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Das Flügelpferd Es steht in einem blauen Bild« Ein Zigeuner führt es am Halfter, an der anderen Hand hält er seine Frau. Sie schei nen von rechts am Waldrand entlang gekommen zu sein, der Weg ist eine Gerade, auf der sie stehen, das Pferd in umge kehrter Richtung« Dahinter steigt aufwärts der Wald« Es ist Frühjahr und die Zeit der Dämmerung, noch ist die Luft warm auf der Haut. Die Bäume haben kein Laub. Sie lassen einen See durchscheinen, in ihm liegt eine Wolke neben einer Mond sichel, wir sehen sie wieder etwas größer oben am Himmel. Durch das Blau der beginnenden Rächt leuchten rot Kleid und Kopftuch der Zigeunerfrau. Sie hat kleine Augen und ein Pfeifchen im Mund, das an dünnem Stiel mit zwei schwarzen Zöpfen gleich lang ist. Sie trägt keine Schuhe, ihre Waden sind kräftig rund, die Wege werden weit gewesen sein und oft schwierig zu gehen. Jetzt ist sie müde. Wanzen warten in ihren Rocksäumen auf Ruhe und Wärme des Nachtlagers. Auf dem Rücken trägt sie eingewickelt in ein Tuch ihren Besitz. Es ist nicht viel und nicht schwer, aber es hindert sie, frei sich zu bewegen, ihre Schultern sind herabgezogen. Ihr Mann ist um seinen Kopf größer als sie. Er geht in gelben kniehohen Lederstiefeln. Sein Bart ist sorgfältig zu zwei dünnen Fäden abwärts gezwirbelt. Er raucht eine Pfeife wie seine Frau und trägt auch schulterlang geflochtenes Haar