schon als 9000 Mark. ^Donaubrücke am 22. Februar, nut 200 Centnern ^gestürzt. ' — Die Spinnen dürften als sehr sichere Wetter propheten zu betrachten sein. Wenn die Spinnen, ist beständiges Wetter zu erwarten, ebenso wenn die -VZinkelspinnen aus dem Hinterhalte hervorkommen und beide Gattungen anfangen die Haut abzustceifen und Eier zu legen. Wenn anhaltender Regen bevor steht, verläßt die Hängcspinne den Mittelpunkt ihres Netzes und die Winkelspinnc kehrt den Kopf im Hause nach innen. Bei bevorstehend kaltem Winde verhält sich die Hängcspinne still oder zieht nur die Speichen des Netzes ohne die Zwischensätzen. Wenn der Winter eintritl,, zieht sich die Hängespinne in einen Schlupfwinkel zurück und überwintert ohne weitere Nahrung, während die Winkelspinne sich in geschützte Räume flüchtet. Beeilen sic sich hier ein Gewebe anzusmnnen, so ist Kälte im Anzuge; spinnen schein, kann man sicher auf einen baldigen Frühling rechnen; zieht die Hängespinne lange Fäden, so steht ein trockener Sommer bevor. Viele werden auch Eingesandt. Dein Vernehmen »ach führt man jetzt auch hier das einen besonderen Ruf be sitzende vorzügliche Bier aus der Actien- bierbrauerei Hofbrauhaus z» Dresden und es ist wünscheuSwerth und auch zweifellos, daH sich das Bier sehr bald einführen wird, da eS ein sehr gehalt reiches vorzügliches Bier ist und wie wir hören, in anderen Orten vielfach den ersten Rang erworben hat. Amtliche Pekanntmiichungen. Dem Künstler Friedrich Wilhelm Weinige!, angeblich ans Dittersbach bei Stolpen, ist in einer wider denselben hier anhängigen Verwaltungsstrafsache eine Strafverfügung zu behändigen. Da der gegenwärtige Aufenthaltsort des rc. Weinigel hier unbekannt ist, wird Weinigel öffentlich vorgeladen, längstens am 25. Marz 1878 in hiesiger Amtsstelle sich einzufinden oder seinen Aufenthaltsort anher anzuzeigen. Die Behörden aber und deren Organe werden ersucht, den rc. Weinigel im Betrctungsfalle auf diese Vorladung aufmerksam zu machen. Königliches Gerichtsamt Bischofswerda, am 26. Februar 1878. Manitius. Schffrth. Der Dienstknecht August Herrlich ans Neubuschwitz, welcher zuletzt in Nieder-Neukirch bedienstet gewesen ist, hat sich über eine wider ihn erstattete Anzeige zu verantworten. Da der Aufenthaltsort rc. Herrliche hier unbekannt ist, wird rc. Herrlich hiermit vorgeladen, längstens bis zum 26. März 1878 Behufs seiner Vernehmung an unterzeichneter Amtsstelle zu erscheinen. Alle Behörden und deren Organe werden ersucht, den rc. Herrlich im BetretungSfalle auf diese Vorladung aufmerksam zu machen und anher zu weisen. Bischofswerda, am 27. Februar 1878. Das Königliche Gerichtsamt. ManitiuS _ _ Vr. L.