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462 25. Allgemeine Theorie der Elektrioität und des Magnetismus. werden, auf fluorescirende resp. phosphorescirende Substanzen ein wirken liess. Eine derartig construirte „Luminiscenzlampe“ gab bei minimalem Energieaufwand eine Lichtstärke, welche mit der einer Amylacetatlampe völlig vergleichbar wär. Annähernde Messungen ergaben, dass eine solche „Hochfrequenzlampe“ 1500- bis 2000mal weniger Gesammtenergie verbrauchte als die Einheitslampe. Für praktische Anwendung würde es nothwendig sein, die Transformation des Stromes auf Hochfrequenz erst unmittelbar an der Lampe vorzunehmen. Doch glaubt der Verf., dass bei der Kleinheit der erforderlichen Capacitäten und Inductanzen dies keine unüberwindliche Schwierigkeit darbieten würde. C. Br. E. Aschkinass. Ueber den Einfluss elektrischer Wellen auf den galvanischen Widerstand metallischer Leiter. Verh. d. phys. Ges. Berlin 13, 103—412, 1894. Naturw. Rundseh. 10, 59—60, 1895. Aehnlich wie Branly und Leboyer und van Berchem (Arch. sc. phys. (3) 31, 558—561, 1894; Ref. in diesem Bande) hat der Verf. einen Einfluss elektrischer Wellen auf den galvanischen Wider stand metallischer Leiter gefunden. Während in den älteren Ver suchsreihen Metallpulver untersucht waren, welche entweder in einem isolirenden Magma eingebettet oder in Form von Eisenfeil spänen durch magnetische Einwirkung in einen losen Zusammen hang Gebracht waren, wendet Verf. dünne Stanniolgitter an, wie sie für bolometrische Messungen gebraucht werden (cf. Angström, Wied. Ann. 26, 253, 1885). Ein solches war etwa 4 cm lang, 3,5 cm breit und bestand aus 41 hin- und hergehenden 3 / 4 mm breiten Streifen; es hatte einen Widerstand von etwa 30 Ohm. Das Gitter wurde in eine WsEATSTONE’sche Brücke eingeschaltet und sein Widerstand vor und nach der Bestrahlung durch elektrische Wellen gemessen. Es ergab sich, dass diese eine Widerstandsverminderung hervorbrachten, die im Maximum etwa 2 Proc. betrug. Diese Aenderung wurde sprungweise erreicht, sobald die ersten Funken im Erreger auftraten, und sie blieb bestehen, wenn nach der Ein. Wirkung das Gitter sich selbst überlassen blieb. Längeres Erwärmen oder schwache Erschütterungen erhöhten den Widerstand auf seinen alten Werth. Die Orientirung der Gitterstreifen gegen die Schwingungsrichtung war einflusslos. Dass es in der That Hebtz’- sche Schwingungen waren, welche hier wirkten, ergab sich daraus, dass die Länge der Funkenstrecke im Erreger von grossem Ein-