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achtete Kleinerwerden der D. E. C. nicht als durch die Abkürzung der Ladungszeit bedingt angesehen wissen wollen, sondern der Ansicht sind, dass hier eine Analogie mit der optischen Erschei nung der anomalen Dispersion vorliegt. Für die Bleiverbindungen würde man das Absorptionsgebiet bei kürzeren Wellenlängen, als sie in den Versuchen zur Anwendung kamen, annehmen müssen, und zwar derart, dass in dem Beobachtungsintervall die Dispersions- curve noch im aufsteigenden Gange ist. Beim Beryll dagegen fällt das Gebiet der anomalen Dispersion in die zur Verfügung stehenden Wellenlängen und der Gang der aus den D. E. C. berechneten Brechungsindices zeigt eine weit gehende Analogie mit denen einer Fuchsinlösung im sichtbaren Spectrum, nur dass die Cttrve weniger scharf verläuft. Bei dieser Deutung würde aus den Versuchen auch folgen, dass die Leitfähigkeit, welche die Absorption bedingt, ebenfalls von der Wellenlänge abhängt, und dass zwischen ihr und der D. E. 0. ähnliche Beziehungen bestehen, wie zwischen Absorption und Brechung in der Optik. C. Br. L. Zehndeb. Messungen mit Strahlen elektrischer Kraft (Prisma und Beugungsgitter). Wied. Ann. 53, 162—177, 1894. Bei Versuchen, die der Verf. mit seinem, in einer früheren Arbeit beschriebenen Drahtspiegel und einem in seinen Dimensionen diesem entsprechend verkleinerten Asphaltprisma anstellte, fand er, dass die Stellung der Metallschirme, die er seitlich vom Prisma aufstellte, um etwaige Nebenstrahlen abzublenden, von wesentlichem Einflüsse auf die gefundenen Werthe des Ablenkungswinkels war. Die nähere Untersuchung ergab, dass es sich um eine Beugungs erscheinung handelte, und es gelang dem Verfasser, durch passende Anordnung von Blechstreifen zwischen zwei in einer Ebene befind lichen Spiegeln ein Beugungsgitter herzustellen und mit ihm die Wellenlänge der Schwingung zu messen. Letztere fand sich zu etwa 70 cm, während die „Gitterbreite“ (Abstand entsprechender Punkte der Gitterstäbe) 80 cm, die Breite der Stäbe 33 cm betrug. Zertheilung der letzteren in „Resonatoren“, welche auf den Primär leiter abgestimmt waren, liess die Erscheinung reiner und stärker hervortreten. Es werden dann noch einige Beobachtungen nach der Boltz- MANN’schen Methode zur Messung der Wellenlänge beschrieben. Zunächst zeigt sich, dass man im Mittel um so grössere Wellen-