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Zur Geschichte der Moden. In der letzten Hälfte des siebzehnten Jahrhunderts waren die Frauenkleider so über mäßig gefüttert und gepolstert, daß man „solche Würste und Füllsall," wie sich ein alter Schriftsteller ausdrückt, Speck zu nennen pflegte. Ein Epigramm aus der damaligen Zeit geißelt diese Mode in folgenden Versen: „Lustig, lustig, ihr Freund' auf einen Haufen! Wer trauern wollt', der wär ein Geck; Weil unsre Weiber geben Speck, So dürfen wir nun keine Sau' mehr kaufen." Diese Wattirungen sollen sich nicht selten bis auf 25 Pfund belaufen haben. So arg treiben es unsere heutigen Damen doch nicht. Liebhaber," nach Eolomb hat^HMmann cine'Zeichnung gelie fert. „Die Getrennten," in 1 Ak^twnd „MävclR^und Frau," in 2 Aufzügen, Lustspiele nach dem^ranzösischen^^ wie „der Schwank" in t Akt, „der Gemah^an der Wand," sind für die Darstellung auf Privatbühnen, wo VeLmntlich keine großen Anforderungen gemacht werden, zu empföhlest. Torquato Tasso's materielle Gelüste. Die Diät fehler, welche der Dichter des befreiten Jerusalems zu bege hen pflegte, deutet schon Goethe in seinem Schauspiele an, in dem er unter andern sagt: „Nie mischt er Wasser unter seinen Wein." Dieß ist keine Erfindung von Goethe; Taffo erlaubte sich Wachsthum der schwarzen Race in Nordame rika. Im Staate Maine zählt man 1 Neger auf 300 Ein wohner, in Massachusetts 1 auf 100, in New-Jork 2 auf 100, in Pensylvanicn 3 auf 100, in Maryland 34, in Mrginicn 42 und in Süd-Carolina 55 lin den Antillen 90 von 100). Vergleicht man das Wachsthum der weißen und schwarzen Race während der letzten 40 Jahre in den fünf südlichen Staaten, die zuerst Sklaven hatten, so ist die weiße Bevöl kerung um 80, die schwarze um 112A gestiegen. Neuerfnndenes Dampffloß. Dem Maschinenfabri- kanten Marquard in Roitzmühl in Ober-Oestreich und dem Schiffmcister I. M. Fink in Braunau ist von dem König von Baiern ein Gewcrbsprivilegium auf die Einführung einer neuen Art von Schiffen 'mit Dampfmaschinen ertheilt worden. Herr Marquard hat bereits ein solches Fahrzeug, welches er Dampffloß nennt, vollendet. Es ist ganz aus Eisen construirt, 140 Fuß östreichisches Maaß lang und 28 breit, und die Dampfmaschine wirkt mit Hochdruck und hat 60 Pferde Kraft. Die Räder sind nicht an der äußern Schiffswand unter Rad kästen angebracht, sondern, nicht sichtbar, im Innern des Schiffskörpers. Auch hat das Dampffloß nicht den gewöhn lichen Schornstein der Dampfschiffe; der Rauch wird durch sinnreiche Leitungen zweimal in das Feuer zurückgeführt und kommt endlich, von diesem größten Theils verzehrt, durch ein kleines Rohr als leichter Dunst zum Vorschein. Sehr zweck mäßig ist dem UnNrsinkcn des Fahrzeugs bei allensallsigcm Scheitern vorzcbcugt. Es hat nämlich einen doppelten Bo den, der in 28 Kammern getheilt ist; bekäme es nun durch irgend einen Zufall eilten Leck, so würde immer nur eine die ser Kammern, folglich nur der 28ste Theil des Schiffraums mit Wasser erfüllt werden. Die Schnelligkeit des Dampf floßes beträgt stromabwärts 18 Fuß in der Sekunde, der Tief gang ohne Belastung nur 13 Zoll, für je 100 Ctnr. Ladung ist als weiterer Tiefgang 1 Zoll berechnet. Bereits ist auf der seichten und dabei reißenden Traun mit dem beschriebenen Flosse ein Versuch gemacht worden, welcher allen Erwartun gen entsprach. — Das Dampffloß des Herrn Marquard ist von der östreichischen Dampfschifffahrts-Gesellschaft angekauft worden, welche es auf der Donau gehen lassen wird. Dramatischer Dalou von Alexander Cosmar auf das Jahr 1841. Derselbe enthält dicßmal vier Lustspiele, welche mit größerem oder geringerem Glück bereits auf mehren Büh nen aufgcführt worden sind. Zu dem Lustspiele „Moliöre als dergleichen Verstöße öfters. Aus dem vor Kurzem bei Duncker und Humblot in Berlin erschienenen „Leben Torquato Tass o's" von Karl Streckfuß erfahren wir die interessante sten durch Dokumente belegten Notizen über den Charakter und die Lebensweise des unglücklichen Dichters überhaupt, als auch insbesondere über seine sinnlichen Gelüste, die mit zur Beschleunigung seines Todes wirkten. „Er verschmähte," sagt Slreckfuß, „sich in die allgeiyMe Ordnung zu fügen, die kein. Einzelner, und wäre er der mächtig^ Herrscher, ^ungestraft' verleben darf. Er war immer geneigt, Andern die Folgen der eigenen Fehler aufzubürden. Er erkannte nie, was in nothwendiger Folge nützlich oder schädlich sein müsse, und ver mochte nie, irgend einer Andeizung zum Schädlichen, wäre sie auch nur aus der gemeinen Lust des Gaumens hervorgegan- gcn, durch Selbstüberwindung zu ^verstehen. Nie verstand er sich dazu, eine übelschmeckende Arznei zu nehmen, hätte er auch zu dem Arzte, der sie ihm verordnete, das größte Ver trauen gehabt. Sein unglücklicher Hang, jedem Gelüst nachzu gehen, beschleunigte wahrscheinlich noch seinen Tod. Er hatte Neapel sehr krank verlassen und war mit dem Gefühle des nahen Todes nach Rom zurückgekehrt. Von hier schrieb er unter'm 10. Novbr. 1594 an Franz Pelvarinor „Ich bin nach Rom zurückgckehrk, lebend, aber krank. Die größte Ge fahr aber haben mir nur Pfefferkuchen gebracht, welche, von mir in zu großer Menge gegessen, mir den empfind lichsten Schaden gethan haben. Möge Gott es euch verzeih» und euch bessere Freigebigkeit lehren." Jetzt im Kloster zu St. Onosrio, jeden Tag den Tod erwartend, hatte er dem Gelüst nach Milch nicht zu widerstehen gewußt und sich dadurch den Magen überladen. Dieß zog ihn einen neuen heftigen Fieber anfall zu. Am 25. August 1595 verhauchte er mit den Wor ten: Herr, in deine Hände — seinen großen Geist >- von 51 Jahren, einen Monat und vierzehn Tagen/ Neue Trauerspiele der Jüngern. Auf ncr Bühne sind Herrmann Marggraff's „Elfride," sen's „Wendelin und Helene" und dessen neueste Tragödie. Bräute von Florenz" zu erwarten. LchueiderwifsenschaftlicheS. Ein Herr Compaing in Paris, Redakteur en clees eines Journals für Kleiderkünstler, kündigt Unterricht im Au sch neiden nach der Methode seiner Zeitschrift an. Ein Cursus von fünf Le<;onS zu zehn Stunden kostet zehn Francs. Außerdem sind die Schüler verpflichtet, auf das Journal zu abonnircn und sich die zur