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14 10. Allgemeine Theorie des Lichts. axigen Kristallen wird ausschliesslich beeinflusst durch die Compo- nenten von Q nach der Richtung der Wellennormale und nach der zu dieser und der Schwingungsrichtung senkrechten Richtung. Ferner ergiebt sich hier das folgende merkwürdige Resultat. Wie bei isotropen Medien die Fortpflanzungsgeschwindigkeiten in ent gegengesetzten Richtungen durch die Translation verschieden modificirt werden, so werden bei zweiaxigen Krystallen durch die selbe Ursache die beiden Hälften der optischen Axen verschieden verschoben, so dass nunmehr vier statt zwei Richtungen zu unterscheiden sind. Auch die Drehung der Polarisationsebene wird durch die Translation beeinflusst, jedoch in ziemlich ver wickelter Art. Um die Vergleichung der Theorie mit beobachteten Erschei nungen zu ermöglichen, ist noch zu erörtern, welche Modification das Reflexions- und das Drechungsgesetz durch die Bewegung der Medien erfahren. Jene Gesetze werden hier sin (f e sin </v sin (fd W e Ü n COS <f e I0 r — ß„ COS (fr 10 d ~ COS (fd Dabei ist if der Winkel der Wellennormale gegen das ins zweite Medium hinein positiv gerechnete Einfallsloth, to die Lichtge schwindigkeit des bewegten Mediums, während durch die Indices e, d die einfallende, rellectirte und gebrochene Welle unterschieden werden und £2„ die Componente von LI nach dem Einfallsloth ist. Daraus folgt, dass die Aberration durch ein eingeschaltetes Medium nicht beeinflusst wird, dass sich der Winkel der äusseren Reflexion durch die gemeinsame Bewegung von Beobachter und Spiegel nicht ändert, dass endlich die prismatische Ablenkung von der Bewegung unabhängig ist; alles Folgerungen, die durch Beob achtungen bestätigt sind. Ferner linden die Beobachtungen des Herrn Ixetteler, wonach die Ablenkung der Wellennor male in Krystallen durch Brechung und innere Reflexion un abhängig von der Translation ist, ihre vollständige Erklärung, ebenso die Beobachtungen des Herrn Mascart über die Unab hängigkeit der gegenseitigen Verzögerungen der beiden Wellen, welche sich senkrecht zur Axe in einem Kalkspath fortpflanzen, von der gemeinsamen Translation der Lichtquelle und des Krystalls. Für circular-polarisirende Medien ergeben sich, je nach der Ver-