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«les Verf. lässt sich eine einheitliche Erklärung geben, sobald man folgende Thatsachen berücksichtigt, bezw. folgende Annahmen macht: 1. In der Fovea centralis (und allen Zapfen) kommt kein Seh purpur vor. 2. Die der Reizschwelle (mit Ausnahme des Roth) zukommende farblose Empfindung (Grau) wird verursacht durch schwache Zer setzung des Sehpurpurs. 3. Bei stärkerer Zersetzung des Sehpurpurs, die sich dann auch auf das erstgebildete Sehgelb erstreckt, entsteht die Empfindung Blau. Dabei braucht der Vorgang, welcher bei grösserer Intensität die Empfindung Blau hervorruft, physio logisch nicht von anderer Qualität zu sein als derjenige, der bei geringerer Intensität als Grau empfunden wird. 4. Die noch unbekannten Sehsubstanzen für die beiden anderen Grundempfindungen Roth und Grün sind (ebenso wie das Sehgelb) schwerer zersetzlich als der Sehpurpur. 5. Bei Totalfarbenblinden ist der Sehpurpur die einzige licht empfindende Substanz. Das aus ihm entstehende Sehgelb ist hier aber nicht weiter zersetzbar. 6. Die bisher beobachtete Ungültigkeit des NEWTON’schen Farbenmischungsgesetzes und die unter dem Namen des Purkin.ie’- schen Phänomens bekannte Erscheinung sind dadurch zu erklären, dass mit steigender Intensität des einfallenden Lichtes sich die spectrale Vertheilung seines Reizwerthes für die von der Zer setzung des Sehpurpurs und Sehgelbs herrührende Empfindung ändert. 7. Der mit der Weissempfindung verbundene physiologische \ organg ist keine Steigerung des Vorganges bei der Grauempfin dung (der Reizschwelle), sondern von ihm qualitativ verschieden. A. K. E. Uhry. Beitrag zur Casuistik der Blau-Gelbblindheit. Inaug.-Diss. 36 8., 2 Tat'. Strassburg 1894. Nach einer ziemlich ausführlichen Einleitung, welche das bis her über die Blau-Gelbblindheit (nach Hering) oder die Blau- resp.5 iolettblindheit (nach Young-Helmholtz) bekannt Gewordene anfuhrt, theilt der Verf. seine eigenen Beobachtungen an einem hierher gehörigen Falle mit. Die Resultate stimmen im Allge meinen mit den früher erhaltenen. Die zwei beigegebenen farbigen