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;d« vschbickenr Ratcknm Finand« näher bringen, find nicht in» SliM«. ein Gleiches für ckjr staatlich H^chichmür Sl»z«HSch,ckt -ÄS'.großen deutschen Bol« zu «reichen. In München fand die Grwrcke- «lSflMmgfür den Aollyerrm statt, und di, baiersche Regierung hat den preußischmHandelskammern nur «nlaß gegchm , sich üb« die grundsätzliche Ver drängung Preußischer Fabrikate auS Baiern zu be schwere», waS nickt allein undeutsch, unnachbarlich, bannrechtlich ist, sondern dem tractatmäßigen Grund sätze freien Verkehrs innerhalb des Zollvereins wi derspricht. Der baiersche Ministerpräsident, der zu gleich HandelSwinister ist, hqt als solcher nament lich verboten, noch ferner, wie bisher, Schrauben zum Gebrauch bei baierschen Eisenbahnen auS preu ßischen Fabriken zu entnehmen. Wir Deutschen ha ben wahrlick Ursache, die Schrauben zu entnehmen, woher wir sie bekommen, um die 37 Bundesstaaten fest aneinander zu schrauben. Von deutscher Zer rissenheit und Verbitterung ist nicht mehr zu reden, ohne daß jedeSmal Darmstadt einen Anlaß zu den unerfreulichsten Bemerkungen giebt. Die dortige Regierung ist gleich der kurhessischen beflissen gewe sen, der Lebensmitteltheuerung, die sich auf den hes sischen Gebieten in den durch die zunehmende Aus wanderung immer leerer werdenden Ortschaften ganz besonders fühlbar mackt, durch die nach allen prak tischen Erfahrungen längst verworfenen Verkehrs beschränkungen steuern zu wollen. Auch diese Markt sperr - Maßregeln und Aussührungsverbote befinden sich im Widerspruch mit der Freiheit des Verkehrs, die grundgesetzlich innerhalb des Zollvereins gewähr leistet ist. „In Frankfurt a. M. haben menschenfreundliche Männer sich zusammengcthan, um den ärmeren Mit bürgern Kartoffeln zu möglichst billigen Preisen zu kaufen. Die Bevölkerung ist aber zu groß, als daß sie von dem eigenen Gebiet ernährt werden könnte. Die Frankfurter müssen also Kartoffeln in den Bun desstaaten kaufen, deren Gebiete vor den Thoren der BundeSstadt beginnen und die in der nächsten Nähe liegen. Die freie Stadt Frankfurt würde bloS noch die Freiheit behalten, zu verhungern in Folge der Sperrpolitik ihrer Bundesgenossen, falls diese be nachbarten Bundesstaaten cs alle machen wollten, wie die Regierung von Darmstadt, und ihr verbie ten, Kartoffeln von jenfeit der Darmstädter Grenze zu holen, deren Vorhandensein man vollends seit Herstellung der Eisenbahn vergessen würde, wenn nickt die uniformirten Schullehrer (dort hat, wie in Rußland, die Uniformirung einen hohen Grad er reicht) und andere Sonderthümlichkeiten daran er innerten, daß innerhalb eines gewissen, schnell zu durchfliegenden Raumes eine staatliche Sondergewalt herrsche. Solche ynpopulaire Handlungen nehmen sich um so kläglicher auS, je großartigere Interessen Europa diesen Augenblick in Bewegung setzen, je großartigere Anforderungen an Staaten und Natio nen gemacht werden. - GryerSNMchfW^ Abermals wurde« 2 SfädteßeShöhenErzgebirgeS ei» Raub der FtauWen, Zöblitz und Seher. Erste«- ik bekannt durch den Serpentin-Siech, letzteres durch sein« Spitzenfabrikation. Hier wecken di« feinste» und besten schwarzen Spitzen geklöppelt, hi« Trauer- Schleier genäht und kunstreich gestickt, und leider war in diesem Jahre der Umsatz davon, durch den ToddeS Königs Majestät ein großer. Diese feine Waare geht hervor aus den überfüllten Stuben der Armen, (an 10—12 nette Klöppelmädchen arbeiten oft in einem Zimmer), und Kaffee und Semmel ist ihre Nah rung — und an hundert Häuser, wo Fleiß und Ar- much wohnte, liegen nun in Asche, — und wiemanche Arbeit kunstreicher Hände ist mit verbrannt. Welch ein 31. Oktober! Auch die ausgezeichnete Zwirnfabrik daselbst ward ein Raub der Flammen. In geschichtlicher Hinsicht ist Geyer dadurch bekannt, daß seine große Glocke zersprang, als sie im Sturmgeläute den Sächsischen Prinzen- raub verkündete. Noch ist ihr, der rcparirten, der alte gute Ton nickt zurückgegeben, aber geblieben ist die alte Treue der Biederkeit in den Herzen seiner Be wohner. Sckon zeigt sich der Sckutzgeist des WohlthunS; vor Allem bedürfen die armen Klöpplerinnen warme Winterkleider, denn ihre Garderobe wurde ein Raub der Flammen. Wer die alte Bergftadt Geyer (Geyer liegt 2 Stunden von Annaberg, 5 von Chem nitz, zählt circa 1500 Einwohner und ist Sitz eines Amtes) kennt, der weiß es, wie sie nur durch den an gestrengtesten Fleiß sick erhielt, der kann sich einen Begriff von dem Noihstande machen, der jetzt in ihr herrscht. — Doch der alte Gott lebt noch!! undKrieg undBrandsegmt er mit milderHand! (P.W.) Gedankenspahne. — In der Regel kannst Du einen festen Schluß auf den Charakter eines Menschen ziehen, wenn Du ihn über Feinde reden hörst. — Die Tugend versöhnt sich selbst; daS Laster bedarf der Versöhnung durch Vermittelung. — Die Hauptkunst in der Kunst mit Menschen umzugehen, besteht häufig darin: dieselben auf feine, manierliche Weise zu u m g e h en. Vermischtes. — Währmd deS Oktober verließen 8 Auöwan- derer-Schiffe den Hafen von Antwerpen, von denen 7 mit 1749 Passagieren nach Reuyork gingen und eines mit 120 nach Rio Grande. Im Ganzen schifften sich seit dem 1. Januar auf 94 Schiffen 22,294 Auswanderer ein, während im vorigen Jahre in derselben Frist nur 13,224 auf 54 Schiffen von Antwerpen gingen, waS für dieses Jahr ein Mehr von 9070 Auswanderern ergiebt.