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Stbuve weit überholend. Jetzt erst kann die wirkliche Licht- vertheilung in den Sternscheiben durch Beugungsintegrale gefunden werden und so werden wohl auch bald genug die Astronomen verschwinden, welche über den Einfluss der Gestalt der Bilder auf Messungen arbeiteten, ohne auch im Mindesten Rücksicht auf die Beugungstheorie zu nehmen. Lr. K. Stkehl. Ueber die Bestrebungen Michelson’s zur Verbesse rung des Heliometers. Centrztg. f. Opt. u. Meeh. 15, 145, 1894. Nachdem der Verf. in treffender Weise beziehentlich der Bild entstehung im Fernrohre mehrere Unklarheiten gerügt und richtig gestellt hat, welche in einem Referate über Michelson’s Messungs vorschläge kleiner Gestirnsdurchmesser in „Himmel und Erde“ begangen worden waren, geht er zur Kritik der MiCHELSON’schen Ideen über. Nur bei ganz strenger Rechnung der Interferenz wirkungen lässt der Verf. die Resultate und die darauf gegrün deten MiCHELSON’schen Messungen kleiner Objecte gelten; eine solche Rechnung ist besonders bei nichtselbstleuchtenden Körpern eine kaum ausführbare. Darum schlägt der Verf. vor, die Ver feinerung der Bilder und Messungen durch Wahl sehr grosser Objective zu erreichen, und zwar soll man, da Objective bis zu 10 m nicht ausführbar sind, zwei diametral gegenüberliegende Randpartien eines solchen Riesenobjectivs wählen, welche zusammen das Riesenglas in Bezug auf Auflösungsvermögen nicht nur er setzen, sondern vielleicht sogar noch übertreffen werden. Prak tisch verwirklicht denkt sich der Verf. seinen Vorschlag durch zwei in entsprechender Entfernung befindliche gewöhnliche Objec tive, vor denen je ein achromatisches Prisma befestigt ist. Durch wiederholte Spiegelung der gebrochenen Strahlen wäre die Länge des Rohres zu vermindern. In der zweiten Mittheilung wird ein Reflexionsapparat an gegeben, welcher centrisch in den Strahlenkegel eines gewöhn lichen, mässig grossen Objectivs an den passenden Ort kurz vor dem Ocular angebracht wird und bewirkt, dass die beiden Hälften des Strahlenkegels nach der Reflexion unter einem viel grösseren Winkel Zusammentreffen, gerade, als ob sie von zwei diametral entgegengesetzten Randpartien eines Riesenobjectivs kämen. Dieses Bild wäre mittelst eines Doppelbildmikrometers direct zu messen. Lr. .