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von Versuchen Gemische von Alkohol und Wasser, nach den Pro- centen zusammengesetzt, betrafen. Da die gegebenen Curven sich hier nicht reproduciren und discutiren lassen, mögen nur ein zelne Resultate angeführt werden. In sehr verdünnten Lösungen, so lässt sich aus den Gefrierpunkten schliessen, sind keine be stimmten Hydrate vorhanden, von 6,8 Proc. an ist die Gefrier punktserniedrigung nicht mehr proportional den Concentrations graden, für höhere Concentrationsgrade muss man annehmen, dass ein Alkoholhydrat gelöst ist; auch macht die Curve einen Haken, der nicht erklärbar. Lässt man ohne Erschütterung eine Lösung reicher als entsprechend der Formel Alkohol -|- 7 H 2 O krystallisiren, so bilden sich schöne hexagonale Krystalle. Sch. O. Tumlirz. Ueber die Unterkühlung der Flüssigkeiten. Wien. Ber. 103 [2a], 266—276, 1894. Schon in früheren Abhandlungen hat der Verf. das Phänomen untersucht und namentlich die theoretische Temperaturgrenze be trachtet t = t — wo r der Schmelzpunkt, 2 die Schmelz wärme, C die mittlere specifische Wärme der unterkühlten Flüssig keit ist. Für unterschwefligsaures Natron findet er t = — 28,51° C. (r — 48,1°, Ä — 47,23 Cal.), für Wasser den sehr niedrigen Werth — 79,15°, für Schwefel t 75,0° (Wien. Ber. 100, 1197, 1891). In der vorliegenden Arbeit wird die zeitliche Ausbreitung der Gleich gewichtsstörung, die durch einen in die unterkühlte Flüssigkeit ge brachten Krystall veranlasst wird, näher erörtert und die Ab hängigkeit vom Grade der Unterkühlung (Differenz zwischen Temperatur der unterkühlten Flüssigkeit und ihrem Schmelzpunkt) untersucht. Die Versuche führten zu dem Resultate: Die Ge schwindigkeit, mit welcher die Erstarrung in dem unterkühlten Wasser fortschreitet, nimmt mit dem Grade der Unterkühlung stetig und sehr rasch zu. Am Schlüsse werden einige Bemerkungen an die Auflassung geknüpft, dass, wenn eine flüssige Substanz den Grenzzustand der Unterkühlung erreicht hat und dann noch weiter abgekühlt wird, man daraus einen festen amorphen Körper er hält. Es wird dies speciell für den Schwefel gezeigt und gefunden: Wenn man natürlichen krystallisirten Schwefel und unterkühlten flüssigen Schwefel bei dem constanten Druck der Atmosphäre bis — 41,81° C. abkühlt, so erhalten beide das gleiche specifische Vo lumen und entweder gleiche oder doch sehr nahe gleiche Werthe der Energie. Sch.