Volltext Seite (XML)
Das sozialistische Menschenbild - Bedingungen seiner Entwicklung und die Aufgaben der Literatur "Analog der Bestimmung des Terminus "Weltanschauung” wäre darunter (unter Menschenbild, d.V.) die Gesamtheit des Wissens, der Erfahrungen und der Vorstellungen des Menschen über sich selbst, seinen Weg in der Geschichte, über seine Stellung und Holle im Weltganzen, seine Möglich keiten und Grenzen zu verstehen, die sein notwendiges welt anschauliches Selbstverständnis und Selbstbewußtsein ausmachen. Aus der Reflexion über seine Wesenskräfte, über die Qualität und Funktion seines subjektiven Denkens, Fühlens, Wollens und Handelns im realen geschichtlichen Prozeß formuliert der Mensch Zwecke und Programme für seine Tätigkeit, Ziel und Idealvorstellungen von menschlicher Existenz. An ihnen orien tiert er sich bei der subjektiven Sinngebung seines indivi duellen und kollektiven Daseins, bei der Fixierung von Be wertungsmaßstäben, Normen und Motiven für sein rationales und sinnliches Verhalten zu sich selbst als Individuum und sozial organisierte Menschheit wie - dadurch vermittelt - zur Natur. Der Begriff "Menschenbild" bezeichnet damit zugleich die grundsätzliche Lebenshaltung (-auffassung, -konzeption) des Menschen." (1) Nimmt man diese Definition des Begriffes Menschenbild, von Ingrid Mayer in der "Deutschen Zeitschrift für Philosophie" formuliert, zur Grundlage, so könnte man den Begriff sozialistisches Menschenbild etwa so fassen: Das sozialisti sche Menschenbild ist der Komplex von Vorstellungen über die politischen, ethischen und moralischen Verhaltensweisen, die sich aus dem Wissen, den Erfahrungen und Vorstellungen über sich selbst, seinen Weg in die Geschichte, über seine Stellung und Rolle im Weltganzen, seine Möglichkeiten und Grenzen, für den Menschen der sozialistischen Gesellschaftsordnung