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tralen als Kathode dienenden Platindraht etwas Platinschwamm mittelst dünnen Platindrahtes bindet. Obwohl der Polarisations strom hierbei die elektromotorische Kraft des Paares Pt-Platin schwamm in angesäuertem Wasser zu überwinden hat, wobei der Platinschwamm positiv elektrisch wird, lenkte er doch die Galvano meternadel immer um 90° ab. Um die schwachen elektromotorischen Kräfte, deren sich der Verf. meist bediente, hervorzurufen, wandte der Verf. den von einem kleinen Voltameter mit Bleiplatten in angesäuertem Wasser gelieferten Polarisationsstrom an. Die Ladung erfolgte mittelst eines DANiELifschen oder eines mit verdünnter Salpetersäure beschickten BuNSEw’schen Elementes. Hierbei zeigte sich, dass, wenn die Ladung mindestens 25 bis 30 Minuten dauert, die zuerst sehr schwache elektromotorische Kraft der Polarisation innerhalb mehrerer Minuten wächst, eine Zeit lang constant bleibt und dann schnell auf Null sinkt. Bgr. K. R. Koch und A. Wüllner. Ueber Ausbreitungswiderstand und Polarisation an Elektroden von kleiner Oberfläche. Wied. Ann. 53, 691—699, 1894. Die Verflf. haben früher (Wied. Ann. 45, 475, 1892) nach gewiesen, dass die Polarisation p an kleinen Elektroden sich zu sammensetzt 1. aus der constanten elektromotorischen Gegenkraft der Polarisation (rf) und 2. dem Product eines Widerstandes u mit der Stromintensität so dass p — it i . u ist. Nach Richarz (Wied. Ann. 45, 567, 1892) ist dieser Widerstand w lediglich der Ausbreitungswiderstand. Die Verff. glauben indess, dass dieser nicht eine solche Grösse besitzen kann. Da er sich aber für cylindrische Elektroden nicht berechnen lässt, so haben die Verff. kreisförmige Elektroden von kleinen Dimensionen dadurch her gestellt, dass sie Platindrähte in gewöhnlicher Weise in Glasröhren einschmolzen und so viel vom Glassfluss und Platindraht abschliffen, bis das Ende des Platindrahtes als kreisrunder Cylinderabschnitt in der abgeschliffenen Fläche erschien. Für diese Elektrode konnte dann der Ausbreitungswiderstand nach bekannter Formel berechnet werden. Es zeigte sich dann, dass das durch diese Elektroden bei wachsender Stromdichte hervorgebrachte Potentialgefälle erheblich grösser war als der Ausbreitungswiderstand, so dass also äusser diesem noch ein anderer Uebergangswiderstand auftritt, über dessen Natur indess bisher noch nichts Genaues festgestellt werden konnte. Bgr.