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Sächsische Volkszeitung : 28.11.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-194011281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19401128
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19401128
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-11
- Tag 1940-11-28
-
Monat
1940-11
-
Jahr
1940
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 28.11.1940
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November 1940 SSchsisch« Bolbszeitung Nummer 280, Seite 8 Bogota, Waller ist aus lm Da Zusammenhang mit war der Brief, dir „Scheint ein Chaos Hinterlasten zu haben", nickte Rubbert. „Und seine Spur?" „Unbestimmt. Man nimmt an, er versucht über dir Grenze zu entkommen..." „Wenn es nach mir ginge, wäre es das beste, der Mann ver schwindet und wird ausgelöscht. Man vergibt hier schnell." Ein leises Achselheben. Brentings Nacken straffte sich, seine Augen kreuzten verstehend zu Rubbert. „Sonst noch was?" hob Rubbert den Hörer. „Verdammt, Merker verhaftet. Wegen Mordes an Brusius? Einfach lachhast. Da steckt etwas anderes dahinter. Klar. Und so'n Esel erzählt das in Ingeborgs Gegenwart. Ver flucht nochmal." „Was ist mit Merker?" „Hm. Ja, Brenting. Da erfährt so'n Hauch, die Ingeborg, Merker sei wegen des Mordes an Brusius verhaftet. Klappt um. Klar. Und dann? Kein Gesammer, kein Zweifel, glaubt nichts und erklärt meiner Frau, sie will zu ihm, egal, wo er ist — ob im Gefängnis, Zuchthaus oder am Galgen. Famos, was?" „Grohartigr bas hätte ich der Ingeborg Haugwih nicht zu getraut ..." „Wer kennt sich mit den Frauen aus, Brenting? Und wenn eine Frau liebt, ist alles im Lot, tja, ich sage ja, die Liebe..." Rubbert schwieg. Eine kurze Pause kam auf. Er dachte nach. „Wollen den kleinen Dicken mal onrufen von der Kriminalpolizei. Vielleicht weih der, wo Merker sich aufhält..." „Mein Freund Eenvr Merker?" sagte die gurrende, unend- ltch verbindliche Stimme aus der anderen Seite liebenswürdig: „Eenor Horst Merker ist aus dem Weg nach Loli..." d, Kar» Köhler s Lo„ Berlin Lchmargenvori. (Nachdruck verdetea.) Bon draußen klang das Geschwätz der Indios. Frauen lach ten und langen dazwischen Ihre eigentümlich schwermütigen Wei sen. Wie es ihnen einsiel. Und hier? Unsichtbare Schicksale schlossen ihre Kreise. Weiter. Papier um Papier glitt durch ihre Hände. Er- staunlich viele Namen losten sich aus einem Wirbel. Zuletzt blieben die Forderungen. Rubberts las einen Bries. Ohne ein Wort zu verlieren, reichte er ihn dem anderen, nahm einen zweiten, von derselben Handschrift geschrieben, und las mit hochgezogenen Brauen, nannte einen Namen: „Bertolds Waller. Verflucht. Lesen Sie mal, Brenting. Hinter dem Geschwätz stehen unsichtbare Drohungen. Und ein alter Wechsel...", sah er aus einen Zusatz von Brusius' Hand und verstummte. „Nanu?" Brenting hob den schmalen, rostigen Kopf, sah heitze Empörung Rubberts Gesicht purpurn färben. Seltsam krampfig und eckig schob er ihm das Papier zu und brüllte geradezu: „Gefälscht! Aus Brusius' Namen. Heben Sie ihn gegen bas Licht. Schweinehund der!" Als ekle es ihn, Dreck anzufassen, hob Brenting ihn mit spitzen Fingern widerwillig hoch. Seine klugen Augen suchten aufmerksam und sahen ln dem von Brusius rot angedeuteten Kreis «ine schlecht radierte Stelle. „Pfui Deldell Und so was versucht unseren guten, deut schen Namen zu ruinieren!" „Keiner wutzte darum ..." ,Ha. So war Brusius!" In die bewegte Pause hinein fuhr er fort: „Schlecht genug dankte der Lump es ihm. Und solch ein Schuft verleumdet obendrein einen Wohltäter, lenkt hinterlistig den Verdacht einer gemeinen Tat auf ihn. Nicht laut, sondern heimtückisch, nach Art der Leisetreter. Träufelnde Worte, unsehl- var wirkend, wie die in Gift getauchten Pseile der Indios." „Bei der Trauerfeier sah ich Waller nicht", stellte Rubbert kurz fest. „Vielleicht befand er sich wieder in Bogota." „Sehr unwahrscheinlich. Merker erwartete Ihn später bet einem Kunden. Hier in der Gegend, wie er mir sagte..." „Tsa so. Und dieser Merker wurde vernommen, hörte ich. Verlebte ja, als letzter Weitzer, den Vorabend des Todestages mit Brusius. Wenn man denkt..., und nun verdächtigt man ihn. Hundsgemein..." „Und wo steckt Waller seht?" Da surrte bas Weckwerk des Fernsprechapparates auf dem Schreibtisch. Brenting nahm den Hörer. „Tjawohl, gnädige Frau. Ihr Gatte ist noch hier. Einen Augenblick, wenn ich bitten dars", reichte er Rubbert über den Tisch hinüber den Sprecher. „Was gibt'» denn Dringendes? Wir sitzen bis über die Ohren in Arbeit. Also, bitte..." Wie ausgelöscht war plötzlich die ablehnende Ungeduld. Seine Ausmertsamkeit aufs höchste gespannt.^ Er wendete sich Brenting zu. „Man ries bei mir an, flüchtig..." „Und warum?" „Vielleicht Schulden. Vielleicht Brusius' Tod." Die Vapiere! Beide dachten es. Drohung, der gefälschte Wechsel... 23. Fortsetzung. Immer hörte Waller das gkelchmätzige Getrappel des Huf- Ahlages hinter sich. Wieder und wieder glitt ein scheutzlicher Ge danke bang durch sein Hirn: Wenn mich hinterrücks eine Kugel ttifft! Brusius' Arbeitszimmer war unverändert. Wie sonst, stan den die schweren Möbel aus unzerstörbarem Guayoholz gegen di« bellen Wände. Wie sonst satz ein Mann auf dem Schreibtisch sessel vor dem nächtigen Arbeitstisch, der viel zu breit für Bren tings schmale, elegante Reiterfigur schien. Ein zweiter befand sich im Zimmer. Beide rauchten. Wie sonst standen an der äutzersten Ecke, links auf dem Schreibtisch, drei verschiedene Zigarrenkisten zur Wahl. Alles befand sich an der gewohnten Stelle. Und doch schien der Raum Brenting und Rubbert leer geworden. Jene massig- , kraftvolle, lrbenpulsierende Gestalt, ble Ihm da» Gesicht gegeben hatte, fehlte. Die Männer arbeiteten mit ernsten Gesichtern. Sie staun ten. So peinlich geordnet sanden sie die grobe Hinterlastenschaft, als sei der Riese jeden Augenblick bereit gewesen, abgerufen zu werden. Wenn auch über die Abwicklung Monate vergehen wür den, wenn die Einarbeit ln die ümfassenden Einzelheiten auch längere Zeit ln Anspruch nahm, gab es bank der Bestimmungen kine Stockung der vielartlgen Betriebe, sondern eln reibungsloser Weiterlauf schien gesichert. Dabei hatte Brusius jede Knebelung der Testamentsvollstrecker peinlich vermieden. Der gesamte Besitz sollte verkauft werben. Um ein Stillstehen und eine Schädigung seiner Leute durch Lohnausfall zu vermeiden, ordnete er die Wei- tersührung unter fachmännischer Leitung, für die er nament liche Vorschläge machte, an. Für den Verkauf gab es eine grundsätzliche Bestimmung: „... wenn immer möglich, wünsche Ich, den Besitz In die einzelnen Beklebe aufgeteilt an strebsame, fachtüchtige und arbeitswitnge Deutsche abzugeben. Sollten de Umstände es erfordern, auch unter gelblichen Opfern. „In vollem Vertrauen für eine zweckmätzige Regelung über laste ich die Entscheidung hierüber im Einzelfall meinen Testa- mentsvollstreckern." Es gab eine Anzahl Legate. Fortfahrend las Brenting, und seine Stimme wurde unsicher: „...meinem Freund Brenting bestimme ich die Plantagen im Kasfeetal, ferner die Versuchsplantage für Baumwolle, deren Ausbau mir, wie er weih, sehr am Perzen liegt. Ueber die hierzu bestimmenden Einzelheiten sowie die Ausbaulumme — im Zu satz — unter Banksragen, Abschnitt La, Genaueres.. Weiter: „Jürgen Rubbert erhält das Gestüt nebst den dazugehörigen Weiden..." Zu beiden Schenkungen lagen ble diesbezüglichen Papiere: Akte, Bankauszüge, Wktschastsauszüge, mit genauen Bewirt- schastunasunkosten und etwaigem Verdienst — peinlich genau bis zum Todestag ausgesüllt — vor. Schweigend blickten die Männer sich an. Rubbert zog hastig da« Taschentuch und schnäuzte sich heftig. Brenting satz schmal und bleich in Brusius' Sessel zurückge- lehnt. Erregt kauten seine Zähne die Lippe, und er bemerkte nicht, batz sie zu bluten ansing. In ihm gärte es: Brusius jetzt «in Wort sagen dürsen, nur ein einziges Wort, ihm in -die Augen sehen, ihm die Hand brücken... Mappe uni Mapp« wurde gesichtet. Worte sielen, kurz, sachlich, nur auf das Material bezüglich. Auf einem Bricspacken vefand sich — in Brusius' kraftvollen Schriftzügen — folgende knappe Anweisung: „Vertraulich behandelnl" „Diese Briefe sind nach meinem Tode ungesehen zu verbren nen. Unten benannten Adressaten geht die Mitteilung der Löschung idrer Schuld an mich zu. Nach Uedermittlung ist die Adressen list« sosorl zu vernichten." Spannung kam in die gestrafften Gesichter, als Brenting Namen um Namen las. Manchmal stieb einer mit säst heftiger Gebärde ein erstauntes? „Auch der?" hervor. Man war zu Ende. Brenting klatscht« leise in di« Hände. Geräuschlos wie sonst trat der Indiodiener rin. „Zünde Feuer im Kamin an." So geschah es nach Brusius' Willen. Brief um Brief flog ln» Feuer. Gedankenschwer folgte ihnen der Blick der Männer, bl» der letzte Fetzen Papier verkoblt war. Bei Merkers Eintritt in das nüchterne Büro erhob der kleine, untersetzte, dunkeläugige Beamte mit den energischen Zügen sich verblüffend behende. Wortreich und glatt dankte er für Merkers Kommen, bedauerte in seiner lebhaften, durch Gesten unterstriche nen Liebenswürdigkeit, ihn in seiner Arbeit ausgehalten zu haben. „...aber es lieb sich leider nicht umgehen. Eie herzube mühen, Senor." Und bat Horst mit einer lässig anmutigen Be wegung, ihm gegenüber Platz zu nehmen. Dabei sah Merker die scharfen, etwas stechenden klugen Augen ihn fortwährend beobachten, während sie scheinbar an ihm vorüber ins Nichts blickten. „Rauchen Sie, Senor?" Er reichte ihm über den Schreib tisch hinüber verbindlich das Zigarettenetui. „Danke." Die weihe, nervige Hand des Deutschen wählte sorgsam, mit Kennerschaft. Kein Zittern verriet die mindeste Un ruhe oder irgend eine Besorgnis, eher huschte eine leise Neugier durch Merkers Züge über das Ziel der kommenden Unterhaltung. Das liebenswürdige Lächeln um den starken Mund des Be amten vertiefte sich. „Eie haben als letzter Weitzer mit Eenor Brusius ge sprochen?" „Ja, man sagt es..." „Und wann war das?" „Am Morgen vor meiner Abfahrt vor der Estancia." „Waren Sie längere Zeit bei Brusius?" „Zwei Nächte und einen Tag", antwortete Merker knapp. Wieder lächelte der andere zufrieden und beruhigend: „Kannten Sie Brusius schon länger und waren Sie mit ihm befreundet?" „Nein..." „Oder halten Eie irgendwelche Beziehungen zu ihm? Viel leicht von Deutschland her", tastete der kleine Dicke scheinbar aufs Geratewohl. „Ich lernte Herrn Brusius bei einer Familie Haugwih la Cali kennen. In deren Haus ich mich nach einem Autounsafl befand." „Wann war das?" „Am siebzehnten..." „So befreundeten Sie sich an jenem Abend mit Brusius?" „Herr Brusius hielt sich nur kurze Zeit dort aus." „Sie kannten Brusius also nicht, wutzten nichts von ihm, und was erfuhren Sie dort?" „In der Art, wie man von ihm sprach, lag eine hohe Achtung vor seiner Persönlichkeit, die mir imponierte." „Lud Brusius Sie gleich damals zu sich ein?" „Nein. Der Zufall erbrachte das Zusammcnkessen in Dagua, wohin ich mit Bertoldo Waller aus Bogota, unserem Vertreter, von Buenaventura aus kam", erklärte Horst. „Von hier folgte ich Herrn Brusius aus seine überraschende Einladung zur Estancia." „Wutzte Brusius um Ihren Reisebegleiter?" „Ich sagte es ihm." „Und Bertrbo Waller lehnte Brusius' Einladung ab...?" Der Dicke schien die Selbstverständlichkeit dieser Einladung vorauszusehen. Oder spielte er einen geschickten Bluff aus. Ruck artig hob er jäh den Kopf, «ine Ueberraschungsmethodc, dk Merker vordem schon ausgefallen war..., und sah Merker unter halb verdeckten Lidern — stutzen. Einen knappen Atemzug, ehe Merker antwortete: „Waller erhielt keine Einladung." Kopfschüttelnd hörte der Dicke es und fragte gleichgültig: „Vergatz Brusius es oder konnte es Absicht gewesen sein?" „Das entzieht sich meiner Beurteilung." „Sahen die Herren einander?" „Einen flüchtigen Augenblick." „Kannten sie einander?" „Ich nehme es an." „Unterhielten sie sich?" „Nein." „Erschien Ihnen ln ihrem Benehmen gegeneinander irgend etwas auffällig? Vielleicht lag eine Spannung zwischen ihnen?" Merker zögerte. Ganz klar stand das peinliche Erstaunen vor ihm, das er bei der Begegnung der beiden empfunden hatte. Etwas Eisiges war von Brusius ausgegangen. Verächtlich halten seine Mundwinkel sich gesenkt, und sein Blick ging durch Waller durch. Das zu vergessen, wäre unmöglich. Wallers Wesen er schien Ihm widerlich-ekelhaft, kriechend, wie das eines geprügelten Hundes. Gleichviel. Seine Gedanken kehrten zur Gegenwart zurück. Er wutzte, wie schwer jedes seiner Morte wog. Und was zwischen jenen beiden gewesen, ging den Fremden nichts an. Er umging di« direkte Antwort. „Waller erhielt gleichzeitig eine Iagdciniadung zu einem Freund in der Umgebung. Und sprach von der Möglichkeit, bei dieser Gelegenheit in die Nähe von Brusius' Besitz zu kommen." „Machte er Ihnen hiervon Mitteilung, bevor er von Brulius' Einladung an Eie «fuhr oder nachher?" «Fortsetzung folgt.» aöholcn im Ge ¬ ich nur Sorge, dass viel von seiner 'lSarc nicht zurüchkommen oder bei der Rückgabe In einem Zustand sein könnte, an dem er wenig Freude haben würde Und wer weist, ob es den Kindern auf die Dauer Vergnüge» machen wird, immer mit Spielsachen zu spielen, dis ihnen nicht gehören t nigen Cents bis zu wunderten von Dollars sckpvankt, werden nicht vcrkaust, sondern vermietet, und der Mietpreis richte» sich nach ihrem Wert und nach der Zeitdauer der Vermietung. Bis her ha« dieses Leihspielzeuq einen austerordentlichen Zuspruch, aber der Erfinder dieses neuen GesäMs ist doch etwas in Hans Bernburg der, als er wieder vor der schönen Frau stand. Sie sah ihn grast und vieibedeutend an, lää>clte dann oder nachsichtig. „Doch, Sie hirden sich geirrt Eben darum liest ich Sie zurückrusen. Wir ivollen aber kein Aussehen erregen." „Ich verstehe das nicht ganz", antwortete er. von Un sicherheit erfasst. „Kanu ich Sie nach Geschäjtsschlust oder in einem Lokal trcifen?" „Nein, wir müssen die fatale Angelegenheit hier schäft regeln, sie duiüet keinen Aufschub." Herr Alexander ivurdc noch ratloser. „Ia, wenn wüßte . Dann siel ihm ein. dast es der dunkle, besonder« Klang ihrer Stimme gewesen war, der ihn stutzig gemacht hatte. „Schon am Klang waren Cie zu erkennen! " übersetzte er un vermittelt seine Gedanken in Worte. „Sehen Sie", antwortete sie mit sichtlicher Erleichterung. „Am Klang habe ich sic auch erkannt. Wenn sie springen, fallen sie merkwürdig dumps auf. Austcrdem sind sic dünner." Was redet das Mädckw» für merkwürdig Krautzes Zeug, dachte Alexander. Ist sie so verwirrt durch das Wiedercrnen« nen, das sic doch eben erst noch bestritt, als sie erklärte, lch habe mich geirrt. Sie wollte es also zunächst nicht zugebcn. Aber warum jetzt Liese unklaren, mißverständlichen Redens arten? Wo will sie mich springen gesehen haben? Beim Ten- nisspiel? Io, dast ich schlanker geworden bin. ist ja unleugbar, aber . . Und zu Fräulln Schreiber gewandt bemerkte er dann: „Ia, man kommt mitunter in merkwürdige Situationen Eines Tages aber erwischt es jeden" dalwl sah er sie unbekümmert und etwas übermütig an Sie wurde sehr ernst: „Vorläufig weiß es doch niemand. Je schneller Sie die Geschichte erledigen . . „Ader Fräulein Schreiber, hier kann man sich doch nicht Gewissenssrage Wenn Schopenhauer ln seine Gedanken vertieft war, pflegte er laute Selbstgespräche zu halten und diese durch leb hafte Gebärden zu unterstützen. So war er einst im Gewächs hause In Dresden ganz in die Physiognomie der Pflanzen ver liest und siel dabei durch sein Gedärdensplel dem Aufseher auf, der ihn endlich fragte, wer er sei. Der Philosoph, in seinen Selbstgesprächen unterbrochen, sah den Aufseher eine Weile groß an und erwiderte schließlich mit einem Seufzer: „Ia, wenn Sie mir das sagen könnten, wer ich bin, dann wäre ich Ihnen viel Dank schuldig'" Nun staunte der Aufseher erst recht. Eine gewonnene wette Bismarck war einst mit seinem Freunde Kleist-Retzow zu sammen auf einer mehrtägigen Jagd. Der erste Tag war sehr anstrengend gewesen und Kleist-Retzow erklärte, am nächsten Tage nicht ausstehen zu wollen. Bismarck aber wettete mit dem Freunde, daß er ihn am nächsten Morgen um Punkt 7 Uhr aus dem Bette treiben würde. Kleist-Retzow stellte dies entschieden in Abrede und verbarrikadierte seine Tür, um «inen etwaigen Schabernack Bismarcks vorzubeugen. Am nächsten Morgen um halb sieben klopfte Bismarck an die Tür des Freundes und er mahnte ihn aus.uistehen. was diesem natürlich gar nicht einsiel. Darauf ergriff Bismarck seine Jagdflinte, ging in de» Hof hin ab und schoß von da durch Kleist-Retzows Stubensenster in die Decke, so daß Kalk und Etukaturstilcke Kleist-Retzow auf den Kops sielen. Dieser sprang entsetzt ans,dem Bett und eilte ans Fenster, um zu sehen, was los sei. Als er aber niemand er blickte. wark er sich in seine Kleider und eilte hinunter. Auf der Treppe begegnete er Bismarck, die Flinte in der Hand. „Wünsche wohl geruht zu haben", begrüßte dieser ihn - lachend, «es ist Punkt sieben Uhr!" . Spielzeug zur Miete Ein Kaufmann in Worcester in Massachusetts ha» «ine Idee gehabt, die, wenn sie Erfolg haben sollte, für die Splcl- warenhändler eln neues Feld eröffnen wird. Er hat ein reiches Lager von Spielzeug aller Art, vom einfachsten bls zum reichst- ausgestatteten, angelegt, und diese Stücke, deren Preis von ive« Der große Irrtum Herr Alexander hatte sich im graste» Wäsck>cgesck)äst ein neues Oberhemd gekauft, trat jetzt, ehe er es am Packtisch end gültig in Besitz nahm, mit dem Abrechnungszettcl zur Kasse und hatte dort «ine seltsame, ihn tief bewegende" Begegnung. Mit der Dome, die dort an der Kaste die Abrechnung stempelte, ebenso sicher wie schnell rechnete uird guittlerte, mutzte er ir- gendivo und irgendivaun bekannt gcivorden sein. Dieses klare, schöne Gesicht mit den tiesbrauncn Augen, dazu das dla»- schivarze, eigenwillig gescheitelte Haar, alles erinnerte ihn an «ine mehr als flüchtige Begegnung, «der wo und in aller Welt war sic erkolg«? Und als die junge Frau ihn dann ansprach: „Ihren Kassenzettel bitte!", hätte er beim Klang ihrer Stimme schwören mögen, einer Bclranntcn gegenüber zu stehen. Herr Alexander forschte in dem ausdrucksvollen Gesicht, und es schien ihm, mich die Dame l-abe ihn imckzdenblich und aufmerksam betrachtet. Aber ehe er sich entschließen konnte, das Wort an sie zu richten, hatte er bereits bezahlt, ging, tief in Gedanken, zum lsiacktlsch, ohne einen Blick zurück zu tun. Wahrscheinlich war doch alles nur ein großer Irrtum, eine über raschende Sehnlichkeit, die ihn täuschte, aber zweifellos heftig verwirrte. Als Herr Alexander den Packtisch verlieb, srpach ihn ein Laufjunge des Karrstrauses an. „Sie möchten, bitt«, zu Fräulein Schreiber an die Hauptkaste kommen'" Also doch! Sie hatte ihn also wieder erkannt, sie ergriff die Initiative! Nein, der Name wies ihni auch noch nicht die verlorengegaigzene Fährte, aber das waren la Nebenfächlickkeiten, die sich gleich restlos klären würden. Alexander schritt, erwartungsvoll und freudig erregt, zum Kassenschalter, der. erfreulicherweise im Augenblick ohne Kundenvezkehr nmr. „Ich glaubte schon, Ich habe mich geirrt!" begann Aiexan-
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