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Leden Monat erscheint ein ganzer Bogen T-rt mit einem Muminirten Modcblatt, so wie ein dvpxett bedrucktes Blatt mit Zufchncidcmustern oder Patronen. Der ganze Jahrgang wird nicht getrennt und kostet 3 MHI. oder 5 FI. 24 Kr. Vorauszahlung. Älle Buchhandlungen u. Postämter nehmen Be stellungen darauf an. für Herren-Kleidermacher und Modefreunde. „Das Reich der Moden hat keine Grenzen." Elfter Jahrgang. 11 November 1846. Weimar, bei Bernhard Friedrich Voigt. — Verantwortlicher Rcdactcur: Ferdin. Freiherr von Biedcnfeld. An -Le Leser. -Fndcm wir uns dem Schlüsse des elften Jahres unsers freundlichen Verkehrs und unseres gemeinschaftlichen Strebens nähern und bevor der Herr Verleger wegen der Fortsetzung sür das folgende Jahr seine Ankündi gung erläßt, lassen Sie uns ein Wörtchen traulich mit einander plaudern. Als wir vor kl Jahren dieses Unternehmen begannen — das erste dieser Art in Deutschland — tba- ten wir es wahrlich nicht mit sehr sanguinischen Hoffnungen, indem die leidige Erfahrung längst belehrt hat, wie alles im Vaterlande selbst auftauchende Neue nach allen Seiten mit Schwierigkeiten, Hindernissen und - Bedenklichkeiten zu ringen hat, wie sehr sich Herkommen und Gewohnheit und Bequemlichkeit dagegen sträuben, wie vieler Selbstüberwindung es bedarf, nicht dem Geiste der angeborenen Kritik sich zu fügen, sondern alle ungemessenen Forderungen und crcentrischen Ansprüche der täglich lauter werdenden Kritelci zu berücksichtigen, ohne darüber das Gleichgewicht zu verlieren. Dieß war in unserem Falle um so bedenklicher und schwieriger, da Leser und Herausgeber, — beide gleich neu in der Sache — sich erst an die Sache selbst und an einander gewöhnen, in Geist, Bedürfnisse und Erfordernisse des Unternehmens hineinbilden mußten. Ein Hausfreund, ein Freund in der Noth, ein zuverlässiger Ralhgebcr sollte diese Zeitschrift den deut schen Meistern werden, und daran gewöhnt man sich nicht über Nacht, man wählt und prüft mit Bedacht, man lernt erst mit der Zeit schätzen und lieben, man hat anfänglich seine natürlichen Bedenken. So mußten wir mit einem sehr kleinen Kreise von Neugierigen und Wißbegierigen beginnen, und ohne alle äußeren Ver suche der Anpreisung und Geltendmachung, es lediglich dem Schicksale überlassen, ob das Werk selbst für sich sprechen, sich bewähren und neue Freunde um sich sammeln würde. Bedächtig, langsam, Schritt für Schritt, aber deßhalb unverdrossen und unermüdlich wandelte das Blatt auf dem Wege der Selbstbesserung und Veredlung nach außen und innen vorwärts, stets streng auf die selbst gezogenen Grenzen sich beschränkend, jedoch innerhalb derselben auch alles Mögliche hervorsuchend, um zu cul- tiviren, zu beleben, zu fördern, zu erheben und zu nützen. Der Elegante. Xl. 11