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die durch diese hervorgerufene Beugungserscheinung in ihrer Veränderung beobachtet, wenn die Oefthungen messbar gegen einander verschoben werden. Michelsoit’s Apparat, der im Wesent lichen aus zwei sehr weit von einander abstehenden Spiegeln be steht, veranlasst den Verf., die Frage zu discutiren, ob denn für Messzwecke es nicht genügt, wenn man von solchem Riesenobjectiv nichts weiter benutzt, als zwei diametral einander gegenüberliegende Randpartien von mässiger Grösse. Andre erhöhte schon die Auf lösung eines Objectivs um die Hälfte, indem er die Mitte des selben abblendete und die Randzone allein wirken liess. Rechne risch findet der Verf. für den einfacheren Fall der Wirkung zweier diametral gegenüberliegender Flächenelemente einer Kugelwelle mit Hülfe der in seinem Buche („Theorie des Fernrohres auf Grund der Beugung des Lichtes“, Verlag von Barth, 1894) ent wickelten Theorie, dass die Lichtstärke senkrecht zur Verbindunss- strecke der beiden Elemente constant ist (d. h. die Beugungs erscheinung artet in eine Lichtlinie aus), dass das Auflösungs vermögen also gleich Null ist, wie zu erwarten war; dass dagegen längs der Verbindungslinie ein Auflösungsvermögen entsteht, welches doppelt so gross ist, wie dasjenige wäre, welches das ganze Riesenfernrohr vom Durchmesser gleich dem Abstande der beiden Elemente (Fensterchen) zeigen würde. Der Verf. giebt noch die Berechnung der Lichtvertheilung, im Falle die Hälfte des Objectivs in Gestalt von zwei diametral entgegengesetzten Quadranten wirksam ist. Lr. Karl Strehl. Theorie des Fernrohres auf Grund der Beugung des Lichtes. I. Theil. Leipzig, Johann Ambrosius Barth, 1894. Dadurch, dass E. Abbe seine grundlegende und neue Theorie der mikroskopischen Bilderzeugung, bezw. die Abbildungslehre nicht selbstleuchtender Objecte ausgebaut hatte, war er in den Stand gesetzt, die Wirkungsweise eines Mikroskopes, die Con- struction desselben und seine Leistungsfähigkeit richtig zu er fassen. Der Verf. bezweckt eine ähnliche Leistung für das Fernrohr und dessen Wirkungsweise. Hier kommt es vor Allem darauf an, die Bildentstehung und die Art des Bildes auf Grund der Beugungs theorie aus der Gestalt der Wellenfläche abzuleiten, welche das Licht nach dem Durchgänge durch ein optisches System hat. In einzelnen Anfängen liegen derartige Untersuchungen speciell von