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4- 236 19 b. Zweiter Hauptsatz. Anwendung beider Hauptsätze etc. Theodor Gross. Ueber die Anwendung des zweiten Hauptsatzes der mechanischen Wärmetheorie auf moleculare und im Beson deren auf elektrolytische Vorgänge. Exner’s Rep. 26, 473—490 f. [Eektrot. ZS. 11, 558. Die Betrachtungen stützen sich darauf, dass die rein chemischen Vorgänge solche sind, deren Energieänderung nur vom Anfangs und Endzustände abhängig ist, dass daher hierfür d Q immer ein vollständiges Differential ist. Andernfalls soll dQ T ein voll ständiges Differential für umkehrbare Zustände sein. Indem letztere Bedingung für die chemischen Aenderungen weggelassen wird und gleichzeitig doch hierbei dQ T ein vollständiges Differential bleiben soll, zieht Verf. den Schluss, dass hierfür bestimmte Bedingungen zwischen den bestimmenden Grössen herrschen müssen, denen bei den nicht chemischen Vorgängen eine andere Bedingung, nämlich die der Umkehrbarkeit, gegenübersteht. Daraus wird gefolgert, dass der zweite Hauptsatz für chemische Vorgänge nicht gilt. Im übrigen Theile werden die Ausführungen von Helmholtz über die Anwendung der freien Energie auf chemische und elektrische Vor- ffänse kritisch beleuchtet und deren theilweise Unhaltbarkeit nach- zuweisen gesucht. An. R. Colley. Ueber das Gesetz der grössten Arbeit von Berthelot und über freiwillige endothermische Processe. ZS. f. phys. Chem. 5, 242—2491- [Chem. Ber. 23 [2], 269. [Chem. Centralbl. 1890, 1, 895. J. chem. Soc. 58, 681. J. <1. russ. chem.-phys. Ges. 21, 59, 1889. Es wird darauf aufmerksam gemacht, dass das dem Berthelot’- schen Gesetze entsprechende mechanische Gesetz nur dem Ruhe zustände zukommt. Die Molecüle sind in Bewegung; für ihre Energie (Atomenergie genannt) nimmt Verf. ein gleiches Gesetz an, wie nach Maxwell für die Vertheilung der Verschiebungsgeschwindig keit gilt. Da die Vertheilung dieser Atomenergie bei gleicher mittlerer Energie für die verschiedenen Körper sehr verschieden sein kann, so wird die Stabilität einer chemischen Verbindung gegenüber anderen auch durch die Art dieser Vertheilung bedingt. Dabei liegt der Gedanke zu Grunde, dass die Verbindung um so weniger stabil ist, je mehr Energie die einzelnen Molekeln besitzen. An.