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dann bei dem gewöhnlich ruhigen und klaren Wetter die Tempe raturrückgänge meist am Morgen und Abend statt. Die Kälterückfälle des Mai sind bezüglich ihrer Eintrittszeit grossen Schwankungen unterworfen, sie finden sich daher in den 35jährigen Pentadenmitteln nicht, wohl aber in der 92jährigen Reihe von Breslau ausgeprägt. Ihre Wahrscheinlichkeit ist nur 0,47 in der 3. Maipentade. Dagegen beträgt die Wahrscheinlich keit eines Kälterückfalles in der 4. Pentade des Juni 0,57, mehr als bei allen anderen Rückfällen. Hieraus ergiebt sich die zeit liche Regelmässigkeit der Junirückfälle, sie wird bestätigt durch die Uebereinstimmung der mittleru Anomalie dieser Pentade mit den Nacbbarpentaden. Durch die Junirückfälle wird unsere Sommerregenzeit eingeleitet. Ein Wärmerückfall in der letzten Septemberwoche, der soge nannte Nachsommer, ist in West- und Mittel - Deutschland sehr deutlich, in Ostpreussen noch durch verzögerte Temperatuiab- nahme erkennbar, und mit raschem Steigen des Luftdrucks ver bunden. Die Erwärmung findet hauptsächlich am Tage durch Insolation statt. Ein zu Ende November in den Curven erkenn barer Wärmerückfall ist mit einem secundären Luftdruckminimum ursächlich verknüpft. B. B. J. Hann. Die Temperaturverhältnisse der österreichi schen Alpenländer. I. Theil. Wien. Anz. 1884, Nr. 28, 2O6-2O9f. Vgl. S. 282 dieser Ber. Die Abhandlung enthält die Ergebnisse der Bearbeitung aller Temperaturbeobachtungen im österreichischen Alpenlande seit 1848. Der erste Theil zerfällt in drei Abschnitte, deren erster sich auf die Veränderlichkeit der monatlichen und jähr lichen Temperaturmittel bezieht. Aus den 25 bis 30jährigen Beobachtungen von 32 Stationen ergiebt sich, dass selbst 30jähr. Monatsmittel in den Nord- und Ostalpen um 0,3° bis 0,4° im Sommer und um 0,15’ bis 0,20° im Winter unsicher sind, in Süd tirol und am Südfuss der Alpen um 0,24° resp. 0,16°. Wollte man diese Mittelwerthe bis auf 0,1’ sicher erhalten, so wären