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VI n E. Wiedemann für 21, Herr Neesen für 20 Jahrgänge u. s. w. Auch soll nicht unerwähnt bleiben, dass wir uns stets der Mitwirkung ausländischer Fachgenossen zu erfreuen hatten, die über die physi kalischen Leistungen ihrer Heimath berichteten und unsere „Fort schritte“ vervollständigten durch Referate aus den nicht allgemein verstandenen Sprachen. Indem ich hiermit die I. Abtheilung unseres 50. Jahrganges Herrn du Bois-Reymond überreiche, geschieht es mit dem herzlichen Wunsche, dass es der Gesellschaft noch recht oft vergönnt sei, in die Hände ihres Ehrenvorsitzenden das Ergebniss der jährlichen Berichterstattung niederzulegen." Herr R. Assmann, als Redacteur der III. Abtheilung der „Fortschritte der Physik“, fuhr dann fort: „Im Anschlüsse an meinen Herrn Redactionscollegen bitte auch ich um die Erlaubniss, die soeben unter schwierigen Verhält nissen — wie mir der zu unserer Freude anwesende Herr Verleger gern bestätigen wird — fertiggestellte III. Abtheilung der „Fort schritte der Physik“, enthaltend die Fortschritte der kosmischen Physik im Jahre 1894, dem Herrn Vorsitzenden zu überreichen mit der Bitte, diesen Jubiläumsband unserem all verehrten, leider heute nicht anwesenden Ehrenpräsidenten, Herrn Geheimerath Emil du Bois-Reymond, als eine Huldigung der Physikalischen Gesellschaft gütigst zustellen zu wollen. Die in dieser Abtheilung behandelten Wissenschaften, die Astrophysik, Meteorologie und Geophysik, gehören ohne Zweifel der Physik an, wenn sie auch dem Arbeitsfelde der reinen Physik in vielen Beziehungen fern stehen. Aber wir brauchen uns nur daran zu erinnern, dass z. B. die Optik ihre grössten Triumphe feiert auf dem Gebiete der Spectroskopie und Photographie der Gestirne, dass ferner die Gesetze der mechanischen Wärmetheorie in der modernen Meteorologie eine hochwichtige Rolle spielen, wie die Föhntheorie und die werthvollen thermodynamischen Unter suchungen der Neuzeit beweisen. Und dass die Lehre vom Maass und Messen, sowie die Mechanik in der Geophysik ein weites Versuchsfeld haben, beweist uns die Geodäsie und die Schwere bestimmung mittelst des Pendels. In der kosmischen Physik findet die reine Physik ihre Nutzanwendung und vielfach die Beweise für die Richtigkeit ihrer Schlüsse. Deshalb hat die kosmische Physik unbedingt ein Recht, an der Seite der reinen Physik zu erscheinen.