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«r vmnnehr «uch der letzt« der von der . ,t im Königreich Sachsen heimgesuchten 19 ^Orte all seuchenfrei hat erklärt werden köunen, so gilt läut Bekanntmachung des Ministeriums des Innern die Seuche im Bereiche des Königreichs Sachsen für erloschen. ? In Glauchau wurde am 5. April von dem Schöffengericht der Redacteur der „Glauchauer Nachrichten", ein socialdemokratisches Organ, wegen Gotteslästerung und Religionsbcschimpfung zn drei Monaten GefängNiß verurtheilt. DäS „L. T." vom 8. «pril erörtert die Frage, welcher Platz in Leipzig für das Reichsgericht ge wählt zu werden die meiste Aussicht hat. Nach dem, was da» Blatt erfahren, ist das Terrain des botanischen Gartens immer mehr in den Hintergrund getreten. Dagegen spricht sich die öffentliche Meinung sehr günstig über zwei andere Plätze aus, den Raum von Teubncr'S HauS am AugustuSplatz bis zur JohanniSgasse und den Platz vom Hotel de Prusse bi« zum Gruner'schen Grundstück am Roßplatz. In dem einenwie in dem anderen Falle müßte eine Anzahl werthvoller Privathäuser erworben werden - und die betreffenden Kosten würden jedenfalls nicht gering sein, indessen der Käufer ist das große Reich, welches jene Kosten unschwer tragen kann. Die hier und da auch jetzt noch verbreitete Anschauung, die Stadt Leipzig werde dem Reich den Bauplatz unentgeltlich abtreten und sie habe ein darauf ge richtete» Anerbieten der Reichsverwaltung bereits ge macht, ist gänzlich unbegründet. Da die Erbauung des Reichsjustizpalastes wahrscheinlich nicht bis zum Inkrafttreten der Reichsjiistizgesctze, am 1. October 1879, zu ermöglichen ist, so wird sich die interi mistische Unterbringung des Reichsgerichts in einem anderen Gebäude wohl kaum umgehen lassen und soll die Georgenhalle dazu in Aussicht genommen sein. Die Saitenmacher-Innung in Markneukirchen feiert, wie der „Dr. Atg." geschrieben wird, am 11. April ihp 100-jährigeS Jubiläum in festlicher Weise. An diesem Tage vor 100 Jahren wurden ihre In nungs-Artikel durch den Kurfürsten Friedrich August von Sachsen mit der Bestimmung confirmirt, daß Niemand in Sachsen befugt sein solle, die Saiten macherei zu betreiben, so lange er nicht der Innung zu Neukirchen «mgehöre. Die Zahl war auf 12 festgesetzt, aber schon im Jahre 1800 zählte die Innung 36 Meister, im Jahre 1866 in Markneukirchen, Klingenthal, Dresden und Chemnitz 83 Meister, von denen 70 auf Markneukirchen kamen, während gegenwärtig, trotzdem sich nach Aufhebung des Zunftzwanges die auswärtigen und 3-4 Markneukirchener Saitenmacher zurückgezogen haben, die Zahl der Mitglieder 90 Meister, 70 Gesellen und 40 Lehrlinge beträgt. Nach einer alten Chronik vom DiaconuS Krässelt wurde der Anfang mit dem Sailenmachen in Neukirchen uni das Jahr 1730 gemacht von „Einigen, die zuvor im Auslande herumreiseten". Einen nicht unbedeutenden Einbruchsdiebstahl meldet man aus Kamenz. Es sind dort in der Nacht zum 7. d. M. Maaren im Werthe von zu sammen 1800 Mark gestohlen worden. Sie bestehen aus 40 DamenjaquetteS und einer großen Anzahl wollener Kopf- und Halstücher, sowie farbiger Lamas. Von der Dampsschifflandungsbrücke unterhalb der Carlstraße in Dresden ist am Sonnabend Mit tag ein Hausbesitzer von der Tannenstraße in die Elbe gesprungen und alsbald verschwunden, obwohl mehrere Schiffer versucht haben, den Mann zu retten. Der bereits in den fünfziger Jahren stehende Mann hinlerläßt eine Frau und 9 Kinder. Vermischt es. — Berlin, 5. April. In dem Proceß wegen der Crawallc auf dem Alexanderplatz am 19. und 20. März fand heute die gerichtliche Verhandlung statt. Bon 18 Verhafteten wurden 8 freigcsprochen, die übrigen zu Gefängnißstrafen von 4 Wochen bi» zu 8 Monaten verurtheilt. — Im Kirchspiele von Allenstein im preußischen Reg.-Bez. Königsberg giebt es einen Mann, der wohl zu den ältesten Leuten von ganz Europa gehört. Es ist dies der Altsitzer I. Piontek aus Deuthen, geboren im Jahre 1770 zu Kupiden, wo er bereit» im vorigen Jahrhundert Schulze war und es blieb, bis das Dorf durch Krieg und Pest zwischen 1807 und 1810 gänzlich einging. Der Mann ist noch regelmäßig an den Sonntagen in der Allensteiner Kirche zu sehen. Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten Mittwoch, den 11. April 1877, Nachmittag 6 Uhr. Gehalt des Krankenhausverwalter MroS. - Verkauf einer Parcelle an die Königliche Staatsbahn. — Baustellegesuch des Beifrohn Sickert. — Prüfung und event. Justification der Sportelcassen-Rcchnungen auf die Jahre 1875 und 1876. — Voranschlag des Bauausschusses auf das Jahr 1876. _ Hüfte, Vorsteher. ^«r1biIäuiiK88vkul6. Die Anmeldungen für die Fortbildungsschule werden Mittwoch und Donnerstag, den II. nnd 12. April, Vormittags von 11 —12 und Nachmittags von 2—3 Uhr, in der Schulerpedition (Zimmer Nr. 10) entgegengenommen. Bei der Anmeldung ist das Wchuleutlassungszeugniß vorzulrgen. , Bischofswerda, den 7. April 1877. Der Director Mr G. tzttyer-