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112 15 a. Interferenz, Beugung, Polarisation. dahin gehörige Versuche aus, kommt jedoch zu dem Schlüsse, dass diese Umstände das Auftreten des beobachteten Minimums nicht zu erklären vermögen. Es bleibt daher nur noch die ungleichmässige Vertheihmg des Emissionsvermögens innerhalb der Spectrallinie als Ursache übrig. Ebnere Versuche darüber, ob auch bei anderen Linien, z. B. Hj, der grünen Thalliumlinie und der grünen Quecksilberlinie ähnliche Erscheinungen auftreten wie bei J/«, führten zu einem negativen Ergebnisse. Glch. J. MacS: de Läpinay. Sur la localisation des franges des lames cristallines (lames uniaxes minces et prismatiques). J. de phys. (2) 10, 204—213 f. In einer früheren Abhandlung (C. R. 110, 895—898, 997—1000) hat der Verf. gemeinschaftlich mit Chr. Fabry die allgemeine Theorie der Sichtbarkeit von Interferenzstreifen entwickelt, in Betreff deren auf die Besprechung in diesen Ber. 46 [2], 103—105, 1890 verwiesen werden darf. Diese Theorie wird in der vorliegenden Arbeit auf die Erscheinungen der chromatischen Polarisation an gewendet und rückwärts wieder aus der Uebereinstimmung zwischen Rechnung und Beobachtung ein Schluss auf die Richtigkeit der oben erwähnten allgemeinen Interferenztheorie gezogen. Der Verf. behandelt die Interferenzerscheinungen zwischen den ordentlichen und den ausserordentlichen Strahlen bei dünnen pris matischen Platten, welche so aus einem einaxigen Krystall heraus geschnitten sind, dass die optische Axe in einer der beiden Flächen liegt. Es wird dann zunächst nachgewiesen, dass der lichtgebende Spalt in einer Ebene liegen muss, welche einen ganz bestimmten Winkel qp mit der Einfallsebene einschliesst, wenn die Streifen deutlich erscheinen sollen. Die Formel hierfür ist ziemlich com- plicirt, vereinfacht sich aber wesentlich, wenn man annimmt, dass die optische Axe des Krystalles entweder parallel oder senkrecht zur brechenden Kante des Prismas liegt (Fall des BABiNET’schen Compensators) und wenn die Einfallsebene des Lichtes ebenfalls auf der Prismenkante senkrecht steht, so dass sie zu dieser eine Sym metrieebene wird. In diesem Falle sind die entstehenden Streifen localisirt, wenn kein Spalt angewendet wird; sie sind nicht localisirt bei Anwendung eines auf der Einfallsebene senkrecht stehenden Spaltes. Die Entfernung der localisirten Streifen von den Prismen flächen lässt sich dann aus den Brechungsindices der Platte, dem Einfallswinkel etc. berechnen.