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Donnerstag. 28. November 1«40 verlagsort Dresden. Anzeigenpreise? di» isnaiily« SS mm breit« Zeil« S Vlg. Fiir Piatzwilnsch« können wir kein« Gewähr leisten. Im Falle von höherer Gewalt, Verbot und Betriebs störungen hat der Bezieher oder Werbungtreibende kein« Ansprüche, saNs die Zeitung tn beschränktem Umtange, oerspätet oder nicht erscheint. — Ertüllungsor« Dresden A^L^vdoilerslr. 17, Rus S0711 und S1Ü1L: Geschäftsstelle, Druck u. Verlag: Dermanla Buch- druckeret ».^Verlag Ü. «. «. Winkel, Pollerstr. 17. Rus S101S: Postscheck: lNSü: Stadtbank Dresden' S47S7. tzonnabend. u. Festtags-Nr. IS M. «bbestellungin W W W müssen eine Woche vor «blau! der Bezug». W W W W V beim Verlag «ingegangen Unser« W M W W W M W M W W W Dräger kein« Abbestellungen entgrgennehmen. W W VolkSSMUNst Hasen von Dover erneut unter Jener Oer britische Verkehrsminister: ^Man kann vom englischen Volk nicht erwarten, mit leerem Magen auszuhalten" London und Avonmouch bombardiert Berlin. 88. Nov. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Fernkampsbatterien der Kriegsmarine nahmen erneut Schisssansammlungen im Hafen von Dover unter Feuer. Die anhaltend ungünstige Wetterlage schränkte die Tätig, keit der Lustwafse «in. Trotzdem warfen in der Nacht zum 87. November und gestern bei Tage Kampfflugzeuge Bomben aus London und Avonmouth. Ein Kampfflugzeug griff bei «lntretender Dunkelheit «in Rüstungswerk bei Burntisland im Tlesflug an und erzielt« zwei Bolltresser in einer grotzen Werk, hall«. Weiter wurden Grimsby, der Flugplatz Great-Driessield und ein Flugplatz bei Llixeoln bombardiert. Ls gelang, mehrere schwere Tresfer zu erzielen. In der letzten Nacht beschädigten einige britische Flugzeug« in Westdeutschland durch Bombenwurs eine Anzahl Wohnhäuser. 4 Zivilpersonen wurden gelötet, mehrere verletzt. Bier feindliche Flugzeuge wurden abgeschossen, sünf eigen«,' Flugzeuge werden vermitzt. Lage der englischen Schiffahrt „eiwas Mer" Amsterdam, 88. November. In eine peinliche Lage brach ten gestern einige Unterhausmitglieder den Minister Green- wood Abgeordnete, unter ihnen der frühere Kriegsminister Höre Belist-a und der Arbcitervertreter Shinwell, richteten nämlich heftige Angriffe gegen die Regierung und kritisierten scharf die Lage Englands in der Schiffahrt. Es sei zwar unverkennbar, so erklärte Greenwood. dah die Lage der britischen Handelsschiffahrt gegenwärtig „etwas düster" aussehe. Sie habe ernsthaft unter den deutschen Angrif fen gelitten. Die Regierung werde jedoch alles tun, um die Produktion an Schiffen zu steigern. Er könne den Abgeordneten nur mittetlen, so fuhr Green ¬ wood fort, dah die britische Schiffsproduktion ivährend der vergangenen sechs Monate um rund KO Prozent gestiegen sei. Inzwischen habe sich aber herausgestellt, dah auch diese Pro- duktionssteigerung für die Zukunft „nicht völlig ausreiche". Entgegen den Londoner Illusionsberichten, wonach alle Brände in Toventry gelöscht seien, gibt Greenwood zu, dah Coventrn „an vielen Ecken noch immer rauche", doch sei man eifrig dabei, die Schäden des deutschen Schlages zu beseitigen. Vrltenfrachter „Port Srlsbaue" (10S12 ART) im Mischen Ozean Versen« Stockholm, 88. Nov. Wie Reuter aus Canberra meldet, wurde der britisch« Handelsdampker „Port Brisbane" <10 618 BRT) Ende voriger Woche im Indischen Ozean versenkt. Wie der australische Ma- rineminlster ergänzend mltteilte, ist ein australisches Kriegs, schiff mit 87 Ueberlebenden der „Port Brisbane" in einem Hafen Australiens eingelausen. Der versenkte Dampfer war in London registriert. Norwegische Schiffe in britischem Gelelizug gefahren nnb versenkt Stockholm, 28. Nov. Bemerkenswerte Einzelheiten über das Schicksal mehrerer Fahrzeuge der bekannten grghen nor wegischen Reederei Wilhelm Wilhelmsen bringt eine Meldung des „Svcnska Dagbladct". Danach sind 7 Fahrzeuge dieser Reederei schon im Kriege verloren gegangen. Das AIS. „Touaine" sank am 10. Oktober, das MS. „Tirranna" am 22. September. Die K vorher schon versenkten Schiffe, die SS. „Simla", SS. „Cubano", MS. „Tennessee", MS. „Tanered" und MS. „Tudor" seien sämtlich in englischem Geleitzug ge- fangen und dabei versenkt worden. S8ü0 VRT großes norwegisches Motorschiff verloren Oslo, 28. Nov. Das im Solde Englands fahrende 581t BRT grosse norwegische Motorschiff „Touraine" ivird von deH „Norwegiscl-en Handels- und Schiffahrtszeitung" als verlöre» gemeldet. Die Mannschaft konnte vollzählig gerettet werden. „Mt mathematischer Präzision" Schwedische Zeitung über di« deutschen Angriffe auf die britisch« Kriegsindustrie. Stockholm, 28. Nov. Entgegen den verkrampften opli- mistischen Meldungen, mit denen die Londoner Illusionisten die Welt zu täuschen versuchen, stellt ein schwedisches Blatt fest, dah die Auswirkung der deutschen Bombcnangrifse immer verheerender würde, da es England nicht gelungen sei, ein« wirkungsvolle Nachtverteidigung durchzuführen. Alles deute darauf hin, so schreibt die schivedische Zei tung, dah die noch vorhandenen Jagdflugzeuge zur Abwehr nicht mehr ausreichteu. Zivar sei der englisch» Widerstand zäh, aber die deutsche Zerstörung der englischen Kriegsindustrie arbeite mit einer mathematischen und maschinenmähigeu Prä zision, von der sich nur der einen Begriff maclren könnte, der sie selbst erlebte. An dem Beispiel des Feldzuges gegen Frank- reich, Belgien und Holland, so drückt das Blatt sich vorsichtig aus, könne man jedoch „zu gewissen Folgerungen" über da« Schicksal Englands kommen. Ein aus England nach Madrid zurückaekekrlcr Geschäfts mann berichtet, dah es in London immer häufiger zu Demon strationen der Massen käme. So versuchte am letzten Abend seiner Anwesenheit in London eine Schar von Obdachlosen vom U-Bahnhof Aldwych in einer Auarifrspause zum Savaq« Hotel vorzudringcn, um sich dort, wie sie sich ausdrückten, den „Luxusbctrieb einmal anzuschen". Nur mit Mühe sei es der Polizei gelungen, die Deinon- strantcn abzudränge», wobei ihnen ein erneuter denlsciwr Luftangriff zu Hilfe kam. der die Menge wieder in die Keller und Unterstände zurücktrieb. VombenaufFabrikenundSpeicheranlagen Angriffe auch auf Offengland und den Südosten Schottlands Newyork. 28. Nov. In der Nacht zum Donnerstag war eine Stadt an derSlldwestküste das Ziel deutscher Bomben angriffe, meldet United Preh aus London. In Abständen von nur 16 Minuten seien deutsche Bomber über der Stadt er- schienen und hätten Brand- und Sprengbomben abgeworfen. „Einige Häuser" seien zerstört morden und „einige Ver luste" etngetreten. Entgegen seiner sonst so „zurückhaltenden" Art gibt auch Reuter diesmal zu, dah tn der Nacht zum Don nerstag über einer Stadt im Südwestcn Englands sowie über London und seinen Bororten „feindliche Lufttätigkeit" ge- herrscht habe. „Die Angriffe auf die Stadt im Süd westen began- neu", so meldet das amtlich« britisch« Nachrichtenbüro, bald nach Dunkelheit und wurden bis 1.30 Uhr britischer Zeit fort, gesetzt. In London erfolgten die Angriffe die ganze Nacht hindurch in Zwischenräumen. In beiden Gebieten erstreckt sich der angerichtete Schaden auf Wohnhäuser (natürlich), Gebäude (Fabriken?) und Speicher (aha!), die von schweren Bomben getroffen wurden". (!). In dem Gefühl, schon zuviel verraten zu habe», fügt Reuter dann abschwächend hinzu, dah die vorliegenden Be richte aber nur von „geringem Schaden" und nur wenigen Opfern sprächen. „Auch sonst", so fährt Reuter dann wieder kleinlaut fort, „wurden einige (?) Bomben in Ostengland und dem Südostcn von Schottland abgeworfen". Wie kann es anders sein, dah Reuter auch hier die Sachschäden als nur „unbedeutend" hin stellt?! Med preß: Coventry katastrophal Genf, 88. Nov. Ueber die Konzentrierung der deutschen Nachtbombenangriffe auf wichtige Industriestädte und Rüstungswerke Englands läht sich United Preh aus London melden, dah in informierten Kreisen der Eindruck vorherrsche, dah „die Lage zwar schlecht, aber nicht kritisch" sei. Der An griff auf Coventry sei katastrophal gewesen. Es seien Fälle bekannt, in denen Munitionsfabriken schwer beschädigt wurden. Die Schäden an anderen Fabriken seien so groh, dah zunächst ihr völliger Neubau sür nötwendig gehalten wurde. Man habe sich aber zum Teil später — sicherlich mit Rücksicht auf den empfindlichen Mangel an Baumaterialien — für eine Reparatur entschlossen. Das Problem der Produktion werde, je länger der Krieg andauer«, immer schlimmer. Immerhin könnte England als letzt« Zufluchtsstätte viel« Fabriken nach Ueberse« verlegen. „Bombenregen Uber Birmingham" überschreibt der Londoner Vertreter der finnischen Zeitung „Ilta Sanomat seinen Bericht über «ine Rundfahrt durch die Stadt. Birming- Ham sei schwer verwüstet. Zahlueiche Gebäude seien völlig vernichtet worden. Wenn man allerdings den Berichten der Londoner Zei tungen glauben wollte, geht däs Leben in den schwer bombar dierten Städten „trotz der Zerstörung die die deutschen Bom ben verursachen, fast normal weiter. Selbstverständlich sind nach diesen Berichten „nur Kirchen, Galerien, Museen und Kinos getroffen." In wie „normalen Bahnen", um mit Duff Caor»erg War ten zu sprechen, sich das Leben in Old-England abspielt, geht auch aus dem Zugeständnis des britischen Postministeriums hervor, das zugeben muhte, dah die Briefpost von Amerika zwischen dem 17. und 22. Oktober infolge feindlicher Einwir kung nicht eingetroffcn sei. Ganz bestimmt aber kann man es als „normal" anspre chen, wenn der britische Ve r k e h r s m i wi st e r, wie der englische Rundfunk am Mittwochabend ganz kurz mitteilte, vor dem britischen Unterhaus zur augenblicklickren Lebensmittellage Englands Stellung nahm und dabei erklärte: „Man kann von der englischen Bevölkerung nicht erwarten, dah sie di« gegen wärtigen Anstrengungen auf die Dauer mit einem leeren Ma gen aushält". > Ein Eigenbericht der „Tah" besaht sich ebenfalls mit den neuen Schwierigkeiten In der Versorgung Englands mit Le bensmitteln durch die deutsche Gegenblockade. „Nya Dägligt Allehanda" meldet als Krönung aller Be schränkungen, dah es seit geraumer Zeit schiver falle, selbst ganz gewöhnliche Zigarettensorten In England zu bekommen. Auch die britischen Damen erhalten l>eute, wie das Blatt weiter meldet, die wenig ersreulicl-e Nachricht, dah Damenseiden- ftrttmpse nicht weiter auf den Markt kommen. Der Verkauf dlefer Luxusware werde jetzt geschlossen. Wettere 3 Billionen Pfund kür die irische Landesverteidiaung beantragt Erhöhung der Gesamtausgaben aus 6,5 Millionen Pfund. Stockholm, 28. Nov Wie aus Dublin gemeldet ivird. ist dem irischen Parlament ein Antrag aus zusätzliche Bewilligung von 3 Millionen Pfund für die Landesverteidigung norgelegt worden. Div Gesamtausgaben für die Landes» rteidiguug würden dadurch auf fast 6,5 Millionen Pfund erhöht. Reichsorganisalionsleiler Dr. Ley an die deutschen Künstler Berlin, 28. November. Aus Anlah dcs 7. Jahrestages der N2G. Kraft durch Freude richtete Rcichsorgauijaliousleiler Dr. Ley an die deutschen Künstler folgende Dankesivorle „Aus Anlah des 7. Jahrestages der NS Gemeinschaft Kraft durch Freude spreche ich den deutschen Künstlerinnen und Künstlern cinschliehlich der Artisten, die sich aus allen Gebieten der kulturellen Betreuung von Heimat und Front unter den erschwerten Umständen der Kriegszeit tatkräftig eingesetzt haben, meinen aufrichtigen Dank für ihre Mitarbeit aus Ihre Mühen und Entbehrungen, die sie aus ihren Gastspielreisen in entlegenste Gebiete mitunter auf sich nehmen muhten, haben tausendfältigen Lohn gesunden durch das Echo, das sie in den Herzen von Millionen deutscl>er Soldaten und Werktätigen anslösten. Auch Ihre Arbeit gilt dem gemeinsamen grohen Ziel, dein deutschen Volk in keiner schwerstkn Bewährungszcit Kraft durch Freude zu spenden und dadurch -en glorreichsten Sieg aller Zeiten sicherzustellcn. Ich rufe alle deutschen Künstlerinnen und Künstler auf, sich auch weiterhin in den Dienst dieser groben Aufgabe zu stellen, in dem Bewuhtscin, dah jeder von uns sein Bestes einzusctzen hat zum Wohle unseres Volkes und des Grohdcntsci)en Reiches. Als Zeichen meines Dankes und der Anerkennung habe ich Gründung eines K ü n st lc re r h ol u n gs w c r Kes angeordnet. Durch dieses Werk wird den Künstlerinnen und Künstlern, die in Ausübung ihrer KdF-Arbeit infolge Ueber- anstrengung oder Krankheit zu Schaden kommen, die notwen dige Pflege und Erholung geivährt. Mit der sofortigen prakti schen Durchführung dieses Erholnngswcrkes habe ich die NS- Gemeinschaft Kraft durch Freude beauftragt." Eröffnung derzweitenKrleaserzeuMM»lacht Berlin, 28 Novcckber. Zur Eröffnung der zweiten Kricgs- erzeugungsschlacht wird der Relchsbaucrnführcr, Rcichsminisler R. Walter Darrd, am Sonnabend, dem 14. Dezember, um 10 ilhr vormittags, im Rundfunk über alle Sender zum deutschen Landvolk sprechen.